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Die Korting Katastrophe war ein Luftschiffungluck in der Donaumonarchie nahe der Militar Aeronautischen Anstalt Fischamend Der Zusammenstoss des k u k Militarluftschiffs M III Korting mit einem Militarflugzeug und der darauffolgende Absturz beider Fluggerate forderte neun Todesopfer Der Unfall leitete das Ende der Ara der k u k Luftschifffahrt ein 1 2 Bildbericht uber das Flugungluck bei Fischamend Das interessante Blatt 25 Juni 1914 S 1 Inhaltsverzeichnis 1 Hergang 2 Ursache 3 Absturzort 4 Opfer 5 Verungluckte Luftfahrzeuge 5 1 M III Korting 5 2 Farman HF 20 6 Internationale Presse 7 Niedergang der k u k Luftschiffe 8 Trivia 9 Literatur 10 Weblinks 11 EinzelnachweiseHergang BearbeitenAm Morgen des 20 Juni 1914 stieg das mit sieben Personen besetzte Luftschiff bei Fischamend auf und fuhr in einer Hohe von 300 Metern gegen den Konigsberg Um sich gegenseitig uberlappende Gelandeaufnahmen mit einem Panoramaapparat nach Theodor Scheimpflug herzustellen bewegte es sich in Spiralen 3 4 2 Wahrend das Luftschiff auftragsgemass Landschaftsaufnahmen machte naherte sich ein Flugzeug gefahrlich nahe Es wurde von dem Feldpiloten Ernst Flatz gesteuert der wegen seines fliegerischen Konnens und seiner Tollkuhnheit zugleich geschatzt und gefurchtet war 5 Der mit zwei Personen besetzte Doppeldecker umkreiste das Luftschiff mehrfach Dabei kam es zum Zusammenstoss Das Flugzeug neigte sich zur Seite uberschlug sich und sturzte zu Boden Das Luftschiff schwebte noch einige Sekunden ruhig in der Luft Unter Hilferufen kletterte die Besatzung an den Befestigungsseilen der als Gondel bezeichneten Passagierkabine nach oben Diese erprobte Massnahme diente dazu im Ernstfall einen Aufprall am Boden zu mindern Nach einer Stichflamme sturzte auch das Luftschiff unter dichtem schwarzen Rauch zu Boden 6 Ursache Bearbeiten nbsp Ehrengrab der verungluckten Militar Luftschiffer am Wiener Zentralfriedhof Gruppe 0 Reihe F Nummer 1 vis a vis der Graber Gruppe 0 Reihe 0 Nummer 69 71 Nachdem sich das Flugzeug bei kleiner Distanz uber das Luftschiff erhob wurde es niedergedruckt und streifte den Ballon Anzunehmen ist ein starker Windstoss Die linke Tragflache riss aus der Hulle des Ballons ein Stuck heraus Das Fullgas entzundete sich 3 7 2 Das Flugzeug wurde durch den Anprall aus dem Gleichgewicht gebracht Aus dem offiziellen Bericht der k u k Luftschiffer unter Kommandant Emil Uzelac an das k u k Kriegsministerium am 21 Juni 1914 geht zudem hervor dass das Flugzeug zweifelsfrei in das Heck des Luftschiffs gedruckt wurde Dass ein Zusammenstoss der Flugmaschine mit dem Luftschiff erfolgt ist beweisen Ballonstoffreste welche an Flugel und Motor der Flugzeugreste gefunden wurden Diese lagen 30 Meter von den Luftschiffresten entfernt Ausserdem beschreibt der Unfallbericht dass eine nicht berucksichtigte Sinnestauschung des Piloten bei zu geringem Abstand zum Luftschiff und eine Bewegung dessen zur Kollision gefuhrt haben konnte Die Unfallstelle war den Ballonoffizieren auch ein wohlbekanntes Boenloch Weiters konnten die hinter einem fahrenden Luftschiff auftretenden Windwirbel die eine saugende Wirkung haben bei der Katastrophe mitgewirkt haben Am wahrscheinlichsten gibt der Bericht eine durch eine Boe verursachte ruckartige Bewegung vor der es zuzuschreiben ist dass das vorbeistreifende Flugzeug mit dem Ballon kollidierte Die k u k Luftschifferabteilung schrieb das Ungluck dem Verschulden des Flugzeugpiloten zu da Umkreisungen von