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Julius Rosenbaum geboren 9 Juli 1879 in Neuenburg Westpreussen gestorben 24 August 1956 in Den Haag 1 war ein judischer deutsch britischer Maler und Grafiker Er wurde in der Weimarer Republik bekannt als Karikaturist und Verfasser von Beitragen fur Kunstzeitschriften und Satiremagazine Er schrieb fur den Vorwarts die BZ am Mittag und andere Publikationen des Scherl Verlags Als Maler zahlt er zur Stilrichtung des Expressionismus Er war Mitbegrunder und Leiter des Berliner Kunstlerbundes sowie Mitglied der Berliner Secession und Mitinitiator der Juryfreien Ausstellungen Aufgrund seiner Verfolgung als Jude und seiner Flucht nach England geriet er in den Jahren nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland in Vergessenheit Inhaltsverzeichnis 1 Biographie 1 1 Familie und Schulzeit 1 2 Kunstlerischer Werdegang 1 3 Berliner Jahre nach dem Ersten Weltkrieg 1 4 Berliner Jahre nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten 1 5 Emigration nach Grossbritannien 2 Werke Auswahl 3 Ausstellungen Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiographie BearbeitenFamilie und Schulzeit Bearbeiten Julius Rosenbaum wurde 1879 als Sohn des Kaufhausbesitzers Simon Rosenbaum und seiner Ehefrau eine geburtige Stein in Neuenburg geboren Er hatte einen Bruder und vier Schwestern Seine Schwester Cacilie starb 1930 seine Schwester Rosa 1940 Sein Bruder Max und seine beiden Schwestern Betty und Johanna wurden 1943 im KZ Auschwitz ermordet Im Jahr 1898 schloss er seine Schulbildung an einem Gymnasium in Breslau ab 2 Kunstlerischer Werdegang Bearbeiten Von 1900 bis 1901 war Rosenbaum Student an der Academie Julian einer privaten Kunsthochschule in Paris Dort studierte er u a bei Henri Matisse Anschliessend setzte er seine Studien an der Munchener Kunstakademie fort 1905 war er einige Zeit in Italien und kehrte anschliessend nach Breslau zuruck 1910 zog er nach Berlin und studierte bei Lovis Corinth Kurz darauf grundete er einen Berliner Kunstlerbund mit dem Ziel zur Verbesserung der materiellen und finanziellen Bedingungen des Kunstlerstandes beizutragen Er war Mitinitiator der Juryfreien Ausstellungen Von 1914 bis 1918 diente er im Ersten Weltkrieg Berliner Jahre nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Von 1918 bis 1933 war Rosenbaum freiberuflicher Maler und Grafiker in Berlin 2 1921 war er Mitbegrunder der Berliner Ortsgruppe des Reichswirtschaftsverbands bildender Kunstler Deutschlands der sich 1927 umbenannte in Reichsverband bildender Kunstler Deutschlands 3 Er war Mitglied der Berliner Secession und nahm regelmassig an deren Ausstellungen teil Als Illustrator und Karikaturist war er Verfasser von Beitragen fur Zeitungen und Zeitschriften des Scherl Verlags wie z B Der wahre Jacob Vorwarts Konfektionar B Z am Mittag Ulk oder Die Werkstatt der Kunst Mit seinen Beitragen fur die Werkstatt der Kunst setzte er sich vor allem in den Elendsjahren nach 1918 fur den organisatorischen Zusammenschluss der bildenden Kunstler in Deutschland ein um der Verelendung des Kunstlerstandes entgegenzuwirken Als Karikaturist und Satiriker schrieb er vor allem gegen die aufkommende Nazidiktatur 1930 heiratete er die Malerin Adele Reifenberg 2 Berliner Jahre nach der Machtubernahme durch die Nationalsozialisten Bearbeiten Nach dem 30 Januar 1933 wurde Rosenbaum aus dem Berliner Kunstlerbund ausgeschlossen