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Der Egestorfer Stollen ist ein als Baudenkmal geschutzter ehemaliger Bergwerksstollen im Deister beim Barsinghauser Stadtteil Egestorf in der Region Hannover Mundloch des Egestorfer Stollens Inhaltsverzeichnis 1 Vorgeschichte 2 Der Egestorfer Stollen 3 Weiterer Bergbau an der Hohen Warte 4 Sonstiges 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 BelegeVorgeschichte Bearbeiten nbsp Zechenhaus der Grube Egestorf spatestens 1898 Heute genutzt als Forsthaus KniggenbrinkSchon 1639 war im Deister der Betrieb eines Kohlebergwerks nachweisbar Im 19 Jahrhundert kam es an vielen Stellen zur Anlage neuer Bergwerke zur Forderung der in bis zu 100 cm machtigen Flozen anzutreffenden Wealdenkohle Im Jahr 1845 begann die staatliche Bergadministration mit dem Bau eines Stollens im Stockbachtal an der Hohen Warte nachdem im Jahr zuvor im unmittelbar angrenzenden Forstbezirk mit dem Konig Wilhelm Stollen ein schnell erfolgreiches privates Bergwerk eroffnet worden war Der Hohe Warte Stollen lag ostlich der die Kohletransporte ermoglichenden Nienstedter Chaussee heute ist diese die Landesstrasse 401 zum Nienstedter Pass Er wurde in den Folgejahren mit mehreren Einfahrtstrecken auf der Westseite der Chaussee erganzt Die gesamte Kohleforderung stieg bis auf 26 773 t im Jahr 1871 ging dann jedoch zuruck 1 Der Egestorfer Stollen Bearbeiten nbsp Der Egestorfer Stollen liegt nah am StockbachUm an weitere tiefer liegende Kohlevorkommen zu gelangen wurde ab Mai 1874 der Egestorfer Stollen vorgetrieben Die Forderrechte fur das Areal waren bereits 1854 fur 30 717 Taler durch die Bergadministration ersteigert worden 2 Beim Mundloch am Stockbach musste fur die notigen Betriebsgebaude erst eine Flache planiert werden Nach 608 m Vortrieb wurde im Jahr 1876 ein 50 bis 63 cm machtiges Floz erschlossen Die Kohle wurde aus dem schliesslich 720 m langen Stollen uber einen Bremsberg und mit Hilfe von Pferden uber 1 2 km zu einem Ladegleis an der 1872 eroffneten Deisterbahn geschafft und per Bahn abtransportiert 2 Im Jahr 1877 waren im Egestorfer Stollen 273 Bergleute beschaftigt Die Fordermenge stieg bis 1883 84 auf 45 272 t und blieb bis 1897 etwa auf diesem Niveau 1 bis sie durch Erschopfung der Vorrate zuruckging und die Forderung nach insgesamt geforderten 1 3 Millionen Tonnen Kohle am 1 November 1898 vorerst eingestellt wurde Der Egestorfer Stollen diente weiter zur Bewetterung des Klosterstollens zu dem seit 1882 ein Durchschlag bestand 2 In den Jahren 1914 15 bis 1920 21 wurde uber den Egestorfer Stollen nochmals Kohle in Mengen von 50 bis 80 t jahrlich gefordert 1 Im Jahr 1983 scheiterte der Plan den gut erreichbaren Egestorfer Stollen zu einem Besucherbergwerk auszubauen da sich hier inzwischen Fledermause angesiedelt hatten 2 Stattdessen wurde der Klosterstollen Barsinghausen zum Besucherbergwerk Weiterer Bergbau an der Hohen Warte BearbeitenAb 1919 begann auch an mehreren anderen Stellen an der Hohen Warte wieder die Kohleforderung 1923 bis 1931 wurde zum Transport eine 600 mm Schmalspurbahn genutzt die von den Verladeplatzen an den Stollen zu einem Bremsberg fuhrte uber den die Kohlenwagen zum Verladedamm an der Eisenbahnstrecke hinabgelassen wurden Die im Jahr 1922 bis auf 35 169 t gesteigerte Forderung ging jedoch bis auf 7056 t im Jahr 1930 zuruck so dass die Schmalspurbahn 1931 eingestellt und anschliessend abgebaut wurde Die Kohleforderung an der Hohen Warte und am Grunen Brink wurde 1942 ganz eingestellt Die Kohle war seit dem Abbau der Bahngleise und Verladeeinrichtungen mittels Lastkraftwagen zum Zechengelande am Klosterstollen Barsinghausen transportiert worden 1 In den Jahren 1955 und 1956 wurden die beiden Hoffmannsstollen bei und oberhalb des geschlossenen Hohe Warte Stollens aufgefahren und je zwei Jahre lang fruher stehen gelassene Restfelder abgebaut 1 Sonstiges BearbeitenIm Jahr 1880 wohnten 126 von 291 Bergleute der verschiedenen staatlichen Egestorfer Bergwerke und weitere des benachbarten privaten Bergwerks am Kniggenbrink in Wennigsen 1 Um sich den langen Weg zur Arbeitsstelle zu verkurzen bauten ab 1875 einige von ihnen Hauser an der aussersten Gemarkungsgrenze Wennigsens zu Egestorf Aus dieser Bergarbeitersiedlung entstand der heutige Wennigser Ortsteil Wennigser Mark In der Nahe des Egestorfer Stollens sind noch weitere von Fledermausen genutzte Bergwerkstollen im Deister unter Schutz gestellt Der Konig Wilhelm Stollen ist ein Naturdenkmal und der Obere Feldbergstollen bei Wennigsen ein FFH Gebiet Siehe auch BearbeitenListe der Baudenkmale in BarsinghausenLiteratur BearbeitenForderverein Besucherbergwerk Barsinghausen Hrsg Die Deister Kohlepfade Barsinghausen 2014 ohne ISBN S 110 112Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Egestorfer Stollen Sammlung von Bildern Egestorfer Stollen im Denkmalatlas NiedersachsenBelege Bearbeiten a b c d e f Egestorf Bergbau www barsinghausen de abgerufen am 22 Februar 2016 a b c d Der Deister Kohle Pfad soll weiter ausgebaut werden www dewezet de 18 November 2009 archiviert vom Original am 13 August 2016 abgerufen am 22 Februar 2016 52 273 9 498 Koordinaten 52 16 22 8 N 9 29 52 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Egestorfer Stollen amp oldid 237873379