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Josef Stern selten auch Joseph Stern 11 Marz 1839 in Soest 16 Dezember 1902 in Frankfurt am Main war ein deutscher Journalist Er war ein engagierter Streiter fur die Demokratie in Deutschland und liberaler Abgeordneter fur Frankfurt im Preussischen Abgeordnetenhaus wahrend der XV Wahlperiode 1882 1885 Zahlreiche Male sass er fur seine Uberzeugungen im Gefangnis Hintergrund Bearbeiten nbsp Strassenschild in SoestJosef Stern entstammte einer seit 1700 in Soest ansassigen judischen Familie 1 war selbst jedoch zeitlebens weder Mitglied der organisierten judischen Glaubensgemeinschaft noch einer anderen Konfession bzw Religion 2 Stern war das neunte Kind von Herz Stern und wuchs im Haus Stern an der Soester Thomastrasse 22 auf 3 Nach der Schulzeit am Soester Archigymnasium 1848 1857 studierte er zunachst in Bonn und wechselte dann wegen des noch bestehenden faktischen Promotionsverbots fur Juden an die katholische Hochschule in Munster wo er die Qualifikation zum Gymnasial Oberlehrer in klassischer Philologie und Geschichte erhielt 3 Wahrend seines Studiums wurde er 1857 Mitglied der Burschenschaft Helvetia Bonn 4 Da Juden zur damaligen Zeit nicht als staatliche Lehrer eingestellt wurden arbeitete Stern zunachst als Privatlehrer auf einem Gut bei Bromberg in Westpreussen Hier verfasste er auch seine ersten journalistischen Artikel fur die Rheinische Zeitung und grundete die Neue Bromberger Zeitung 5 Nach zwischenzeitlicher Tatigkeit fur die 1870 eingestellte Berliner radikal demokratische Zeitung Die Zukunft unter der Herausgeberschaft Johann Jacobys und seines spateren Schwiegervaters Guido Weiss wurde Stern am 14 Dezember 1868 leitender Redakteur der Neuen Badischen Landeszeitung Er blieb Erster Redakteur auch nachdem Johann Peter Eichelsdorfer ein ehemaliger Redakteur zur Landeszeitung zuruckgekehrt war 6 Stern arbeitete ab 1872 fur die Frankfurter Zeitung zunachst als Berlin Korrespondent dann ab 1873 als Redakteur Im Rahmen der seit 1873 vom Herausgeber Leopold Sonnemann eingefuhrten kollegialen Verfassung ohne Chefredakteur hatte der Leitartikler Stern die Stellung eines Primus inter Pares 7 Josef Stern war praktisch Nachfolger des ehemaligen Chefredakteurs Karl Volckhausen 8 der wiederum die Nachfolge Sterns bei der Neuen Badischen Landeszeitung angetreten hatte 6 Politisch unterstutzte Stern den Widerstand gegen die bismarcksche Kleindeutsche Losung Wahrend seiner Mitgliedschaft im Preussischen Landtag stand er im Kulturkampf auf der katholischen Seite 1883 beantragte Stern gegen das bestehende Dreiklassenwahlrecht die Einfuhrung des geheimen Wahlrechts in Preussen was jedoch keine Mehrheit fand 9 Aufgrund seiner Uberzeugungen sass Stern funfmal im Gefangnis zusammen mindestens 13 Monate 10 Stern verstarb durch einen Schlaganfall wahrend des Besuchs der Frankfurter Oper 11 Er war in 16 jahriger Ehe mit Margarete Gretchen Weiss bis zu ihrem Tode 1890 verheiratet 12 Literatur BearbeitenHelge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 516 Wolfgang Klotzer Hrsg Frankfurter Biographie Personengeschichtliches Lexikon Veroffentlichungen der Frankfurter Historischen Kommission Band XIX Nr 2 Zweiter Band M Z Waldemar Kramer Frankfurt am Main 1996 ISBN 3 7829 0459 1 S 432 Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 105 111 Abb 60 u 61 Bernhard Mann Biographisches Handbuch fur das Preussische Abgeordnetenhaus 1867 1918 Handbucher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Band 3 Droste Dusseldorf 1988 ISBN 3 7700 5146 7 Nr 2260 Siegfried Nassauer Josef Stern Lebensbild eines Journalisten Voigt amp Gleiber 1931 Sigmund Schott Stern Josef In Anton Bettelheim Hrsg Biographisches Jahrbuch und deutscher Nekrolog Band 7 Reimer Berlin 1902 S 312 314 Digitalisat Grete Stern Vorarbeiten zu einer Geschichte der Familie Stern zu Soest Soest 1960 Masch schr Manuskript im Stadtarchiv Soest Stern Josef In Paul Arnsberg Die Geschichte der Frankfurter Juden seit der Franzosischen Revolution Band III Eduard Roether Darmstadt 1983 S 494 495 ISBN 3 7929 0130 7 Einzelnachweise Bearbeiten Die Familientradition in Soest beginnt mit Jakob Stern der um 1700 aus Frankfurt ubersiedelt und sie endet mit der aus der Emigration zuruckgekehrten im Jahr 1970 verstorbenen Anna Stern Angabe nach Ulrike Sasse Voswinckel Gerhard Kohn Judische Nachbarn in Soest bis 1942 Ein Stadtrundgang Zusammengestellt im Auftrag des Vereins fur Geschichte und Heimatpflege Soest Soest 2001 S 6 Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 105 111 hier S 106f a b Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 106 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 5 R S Winter Heidelberg 2002 ISBN 3 8253 1256 9 S 516 Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 107 a b http www udo leuschner de zeitungsgeschichte spd nblz htm Website abgerufen am 27 Februar 2011 Werner Becker Demokratie des sozialen Rechts Musterschmidt 1971 S 29 Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 105 111 hier S 108 Angaben zur politischen Tatigkeit nach Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 105 111 hier S 108 109 Vgl Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 110 Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 110 Alfred E Laurence fuhrt hierzu u a an dass auf seinem Frankfurter Totenschein das Wort Religion durch Dissident ersetzt worden war Siehe Alfred E Laurence Dr Josef Stern 1839 1902 Ein vergessener Soester Berufsverbrecher In Soester Zeitschrift Heft 85 Soest 1973 S 109f Normdaten Person GND 117275158 lobid OGND AKS VIAF 10619041 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Stern JosefALTERNATIVNAMEN Stern JosephKURZBESCHREIBUNG deutscher Journalist Redakteur der Frankfurter Zeitung Mitglied des Preussischen Abgeordnetenhauses XV Wahlperiode GEBURTSDATUM 11 Marz 1839GEBURTSORT SoestSTERBEDATUM 16 Dezember 1902STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josef Stern Journalist amp oldid 233489083