und erhielt Arbeits und Ausstellungsverbot 1933 grundete Julius Rosenbaum mit Unterstutzung der Judischen Gemeinde die Judische Kunstlerhilfe in Berlin 1933 war er auf deren ersten Ausstellung in den Wandelgangen des Berliner Theaters vertreten 4 Von 1933 bis 1934 absolvierte er eine Umschulung als Berufsschullehrer Von 1934 bis 1939 bildete er mannliche Jugendliche in verschiedenen Handwerksberufen aus um sie auf ihre bevorstehende Emigration vorzubereiten Ausserdem organisierte er Kunstlertreffs zur Vorbereitung auf deren Emigration Bis 1938 war Rosenbaum ofter zum Malen in Malcesine am Gardasee 2 Seine Werke im Judischen Museum gingen verloren als es am 10 November 1938 durch die Gestapo geschlossen wurde Andere Werke wurden aus Angst vor den Durchsuchungen der Gestapo zerstort Emigration nach Grossbritannien Bearbeiten 1939 emigrierten Julius und Adele Rosenbaum mit einem Transitvisum das ein halbes Jahr Gultigkeit hatte nach London Ihre ursprunglichen Plane in die USA auszuwandern wurden durch den Ausbruch des Zweiten Weltkrieges verhindert Somit war Rosenbaum 1939 ohne Arbeitserlaubnis in London 1940 wurde er auf der Isle of Man interniert und aus gesundheitlichen Grunden im gleichen Jahr wieder freigelassen Anschliessend arbeitete er als Mechaniker Handwerker und als Fabrikarbeiter hauptsachlich fur die Kriegsindustrie Nach einer Krankheit in 1941 restaurierte er in Heimarbeit Gegenstande aus Porzellan und Elfenbein fur Kunsthandler Ab 1941 beteiligte er sich mit seiner Frau an Ausstellungen der Ben Uri Art Gallery in London und wurde Mitglied der Ben Uri Art Society Dort hatte er auch seine erste Einzelausstellung Ab 1942 gab er privaten Kunstunterricht 1948 war er mit seiner Frau Mitbegrunder einer Privatschule im Belsize Park in London 1953 und 1956 besuchte er wiederholt Freunde in Frankreich und den Niederlanden Auf einer dieser Reisen verstarb Julius Rosenbaum am 24 August 1956 in Den Haag 2 Werke Auswahl Bearbeiten1904 Junge mit Hut Radierung 37 30 cm Ben Uri Gallery amp Museum London 1905 Florenz Ol auf Leinwand 30 5 36 cm Ben Uri Gallery amp Museum London 1910 Brucke Radierung 28 19 5 cm 1911 Streichholzverkaufer Ol auf Leinwand 1912 Dame in Blau Ol auf Leinwand 1917 Ruinen Aquarell 57 7 43 8 mm 1918 Die neunte Kriegsanleihe Tusche aquarelliert Illustration 95 62 cm 1920 Fabriklandschaft Radierung 24 8 22 cm 1922 Station Berlin Schlesischer Bahnhof Ol auf Leinwand 64 6 90 4 cm 1923 Rollwerk bei Stettin Ol auf Leinwand 60 50 cm 1931 Stettiner Hafen Ol auf Leinwand 72 3 96 1 cm 1931 Strasse mit Hinterhausern in Berlin Schoneberg Ol auf Leinwand 61 71 cm Berlinische Galerie 1932 Gasometer Berlin Schoneberg Ol auf Leinwand 57 8 71 2 cm 1934 Der Kundschafter Mose Ol auf Leinwand 1936 Hafen Ol auf Leinwand 65 69 cm Ben Uri Gallery amp Museum London 1937 Moses schlagt Wasser aus dem Felsen Ol auf Leinwand 1945 Nacht in Paris Ol auf Sperrholz 25 5 34 cm 1945 Charlotte Ol auf Leinwand 80 52 cm Ben Uri Gallery amp Museum London 5 1959 Fruhlingsgarten Ol auf Leinwand 50 39 5 cmAusstellungen Auswahl Bearbeiten1920 Grosse Kunstausstellung im Glaspalast in Berlin Sammelausstellung 6 1921 Rathaus Berlin Schoneberg Sammelausstellung 7 1922 Berliner Secession Sammelausstellung 8 1924 Galerie Eduard Schulte Berlin Sammelausstellung 9 1941 Ben Uri Art Gallery London Einzelausstellung 2 1948 Royal Academy Exhibition London Sammelausstellung 10 1951 