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Die Kurassiere bildeten mit den Karabiniers wahrend des Ersten Kaiserreichs die schwere Kavallerie der Grande Armee des Kaisers Napoleon I Das 11 Kurassier Regiment grusst seinen Kaiser in der Schlacht bei Friedland 1807 Inhaltsverzeichnis 1 Formationsgeschichte 2 Auftrag und Einsatze 3 Uniformgeschichte 4 Literatur 5 WeblinksFormationsgeschichte BearbeitenWahrend des Kaiserreichs galten die Kurassiere als Sinnbild der franzosischen Kavallerie Noch 1792 hatte gerade ein echtes Kurassierregiment bestanden namlich das Regiment de Cuirassiers cavalerie Die franzosische Schwere Kavallerie setzte sich im Jahr 1791 aus 24 Regimentern zusammen zu denen im selben Jahr drei weitere hinzukamen Zu Beginn der Koalitionskriege ging 1792 das 15 Regiment vormals Royal Allemand zum Feind uber die Zahl der Regimenter verringerte sich in der Folge auf insgesamt 25 Der Regimentsstab bestand 1792 aus einem Colonel zwei Colonel lieutenants zwei Adjudants einem Zahlmeister Quartier maitre tresorier gewohnlich ein sous lieutenant einem Stabstrompeter Trompette brigadier einem Militargeistlichen Maitre aumonier und funf Handwerkern Maitres ouvriers also Sattler Maitre sellier Schneider Maitre tailleu Hufschmied Maitre ferrant Stallmeister Maitre marechal und Schuster Maitre bottier Jedes Regiment zahlte drei Abteilungen zu zwei Kompanien die je zwei Schwadronen bzw einen Chef d escadrons einen Lieutenant zwei Sous lieutenants einen Marechal de logis chef zwei Marecheaux des logis einen brigadier fourrier vier Brigadiers einen Trompeter und 54 Reiter vier davon unberitten umfassten Bei den Iststarken der Kompanien gab es betrachtliche Schwankungen Von 1793 bis 1796 bestand bei jedem Regiment eine vierte Abteilung Wahrend des Kaiserreichs zahlte ein Regiment in der Regel rund 1 040 Mann Da ein Zukauf geeigneter Remonten aus Deutschland immer schwieriger wurde fiel die Starke der schweren Kavallerie im Lauf der Zeit Am 24 September 1803 wurden alle noch bestehenden zwolf schweren Kavallerieregimenter in Kurassiere umgewandelt 1er regiment de cuirassiers 2e regiment de cuirassiers 3e regiment de cuirassiers 4e regiment de cuirassiers 5e regiment de cuirassiers 6e regiment de cuirassiers 7e regiment de cuirassiers 8e regiment de cuirassiers 9e regiment de cuirassiers 10e regiment de cuirassiers 11e regiment de cuirassiers 12e regiment de cuirassiers1808 wurde fur den Dienst in Spanien aus Abgaben des 1 2 und 3 Regiments und der beiden Karabinier Regimenter zunachst ein provisorisches 1 schweres Kavallerie Regiment errichtet das ein Jahr spater zum 13 Kurassier Regiment umgewandelt wurde Ein 14 Regiment bildete man 1809 aus dem hollandischen 2 Kurassier Regiment Diese beiden Regimenter wurden nach der ersten Abdankung Napoleons 1814 aufgelost Unter der 2 Restauration wurde 1815 das 7 bis 12 Regiment gleichfalls aufgelost Auftrag und Einsatze Bearbeiten nbsp Ubersicht uber die Abzeichenfarben der Kurassierregimenter 1805 Die klassische Aufgabe der schweren Reiterei war das Aufbrechen der Linien der gegnerischen Infanterie Die Kurassiere erfullten diese Rolle mit beachtlichem Erfolg Napoleon liess seine schweren Reiter meist dann angreifen wenn die Infanterie des Feindes bereits mit der eigenen in direktem Kampf lag und sich somit nicht zur Abwehr der Kavallerie formieren konnte Die Wucht des Angriffes der gepanzerten Reiter auf ihren schweren Pferden zerschlug gegnerische Verbande regelrecht Der Kurass selbst schutzte zwar zuverlassig gegen Hieb und Stichwaffen sein Wert gegenuber Gewehrfeuer war dagegen vorwiegend psychologischer Natur gab er doch seinem Trager nicht nur ein Gefuhl der Sicherheit sondern auch ein furchterregendes Aussehen Die Qualitat der Kurasse liess im Verlauf der Jahre deutlich nach nicht jedoch ihr Gewicht so dass ein gesturzter Reiter erhebliche Schwierigkeiten hatte wieder auf die Beine zu gelangen