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Dieser Artikel handelt von einer Brucke in Stuttgart Zur gleichnamigen Brucke aus dem Jahr 1876 in Rottweil siehe Konig Karls Brucke Rottweil Die Konig Karls Brucke uber den Neckar zwischen Stuttgart und Cannstatt wurde 1893 gebaut Ihr Architekt war Karl von Leibbrand Nach der Sprengung am Kriegsende wurde sie 1948 durch eine Betonbogenbrucke und 1976 durch eine Stahlkastenbrucke ersetzt Konig Karls BruckeKonig Karls Brucke Konig Karls Brucke 2010Nutzung Strassenbrucke Stadtbahn Fussganger und RadwegQuerung von NeckarOrt Stuttgart Bad CannstattKonstruktion 1893 Bogenbrucke aus Martineisen1948 Bogenbrucke aus Beton1976 Hohlkastenbrucke aus StahlGesamtlange 252 mBaubeginn 1 Brucke 18912 Brucke 1946 3 Brucke 1970Eroffnung 1 Brucke 18932 Brucke 1948 3 Brucke 1976Planer 1893 Karl von LeibbrandLageKoordinaten 48 47 59 N 9 12 40 O 48 799769444444 9 2112194444444 Koordinaten 48 47 59 N 9 12 40 OKonig Karls Brucke Baden Wurttemberg f1 Konig Karls Brucke in einem Holzstich von 1893Farbliche RekonstruktionHandel 1898 Standort Mineralbad LeuzeDer Bereich des Cannstatter Neckarknies ist heute wie damals mit seiner einmaligen Ansammlung an bedeutenden Bauwerken und Freizeiteinrichtungen Wilhelma Wilhelmatheater Schloss Rosenstein Rosensteinpark Villa Berg Mineralbad Berg Mineralbad Leuze Cannstatter Wasen der herausragende Neckarabschnitt in der Region Stuttgart Hier verliefen schon zur Romerzeit wichtige Strassen und auch heute bundeln sich einige der wichtigsten Verkehrsadern Stuttgarts an diesem Abschnitt des Neckars Der Bau der neuen Konig Karls Brucke in den Jahren 1891 1893 war eine notwendige Massnahme um die beiden schnell wachsenden Stadte Stuttgart und Cannstatt zu verbinden und dem wachsenden Verkehrsaufkommen gerecht zu werden Die Brucke wurde als Meisterleistung der Ingenieurskunst gefeiert jedoch im April 1945 grosstenteils zerstort und 1948 durch einen Neubau ersetzt Heute existieren nur noch zwei Skulpturen des Bildhauers Adolf Fremd die an den Pylonen der Brucke aufgestellt waren sowie zwei unzerstorte Bogen die beim Wiederaufbau der Neckarbrucke in Plochingen Verwendung fanden Inhaltsverzeichnis 1 Planung und Konstruktion 2 Bau 3 Skulpturenschmuck 4 Zerstorung und Wiederaufbau 5 Neubau 6 Literatur 7 Quelle 8 Weblinks 9 EinzelnachweisePlanung und Konstruktion BearbeitenDie durch Gottlieb Christian Eberhard von Etzel im Jahr 1838 vollendete Wilhelmsbrucke war bis dahin die einzige Strassenverbindung zwischen Stuttgart und Cannstatt bzw Waiblingen und dem Remstal Die Industrialisierung und das Wachstum der beiden Gemeinden machte jedoch schnell eine bessere Verkehrsverbindung notwendig zumal die Wilhelmsbrucke hochwassergefahrdet war Der mit der Planung beauftragte Ingenieur Karl von Leibbrand fuhrte hinsichtlich der Kosten Geologie und Hydrologie die Voruntersuchungen durch und entschied sich fur eine Bogenbrucke aus Martineisen mit Steinpfeilern Der hierfur verwendete Buntsandstein und Granit stammte aus der Nahe von Alpirsbach und dem Kinzigtal Die Maschinenfabrik Esslingen lieferte den eisernen Oberbau der Brucke Bau BearbeitenDie Grundungsarbeiten fur die Bruckenpfeiler wurden von den Firmen Philipp Holzmann amp Cie und Joos amp Cie ausgefuhrt Sie wandten mit der Druckluftgrundung ein fur die damalige Zeit sehr fortschrittliches Verfahren an um die schwierigen Arbeiten an den Pfeilergrundungen durchzufuhren Die Arbeiter benutzten ein Helmtauchgerat um die Senkkasten herzustellen Die Konig Karls Brucke wurde am 27 September 1893 nach einer Bauzeit von zwei Jahren eingeweiht Die Kosten beliefen sich auf 1 300 000 Mark Dies war offensichtlich gut angelegtes Geld galt doch die Konig Karls Brucke als ein Meisterwerk der Ingenieurskunst und fand im gesamten damaligen Deutschen Reich Beachtung Die Brucke war ein gern verwendetes Postkartenmotiv und mit dem nahe gelegenen Bootsverleih ein beliebtes Wochenendziel nbsp Blick auf die Konig Karls Brucke mit der alten Rosensteinbrucke im Hintergrund nbsp Bruckenkopf auf der Cannstatter Seite nbsp Gesamtansicht nbsp mit Bogen der Konig Karls Brucke wiederaufgebaute