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Kose Mihal 13 Jahrhundert um 1340 deutsch Michael der Bartlose auch Michael der Spitzbart 1 begleitete Osman Ghazi bei dessen Aufstieg zum selbststandigen Emir und Grunder des Osmanischen Reiches Er gilt als der erste bedeutende vom Christentum zum Islam ubergetretene byzantinische Renegat in osmanischen Diensten Inhaltsverzeichnis 1 Quellenlage 2 Leben 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseQuellenlage BearbeitenDie mit Kose Mihal verbundenen Geschehnisse deren historische Wahrheit nicht mehr zu ergrunden ist und die weitgehend als mythisch und sagenhaft einzuschatzen sind wurden erst im 15 Jahrhundert aufgeschrieben 2 3 Die alteste osmanische Quelle Menakib i Ali i Osman von Yahsi Fakih aus der Zeit des Sultans Bayezid I ist zwar verschollen war jedoch offensichtlich eine der Grundlagen fur spatere Chronisten wie Aschikpaschazade 4 und Mehmed Nesri 5 die auch uber Kose Mihal berichteten In ihren grundlegenden Werken stutzten sich die deutschsprachigen Orientalisten und Historiker Joseph von Hammer Purgstall 6 und Nicolae Iorga 7 in Bezug auf Kose Mihal zudem auf Idris i Bitlisi 8 Hodscha Sa eddin Mehmet 9 und Leunclavius 10 Hinweise auf diese und weitere teilweise neu erschlossene Quellen findet man bei Klaus Kreiser Der Osmanische Staat 1300 1922 11 Die Aussagen aller alten Quellen uber Kose Mihal beschranken sich im Wesentlichen auf dessen Verhaltnis zu Osman Ghazi und Orhan Ghazi Uber ihn als Person wird nur aus diesem engen Blickwinkel berichtet 12 Leben BearbeitenNach den genannten Geschichtsschreibern war Kose Mihal byzantinischer Statthalter von Chirmenkia Harmankaya heute Harmankoy und griechischer Herkunft 13 Schon vor seinem Ubertritt zum Islam wurde er vom Gegner zum treue n Freund 14 Osman Ghazis Er beteiligte sich als Verbundeter mit seinen Dienstleuten an dessen Kriegszugen und unterstutzte ihn zudem als ortkundiger Fuhrer Berater und diplomatischer Vermittler 15 16 Die Berichte uber Zeitpunkt und Anlass seines Glaubenswechsels sind widerspruchlich Einerseits sei er gezwungenermassen oder Osman Ghazi zuliebe andererseits wegen eines bedeutungsvollen Traumes aus Uberzeugung zum Muslim geworden 17 18 Als zeitlicher Rahmen dafur gelten die Jahre 1304 und 1313 19 20 21 Als Muslim wurde Kose Mihal auch Abd Allah Abdullah genannt 22 Bei der Eroberung Bursas 1326 spielte Kose Mihal vor allem als Berater und diplomatischer Gesandter Orhan Ghazis des Sohnes und Nachfolgers Osman Ghazis eine bedeutende Rolle 23 Orhan Ghazi soll es gewesen sein der ihm den erblichen Oberbefehl uber die Akinci gab Kose Mihal war damit der erste der ehemals christlichen Renegaten die in allen Bereichen des osmanischen Staates tragende Funktionen ubernahmen 24 25 Kose Mihals Nachkommen als Mihaloglu beruhmt wurden besonders im 15 und 16 Jahrhundert politisch und militarisch erfolgreiche osmanische Wurdentrager und Heerfuhrer in Rumelien Sie gelangten aber nicht in die hochsten Staatsamter was auf einen Traum Sultan Murads II zuruckgehen soll 26 Nach der Einnahme Bursas wird Kose Mihal in den Quellen nicht mehr erwahnt Kreutel merkt an Kose Mihal sei um 1340 gestorben 27 Dass Kose Mihal in Adrianopel in einer Turbe bei einer von ihm selbst gestifteten Moschee beerdigt sei fuhrte Babinger in E J Brill s first encyclopaedia of Islam an 22 Demnach hatte Kose Mihal mindestens bis nach der Eroberung Adrianopels durch Murad I im Jahre 1361 gelebt und damit ein sehr hohes Alter erreicht Doch Babinger unterlief ein Fehler Er verwechselte Kose Mihal mit Ghazi Mihal Bey einem Enkel Kose Mihals dessen Moscheekomplex mit Imaret zerstort und Hamam Ruinen in Adrianopel unter Sultan Murad II 1422 fertiggestellt wurde Auf dem angegliederten Friedhof steht die Turbe des Stifters Ghazi Mihal Bey 28 Literatur BearbeitenDerwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 Joseph Hammer Purgstall Geschichte des Osmanischen Reiches Bd 1 