Die Pferde der schweren Kavallerie kamen zum grossten Teil aus Flandern und der Normandie Sie konnten zwar grosse Lasten tragen waren dafur aber auch schwer und nicht sonderlich schnell So war etwa bei der letzten Attacke am Abend von Eggmuhl Trab die schnellstmogliche Gangart und bei La Chaussee erwarteten die Kurassiere stehend und mit vorgestrecktem Pallasch den Angriff der preussischen Kavallerie Alle Regimenter bis auf das 13 nahmen am Russlandfeldzug teil Bei Borodino drang das 5 Regiment gemeinsam mit den sachsischen Kurassieren in die Rajewski Schanzen ein und sicherte so den Sieg der Grande Armee Doch bereits Anfang November 1812 mussten die Kurassiere aufgrund der schweren Verluste zu zwei schwachen provisorischen Regimentern vereinigt werden Beim Ruckzug konnte an der Beresina eine entschlossene Attacke der Kurassiere die bedrangte Hauptmacht des Heeres entlasten und so dazu beitragen dass dieses den Ubergang erzwingen konnte 1813 wurden die Regimenter wieder aufgefullt wegen des nur langsam zu behebenden Pferdemangels verrichteten sie teilweise auch Dienst zu Fuss Im Frankreichfeldzug taten sich die Kurassiere erneut bei Montmirail hervor Nach Napoleons Ruckkehr war dann bei Waterloo letztmals seine gesamte Kurassiertruppe im Einsatz Marschall Ney interpretierte Umgruppierungen in Wellingtons Zentrum als beginnenden Ruckzug und wollte es mit einem Grossteil seiner Kurassiere zerschlagen Kaum waren sie aus der Reichweite der unterstutzenden Artillerie geritten sahen sie sich einer Schachbrettformation von anglo alliierten Infanteriekarrees gegenuber Obwohl Napoleon die verbliebenen Kurassiere zur Unterstutzung entsandte konnten nur wenige der Karrees aufgebrochen werden Die dicken Bruder verbluteten zwischen dem disziplinierten Salvenfeuer von Wellingtons Infanterie und den Kartatschen seiner Artillerie Dennoch war ihr Nachruhm so gross dass in den Folgejahren nicht nur Spanier Hollander und Briten sondern auch die Bourbonen der Versuchung erlagen ihre schwere Kavallerie nach dem Vorbild von Napoleons Kurassieren auszurusten So ritten noch hundert Jahre spater als anderswo langst Khaki oder Feldgrau angesagt waren Frankreichs Kurassiere mit Rosshaarhelm Harnisch blauem Rock und roten Epauletten in den Ersten Weltkrieg und noch heute tragt die Kavallerie der Republikanischen Garde zu Paraden diese Uniform wenn auch ohne den Kurass Uniformgeschichte Bearbeiten nbsp Trompeter vom 1 Regiment in der 1812 fur alle Trommler und Trompeter der Linientruppen eingefuhrten kaiserlichen Livree Carle Vernet La Grande Armee de 1812 Nach dem vorlaufigen Erlass vom 1 April 1791 trug die schwere Kavallerie blaue Rocke mit verschiedenfarbigen Abzeichen und weissen Knopfen lederfarbene Hosen weisse Stulpenhandschuhe weisse Bandeliers hohe Stiefel und Zweispitz mit Kokarde Die Abzeichenfarben waren gruppenweise verteilt Die erste Gruppe 1 bis 6 Regiment hatte scharlachrot die zweite 7 bis 12 Regiment jonquillengelb die dritte 13 bis 18 Regiment karminrot und die vierte 19 bis 24 Regiment rosa Die ersten drei Regimenter einer jeden Gruppe hatten waagrechte Rocktaschen die anderen senkrechte Rabatten Rockschosse und die Vorstosse an Schulterklappen und Rocktaschen waren stets in Abzeichenfarbe Kragen und Armelpatten waren beim jeweils zweiten und funften Regiment blau ansonsten abzeichenfarbig Blaue Armelpatten hatten abzeichenfarbige Vorstosse und umgekehrt Beim jeweils dritten und sechsten Regiment waren die Armelaufschlage blau bei den anderen in Abzeichenfarbe Das 8 Regiment hatte einen eisernen Vollkurass dessen rote Manschetten weiss vorgestossen waren Unter dem Ancien Regime besass nur das 8 Regiment Kurasse Im September 1792 erhielte die ersten vier Regimenter Halbharnische spater auch das 5 6 und 7 Regiment Die weissen Halbschabracken waren in der Abzeichenfarbe eingefasst Die Satteldecke und der runde Mantelsack hatten eine weisse Einfassung Die