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Justin Bonaventure Morard de Galle 30 Marz 1741 in Goncelin Frankreich 23 Juli 1809 in Gueret Frankreich war ein franzosischer Marineoffizier zuletzt im Dienstgrad eines Vizeadmirals und Politiker im Ersten Kaiserreich Justin Bonaventure Morard de Galles Lithographie von Antoine Maurin 1837 Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Herkunft 1 2 Jagd auf Piraten unter de Grasse 1 3 Im amerikanischen Unabhangigkeitskrieg 1 4 Wahrend der Revolution 1 5 Das Scheitern der Irischen Expedition 1 6 Wahrend des Konsulats und im Ersten Kaiserreich 2 Nachkommen 3 Bibliographie 4 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenHerkunft Bearbeiten Morard entstammte einer franzosischen Adelsfamilie aus dem Dauphine die bis ins 11 Jahrhundert zuruckreicht Sein Vater war Hauptmann der Infanterie Er trat 1757 als Gardemarin in Toulon in die franzosische Marine ein und wurde zunachst auf die Brigg Ecureuil kommandiert Hiernach wechselte er mehrfach auf weitere Schiffe Jagd auf Piraten unter de Grasse Bearbeiten 1765 war er auf der Fregatte Heroine eingesetzt die zur Bekampfung von Barbaresken Korsaren unter Francois Joseph Paul de Grasse im Mittelmeer kreuzte Als Fahnrich war er auf der Etna an der Beschiessung von Larache an der Atlantikkuste Marokkos beteiligt Er erhielt den Auftrag eines der Korsarenschiffe das unter dem Schutz der Batterien an der Kuste Zuflucht gesucht hatte in die Luft zu sprengen Von einer dunklen Nacht begunstigt gelang es ihm das feindliche Schiff zu entern und einen Sprengsatz an einer der Seiten des Schiffes zu befestigen Durch die spater erfolgte Sprengung wurde das Schiff tatsachlich zerstort In der Folge war Morard vor Madagaskar und der Ile de France heute Mauritius sowie in Westindien eingesetzt und diente auf der Roland im Geschwader von Louis Charles du Chaffault de Besne Im amerikanischen Unabhangigkeitskrieg Bearbeiten 1777 wurde Morard zum Leutnant ernannt und Anfang 1778 mit dem Ordre royal et militaire de Saint Louis ausgezeichnet Er diente unter Louis Guillouet d Orvilliers und nahm am 27 Juli 1778 an der Schlacht bei Ouessant an Bord der Ville de Paris teil Dann beteiligte er sich im ostlichen Mittelmeer erneut an der Verfolgung und Gefangennahme von Korsaren Auf der Couronne nahm er an den drei Schlachten teil die Guichen am 17 April 15 und 19 Mai 1780 in Westindien gegen die Flotte des britischen Admirals Rodney fuhrte In den 1780er Jahren wurde Morard in Brest in die Freimaurerei eingefuhrt 1781 diente Morard als stellvertretender Kommandant auf der Annibal als Teil des Geschwaders unter Pierre Andre de Suffren das Operationen im Indischen Ozean gegen die Royal Navy durchfuhren sollte Bereits auf der Hinreise kam es am 16 April zu einer Begegnung mit britischen Schiffen bei den Kapverdischen Inseln bei dem die Annibal zu Beginn des Gefechts von funf feindlichen Schiffen eingekreist und zusammengeschossen wurde Der Kommandant Kapitan Tremoignon wurde getotet Morard selbst verwundet ubernahm das Kommando und schaffte es das Schiff zu befreien Suffren auf der Heros nahm ihn ins Schlepptau Seine Tapferkeit brachte Morard die umgehende Beforderung zum Kapitan ein und Suffren betraute ihn offiziell mit dem Kommando uber die Annibal die anschliessend in Kapstadt repariert werden konnte Am 26 August brach das franzosische Geschwader wieder auf und kam am 25 Oktober in Port Louis an In den folgenden Monaten nahm Morard an den Einsatzen des Geschwaders vor der indischen Kuste teil Am 1 November 1781 erhielt Morard das Kommando uber die 38 Kanonen Fregatte Pourvoyeuse 1 und wechselte am 9 Februar 1782 auf die 50 Kanonen Schiff Petit Annibal die kurz zuvor von den Briten erbeutet worden war Mit diesem Schiff nahm er an den Seeschlachten vor Sadras am 17 Februar 1782 vor Provedien Ceylon am 12 April 1782 vor Nagapattinam am 6 Juli 1782 und der Blockade von Trincomalee vom 25 August bis zum 3 September 1782 teil Durch drei