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Johannes Lorenz Isenbiehl 20 Dezember 1744 in Heiligenstadt 26 Dezember 1818 in Oestrich im Rheingau war katholischer Theologe Exeget Kanoniker und Aufklarungsschriftsteller Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Causa Isenbiehl 3 Werkauswahl 4 LiteraturLeben BearbeitenSein Theologiestudium absolvierte er in Mainz Anno 1769 zum Priester geweiht wurde Isenbiehl Seelsorger der Gemeinde in Gottingen er studierte an der dortigen Universitat orientalische Sprachen Der Kurfurst ernannte ihn 1773 zum ordentlichen Professor an der Universitat Mainz wo er von nun an Grammatik und Exegese anhand des Alten Testamentes und des Neuen Testamentes lehrte Causa Isenbiehl BearbeitenIn Verruf kam Isenbiehl durch seine 140 Thesen zum Evangelium nach Matthaus deren Druck ihm verweigert wurde und wegen derer er vom soeben gewahlten Kurfurst Friedrich Karl Joseph von Erthal von der Professur in Mainz suspendiert wurde Sogleich uberwies man ihn an ein erzbischofliches Seminar um die rechtglaubige Auslegung der Schrift zu lernen In dieser Zeit arbeitete er offiziell an seinem dritten Buch Corpus decisionum und an einer weiteren Auslegung des Jesaja Verses 7 14 Darum so wird euch der HERR selbst ein Zeichen geben Siehe eine Jungfrau ist schwanger und wird einen Sohn gebaren den wird sie heissen Immanuel Diesen Vers deutete er in einer eigens verfassten Schrift als keine messianische Ankundigung des Christus Er weise auch keinen figurliche und mystischen Bezug zu Maria und Christus im Kontext des Verses auf Er lehnte die katholische Auslegung dieses Verses ab und stand somit im Widerspruch gegen die katholische Obrigkeit Isenbiehl verkaufte das Schriftstuck da er immer noch anerkannter Professor in Mainz war in einer neuen Abhandlung Neuer Versuch uber die Weissagung von Emmanuel dieses erschien am 27 Oktober 1777 in Koblenz Am 13 Dezember 1777 wurde Isenbiehl suspendiert und im Vikariatsgefangnis Mainz in Verwahrsam genommen Am 9 Marz 1778 wurde das Buch kurfurstlich verboten und Isenbiehl ins Kloster Eberbach im Rheingau uberfuhrt Durch seine Auslegung hatte er nun einen Grossteil der Obrigkeit gegen sich Ein missgluckter Fluchtversuch aus dem Kloster brachte ihn wieder ins Vikariatsgefangnis von Mainz Nach mehreren scharfen kritischen Gutachten wurde das Buch schlussendlich durch eine papstliche Breve als ketzerisch hingestellt und sein Lesen mit der Exkommunikation geachtet Isenbiehl nahm dieses allerhochste Urteil zur Kenntnis unterzeichnete am 25 Dezember 1779 eine Selbstverurteilung und wurde aus der Haft entlassen Von 1780 hatte Isenbiehl das Kanonikat in Amoneburg inne welches er durch die spatere Sakularisation verlor und war ab 1788 Vikar von St Alban In der Causa Isenbiehl entbrannte ein regelrechter Flugschriftenkampf in den Jahren 1779 1780 wobei die These Isenbiehls nun einige aufgeklarte Theologen hinter sich hatte Zu nennen sind hier Carl Theodor von Dalberg auf der Seite Isenbiehls und der eifrigste Gegner der Exjesuit Hermann Goldhagen Werkauswahl BearbeitenBeobachtungen von dem Gebrauch der syr Puncti diacritici bei den Verbis 1771 Chrestomathia patristica Graeca 1774 Corpus decisionum dogmaticarum Ecclesiae Catholicae 1777 Neuer Versuch uber die Weissagung von Emmanuel 1778 De rebus divinis tractatus introducentes in universam Veteriac Novi Testamenti scripturam et theologiam christanam I 1787Literatur BearbeitenFriedrich Wilhelm Bautz Isenbiehl Johann In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 377 Artikel Artikelanfang im Internet Archive Helmut Mathy Isenbiehl Johann Lorenz In Neue Deutsche Biographie NDB Band 10 Duncker amp Humblot Berlin 1974 ISBN 3 428 00191 5 S 191 Digitalisat Franz Heinrich Reusch Isenbiehl Johann Lorenz In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 14 Duncker amp Humblot Leipzig 1881 S 618 620 Normdaten Person GND 123113695 lobid OGND AKS VIAF 74751536 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Isenbiehl Johannes LorenzKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM 20 Dezember 1744GEBURTSORT Heilbad HeiligenstadtSTERBEDATUM 26 Dezember 1818STERBEORT Oestrich Rheingau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johannes Lorenz Isenbiehl amp oldid 192724697