Pest 1827 Nicolae Jorga Die Geschichte des Osmanischen Reiches nach Quellen dargestellt unveranderte Neuausgabe Primus Verlag Darmstadt 1997 Johannes Leunclavius Annales Svltanorvm Othmanidarvm A Tvrcis Sva Lingva Scripti Frankfurt a M 1588 1596 deutsch Neuwe Chronica Turckischer Nation von Turcken selbst beschrieben Frankfurt a M 1590 Ferenc Majoros u Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Wiesbaden 2004 Mihaloglu Mehmet Nuzhet Pasa Ahval i al i Gazi Mihal 1897 osmanisch Mehmed Nesri Kitab I Cihan Numa Teilweise ediert und ubersetzt in Zeitschrift der Deutschen morgenlandischen Gesellschaft 13 Band 1859Weblinks BearbeitenDie Akinci Familie MihalogluEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Hammer Purgstall Geschichte des Osmanischen Reiches Erster Band Pest 1827 S 48 Ferenc Majoros u Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Wiesbaden 2004 S 381 Klaus Kreiser Der Osmanische Staat 1300 1922 2 aktualisierte Auflage Munchen 2008 S 99f Derwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 Mehmed Nesri Kitab i Cihannuma Joseph von Hammer Purgstall Geschichte des osmanischen Reiches Erster Band Pest 1827 Nicolae Iorga Geschichte des Osmanischen Reiches Gotha 1908 1913 Idris i Bitlisi Hest Bihist Die acht Paradiese Hodscha Sa eddin Mehmet Tac ut tevarih Krone der Geschichten Eine Reichsgeschichte von der Staatsgrundung bis zum Tode Selims I Johannes Leunclavius Historiae Musulmanae Turcorum De Monumentis Ipsorum Exscriptae Libri XVIII Frankfurt M 1591 unter dem deutschen Titel Hansen Lowenklaus Neue Chronika turkischer Nation Frankfurt 1590 1595 Klaus Kreiser Der Osmanische Staat 1300 1922 2 aktualisierte Auflage Munchen 2008 II Grundprobleme und Tendenzen der Forschung B Die Quellen S 93 111 Derwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 S 7 16 Ferenc Majoros u Bernd Rill Das Osmanische Reich 1300 1922 Wiesbaden 2004 S 96 Nicolae Jorga nach Leunclavius Lewenklaw Annales sultanorum othmanidarum Frankfurt 1596 Sp 129 Ibrahim Kaya Sahin ASIKPASA ZADE AS HISTORIAN A STUDY ON THE TEVARiH i AL i OSMAN Istanbul 2002 S 14 Derwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 S 32ff Derwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 S 46 Ibrahim Kaya Sahin ASIKPASA ZADE AS HISTORIAN A STUDY ON THE TEVARiH i AL i OSMAN Istanbul 2002 S 125 Leunclavius Annales sultanorum othmanidarum Frankfurt 1596 Sp 129 Mehmed Nesri Kitab I Cihan Numa Nesri Tarihi 1 Cilt Hrsg Prof Dr Mehmed A Koymen und Faik Resit Unat Ismail Hakki Uzuncarsili Osmanli Tarihi Cilt I IV Ankara 1972 1978 a b Franz Babinger MiKHAL OGHLU In E J Brill s first encyclopaedia of Islam Leiden 1913 1936 S 493 495 Mehmed Nesri zitiert in Zeitschrift der Deutschen morgenlandischen Gesellschaft 13 Band 1859 S 214 Nicolae Jorga Die Geschichte des Osmanischen Reiches nach Quellen dargestellt unveranderte Neuausgabe Primus Verlag Darmstadt 1997 Bd 2 S 204 Hans Joachim Kissling Dissertationes orientales et balcanicae collectae III Die Osmanen und Europa Munchen 1991 S 217 225 Richard F Kreutel Leben und Taten der turkischen Kaiser Die anonyme vulgargriechische Chronik Codex Barberinianus Graecus 111 Anonymus Zoras Graz et altera 1971 S 94f Derwisch Ahmet i Asiki genannt Asik Pasa Sohn Menakib u tevarih i Al i Osman Denkwurdigkeiten und Zeitlaufte des Hauses Osman In Richard Franz Kreutel Hrsg Bearbeiter Vom Hirtenzelt zur Hohen Pforte Osmanische Geschichtsschreiber Bd 3 Graz 1959 S 299 Gazi Mihal Bey Camii Bild Text turkisch abgefragt am 12 Januar 2016Normdaten Person GND 1172679703 lobid OGND AKS LCCN no2005055855 VIAF 12039938 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Kose MihalALTERNATIVNAMEN Michael der Bartlose deutsch Michael der Spitzbart Abd AllahKURZBESCHREIBUNG byzantinischer Statthalter von Chirmenkia und Kampfgefahrte Osman GhazisGEBURTSDATUM 13 JahrhundertSTERBEDATUM um 1340 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kose Mihal amp oldid 237156388