Luftschiffen durch Flugzeuge den erlassenen bindenden Vorschriften fur das Verhalten am Flugfeld nicht entsprachen und nicht angeordnet wurden Absturzort BearbeitenDer Verwalter des nahegelegenen Ludwigshof genannten Meierhofs der Familie Batthyany zwei Monteure der k u k Staatsbahnen ein Militarsangehoriger und Feldarbeiter beobachteten das Drama aus nachster Nahe und waren die ersten Zeugen am schwer zuganglichen Absturzort Dieser befand sich sudlich von Fischamend eine Dreiviertelstunde Fussweg von der Fliegerstation entfernt nahe dem Konigsberg an der Grenze zu Enzersdorf an der Fischa 2 Am Nachmittag besichtigte Erzherzog Karl Franz Joseph 1916 1918 letzter osterreichischer Kaiser die Absturzstelle Die Bergung der entstellten und verbrannten Opfer gestaltete sich schwierig Opfer Bearbeiten nbsp Parte zur Korting Katastrophe Neue Freie Presse 23 Juni 1914 Die Verungluckten wurden in einer Kapelle im Fischamender Ortsgebiet aufgebahrt Der Fischamender Gemeindearzt Dr Blitz der trotz etlicher Interventionen fur die 5000 Beschaftigten der Militar Aeronautischen Anstalt alleine zu sorgen hatte nahm die Beschau vor 2 Nach ergreifenden Begrabnisfeierlichkeiten wurden die verunfallten Flieger dem Wiener Zentralfriedhof uberfuhrt Die Fischamender Bewohnerschaft gab den Verungluckten bis zum Marktturm das Geleit Der Trauerzug fuhrte an einem dichten Menschenspalier vorbei Samtliche Hauser trugen Trauerfahnen Am Zentralfriedhof wurde eine hochkaratig besuchte Trauerfeier begangen Eine Fliegerstaffel umkreiste den Friedhof mehrmals in niedersenkenden Schleifen und warf Blumen ab Auch im ungarischen Abgeordnetenhaus fand eine Trauerkundgebung statt Die neun Opfer ruhen in einem Ehrengrab auf dem Wiener Zentralfriedhof Gruppe 0 Reihe F Nummer 1 vis a vis der Graber Gruppe 0 Reihe 0 Nummer 69 71 Diese sind Hauptmann Johann Hauswirth Oberleutnant Ernst Hofstatter Leutnant Otto Haidinger Korporal Franz Chadima Gefreiter Franz Weber Ingenieur Gustav Kammerer Oberleutnant Adolf Breuer Oberleutnant Ernst Flatz und Fregattenleutnant Wolfgang Puchta Verungluckte Luftfahrzeuge BearbeitenBeim Luftschiffungluck von Fischamend handelte es sich um den Zusammenstoss des Luftschiffs M III Korting und eines Doppeldecker Flugzeuges Farman HF 20 3 2 8 M III Korting Bearbeiten Das M III Korting war ein halbstarres Prallluftschiff Seine Erstfahrt erfolgte am 1 Janner 1911 in Fischamend Bis zum Absturz absolvierte das 68 Meter lange Militarluftschiff mindestens 84 dokumentierte Fahrten Stationiert war es in der Militar Aeronautischen Anstalt Fischamend In der Forschung wurde das auch Lenkschiff oder Motorballon genannte Luftschiff zur Funktelegraphie und Landesvermessung eingesetzt Farman HF 20 Bearbeiten Der Farman HF 20 war ein franzosisches Flugzeug von Henri Farman In der Militar Aeronautischen Anstalt Fischamend wurde es als Schulflugzeug eingesetzt Internationale Presse BearbeitenDie Korting Katastrophe weckte grosses mediales Interesse und fand weltweites Echo Neben zahlreichen heimischen Zeitungen und Zeitschriften berichtete eine niederlandische Zeitung aus der Universitatsstadt Tilburg bereits am Ungluckstag Zwischen 20 Juni 1914 und 1 August 1914 als der Erste Weltkrieg bereits begonnen hatte fanden sich Artikel in Zeitungen aus Frankreich Spanien Luxemburg und Holland Auch in den U S A und Australien wurde berichtet 2 Es handelt sich um eine der schwersten aviatischen Katastrophen in Osterreich Niedergang der k u k Luftschiffe Bearbeiten nbsp Denkmal fur