Neckarbrucke in PlochingenSkulpturenschmuck BearbeitenDie Auffahrten zur Brucke wurden von vier Pylonen markiert fur die eine Ausschmuckung mit Skulpturen vorgesehen war Zwischen 1897 und 1901 schuf der Bildhauer Adolf Fremd die allegorische Figuren Landwirtschaft Handel Gewerbe und Wehrstand nbsp Handel von 1893 Standort heute Stadtbahnhaltestelle Mineralbader gegenuber dem Mineralbad Berg nbsp Wehrstand von 1893 Standort heute Konig Karls Brucke Schonestrasse nbsp Landwirtschaft von 1893 zerstort 1 77 nbsp Gewerbe von 1893 zerstort 1 77Bei den Baukosten von 1 300 000 Mark fehlten jedoch ganze 30 000 Mark fur den bildnerischen Schmuck Obwohl die Konig Karls Brucke als ein Meisterwerk der Bruckenbaukunst gefeiert wurde vergingen noch etliche Jahre bis die Ausschmuckung mit Skulpturen vollendet wurde Karl von Leibbrand wollte wenigstens fur die Einweihung ein komplettes Bild der Brucke und beauftragte den Bildhauer Adolf Fremd mit vier provisorischen Skulpturen Fremd schuf in nur einer einzigen Woche die Figuren und fertigte sie bis zur Eroffnung aus Gips Holz und Leinwand Schon einen Tag spater am 28 September 1893 bemerkte der Staatsanzeiger fur Wurttemberg Gerade dieser hervorragende Kunstlerische Schmuck aber ist bis jetzt ein Ding der Verganglichkeit und kann hochstens wenn s gut geht den Winter uberdauern Zwar war es damals durchaus ublich die Ausschmuckung der Bauwerke erst nach der Fertigstellung anzubringen allerdings dauerte es der Bevolkerung deutlich zu lange und die Staatsregierung handelte sind einige Kritik ein Schliesslich stromte damals das Volk aus allen Landesteilen zum alljahrlichen Cannstatter Volksfest Die lokale Presse veroffentlichte Spottgedichte zahlreiche kritische Artikel und fragte verzweifelt ob sich denn nicht einer der vielen Stuttgarter Millionare erbarmen und eine der Skulpturen stiften wurde nachdem die Regierung offensichtlich nicht willens war diese zu finanzieren Die Schwabische Kronik bat im Februar 1896 Fur die vier in abgerissenen Gewandern bei Sturm und Wetter Tag und Nacht an der Brucke sitzenden Gestalten wird um abgetragene Kleider und Schuhwerk gebeten Aber auch die Stadt Stuttgart und ihre schone Nachbarin Cannstatt beeilten sich nicht diesen Zustand zu andern wie das Neue Tagblatt bemerkte Tatsachlich wurde dann die Ausschmuckung der Konig Karls Brucke von Privatleuten finanziert Im Januar 1897 stellte Hermann Werner Inhaber der Cannstatter Firma Werner amp Pfleiderer 7 500 Mark fur die Skulptur Landwirtschaft zur Verfugung Karl von Leibbrand beauftragte im Juli Adolf Fremd mit der Ausfuhrung der Figur in bestem weissen Heilbronner Werkstein Adolf Fremd konnte Karl von Leibbrand jedoch davon uberzeugen alle Skulpturen in elfenbeinfarbigem Kelheimer Kalkstein auszufuhren Der Kelheimer Kalkstein auch bekannt als bayerischer Marmor harmonierte eher mit dem tiefrothen Sandstein der Brucke Die Figur Handel wurde 1898 durch eine Schenkung des Kaufmanns Heinrich Meyer in Hohe von 9 000 Mark finanziert Die Aufstellung der beiden Figuren verschlimmerte die Situation allerdings eher noch da den zwei weiblichen Figuren schlichtweg die Manner fehlten also die Pendants am gegenuberliegenden Pylon Das Neue Tagblatt horte die Frauen jammern Auch von Stuttgarts Millionaren mag nicht einer mir bescheren was ich brauch a tout prix Einen Mann zum vis a vis Die Cannstatter Zeitung kritisierte dies ebenfalls im Dezember 1899 und nannte die unvollstandige Aufstellung einen echten Schwabenstreich was aber die Aufstellung der beiden Figuren im Marz 1900 nicht beeinflusste Erst im Juni desselben Jahres begann Adolf Fremd mit der Skulptur Wehrstand einen germanischen Krieger darstellend nachdem der Kaufmann August Scharrer dem Cannstatter Oberburgermeister Oskar Nast ebenfalls 9 000 Mark zugesagt hatte Die letzte Figur Gewerbe wurde von den Tochtern Karl von Leibbrands Martha Habich und Lilli Leibbrand in Gedenken an ihren Vater gestiftet Es war also privater Initiative zu verdanken dass die Staatsregierung sich nicht weiter dem Verdacht aussetzen musste entweder keinen Sinn oder kein Geld fur Kunst zu haben Karl von Leibbrand