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Jose de Acosta auch Jose d Acosta September Oktober 1539 oder 1540 in Medina del Campo 15 Februar 1599 oder 1600 1 in Salamanca war ein spanischer Jesuit Missionar und Gelehrter Er wurde durch seine Historia natural y moral de las Indias beruhmt die alteste Ubersicht uber die Neue Welt und ihr Verhaltnis zur Alten Jose de Acosta Ausschnitt um 1580Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Historia natural und De Indorum salute 1 2 Anfuhrer der Ordensopposition Tod 1 3 Sonstiges 2 Werke 2 1 Spanische Erstausgaben 2 2 Deutsche Ausgaben der Historia natural y moral de las Indias 3 Literatur 4 Einzelnachweise 5 WeblinksLeben und Werk BearbeitenJose de Acosta studierte von 1559 bis 1567 die Artes Liberales und Theologie an der Universitat Salamanca Von 1567 bis 1569 lehrte er Theologie in Ocana von 1569 bis 1571 in Plasencia 2 1570 trat er in den Jesuitenorden ein und ging bereits im folgenden Jahr als Missionar ins spanische Vizekonigreich Peru das u a die heutigen Andenstaaten Bolivien Peru und Ecuador umfasste Als Ordensoberer Provinzial von 1576 bis 1581 nahm er als theologischer Berater am Dritten Provinzialkonzil im Lima im Jahr 1582 teil und schrieb spater einen Katechismus in mehreren einheimischen Dialekten das erste Buch uberhaupt das in Peru gedruckt wurde 3 Historia natural und De Indorum salute Bearbeiten nbsp Originaltitelseite der Historia naturalNach seiner Ruckkehr nach Spanien im Jahr 1587 verfasste er die oben erwahnte Historia natural 1590 in der er seine Beobachtungen zur physikalischen Geographie und Naturgeschichte des heutigen Mexiko und Peru sowie zu den einheimischen religiosen und politischen Einrichtungen im Rahmen der jesuitischen gelehrten Weltsicht vorstellte Da er mehr als 16 Jahre im westlichen Sudamerika verbracht hatte und Augenzeuge war sind seine Beobachtungen von besonderem Interesse Er entwickelte die Theorie die amerikanische Urbevolkerung musse uber eine Landbrucke oder eine nur schmale Meeresverbindung aus Asien oder anderen Teilen der Welt eingewandert sein zur Begrundung fuhrte er an nach Aussage der Bibel hatten die Sintflut nur ein Mann und wenige wilde Tiere uberlebt Daher sei es undenkbar dass jemand die wilden Tiere mit einem Schiff nach Amerika gebracht habe Laut Acosta sei Amerika nicht vollig vom Rest der Welt abgeschnitten die Indianer seien nicht uber den Atlantik gekommen und stammten auch nicht von den Juden ab sondern sahen eher den Tataren ahnlich sie stammten demnach aus Nordostasien 4 Seinen Berichten die von Alexander von Humboldt ausgewertet wurden verdankt man auch fruhe Kenntnisse uber die Nutzpflanzen Sudamerikas So berichtet er beispielsweise uber die Kartoffelkultur in Peru und erwahnt dabei unter anderem auch Krankheiten dieser Kulturpflanze Er beschreibt diese als Brand und Mehltau Vermutlich ist dies die erste Nachricht uber Phytophthora Ein weiteres fur die Missionstheologie und fur die Missionspraxis wegweisendes Hauptwerk Acostas ist seine Schrift De promulgatione Evangelii apud barbaros sive de procuranda Indorum salute die 1588 in drei Banden erschien 5 Darin untersucht er systematisch die Voraussetzungen Bedingungen Ansatzpunkte Methoden und Aufgaben der Missionsarbeit unter den Heiden 6 Dies geschieht vor allem bezuglich der Mission in der Neuen Welt Doch auch Indien China und Japan sind im Blick 7 Anfuhrer der Ordensopposition Tod Bearbeiten Acosta fuhrte in seinem Orden die Opposition zum damaligen Jesuitengeneral Claudio Acquaviva 1543 1615 an der im Alter von 38 Jahren 1581 zum funften Ordensgeneral seit der Grundung gewahlt ein straffes Regiment fuhrte Seine Beschwerden und Reformvorschlage wurden auf dem funften Jesuitenkongress jedoch zuruckgewiesen Acosta blieb zwei Jahre lang eingekerkert 1592 1593 Nach seiner Unterwerfung wurde er Superior der Jesuiten von Valladolid und Rektor des Jesuitenkollegs in Salamanca 1598 wo er bis zu seinem Tode lebte Sonstiges Bearbeiten D Acosta beschrieb nach Selbstbeobachtung erstmals die Hohenkrankheit die auch d Acosta