die Pioniere der Luftfahrt in FischamendDas k u k Kriegsministerium traf bereits 1911 die Entscheidung kunftig dem Fluggerat schwerer als Luft bei Forschung und Entwicklung den Vorzug zu geben Aufgrund dieser Entscheidung und Misserfolgen bei der Weiterentwicklung der Luftschiffe uberzeugte das Flugzeug Der Verlust des Korting bekraftigte dies 2 Trivia BearbeitenOberleutnant Ernst Flatz galt als guter Feldpilot aber wilder Draufganger Er hat die Korting bereits in den Tagen vor dem Ungluck wiederholt umrundet und damit das Luftschiff sowie Leib und Leben der Besatzung gefahrdet Nach dem Ungluck berichteten Zeitzeugen und Zeitungen dass Hauptmann Hans Hauswirth Kommandant des M III Korting am Tag vor dem Ungluck Flatz gegenuber gedroht haben soll ihn abzuschiessen falls Flatz dem Luftschiff erneut zu nahekommen sollte 2 Es ist anzunehmen dass Leutnant Haidinger kurzfristig die Position eines zum Aufstieg zu spat gekommenen Oberleutnants einnehmen musste und daher zufallig dem Ungluck zum Opfer fiel Auch ein Feuerwerker entrann dem Tode nachdem er im letzten Augenblick dienstlich von der letzten Fahrt des Korting abgehalten wurde Erica Hofstatter die Ehefrau des Oberleutnants Ernst Hofstatter musste den Tod ihres Gatten mitansehen da sie in einem Automobil nach Fischamend unterwegs war als die Katastrophe passierte Literatur BearbeitenRudolf Ster Reinhard Ringl Die k u k Militar Aeronautische Anstalt Fischamend Band 1 Die grosse Zeit der k u k Luftschiffe 1908 1914 Carina Verlag Fohnsdorf 2017 ISBN 978 3 9503429 8 7 Weblinks BearbeitenGrabdenkmal fur die Opfer der Luftschiffkatastrophe 1914 im Wien Geschichte Wiki der Stadt Wien Viktor Silberer Luftschiffahrt Der Massenmord in Fischamend In Allgemeine Sport Zeitung 28 Juni 1914 S 679 680 Allgemeine Sport Zeitung Luftschiffahrt Das Ballonungluck in Fischamend Von flugtechnischer Seite 8 Juli 1914 714 Rupert Reiter Kluger Osterreichs Hindenburg Uber die Korting Katastrophe ORF2 Studio 2 21 Oktober 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Militarballon Katastrophe bei Wien aera breaking history Abgerufen am 5 Februar 2020 a b c d e f g h i Rodolf Ster Reinhard Ringl Die k u k Militar Aeronautische Anstalt Fischamend Hrsg ILF Band 1 carinaverlag Hetzendorf 2017 ISBN 978 3 9503429 8 7 S 200 a b c Ausstellung Bewegung in den Luften in der Besucherwelt des Flughafens Wien im Fruhjahr 2019 Neue Ausstellung im Flughafen Wien Bewegung in den Luften Interessengemeinschaft Luftfahrt Fischamend Abgerufen am 5 Februar 2020 Beispielsweise hat der Burgermeister von Fischamend der 1908 die Militar Fliegerei nach Fischamend geholt und nach Kraften gefordert hat den Feldpiloten Flatz nach dem Unfall beschuldigt bereits fruher die Korting als Ubungshindernis missbraucht zu haben Weiters habe Flatz immer wieder riskante Spasse mit der Bevolkerung getrieben indem er beispielsweise Bauern und Feldarbeiter mit Tiefflugen gejagt habe Dabei mussten sich die Zivilisten um Leib und Leben zu schutzen auf den Boden werfen Viktor Silberer Luftschiffahrt Der Massenmord in Fischamend In Allgemeine Sport Zeitung 28 Juni 1914 S 679 680 680 Nahere Details enthalt die massgebliche Darstellung des Flugfachmannes Viktor Silberer Der Massenmord in Fischamend In Allgemeine Sport Zeitung 28 Juni 1914 S 679 680 Neue Ausstellung im Flughafen Wien Bewegung in den Luften Abgerufen am 5 Februar 2020 Startseite Abgerufen am 5 Februar 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Korting Katastrophe amp oldid 234569782