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Johann Jakob Mnioch 13 Oktober 1763 in Elbing 22 Februar 1804 in Warschau war ein preussischer Philologe Schriftsteller und Philosoph Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Wirken 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Jakob Mnioch wurde entgegen der lange verbreiteten Meinung am 13 Oktober 1763 nicht 1765 geboren 1 und verbrachte seine Kindheit im Gebiet des heutigen Polen Nachdem er zwischen 1783 und 1784 in Konigsberg Philologie studiert hatte setzte Mnioch sein Studium von 1785 bis 1787 in Jena fort wo Johann Gottfried Herder und Johann Wilhelm Ludwig Gleim zu seinen Forderern gehorten Ab 1787 lebte er in Halle wo er als Hauslehrer tatig war und mit August Lafontaine in Kontakt kam 1789 nahm der 26 jahrige Mnioch die Stelle des Rektors der Knabenschule zu Neufahrwasser in Ostpreussen heute Nowy Port Gdansk an wo er auch den Tochtern der Honoratioren Privatunterricht erteilte Dort gehorte die literarisch begabte Maria Schmidt zu seinen Schulerinnen Zwischen 1790 und 1793 war Mnioch Mitglied der Danziger Freimaurerloge Zum goldenen Leuchter In dieser Zeit wurde er mit Johann Gottlieb Fichte bekannt der in den Jahren 1791 1792 als Hauslehrer auf Schloss Krockow lebte 1793 verlor Mnioch seine Rektorenstelle weil die Schule geschlossen wurde das Versprechen ihn bei der Reform des Danziger Gymnasiums zu berucksichtigen wurde nicht gehalten Im Jahr darauf heiratete Mnioch seine ehemalige Schulerin Maria Schmidt im sechzehnten Jahr ihres Lebens Innerhalb weniger Jahre bekam das Paar zwei Kinder und zog ins benachbarte Danzig wo Mnioch ein geringes Warte Geld bezog 1796 erfolgte Mniochs Berufung zum Assessor bei der Lotteriedirektion in dem preussisch gewordenen Warschau Dort begegnete er dem jungen Julius Eduard Hitzig der Mnioch spater folgendermassen beschrieb Wie ein Koloss ragte M hervor ein Mann wie er zusetzt den seine Zeit nicht genug erkannt hat weil sein Schicksal wollte dass uberall wo er seine Stimme erhob Grossere als er gleichzeitig das Ahnliche auszusprechen suchten 2 1797 starb seine Frau 20 jahrig wahrend der Geburt ihres dritten Kindes Der Witwer blieb weiterhin literarisch aktiv und stand unter anderem mit Christoph Martin Wieland Ludwig Tieck und E T A Hoffmann in personlichem oder brieflichem Kontakt Mnioch starb am 22 Februar 1804 an einem Schlagfluss 2 Zwolf Jahre nach seinem Tod heiratete seine Tochter Doris den Schriftsteller und Ubersetzer Friedrich Wilhelm Neumann 3 Wirken BearbeitenAls Dichter trat Mnioch schon als Einundzwanzigjahriger auf Beitrage von ihm erschienen unter anderem im Deutschen Museum 1787 von Heinrich Christian Boie in Wielands Der Teutsche Merkur 1788 und in verschiedenen Anthologien Herders Mniochs bekannteste Dichtung Hellenik und Romantik wurde erstmals 1802 im Schlegel Tieck schen Musenalmanach veroffentlicht Mnioch verfasste hauptsachlich Essays und Gedichte der Grossteil seiner Werke erschien im Verlag von Christian Gotthelf Anton in Gorlitz Auf Zacharias Werner soll Mnioch beispielsweise einen entschiedenen Einfluss gehabt haben durch ihn wurde Werner auch fur die Freimaurerei begeistert Den Hauptern der Romantik fuhlten sich beide verwandt von mystisch schwarmerischen Neigungen aber blieb Mnioch jedoch frei 2 Die unbeabsichtigt weiteste Verbreitung hat