Verwundungen geschwacht bat Morard um seine Ablosung und schiffte sich am 3 September 1782 auf der Pulverisateur in Richtung Isle de France ein 2 Kaum war er jedoch dort angekommen wurde er auf die Argonaute kommandiert und musste sich dem Geschwader wieder anschliessen Mit diesem Schiff nahm er an dem Gefecht vor Cuddalore Gondelour am 20 Juni 1783 teil Mit dem Friedensschluss am 29 Juni lief das Geschwader erneut zur Ile de France Am 22 Dezember 1783 heiratete Morard in Port Louis Louise Marie Victoire Henriette Fayd herbe de Maudave Anschliessend kehrte er dann auf der Vengeur nach Frankreich zuruck und erreichte Brest im April 1784 3 4 5 Anscheinend wegen einiger Differenzen die zwischen Morard und Suffren im Indischen Ozean aufgetreten waren erhielt er bis 1792 keine weiteren Kommandos Die lange Zivilzeit nutzte er um sich ab 1787 auf der Ile de France niederzulassen Wahrend der Revolution Bearbeiten 1790 kehrte Morard nach Frankreich zuruck und gehorte zu der Gruppe von Offizieren die am 1 Januar 1792 in den Dienst der franzosischen Armee zuruckkehrten um die Lucken zu fullen die durch die Emigration der meisten Offiziere des Grand Corps entstanden waren Er wurde zum Konteradmiral ernannt und befehligte eine Einheit in Brest Durch die weiteren Desertationen im Marineoffizierkorps und den anhaltenden Mangel an Offizieren wurde Morard dann bereits im Januar 1793 zum Vizeadmiral ernannt Bei der Kriegserklarung an Grossbritannien am 1 Februar 1793 erhielt er das Kommando uber die Flotte du Ponant in Brest Er war damit einer der ersten Aristokraten des alten Systems der auch in der Marine des revolutionaren Frankreichs wieder ein Kommando erhielt In der Folge waren Morards Einheiten zum Schutz der Kuste zwischen Ile de Groix und Belle Ile kommandiert um sicherzustellen dass die von der Kriegserklarung uberraschten Handelsschiffe in franzosische Hafen zuruckkehren konnten Allgemein war die Marine des revolutionaren Frankreichs noch immer in schlechtem Zustand und in Unruhe Viele der hastig ernannten Kapitane waren inkompetent die Besatzungen beschaftigten sich mehr mit Politik als mit der Seefahrt und es herrschte allgemeine Unordnung Ein Grossteil der Schiffsbesatzungen meuterte und zwang ihre Kapitane auf Einsatzfahrten zur Ruckkehr etwa nach Brest sodass die ersten Operationen der republikanischen Flotte Fehlschlage waren In der Folge gaben Abgesandte des Wohlfahrtsausschusses allen voran Jeanbon St Andre Morard die Schuld an den Zustanden und er wurde bis zum 27 Juli 1794 inhaftiert dann allerdings freigelassen Das Scheitern der Irischen Expedition Bearbeiten 1796 bereitete Hoche die sog Irische Expedition vor und befand sich in standigem Konflikt mit Villaret Joyeuse der Morards Nachfolger als Befehlshaber der Flotte in Brest geworden war Villaret der nicht an den Erfolg dieser Operation glaubte wurde folgerichtig zusammen mit Vence vom Marineminister Vizeadmiral Truguet abberufen Hoches bevorzugter Kandidat fur das Kommando uber die Marinekrafte der Expedition ware Latouche Treville gewesen Doch durch die negativen Erfahrungen des Ministers mit Latouche Treville dessen ehemaligen Untergebenen aus dem Sardinienfeldzug von 1792 zog er es vor Morard einzusetzen Dieser war allerdings aufgrund seiner alten Verletzungen und seiner angeschlagenen Gesundheit die sich durch die Gefangenschaft wahrend der Schreckensherrschaft auch noch verschlechtert hatte geschwacht und mude Er war jedoch diszipliniert genug das Kommando dennoch zu akzeptieren und fuhrte die Expedition an Wegen einer Verordnung aus dem Jahr 1794 die vorschrieb dass Admirale grundsatzlich auf Fregatten und nicht auf Linienschiffen in den Einsatz gehen sollen fuhrte Morard die Unternehmung von der Fregatte La Fraternite aus In einem aufziehenden Sturm der Feldzug fand mitten im Winter statt wurde die Fregatte vom Rest der Flotte getrennt Verfolgt von britischen Schiffen musste sie zunachst ziemlich weit in den Atlantik vorstossen Als sie schliesslich