Krankheit genannt wird Werke BearbeitenSpanische Erstausgaben Bearbeiten De promulgatione Evangelii apud barbaros Salamanca 1588 De natura novi orbis Salamanca 1589 Historia natural y moral de las Indias Sevilla 1591Deutsche Ausgaben der Historia natural y moral de las Indias Bearbeiten America Oder wie mans zu Teutsch nennet Die Neuwe Welt oder West India Von Herrn Josepho De Acosta in Sieben Buchern eins theils in Lateinischer und eins theils in Hispanischer Sprach Beschrieben Sutorius Ursel 1605 Das Gold des Kondors Berichte aus der Neuen Welt 1590 und Atlas zur Geschichte ihrer Entdeckung Herausgegeben und ubertragen von Rudolf Kroboth und Peter H Meurer Edition Erdmann in K Thienemanns Verlag Stuttgart 1991 ISBN 3 522 60750 3 Nach dem Exemplar der Staatsbibliothek Preussischer Kulturbesitz Berlin enthalt nur einen Teil von America oder wie mans zu Teutsch nennet Die Neuwe Welt dort ist auf S 138 eine Formulierung zur Landbrucke enthalten die der zugrundegelegten deutschen Ausgabe auf S 229 nicht entspricht Literatur BearbeitenHelga Gemegah Die Theorie des spanischen Jesuiten Jose de Acosta ca 1540 1600 uber den Ursprung der indianischen Volker aus Asien Lang Frankfurt am Main 1999 ISBN 3 631 34862 2 Francisco Javier Gomez Diez La Compania de Jesus y la Fundacion de America El Padre Jose de Acosta 1540 1600 In Ders Hg La Compania de Jesus en la America Espanola siglos XVI XVIII Universidad Francisco de Vitoria Pozuelo de Alarcon Madrid 2005 ISBN 84 89552 87 8 S 27 70 Johan Leuridan Huys Jose de Acosta y el origen de la idea de mision Peru siglo XVI Centro de Estudios Regionales Andinos Bartolome de Las Casas Cuzco 1997 Cuadernos para la Historia de la Evangelizacion en America Latina Bd 19 ISBN 84 8387 058 4 Michael Sievernich Vision und Mission der Neuen Welt Amerika bei Jose de Acosta In Michael Sievernich Gunter Switek Hg Ignatianisch Eigenart und Methode der Gesellschaft Jesu Herder Freiburg 1990 ISBN 3 451 21842 9 S 293 313 Agustin Udias SJ Jose de Acosta 1539 1600 Un Pionero de la geofisica In Jesuitas Madrid Jg 9 1986 der N F Segunda epoca Heft Enero Marzo S 22 24 Inigo Alvarez de Toledo Jose de Acosta In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 17 Bautz Herzberg 2000 ISBN 3 88309 080 8 Sp 4 13 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Einzelnachweise Bearbeiten Die Catholic Encyclopedia gibt 1600 an das Lexikon der Medizin 1599 Art Acosta Jose de SJ In Klaus Reinhardt Bibelkommentare spanischer Autoren 1500 1700 Bd 1 Autoren A Ll Centro de Estudios Historicos Madrid 1990 ISBN 84 00 07059 3 S 5 6 Nach 1583 hielt der Buchdruck in Lima Einzug siehe Bernard Lavalle Kulturelles Leben In Horst Pietschmann Hrsg Handbuch der Geschichte Lateinamerikas Bd 1 Mittel Sudamerika und die Karibik bis 1760 Klett Cotta Stuttgart 1994 ISBN 3 608 91495 1 S 504 520 hier S 510 ff Buch 1 Kap 16 S 27 und 30 der deutschen Ubersetzung von 1605 Klaus Schatz Die ersten 50 Jahre Jesuitenmission In Stimmen der Zeit Bd 220 2002 S 383 396 hier S 389 392 Michael Sievernich Art De natura novi orbis et de promulgatione evangelii apud barbaros sive de procuranda indorum salute Jose de Acosta In Michael Eckert Eilert Herms Bernd Jochen Hilberath Eberhard Jungel Hrsg Lexikon der theologischen Werke Kroner Stuttgart 2003 S 189 Antonella Romano Schrift und Geschichte in der Erfahrung der Missionare im 16 Jahrhundert In Lisa Regazzoni Hrsg Schriftlose Vergangenheiten Geschichtsschreibung an ihrer Grenze von der Fruhen Neuzeit bis in die Gegenwart De Gruyter Oldenbourg Berlin 2019 ISBN 978 3 11 055003 0 S 3 27 hier S 14 Weblinks BearbeitenBiographie bei der Catholic EncyclopediaNormdaten Person GND 12116117X lobid OGND AKS LCCN n80161598 NDL 00462017 VIAF 2465365 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Acosta Jose deALTERNATIVNAMEN Acosta Jose d KURZBESCHREIBUNG spanischer Jesuit MissionarGEBURTSDATUM 1539 oder 1540GEBURTSORT Medina del CampoSTERBEDATUM 15 Februar 1599 oder 15 Februar 1600STERBEORT Salamanca Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jose de Acosta amp oldid 237341701