Regimentsnummer war auf beiden Ausrustungsgegenstanden in weiss angebracht Die allgemeine Verwahrlosung der Bekleidung machte vor der schweren Kavallerie nicht halt so dass auch hier erst wieder unter dem Konsulat von Uniformen zu sprechen war Zur Jahrhundertwende wurde der Mantelsack eckig 1802 wurden das 5 6 und 7 Regiment 1803 auch das 9 10 11 und 12 Regiment zu Kurassieren und entsprechend ausgerustet wobei Ausstattung mit Vollharnischen sich bis 1804 hinzog 1804 ersetzte der charakteristische Helm den Hut Die Glocke des Helmes war aus Stahl Bugel und Schuppenketten aus Messing der Turban aus schwarzem Fell und der Schweif aus schwarzem Rosshaar Da der Helm jeweils vom Regiment selbst beschafft wurde variierten diese zunachst von Regiment zu Regiment in Details Die Offiziersmodelle hoben sich durch eine bessere Verarbeitung ab insbesondere waren die Messingteile vergoldet 1805 erhielten bei den Kurassiere als einziger Linien Waffengattung alle Kompanien die Abzeichen die ansonsten nur den Elite Kompanien vorbehalten waren roter Federstutz rote Epauletten und blaue Granatabzeichen auf den Rockschossen Die Granatabzeichen sind bei Offizieren und manchmal auch bei den ubrigen Dienstgraden weiss hohere Offiziere haben auch weisse Federstutzte 1809 werden die Rockschosse kurzer Die Regimenter waren ab 1810 hinsichtlich der Abzeichenfarben wieder in vier Gruppen aufgeteilt 1 2 und 3 Regiment scharlachrot 4 5 und 6 Regiment hochorange 7 8 und 9 Regiment jonquillengelb 10 11 und 12 Regiment rosa Der blau vorgestossene Kragen die Vorstosse der nunmehr einheitlich senkrechten Taschenpatten und die Rockschosse waren stets abzeichenfarbig Armelaufschlage grundsatzlich auch nur nicht beim jeweils dritten Regiment einer Gruppe Das jeweils zweite Regiment hatte blaue Armelpatten wahrend die anderen solche aus abzeichenfarbigen Tuch hatten Die Armelpatten waren auch mit Ausnahme des jeweils ersten Regiments in Abzeichenfarbe vorgestossen Trompeter trugen keinen Kurass einreihige Rocke mit gewechselten Farben d h die Abzeichenfarbe wurde zur Grundfarbe wahrend Kragen Aufschlage usw blau waren weissen Litzen auf der Brust und weissen Epauletten Das 13 und 14 Regiment erhielt als Abzeichenfarbe weinrot mit denselben Varianten wie in den ubrigen Gruppen Da das 13 Regiment sich bei seiner Aufstellung in Spanien befand und dort nicht genugend blaues Tuch zur Verfugung stand wurden wie bei den Dragonern auch in Klostern beschlagnahmtes ursprunglich fur Monchskutten bestimmtes braunes Tuch zur Anfertigung von Rocken und Uberhosen verwendet Durch Dekret vom 25 Dezember 1811 wird fur Mannschaften und die niederen Unteroffiziersrange zusatzlich zu den beiden Pistolen und dem Pallasch der Karabiner eingefuhrt der entweder am Bandelier der zugleich eingefuhrten Patronentasche oder in einem Sattelhalfter getragen wurde Trompeter Offiziere und hohere Unteroffiziere hatten keine Bandeliers Der Karabiner musste jedoch 1813 wegen allgemeinen Waffenmangels an die Infanterie vorubergehend abgegeben werden 1812 erhielten die Trompeter aller Regimenter die grune kaiserliche Livree Im Feld wurden uber den ledernen Hosen oft Uberhosen getragen wahrend des Russlandfeldzuges war der Helmschweif geflochten und der Federstutz abgenommen oder durch einen Uberzug geschutzt In den Ecken der Satteldecken war schragstehend entweder ein Granatensymbol oder die Regimentsnummer in Weiss angebracht Das 11 Regiment hatte bei Waterloo keine Kurasse sondern trat im surtout an Literatur BearbeitenEugene Louis Bucquoy Les Cuirassiers Les Uniformes du Premier Empire Band 3 Jacques Grancher Paris 1978 ISBN 84 399 7086 2 Emir Bukhari und Angus McBride Napoleon s Cuirassiers and Carabiniers Osprey Publishing London 1977 ISBN 9780850450965Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kurassiere Napoleons Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kurassiere der Grande Armee amp oldid 206150591