wohl ein zweiseitiges Zitat aus den 1799 veroffentlichten Ideen uber Gebetsformeln gefunden welches der Igensdorfer Pfarrer Johann Heinrich Witschel 1803 seiner Spruchsammlung Morgen und Abendopfer in Gesangen als Einleitung vorangestellt hatte 4 In seinen Aufsatzen bediente sich Mnioch meist einer padagogisch erklarenden Schreibweise wie folgender Auszug aus dem Essay Uber das Duell enthalten im zweiten Bandchen der postum erschienenen Analekten veranschaulicht Wir reden vom Zweykampf in regulirten Staaten deren Gesetze den Zweykampf verbieten und diesem Privat Kriege den friedlichen Gerichts Prozess substituiren 5 Es ist sehr wahrscheinlich dass viele Duelle aus Mangel an Energie ja aus Feigheit eingegangen werden Man muss sich schlagen aus Furcht vor den unangenehmen Folgen wenn man sich der Meinung des Standes widersetzen wollte 6 Wer gegen das Duell schreibt kann also wenn von der Unvernunft desselben die Rede ist nicht die Duelle als Handlungen eines Einzelnen im Sinne haben sondern hat die Vorurtheile anzugreifen die zum Duell uberhaupt zwingen 7 Der Zweykampf unter Burgern eines regulirten Staats dessen Gesetze den Zweykampf verbieten ist im Einzelnen ein Privatverbrechen wie jede andre Verletzung der Gesetze Wenn er aber ein Standes Prinzip wird so ist er in so fern als ein Staatsverbrechen als eine eigentliche Revolte zu betrachten wenigstens ist die Maxime wonach sich ein ganzer Stand eine Gesetzwidrigkeit sowohl in erklarter allgemeiner Meinung als in Bezug auf einzelne Vorfalle gegenseitig garantirt eine durchaus revolutionare im Sinne von umsturzlerisch Maxime In einem Konigreiche darf sie am allerwenigsten geduldet werden wo der Gesetzgeber zugleich der erste General und eigentliches Oberhaupt des militairischen Adels ist In einer Republik waren Maximen dieser Art auch zwar staatsverbrecherisch hatten aber doch wenigstens das fur sich dass der Gesetzgeber nicht unmittelbar das Oberhaupt des revoltirenden Standes ist Wenn man sich namlich in republikanischen Verfassungen damit entschuldigen kann der Gesetzgeber habe den einzelnen Stand und seine Ehrbedurfnisse nicht besonders erwogen so fallt diese Entscheidung ganz hinweg wo der Legislator und der allgemeinen Gesetze gerade als hochstes Idol dieses Standes verehrt wird In solchen Staaten lasst sich das Duell sogar fur ein Subordinationsverbrechen erklaren 8 Werke Auswahl BearbeitenAnonym Gesicht und Weissagung Ein Lied in den letzten Tagen des Koniges Friederich gesungen und dem Konige Friedrich Wilhelm gewidmet Leipzig 1787 deutsche digitale bibliothek de Anonym Sechs Gedichtchen Meinen Grossen und Guten in Weimar geschenket Strankmannische Schriften Jena 14 August 1786 deutsche digitale bibliothek de Anonym Oden eines Preussen Akademische Buchhandlung Jena 1786 google de Johann Jakob Mnioch Kleine vermischte Schriften 3 Bande Danzig 1794 deutsche digitale bibliothek de Nur der erste Band nachweisbar vgl Neufeldt S 96 Anm 176 Johann Jakob Mnioch Gedichte Hermsdorf amp Anton Gorlitz 1796 deutsche digitale bibliothek de Johann Jakob Mnioch Samtliche auserlesene Schriften 3 Bande Hrsg Christian Gotthelf Anton C G Anton Gorlitz Johann Jakob Mnioch Samtliche auserlesene Schriften 3 Bande Hrsg Christian Gotthelf Anton Erstes Bandchen Worte der Lehre des Trostes und der Freude C G Anton Gorlitz 1798 google de Johann