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Johann Vopelius auch Hans Vopelius 1572 73 hingerichtet am 6 Februarjul 16 Februar 1633greg in Dresden war ein kursachsischer Offizier der wahrend des Dreissigjahrigen Krieges die mehrmalige Ubergabe der Leipziger Pleissenburg zu verantworten hatte Leben BearbeitenJohann Vopelius entstammte einer sachsischen Familie als deren altester Ahn der Hallenser Diakon Nicolaus Vopelius um 1483 25 Juni 1569 in Halle gilt Er stand seit 1605 als Schlosshauptmann in kursachsischen Diensten und wurde von Christian II am 28 November 1606 zum Hauptmann der kurfurstlichen Leibgarde und Turknechte ernannt Christians Nachfolger Johann Georg I ubertrug Vopelius im Jahr 1612 das Kommando uber die Leipziger Pleissenburg Zusatzlich zu seinem Amt als Festungskommandant wurde Vopelius auch Hauptmann der Leipziger Verteidigungskompanie die damals noch als Defensions Compagnie bezeichnet wurde Leipzig wurde einige Tage vor der Schlacht bei Breitenfeld am 7 Septemberjul 17 September 1631greg von kaiserliche Truppen unter Tilly belagert Nachdem der Leipziger Rat die Vorstadte abbrennen liess drohte der kaiserliche Heerfuhrer bei weiterem Widerstand keinen Bewohner der Stadt am Leben zu lassen In Anbetrachtung der Verwustung der Stadt Magdeburg vom 10 Maijul 20 Mai 1631greg befurchtete der Rat dass Tilly seine Drohung in Leipzig wiederholen wurde Deshalb verhandelten die Leipziger Stadtherren mit dem von Tilly beauftragten Emissar Egon VIII von Furstenberg die Bedingungen der Kapitulation aus Daraufhin ubergab Johann Vopelius am 4 Septemberjul 14 September 1631greg die Pleissenburg an die Kaiserlichen Nachdem die von Gustav II Adolf gefuhrten schwedischen und von Hans Georg von Arnim Boitzenburg kommandierten kursachsischen Heere in der Schlacht bei Breitenfeld uber die kaiserlichen Truppen siegten befahl Tilly die Raumung der Stadt Leipzig Johann Vopelius wurde nach dem Einzug der kursachsischen Truppen am 13 Septemberjul 23 September 1631greg wieder als Festungskommandant der Leipziger Pleissenburg eingesetzt Seit dem 11 Oktoberjul 21 Oktober 1632greg versuchten kaiserliche Herrscharen unter dem Kommando des Generalwachtmeisters Heinrich von Holk Leipzig einzunehmen Zwei Tage spater begann der Beschuss der Pleissenburg wobei Holk Vopelius aufforderte ihm die Festung kampflos zu ubergeben Vopelius verweigerte anfanglich die Ubergabe erst als ihm Holk ein Ultimatum stellte in dem er ein abschreckendes Massaker an Leipziger Frauen und Kinder ankundigte entschloss sich der Festungshauptmann am 23 Oktoberjul 2 November 1632greg zur Kapitulation Nach der Schlacht bei Lutzen vom 6 Novemberjul 16 November 1632greg starb der schwer verletzte kaiserliche Reitergeneral Gottfried Heinrich zu Pappenheim einen Tag spater auf der Leipziger Pleissenburg Bereits am 3 Dezemberjul 13 Dezember 1632greg musste der kaiserliche Feldherr Wallenstein die Festung an Kursachsen zuruckgeben Johann Vopelius wurde unter Arrest gestellt und einige Tage spater nach Dresden gebracht wo er vor einem Kriegsgericht gestellt wurde Der ehemalige Festungskommandant wurde wegen seiner letzten Kapitulation zum Tode und zur Enteignung seiner Guter verurteilt obwohl die Pleissenburg militarisch schwer oder nicht zu verteidigen war Sie befand sich wahrend des Dreissigjahrigen Krieges in einem schlechten baulichen Zustand und war nur mit wenigen Soldaten besetzt Diese Misere hatte zum grossen Teil der sachsische Kurfurst zu verantworten Unter den Augen der kurfurstlichen Familie wurde Johann Vopelius am 6 Februarjul 16 Februar 1633greg auf dem Dresdner Neumarkt enthauptet Johann Georg I unterband das Abschneiden von drei Fingern der rechten Hand und schwachte mit diesem Gnadenbeweis das ursprungliche Urteil ab Einige Jahrzehnte spater erhielten Vopelius Nachkommen die konfiszierten Guter zuruck Leipzig wurde Ende August 1633 erneut von Holks Truppen belagert und geplundert Da in der Stadt die moglicherweise von den Soldnern eingeschleppte Pest ausbrach ruckten die Kaiserlichen auf Befehl Wallensteins wieder ab Der von Bauern und Stadtern gleichermassen verhasste Hol Kuh starb am 9 September 1633 in Troschenreuth Vogtland Der schwedische Feldmarschall Johann Baner scheiterte Anfang 1637 bei einem weiteren Versuch Leipzig zu erobern Dies war vor allem das Verdienst des seit 1633 auf der Pleissenburg dienenden Hauptmanns Christoph von Drandorf der nach der Ubergabe der Pleissenburg an die Schweden im Jahr 1642 ebenfalls vor einem Kriegsgericht gestellt wurde und zur einen lebenslanglichen Haft verurteilt wurde Literatur BearbeitenWalter Fellmann Sachsen Lexikon Koehler amp Amelang Verlagsgesellschaft Munchen Berlin 2000 ISBN 3 7338 0234 9 Andreas Stephanski Hrsg Zeitreise 1200 Jahre Leben in Leipzig Verlag Leipziger Verlags und Druckereigesellschaft ISBN 978 3 9806625 4 3 Dieter Walz Der Tod kam als Sachsenganger Historische Schlachtfelder des Dreissigjahrigen Krieges im Leipziger Land Passage Verlag Leipzig 1 Auflage 1994 ISBN 3 9803465 2 8 Paul Krober Hans Vopelius Hauptmann der Pleissenburg zu Leipzig Jena 1939 Weblinks BearbeitenStadtwiki Dresden Johann Vopelius Dr Bernd Warlich Der Dreissigjahrige Krieg in Selbstzeugnissen Chroniken und Berichten Johann VopeliusNormdaten Person GND 1153990490 lobid OGND AKS VIAF 7484152080610107230003 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Vopelius JohannALTERNATIVNAMEN Vopelius HansKURZBESCHREIBUNG kursachsischer OffizierGEBURTSDATUM 16 JahrhundertSTERBEDATUM 16 Februar 1633STERBEORT Dresden Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Vopelius amp oldid 211336724