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Juli Borissowitsch Chariton russisch Yulij Borisovich Hariton 14 Februarjul 27 Februar 1904greg in Sankt Petersburg 19 Dezember 1996 in Sarow war ein sowjetischer Physiker der im Kernwaffenprogramm des Landes arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Auszeichnungen 3 Literatur 4 Weblinks 5 AnmerkungenLeben BearbeitenChariton stammte aus judischen Intellektuellenkreisen in Sankt Petersburg sein Vater war Journalist und Direktor des Hauses der Schriftsteller in Sankt Petersburg seine Mutter Schauspielerin Er studierte ab 1920 am Polytechnischen Institut in Sankt Petersburg und wurde schon 1921 von Nikolai Semjonow eingeladen in der Abteilung chemische Physik am Physikalisch Technischen Institut dem spateren Joffe Institut von Abram Joffe zu arbeiten 1926 bis 1928 war er bei Ernest Rutherford und James Chadwick in Cambridge am beruhmten Cavendish Laboratory In den 1930er Jahren arbeitete er am Joffe Institut auch uber Kernphysik von 1929 bis 1939 war er Direktor des Labors fur chemische Physik und Sprengstoffe am Institut das damals als aktuelles Forschungsgebiet zu einem Schwerpunkt des Instituts ausgebaut wurde Ende der 1930er Jahre berechnete er dort mit Jakow Seldowitsch die Bedingungen fur eine Kettenreaktion im Uran und kritische Massen In der Anfangsphase des Zweiten Weltkriegs arbeitete er an Panzerabwehrwaffen und kostengunstigen Sprengstoffen In den 1940er Jahren war er der Chefkonstrukteur im sowjetischen Atombombenprojekt unter Igor Kurtschatow der nur ein Jahr alter als Chariton und dessen enger Freund war Chariton war als einziger zugegen als Kurtschatow 1960 auf einer Parkbank starb Er war der erste wissenschaftliche Direktor des geheimen Nuklearwaffen Forschungszentrums in Sarow mit dem Tarnnamen Arzamas 16 1 das 1946 gegrundet wurde 45 Jahre lang bis 1992 als er in den Ruhestand ging hatte er dessen Leitung Wahrend dieser Zeit wurde von Andrei Sacharow Seldowitsch und anderen dort die sowjetische Wasserstoffbombe entwickelt Als Chef des Labors berichtete Chariton direkt dem Geheimdienstchef Beria 2 Stalin selbst wies Chariton an stets von einem Leibwachter begleitet zu sein der auch sein Diener war Chariton durfte nach dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr ins Ausland reisen ihm stand jedoch bis zu seinem Ableben jederzeit abfahrbereit ein Zug mit Salonwagen zur Verfugung 3 Seit 1946 war er korrespondierendes und seit 1953 volles Mitglied der Akademie der Wissenschaften der UdSSR Chariton war dreimaliger Held der sozialistischen Arbeit und erhielt fur seine wissenschaftlichen Verdienste 1982 die Lomonossow Goldmedaille Er war verheiratet und hatte eine Tochter Seine Ruhestatte befindet sich auf dem Nowodewitschi Friedhof in Moskau Auszeichnungen BearbeitenHeld der sozialistischen Arbeit 1949 1951 1954 Trager des Stalinpreises 1949 1951 1953 Trager des Leninpreises 1956 funf Leninorden Trager des Ordens der Oktoberrevolution Trager des Ordens des Roten Banners der Arbeit Trager des Ordens des Roten Sterns Trager der Lomonossow Goldmedaille 1982 Literatur BearbeitenDavid Holloway Stalin and the Bomb Yale University Press New Haven 1994 ISBN 0 585 36154 1 Weblinks BearbeitenBiographie Foto Nachruf in The Independent Hariton Yulij Borisovich Eintrag bei der Russischen Akademie der Wissenschaften russisch Artikel Juli Borissowitsch Chariton in der Grossen Sowjetischen Enzyklopadie BSE 3 Auflage 1969 1978 russisch http vorlage gse test 1 3D118493 2a 3D 2b 3DJuli 20Borissowitsch 20CharitonAnmerkungen Bearbeiten Intern auch Wolga Amt oder halb scherzhaft Los Arzamas in Anlehnung an Los Alamos genannt Die Stadt Arsamas liegt aber etwa 80 km weiter nordlich Die Bezeichnungen dienten der Tarnung Der Name Sarow verschwand damals von allen Landkarten Nach dem Zerfall der Sowjetunion wurde die Stadt wieder umbenannt Vor dem ersten Wasserstoffbombentest der Russen am 1 November 1952 war der Druck von Beria hoch er schickte die Mathematiker Michail Lawrentjew und Alexander Iljuschin nach Arzamas die bei einem Fehlschlag Chariton ersetzen sollten 1945 war er kurz als NKWD Oberst im besetzten Deutschland um Wissenschaftler und Ressourcen fur das sowjetische Atomwaffenprogramm ausfindig zu machen Unter Anderen wurden der Physiker Gustav Hertz und Peter Adolf Thiessen Leiter des Kaiser Wilhelm Instituts fur Physikalische Chemie in die Sowjetunion geholt Normdaten Person GND 1136136452 lobid OGND AKS LCCN n85060320 VIAF 3898023 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Chariton Juli BorissowitschALTERNATIVNAMEN Hariton Yulij Borisovich russisch KURZBESCHREIBUNG sowjetischer PhysikerGEBURTSDATUM 27 Februar 1904GEBURTSORT Sankt PetersburgSTERBEDATUM 19 Dezember 1996STERBEORT Sarow Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Juli Borissowitsch Chariton amp oldid 230826514