Ben Uri Art Gallery London Sammelausstellung 11 1957 Ben Uri Art Gallery London Memorial Exhibition Julius Rosenbaum amp Adele Reifenberg Einzelausstellung 12 Literatur BearbeitenKarl Schwarz Julius Rosenbaum in Ost und West 8 August 1912 Sp 723 728 Julius Rosenbaum Die bildende Kunst als Beruf im Neuen Deutschland Volkswacht Verlag Breslau 1919 Julius Rosenbaum Adele Reifenberg Ruth Collet in Ben Uri Art Gallery 1950 In Memory of a refugee artist Ein Nachruf in AJR Oktober 1956 Seite 10 Rosenbaum Julius in Werner Roder Herbert A Strauss Hrsg International Biographical Dictionary of Central European Emigres 1933 1945 Band 2 2 Munchen Saur 1983 S 981f Weblinks BearbeitenFoto von Julius Rosenbaum und seiner Frau im Atelier Julius Rosenbaum bei artnet Karikatur Ausserlich im Wahren Jacob Nr 53 von 1932 Karikatur 218 im Wahren Jacob Nr 52 von 1931 Die Diktatur in der modernen Kunst Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 15 1920 Aufwarts oder abwarts Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 20 1920 Die Steuerschraube fur bildende Kunstler Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 22 1920 Lichtblicke Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 26 1920 Ruf nach der Organisation Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 31 1920 Kaleidoskop und Kunstlerstreik Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 35 1920 Wo bleiben die Werke der bildenden Kunstler Beitrag von Julius Rosenbaum in Die Werkstatt der Kunst Heft 39 1920 Finchleystrasse Deutsche Fluchtlinge wahrend des Naziterrors in London April 2018 Refugees The Lives of Others German Refugee artists and their contribution to British Art Julius Rosenbaum in Ben Uri Research UnitEinzelnachweise Bearbeiten Julius Rosenbaum In objekte jmberlin de Judisches Museum Berlin abgerufen am 11 Mai 2019 a b c d e f Rosenbaum Julius In Herbert A Strauss Werner Roder Hrsg Biographisches Handbuch der deutschsprachigen Emigration nach 1933 1945 Band 2 The Arts Sciences and Literature De Gruyter Saur Berlin Boston 1983 ISBN 978 3 11 097027 2 S 981 982 Digitalisat bei Google Books Ben Uri Research Unit for the Study of the Jewish and Immigrant Contribution to the Visual Arts in Britain since 1900 Geschlossene Vorstellung Der judische Kulturbund in Deutschland 1933 bis 1941 Akademie der Kunste Berlin Edition Hentrich 1992 S 144 Julius Rosenbaum Portrait of Charlotte 1945 Artsy Abgerufen am 31 Dezember 2021 Der Kunstwanderer Heft 1 1919 1920 Seite 383 Der Kunstwanderer Heft 2 1920 1921 Seite 323 Der Kunstwanderer Heft 3 4 1921 1922 Seite 423 Der Kunstwanderer Heft 5 6 1923 1924 Seite 196 Ausstellungsanhanger am Werk Gasometer Ausstellungskatalog der Ben Uri Art Gallery London von 1951 Nr 85 und 86 Bericht in AJR April 1957 Seite 11 nbsp Dieser Artikel kann aus urheberrechtlichen Grunden nicht hinreichend bebildert werden Zurzeit sind keine oder nur einzelne passende Abbildungen verfugbar die zur freien Weiternutzung ausreichend lizenziert sind Siehe dazu auch die FAQ zu Bildern und Bildrechte Normdaten Person GND 1223729176 lobid OGND AKS VIAF 3027160848420108210008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Rosenbaum JuliusKURZBESCHREIBUNG deutscher MalerGEBURTSDATUM 9 Juli 1879GEBURTSORT Neuenburg WestpreussenSTERBEDATUM 24 August 1956STERBEORT Den Haag Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Julius Rosenbaum Maler amp oldid 230396424