Jakob Mnioch Samtliche auserlesene Schriften 3 Bande Hrsg Christian Gotthelf Anton Zweites Bandchen Ernst und Laune C G Anton Gorlitz 1799 google de Johann Jakob Mnioch Samtliche auserlesene Schriften 3 Bande Hrsg Christian Gotthelf Anton Drittes Bandchen Streit und Friede oder Dornen und Blumen C G Anton Gorlitz 1799 google de Johann Jakob Mnioch Ideen uber Gebetsformeln C G Anton Gorlitz 1799 Maria Mnioch Zerstreute Blatter Hrsg Johann Jakob Mnioch C G Anton Gorlitz 1800 google de Die Vermahlung Ein Hymnus Die Entbindung Eine Romanze Dem neuen Jahrhundert gewidmet Goebbels amp Unzer Konigsberg 1801 Johann Jakob Mnioch Erlauterungs Variationen uber die Tendenz der Fichteschen Schrift Bestimmung des Menschen als populare Vor und Nach Reden zu derselben C G Anton Gorlitz 1801 google de Johann Jakob Mnioch Analekten 2 Bande C G Anton Gorlitz 1804 Johann Jakob Mnioch Analekten Erstes Bandchen Gedichte Mit gestochener Titelvignette und einem Nachwort C G Anton Gorlitz 1804 deutsche digitale bibliothek de Johann Jakob Mnioch Analekten Zweites Bandchen Vermischte Sachen C G Anton Gorlitz 1804 deutsche digitale bibliothek de Literatur BearbeitenWilhelm Neufeldt Johann Jakob Mnioch Ein Beitrag zur ostpreussischen Geistesgeschichte Mit 2 gefalteten Stammtafeln In Zeitschrift des Westpreussischen Geschichtsvereins Erscheint in zwanglosen Heften Band 67 Kommissionsverlag Danziger Verlags Gesellschaft m b H Danzig 1927 S 9 96 Daniel Jacoby Mnioch Johann Jacob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 36 38 Jacoby nimmt 1765 als Mniochs Geburtsjahr an und zieht entsprechende Schlusse Einzelnachweise Bearbeiten Neufeldt s Literatur Johann Jakob Mnioch S 12 mit Belegen S 90 Anm 24 u Stammtafel I a b c Daniel Jacoby Mnioch Johann Jacob In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 22 Duncker amp Humblot Leipzig 1885 S 36 38 Friedrich Wilhelm Neumann In Neuer Nekrolog Der Deutschen Band 12 Voigt Weimar 1834 S 336 Johann Heinrich Witschel Morgen und Abendopfer in Gesangen Eingeleitet mit Ideen der Gebets Formeln von J J Mnioch Verlag der Kommerzienrath Seidelschen Buchhandlung Nurnberg und Sulzbach 1803 Die Morgen und Abendopfer wurden bei Seidel uber ein Jahrhundert lang aufgelegt daruber hinaus in zahlreichen anderen Verlagen Johann Jakob Mnioch Uber das Duell Einige Angaben zu einer mehrseitigen Wurdigung desselben In Analekten Zweites Bandchen Vermischte Sachen C G Anton Gorlitz 1804 S 263 Johann Jakob Mnioch Uber das Duell Einige Angaben zu einer mehrseitigen Wurdigung desselben In Analekten Zweites Bandchen Vermischte Sachen C G Anton Gorlitz 1804 S 265 Johann Jakob Mnioch Uber das Duell Einige Angaben zu einer mehrseitigen Wurdigung desselben In Analekten Zweites Bandchen Vermischte Sachen C G Anton Gorlitz 1804 S 267 Johann Jakob Mnioch Uber das Duell Einige Angaben zu einer mehrseitigen Wurdigung desselben In Analekten Zweites Bandchen Vermischte Sachen C G Anton Gorlitz 1804 S 269 f Normdaten Person GND 117066028 lobid OGND AKS LCCN no2002059008 VIAF 52457615 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mnioch Johann JakobKURZBESCHREIBUNG preussischer Philologe Schriftsteller und PhilosophGEBURTSDATUM 13 Oktober 1763GEBURTSORT ElbingSTERBEDATUM 22 Februar 1804STERBEORT Warschau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Jakob Mnioch amp oldid 218794689