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Johannes de Sarto vor 1430 nach 1440 war ein franko flamischer Komponist Sanger und Priester der fruhen Renaissance 1 2 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Bedeutung 3 Werke 4 Literatur Auswahl 5 Weblinks 6 QuellenLeben und Wirken BearbeitenGeburtsdatum und Geburtsort von Johannes de Sarto konnten von der musikhistorischen Forschung noch nicht ermittelt werden ebenso wenig das Datum seines Todes und der Sterbeort Er gehort zu den vielen Personen des Mittelalters von denen nur die uberlieferten meist handschriftlichen Werke Zeugnis geben die im gunstigen Falle eine zeitliche Zuordnung tragen oder auf indirekte Weise erlauben Von Johannes de Sarto wird mit einiger Wahrscheinlichkeit angenommen dass er aus dem Raum Luttich stammt Seine kompositorisch aktiven Jahre lagen zwischen 1430 und 1440 Die Identitat seiner Person wurde in fruheren Jahren teilweise mit der Person von Johannes Brassart in Zusammenhang gebracht mit dem er auch verwechselt wurde Aus den archivarischen Unterlagen sind manche ahnlichen Namen bekannt geworden die sich auf de Sarto beziehen konnten so von Jean de Sarto 1401 bis 1430 Kanoniker an der Kollegiatkirche Saint Jean l Evangeliste in Luttich und Johannes Doussart der sich im Jahr 1457 um ein Kaplansamt in der Nahe von Luttich beworben hat Weniger wahrscheinlich ist er der Jean du Sart oder Dussart der von 1455 bis Ende der 1460er Jahre Sanger und Chorleiter in Cambrai gewesen ist letzterer wird in der Motette Omnium bonorum plena von Loyset Compere erwahnt Als Konig Albrecht II von Habsburg im Jahr 1439 verstarb wurde zu diesem Anlass die Trauermotette Romanorum rex inclite aufgefuhrt in dieser erscheinen de Sarto und Brassart zusammen mit anderen Sangern aus dem Dienst des Konigs Diese Motette ohne Vermerk des Komponisten wurde auf Grund ihres Stils zunachst Brassart zugeschrieben bis in neuerer Zeit B J Blackburn E E Lowinsky und Cl A Miller A Correspondence of Renaissance Musicians Oxford 1991 ein Dokument vom Anfang des 16 Jahrhunderts beschrieben wurde in dem G Del Lago diese Motette dem presbyter Johannes de Sarto zugewiesen hat Bedeutung BearbeitenSechs geistliche Werke werden de Sarto in Handschriften aus der Zeit etwa zwischen 1430 und 1450 direkt zugeschrieben manchmal tragen diese den zusatzlichen Vermerk presbyter Bei zwei von ihnen ist im Verzeichnis der Name Brassart durchgestrichen und durch de Sarto ersetzt worden Die vier uberlieferten Motetten de Sartos sind in einem eleganten und manchmal hoch expressiven Stil geschrieben mit wohldosierten Dissonanzen und gelegentlichem Gebrauch von Imitation Die Motetten Verbum Patris und Romanorum rex inclite zeichnen sich durch anspruchsvolle Tenor Kanons aus und gerade die letztgenannte Motette ragt mit ihrem komplexen doppelt isorhythmischen Gerust uber seine ubrigen Kompositionen und viele Stucke seiner Zeitgenossen hinaus Die Johannes de Sarto zugeschriebenen Introiten sind liedahnlich beschwingt wie sie fur den Stil um 1430 charakteristisch war und zeigen unvollstandige Konsonanzen gelegentliche Imitation und den Gebrauch des Fauxbourdon Auf Grund seiner Lebenszeit und seines musikalischen Stils gehort Johannes de Sarto zur ersten Generation der franko flamischen Musik Werke BearbeitenIntroiten Gaudeamus omnes zu drei Stimmen eventuell von Brassart Repleatur os meum feria VI quatuor temporum infra octavam pentecostes Pfingsten zu drei Stimmen Spiritus Domini replevit dominica pentecostes Pfingstsonntag zu drei Stimmen eventuell von Brassart Motetten Ave mater o Maria zu drei Stimmen O quam mirabilis zu drei Stimmen Romanorum rex inclite zu vier Stimmen isorhythmisch zum Tod von Albrecht II 1439 Verbum Patris hodie zu drei Stimmen Weihnachten Literatur Auswahl BearbeitenK E Mixter Isorhythmic Design in the Motets of Johannes Brassart in Gedenkschrift fur Glen Haydon herausgegeben von J W Pruett Chapel Hill North Carolina 1969 Seite 179 189 Craigh Wright Dufay at Cambrai Discoveries and Revisions in Journal of the American Musicological Society Nr 28 1974 Seite 175 229 besonders Seite 205 206 Fr Dangel Hofmann Der mehrstimmige Introitus in Quellen des 15 Jahrhunderts Tutzing 1975 Seite 35 57 Ch Turner Proportion and Form in the Continental Isorhythmic Motet c 1385 1450 in Music Analysis Nr 10 1991 Seite 89 124 Peter Wright Johannes Brassart and Johannes de Sarto in Plainsong and Medieval Music Nr 1 1992 Seite 41 61 R M Nosow The Florid and Equal Discantus Motet Styles of Fifteenth Century Italy Dissertation an der University of North Carolina 1992 Peter Wright A New Attribution to Brassart in Plainsong and Medieval Music Nr 3 1994 Seite 23 43 J Cumming The Motet in the Age of Dufay Cambridge 1999Weblinks BearbeitenNoten und Audiodateien von Johannes de Sarto im International Music Score Library Project Gemeinfreie Noten von Johannes de Sarto in der Choral Public Domain Library ChoralWiki englisch Johannes de Sarto auf der Website von Medieval org Johannes de Sarto auf der Website von HOASM org Here On A Sunday Morning Quellen Bearbeiten Graeme Boone Sarto Johannes de In Ludwig Finscher Hrsg Die Musik in Geschichte und Gegenwart Zweite Ausgabe Personenteil Band 14 Riccati Schonstein Barenreiter Metzler Kassel u a 2005 ISBN 3 7618 1134 9 Online Ausgabe fur Vollzugriff Abonnement erforderlich Peter Wright Sarto Johannes de In Grove Music Online englisch Abonnement erforderlich Normdaten Person GND 1024322033 lobid OGND AKS LCCN no2011064734 VIAF 170490524 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Sarto Johannes deKURZBESCHREIBUNG franko flamischer Komponist Sanger und PriesterGEBURTSDATUM vor 1430STERBEDATUM nach 1440 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes de Sarto amp oldid 226012659