hatte es trotz seiner zahlreichen guten Kontakte bis zu seinem Tod 1898 nicht mehr geschafft fur alle Skulpturen einen Stifter zu finden Zerstorung und Wiederaufbau BearbeitenKurz vor Kriegsende am 21 April 1945 wurden von der Deutschen Wehrmacht zwei Bogen der Brucke gesprengt um den Vormarsch der alliierten Truppen zu behindern Die teilweise Zerstorung bedeutete jedoch das Ende der einstmals schonsten und grossten Brucke des Landes Schon am 12 Oktober 1945 beauftragte das Technische Landesamt die Bauunternehmung Karl Kubler mit dem Bau einer provisorischen Konig Karls Brucke Das US amerikanische Militar drangte darauf diese Verbindung wiederherzustellen da sie fur ein militarisches Strassennetz von grosser Bedeutung war Zur Diskussion standen eine Holznageltrager Konstruktion und eine Stahlkonstruktion Die beauftragten Ingenieure Otto Konz und Prof Maier Leibniz hegten schwere Bedenken gegen eine Holzkonstruktion und lehnten auch die Stahlkonstruktion wegen der Hochwasser und Eisgefahr ab Eine Behelfsbrucke wurde schliesslich in der Nahe des Berger Stegs errichtet Gleichzeitig wuchsen die Begehrlichkeiten an den knappen Baumaterialien welche die Trummer der zerstorten Brucke hergeben wurden Die Abteilung Autobahnen des Technischen Landesamts interessierte sich schon Anfang Dezember 1945 fur die intakten Trager da sie evtl als Lehrgerust bei der Wiederherstellung des Franzosenschluchtviadukts noch zu gebrauchen waren Wahrend man also die Trummer beseitigte und noch nicht recht wusste wie es weitergehen sollte reifte eine weitere Idee Dr Fritzsch vom Technischen Referat der Stadt Stuttgart machte Anfang Januar den Vorschlag die ubriggebliebenen Bogen stehen zu lassen und die Brucke durch Betonbogen und Stahlbetontrager zu erganzen Im Februar 1946 erfolgte die Genehmigung fur den Wiederaufbau der Konig Karls Brucke Die beauftragten Unternehmen Wayss amp Freytag und Ludwig Bauer begannen schon vier Wochen spater mit den Grundungsarbeiten Die alte Konig Karls Brucke wurde schliesslich komplett abgebrochen Lediglich die Stumpfe der Pfeiler und die Pfeiler selbst waren noch vorhanden Diese wurden gekappt und in den Neubau integriert Die neue Betonbrucke besass ebenfalls funf Felder 37 50 50 46 12 Meter wobei neu die Strasse zum Leuzebad und die Staustufe Cannstatt mit dem Wasserkraftwerk Cannstatt hinzukamen Die Stichhohen betrugen zwischen 5 20 und 6 20 Metern Die Gesamtlange betrug 252 Meter inklusive der Widerlager Bei der Breite hielt man sich ebenfalls an den Vorgangerbau Die Fahrbahnplatte hatte 18 Meter Breite lediglich die Fussganger gingen auf einer Auskragung von drei Metern Breite in die auch Wasser und Gasleitungen verlegt waren Dieser Teil war mit Gussasphalt belegt wahrend die eigentliche Fahrbahn in Kleinpflaster ausgefuhrt war Die Strassenbahngleise verliefen beim Neubau in der Bruckenmitte Neubau BearbeitenIm Jahre 1970 begann der zweite Neubau als Hohlkastenbrucke aus Stahl der 1976 vollendet wurde Die Brucke hat nun eine Breite von 53 Metern bei 184 Metern Gesamtlange Literatur BearbeitenKarl Deininger Vom Wiederaufbau der Konig Karls Brucke bei Stuttgart In Bauen und Wohnen 3 Jahrgang 1948 Nr 12 S 349 358 Karl von Leibbrand Die Konig Karls Brucke uber den Neckar zwischen Stuttgart und Cannstatt In Zeitschrift fur Bauwesen 45 Jahrgang 1895 S 61 104 online als PDF Datei 54 82 MB Jakob Weyrauch Berechnung der neuen Bogenbrucke uber den Neckar zwischen Stuttgart und Cannstatt In Allgemeine Bauzeitung 60 Jahrgang 1895 S 49 ff Digitalisat Quelle BearbeitenStaatsarchiv Ludwigsburg Ministerialabteilung fur den Strassen und Wasserbau Archivalieneinheit E 166Weblinks BearbeitenBruckenwebEinzelnachweise Bearbeiten a b Gustav Wais Stuttgarts Kunst und Kulturdenkmale 25 Bilder mit stadtgeschichtlichen baugeschichtlichen und kunstgeschichtlichen Erlauterungen Stuttgart 1954 FlussaufwartsQuerungen des NeckarsFlussabwartsNeckartalviadukt UnterturkheimKonig Karls BruckeSchleuse CannstattNormdaten Geografikum GND 1210441551 lobid OGND AKS VIAF 3463159035165101380000 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Konig Karls Brucke amp oldid 238055313