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Der Konig Wilhelm Stollen auch Hauptstollen Eisenbahn Stollen oder Eisenbahnerstollen genannt ist ein ehemaliger Bergwerksstollen im Deister bei Egestorf in der Region Hannover Heute ist der Stollen als Naturdenkmal und als Baudenkmal geschutzt Im Eingang des neuen Konig Wilhelm StollensInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Kniggesche Stollen 1 2 Eisenbahn Stollen 1 3 Konig Wilhelm Stollen 2 Naturdenkmal 3 Sonstiges 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 BelegeGeschichte BearbeitenIm Deister ist schon im Jahr 1639 der Betrieb eines Kohlebergwerks nachweisbar Im 19 Jahrhundert kam es an vielen Stellen zur Anlage neuer Bergwerke zur Forderung der in bis zu 100 cm machtigen Flozen anzutreffenden Wealdenkohle Bei ersten Schurfversuchen in den Jahren 1816 bis 1819 war im privaten Forstbezirk Kniggenbrink im Deister sudlich von Egestorf lediglich ein 12 bis 15 cm machtiges hangendes Floz angetroffen worden weshalb es zu keiner Kohlenforderung kam 1 Kniggesche Stollen Bearbeiten Im Jahr 1844 liess der Freiherr Knigge im hohergelegenen Teil des Kniggenbrinks ein Bergwerk errichten um aus einem dort vorgefundenen 45 bis 55 cm machtigen liegenden Floz Steinkohle zu gewinnen 52 2677 9 4889 Um dem nach Nordnordosten fallendem Floz zu folgen entstanden am Westrand des Forstreviers Kniggenbrink drei Stollen Der Kniggesche Stollen Nr IV lag dagegen am anderen Rand des Kniggenbrinks in der Nahe des staatlichen Sursserbrinker Konig Wilhelm Stollens Die Zahl der Beschaftigten stieg bis zum Jahr 1861 auf 155 Bergleute die 24 938 t Kohle forderten 1 Eisenbahn Stollen Bearbeiten nbsp Mundloch des neuen Konig Wilhelm StollensIn den Jahren 1860 und 1861 wurde etwa 1 2 km ostlich des ersten Stollens ein ca 70 Hohenmeter tiefer gelegener zusatzlicher Stollen des Kniggenbrinker Steinkohlenbergwerks aufgefahren um an tiefer liegende Kohlenfelder zu gelangen Der offiziell Hauptstollen genannte bis zum Floz 870 m lange Stollen 2 ermoglichte als neuer Hauptforderstollen eine Steigerung der Produktion auf 33 481 t Kohle im Jahr 1868 1 Bei den im Jahr 1860 laufenden Planungen einer Eisenbahnstrecke in der Gegend setzte sich der Industrielle Georg Egestorff fur eine Streckenfuhrung uber den Georgsplatz ein 3 Das Zechengelande beim Hauptstollen hatte an der Strecke vom Georgsplatz nach Barsinghausen gelegen Hingegen entstanden laut einer Infotafel des Kohlepfads die gelaufigen Bezeichnungen Eisenbahnerstollen oder Eisenbahn Stollen da zum Abtransport der Kohle zum Georgsplatz eine Pferdebahn genutzt wurde 2 Erst im Jahr 1872 wurde die Deisterbahn mit dem etwa 1 2 km nordlich des Stollens gelegenen Bahnhof Egestorf eroffnet Der personalaufwandige Bau des vor allem als Wasserlosestollen dienenden Tiefen Kniggenbrinker Stollens bis an den damaligen Ortsrand von Egestorf erfolgte im Jahr 1868 52 2856 9 5145 Trotzdem kam es in den 1880er Jahren zu wiederholten Wasserloseproblemen so dass der zwischenzeitlich neue Besitzer den Betrieb des Bergwerks mangels Ertrags aufgab Konig Wilhelm Stollen Bearbeiten Die Kohleforderrechte des Kniggenbrinker Steinkohlenbergwerks im Jahr 1890 vom preussischen Staat ubernommen Schon seit 1887 bestand ein Durchschlag zum Egestorfer Stollen des im Stockbachtal benachbarten staatlichen Kohlebergwerks Die Stollen Schachte und die Hauptforderstrecke des Bergwerks wurden modernisiert und die Forderung uber den fruheren Eisenbahn Stollen wieder aufgenommen Er wurde nun Konig Wilhelm Stollen genannt womit der Name des 1891 stillgelegten benachbarten Konig Wilhelm Stollens in der Gemarkung Wennigsen ubernommen wurde Im Jahr 1895 6 stieg die Produktion der wieder 126 Bergleute auf 14 801 t Kohle ging in den Folgejahren aber zuruck Im Jahr 1901 wurde die Forderung am neuen Konig Wilhelm Stollen eingestellt 1 Naturdenkmal BearbeitenDas Mundloch des neuen Konig Wilhelm Stollen ist seit einer Instandsetzung in den 1980er Jahren teilweise zugemauert Der Stollen ist unter der Nummer ND H 157 als Naturdenkmal geschutzt Er gilt als in Niedersachsen nach Anzahl und Artenvielfalt einmaliges Winterquartier fur Fledermause und Amphibien mit grosser Bedeutung zur Erhaltung der Fledermause sowie fur Wissenschaft Natur und Heimatkunde 4 Sonstiges BearbeitenIm Jahr 1880 wohnten 126 der 291 Bergleute der verschiedenen staatlichen Bergwerke und weitere des Kniggenbrinker Bergwerks in Wennigsen 1 Um sich den langen Weg zur Arbeitsstelle zu verkurzen bauten ab 1875 einige von ihnen Hauser an der aussersten Gemarkungsgrenze Wennigsens zu Egestorf Aus dieser Bergarbeitersiedlung entstand der heutige Wennigser Ortsteil Wennigser Mark Siehe auch BearbeitenListe der Naturdenkmale in Barsinghausen Steinkohle Bergbau im DeisterLiteratur BearbeitenForderverein Besucherbergwerk Barsinghausen Hrsg Die Deister Kohlepfade Barsinghausen 2014 ohne ISBN S 104 107Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Konig Wilhelm Stollen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Konig Wilhelm Stollen im Denkmalatlas NiedersachsenBelege Bearbeiten a b c d e Egestorf Bergbau www barsinghausen de abgerufen am 22 Februar 2017 a b Infotafel Kniggenbrinker Steinkohlenbergwerk des Fordervereins Besucherbergwerk Klosterstollen Barsinghausen e V beim Mundloch des Hauptstollens gesehen 3 September 2016 Infotafel Bergbau im Bereich des Georgsplatzes der Gartenregion Hannover beim Georgsplatz gesehen 3 September 2016 Anlage 1 zur 19 Verordnung uber Naturdenkmaler der Region Hannover Neuregelungsverordnung pdf 233 kB in Gemeinsames Amtsblatt fur die Region Hannover und die Landeshauptstadt Hannover Sonderausgabe Region Hannover 7 September 2010 S 24 archiviert vom Original am 9 April 2015 abgerufen am 15 Marz 2015 52 27093 9 51172 Koordinaten 52 16 15 3 N 9 30 42 2 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konig Wilhelm Stollen Egestorf amp oldid 228402415