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Joseph Raz 21 Marz 1939 in Palastina 2 Mai 2022 in London 1 war ein israelischer Philosoph und Jurist der vorwiegend an politischen ethischen und rechtsphilosophischen Problemen arbeitete Er war einer der prominentesten heutigen Vertreter des Rechtspositivismus Joseph Raz 2009 Inhaltsverzeichnis 1 Biografie 2 Werk 3 Werke von Joseph Raz Auswahl 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseBiografie BearbeitenJoseph Raz wurde 1939 in Palastina geboren Er studierte Rechtswissenschaften an der Hebraischen Universitat in Jerusalem wo er sein Studium 1963 mit dem akademischen Grad eines Magister Juris abschloss Auf einer Konferenz in Israel traf er mit H L A Hart zusammen Hart schrieb spater dass Raz ihn wahrend dieser Konferenz auf einen Widerspruch in seiner Argumentation hingewiesen habe der ihm zuvor entgangen sei Daraufhin ermutigte Hart Joseph Raz seine Studien in Oxford fortzusetzen Raz folgte diesem Rat Harts und erlangte 1967 am Balliol College den Titel eines Ph D ohne wie es normalerweise vorgeschrieben ist vorher den Titel eines Bachelors und eines Masters der Philosophie zu erwerben Daraufhin verbrachte Joseph Raz den grossten Teil seiner akademischen Laufbahn als Professor fur Rechtsphilosophie an der Oxford University Gleichzeitig war er Professor fur Rechtswissenschaft an der Law School der Columbia University 1987 wurde er in die British Academy 2 und 1992 in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt Fur 2018 wurde ihm der Tang Prize fur Rule of law zugesprochen Zu den prominentesten Schulern von Raz zahlen der Rechtsphilosoph John Gardner Nachfolger Ronald Dworkins an der Universitat Oxford und der Philosoph Leslie Green Im Jahr 2006 wurde Joseph Raz emeritiert Joseph Raz starb am 2 Mai 2022 3 Werk BearbeitenAls Schuler von H L A Hart hat Joseph Raz in erheblicher Weise dazu beigetragen dessen Argumentation in Richtung der Verteidigung des Rechtspositivismus auch nach dem Tod seines Mentors fortzufuhren Hierzu trug vor allem seine Herausgabe einer posthumen zweiten Auflage von H L A Harts Hauptwerk The Concept of Law Titel der deutschen Ubersetzung Der Begriff des Rechts im Jahr 1994 bei Diese zweite Auflage enthielt ein von Joseph Raz bearbeitetes Nachwort H L A Harts in dem dieser sich argumentativ mit der Kritik anderer Philosophen insbesondere Ronald Dworkins an seinen rechtspositivistischen Thesen auseinandersetzte Hart und Joseph Raz vertraten unterschiedliche Formen des Rechtspositivismus Raz war Vertreter des exklusiven Positivismus und verteidigte die These dass Recht und Moral notwendig verschieden sind Damit ging er uber die Positionen von Hart Hans Kelsen und Jules Coleman hinaus Diese Autoren vertreten als inklusive Positivisten die sogenannte Trennbarkeitsthese Sie behaupten zwar wie Raz dass es keine notwendige Verbindung zwischen Recht und Moral gebe gestehen jedoch anders als Raz ein dass eine vom jeweiligen positivistischen Rechtssystem abhangige Verbindung von Recht und Moral moglich sei Fur Raz bestand die Aufgabe des Rechts darin in einer pluralistischen Gesellschaft fur Klarheit zu sorgen Dies setze voraus dass Recht autoritativ bestimme was Recht sei Wenn der Begriff und die Geltung des Rechts von moralischer Fehlerlosigkeit abhangig gemacht wurden dann verliere das Recht die notwendige Autoritat die fur eine funktionierende pluralistische Gesellschaft notwendig sei Seit Mitte der 1970er Jahre hatte sich Joseph Raz neben der Rechtsphilosophie im engeren Sinne vorwiegend mit politischer Philosophie und allgemeiner Argumentationstheorie beschaftigt Im Rahmen seiner politischen Philosophie vertrat er die Position eines perfektionistischen Liberalismus die er in seinem politik philosophischen Hauptwerk The Morality of Freedom 1986 entwickelte In seinen moralphilosophischen Werken verteidigte er einen Pluralismus der Werte Seine diesbezugliche Kernthese ist die Behauptung dass verschiedene Wertsysteme philosophisch grundsatzlich gleichwertig da erkenntnistheoretisch miteinander inkommensurabel seien Werke von Joseph Raz Auswahl BearbeitenThe Authority of Law 1979 The Concept of a Legal System Oxford 1970 zweite Auflage 1980 The Morality of Freedom Oxford 1986 Practical Reason and Norms Princeton 1975 zweite Auflage 1990 Titel der deutschen Ubersetzung Praktische Grunde und Normen Frankfurt am Main Suhrkamp 2006 Ethics in the Public Domain Oxford 1994 Engaging Reason Oxford 1999 Value Respect and Attachment Cambridge u a 2001 The Practice of Value Oxford u a 2003 Literatur BearbeitenLukas H Meyer u a Hrsg Rights Culture and the Law Themes from the Legal and Political Philosophy of Joseph Raz Oxford University Press Oxford 2003 R Jay Wallace u a Hrsg Reason and Value Themes from the Moral Philosophy of Joseph Raz Clarendon Oxford 2004 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Joseph Raz im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Nachruf der Universitat Oxford Homepage der Columbia University personliche HomepageEinzelnachweise Bearbeiten Joseph Raz 1939 2022 Mitteilung der Fakultat fur Recht der Oxford University 4 Mai 2022 abgerufen am 4 Mai 2022 englisch Fellows Joseph Raz British Academy abgerufen am 25 November 2020 In Memoriam Joseph Raz Mitteilung der Fakultat fur Philosophie der Oxford University 2 Mai 2022 abgerufen am 3 Mai 2022 englisch Normdaten Person GND 129385581 lobid OGND AKS LCCN n84231048 NDL 00515728 VIAF 79054185 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Raz JosephKURZBESCHREIBUNG israelischer PhilosophGEBURTSDATUM 21 Marz 1939GEBURTSORT PalastinaSTERBEDATUM 2 Mai 2022STERBEORT London Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Joseph Raz amp oldid 232798802