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Johannes Thienemann 12 November 1863 in Gangloffsommern Thuringen 12 April 1938 in Rossitten Ostpreussen war ein deutscher Ornithologe und Grunder der Vogelwarte Rossitten der ersten Vogelwarte der Welt Johannes Thienemann 1912 Gedenktafel in Thienemanns Geburtsort GangloffsommernTafel am fruheren Wohnhaus von Thienemann in Rossitten 2010 Wiederhergestelltes Grab von Thienemann in RossittenInhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenJohannes Thienemann war ein Sohn des Pastors August Wilhelm Thienemann und ein Enkel des Pastors Georg August Wilhelm Thienemann deren Namen in der deutschen Vogelkunde bereits einen guten Klang hatten Besonders durch letzteren wurde Johannes mit der Vogelwelt vertraut Er besuchte die Gymnasien in Sondershausen und Zeitz Nach dem dort abgelegten Abitur studierte er entsprechend der Familientradition ab 1885 Theologie in Leipzig und in Halle Saale Nach dem Zweiten Theologischen Staatsexamen in Magdeburg 1894 ging Thienemann in den Schuldienst 1895 wurde er Leiter einer hoheren Privatschule in Osterwieck am Harz 1896 lernte er bei einem Ferienaufenthalt Rossitten auf der Kurischen Nehrung kennen Ab 1899 war Thienemann Hauslehrer zuletzt bei der Familie Hoffmann und wohnte in ihrem Ferienhaus So lernte er seine zukunftige Frau kennen Hedwig Hoffmann Sie war Tochter des Baumeisters Adolf Hoffmann aus Memel Fortan widmete Thienemann seine Forschungen dem Vogelzug wobei er zu fur die Ornithologie bedeutenden und bis heute gultigen Ergebnissen gelangte Unter anderem fuhrte er entsprechend dem Vorgehen des danischen Ornithologen Mortensen die systematische Beringung von Zugvogeln als grundlegende Technik zur Erforschung des Zugverhaltens von Zugvogeln ein Der im Volksmund auch als Vogelprofessor bekannte und populare Wissenschaftler errichtete mit Unterstutzung von Georg Rorig 1901 in Rossitten Ostpreussen heute Rybatschi Russland auf der Kurischen Nehrung die erste ornithologische Forschungsstation der Welt die Vogelwarte Rossitten Diese bei Wissenschaftlern in hochstem Ansehen stehende Vogelwarte wurde durch Thienemanns umfangreiche Veroffentlichungen und Berichte weltberuhmt Ab 1901 studierte er begleitend in Konigsberg Preussen Zoologie und wurde 1906 zum Dr phil promoviert 1910 wurde Thienemann ausserordentlicher Professor an der Albertus Universitat Konigsberg Die Vogelwarte Rossitten mit der 1908 errichteten Feldstation Ulmenhorst ging 1923 von der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft an die Kaiser Wilhelm Gesellschaft zur Forderung der Wissenschaften uber Auch im Ruhestand ab 1929 blieb Thienemann Rossitten treu und verstarb dort 1938 auf seinem Grundstuck Das Ende seines Lebenswerks musste er nicht mehr erleben Die Vogelwarte Rossitten wurde infolge des Verlaufs des Zweiten Weltkrieges 1944 evakuiert und geschlossen 1946 wurde die Vogelwarte Radolfzell am Bodensee Nachfolgeeinrichtung der Warte Rossitten Am Originalschauplatz nahmen sowjetische Forscher die Vogelwarte soweit noch vorhanden in kleinerem Massstab wieder in Betrieb Nachdem die Russische Akademie der Wissenschaften in Sankt Petersburg als Tragerorganisation auf Grund der schlechten wirtschaftlichen Lage alle Zuschusse gestrichen hat wird die Forschung zum grossen Teil aus Spenden von der deutschen Heinz Sielmann Stiftung und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt finanziert Die Einrichtungen der deutschen Vogelwarte existieren nicht mehr bis auf das fruhere Museumsgebaude von 1931 heute Tischlerei in reduzierter Architektur unweit der Kirche Das Wohnhaus von Thienemann in der heutigen Ul Pobedy Richtung Haff neben der jetzigen Biologischen Station fruheres Kurhaus gibt es noch Es ist durch mehrere Anbauten stark verandert Eine zweisprachig beschriftete Holztafel an dem Gebaude weist auf den fruheren Besitzer und seine Bedeutung hin In diesem Haus lebte der bekannte deutsche Ornithologe Thienemann der Begrunder der Vogelwarte Rossitten Das Grab von Thienemann auf dem Waldfriedhof von Rossitten der nach dem Krieg verwustet worden war ist wiederhergestellt nbsp Titelseiten des Buches Rossitten 1930 Thienemann heiratete 1901 Clara Hedwig Hoffmann 1876 1960 Der Sohn Hans Georg Thienemann war bis 1945 letzter Direktor des Konigsberger Tiergartens und von 1946 bis 1965 Direktor des Zoos Duisburg Duisburg ubernahm 1951 eine Patenschaft fur das ausgeloschte Konigsberg Johannes Thienemann ist auf der Tafel Bedeutende Gelehrte der Universitat Konigsberg verzeichnet die 2012 im Konigsberger Dom enthullt wurde nbsp Gedenkstein Johannes Thienemann in ZeitzEhrungen BearbeitenGedenktafel in Johannes Thienemanns Geburtsort Gangloffsommern wiedererrichtetes Grab und Gedenktafel am Wohnhaus in Rossitten einer der Gedenksteine Verdiente Zeitzer Burger Karte in Zeitz ist ihm gewidmetSchriften BearbeitenDie Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft und das Kennzeichnen der Vogel Paul Parey Berlin 1910 Digitalisat Rossitten Drei Jahrzehnte auf der Kurischen Nehrung Verlag von J Neumann Neudamm 1938 Vom Vogelzuge in Rossitten Verlag von J Neumann Neudamm 1931 Literatur BearbeitenPeter Berthold Thienemann Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 128 Digitalisat Frank Andert Thienemanner in der Lossnitz In Vorschau amp Ruckblick Monatsheft fur Radebeul und Umgebung Radebeuler Monatshefte e V Dezember 2013 abgerufen am 7 Dezember 2013 Thomas Engelhardt Die Vorfahren des Vogelprofessors Johannes Thienemann Arbeitsgemeinschaft Genealogie Thuringen e V Mitteilungsblatt Nr 100 23 25 Jahrgang 2013 S 99 105 Johannes Thienemann I Jahresbericht 1901 der Vogelwarte Rossitten der Deutschen Ornithologischen Gesellschaft In Journal fur Ornithologie 1902 S 137 209 Digitalisat Christoph Hinkelmann Der popularste deutsche Ornithologe des 20 Jahrhunderts kam aus Thuringen Johannes Thienemann Thuringer Ornithologische Mitteilungen 51 5 13 2003 Christoph Hinkelmann Biografien osteuropaischer Ornithologen 34 Johannes Thienemann 1863 1938 Grunder der ersten Vogelwarte der Welt auf der Kurischen Nehrung Ornithologische Mitteilungen 70 335 341 2019 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Johannes Thienemann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek nbsp Commons Johannes Thienemann Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Normdaten Person GND 11733765X lobid OGND AKS LCCN nr2002041610 VIAF 69705102 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Thienemann JohannesKURZBESCHREIBUNG deutscher OrnithologeGEBURTSDATUM 12 November 1863GEBURTSORT Gangloffsommern ThuringenSTERBEDATUM 12 April 1938STERBEORT Rossitten Ostpreussen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Thienemann amp oldid 234943153