die Bantry Bucht erreichte hatten die Interimskommandeure der Flotte Bouvet de Precourt und der Armee Grouchy es nicht gewagt an Land zu gehen und waren bereits wieder auf dem Weg nach Brest Ein Linienschiff die Droits de l Homme und mehrere Fregatten gingen verloren Diese weitere Enttauschung wurde wiederum Morard angelastet Sie war allerdings wiederum zumeist auf die Vorgaben von Jeanbon Saint Andre und den Zeitpunkt der Operation im Winter zuruckzufuhren und nicht auf taktische Fehler von Morard Wahrend des Konsulats und im Ersten Kaiserreich Bearbeiten nbsp Wappen von Morard de Galles Obwohl Morard somit wahrend der restlichen Zeit des Direktoriums in Ungnade gefallen war ernannte ihn das Konsulat trotzdem zum Mitglied des Senat conservateur Gleichsam wurde er bei Grundung der Ehrenlegion von Napoleon als Grossoffizier des Verdienstordens ausgezeichnet Per kaiserlichem Dekret ubernahm Morard weiterhin die Leitung der Senatsverwaltung des Limousin mit Sitz in Gueret und erhielt 1808 den Titel eines Grafen des Kaiserreichs nbsp Grabmal von Morard de Galles auf dem stadtischen Friedhof von Gueret Morard de Galles starb am 23 Juli 1809 in Gueret an einer schweren Schlaganfalls 6 Er wurde in Gueret mit allen seinem Rang gebuhrenden Ehren beigesetzt Der Stadtrat von Gueret stimmte fur die Errichtung eines Denkmals auf seinem Grab 6 Sein Herz wurde in das Pantheon in Paris uberfuhrt Nachkommen BearbeitenAus seiner Ehe mit Louis Laurent de Fayd herbe entstammte die Tochter Marie Emilie 1844 Bibliographie BearbeitenCharles Mullie Justin Bonaventure Morard de Galles Veroffentlicht in Biographie des celebrites militaires des armees de terre et de mer de 1789 a 1850 Poignavant et Compagnie Paris 1852 Link zur Seite auf Wikisource Abgerufen am 3 September 2023 Amedee Carriat Stichwort Morard de Galles Veroffentlicht im Dictionnaire biographique des auteurs du pays creusois 5 Band Gueret 1968 S 365 Joseph Paquet La residence a Gueret du senateur titulaire de la Senatorerie de Limoges Veroffentlicht im Societe des sciences naturelles archeologiques et historiques de la Creuse Band 20 1916 S 99 129 Theodore Maurice Discours prononce sur la tombe de M le Senateur Morard de Galles Veroffentlicht im Calendrier ecclesiastique et militaire de la Senatorerie de Limoges 1810 S 128 134 Georges Six Dictionnaire biographique des generaux et amiraux francaise de la Revolution et de l Empire Georges Saffroy Editeur Paris 1934 Francois Caron La guerre incomprise le mythe de Suffren SHM Paris 1996 Georges Reboul Berlioz Le vice amiral Morard de Galles Gentilhomme de Dauphine Paris 2003 E Chevalier Histoire de la marine francaise sous la Premiere Republique Librairie L Hachette et Cie Paris 1886 Ernest Harold Jenkins Histoire de la marine francaise McDonald and Jane s amp Albin Michel London amp Paris 2 Ausgabe 1977 Charles Cunat Histoire du Bailli de Suffren A Marteville et Lefas Rennes 1852 S 447 Einzelnachweise Bearbeiten Onesime Joachim Troude Batailles navales de la France Vol 2 Challamel Aine 1867 Charles Cunat Histoire du Bailli de Suffren A Marteville et Lefas Rennes 1852 S 321 Remi Monaque Suffren un destin inacheve Tallandier Paris 2009 ISBN 978 2 84734 333 5 Jean Meyer Histoire de la Marine francaise des origines a nos jours Editions Ouest France Rennes 1994 ISBN 2 7373 1129 2 Patrick Villiers L Europe la mer et les colonies xviie xviiie siecle Hachette Paris 1997 ISBN 2 01 145196 5 a b Moniteur universel Ausgabe Nr 213 vom 1 August 1809 Normdaten Person GND 130859931 lobid OGND AKS LCCN no2015059047 VIAF 14924815 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Morard de Galles Justin BonaventureALTERNATIVNAMEN Morard de Galles Justin BonaventureKURZBESCHREIBUNG franzosischer Vizeadmiral und PolitikerGEBURTSDATUM 30 Marz 1741GEBURTSORT Goncelin FrankreichSTERBEDATUM 23 Juli 1809STERBEORT Gueret Frankreich Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Justin Bonaventure Morard de Galles amp oldid 238791856