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Johann Dannegger alias Johann Danzinger 17 August 1905 in Danzig nach 1961 war ein deutscher Jurist und war Vorsitzender Richter an der V Strafkammer und stellvertretender Vorsitzender Richter der III Strafkammer am Sondergericht Prag Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Urteile Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIn Breslau wo auch seine Eltern wohnten besuchte er das Gymnasium An der Universitat Breslau studierte er das Fach Rechtswissenschaften Das Studium und die Promotion zum Dr jur schloss er im Jahre 1929 ab Er entschied sich die Laufbahn im Richterdienst einzuschlagen und begann in Breslau seine Ausbildung als Referendar am Amtsgericht und danach am Landgericht Weitere Stationen der Ausbildung erfolgten an den Amtsgerichten in Glatz Leobschutz Ohlau und in Weisswasser Zum 1 Mai 1933 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 2 032 882 ein 1 Am 1 November des Jahres wurde er ebenfalls Mitglied in der SA Im Jahre 1937 beendete er diese Mitgliedschaft in der SA wegen Arbeitsuberburdung Seinen Namen Danzinger konnte er im Jahre 1937 in Dannegger amtlich andern lassen 2 In Reichenstein war er als Amtsgerichtsrat seit dem 1 November 1938 tatig Im Jahre 1941 wurde er an das Sondergericht am deutschen Landgericht in Prag mit dem Dienstrang Landgerichtsrat versetzt Hier urteilte er unterbrochen durch Dienstzeiten bei der Wehrmacht bis zum Jahre 1945 an zwei Strafsenaten Am Sondergericht Prag war er an der Bildung von Urteilen zum Tode in mindestens 29 Fallen beteiligt In der Tschechoslowakei wurde er nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Liste der Kriegsverbrecher unter der Nummer A 38 64 gesucht Weiterhin wurde er in der Liste Alphabetical index of war criminals der United Nations War Crimes Commission aufgenommen Nach kurzzeitiger Beschaftigung bei verschiedenen Rechtsanwalten war er seit dem 5 November 1948 als Hilfsrichter im Bezirk des OLG Hamm tatig Zum 1 April 1951 kam er als Amtsgerichtsrat an das Amtsgericht Wiedenbruck Mit Wirkung vom 1 Mai 1953 wurde er zum Oberamtsrichter befordert Bis zu seiner vorzeitigen Pensionierung im Mai 1961 war er in Wiedenbruck als Oberamtsrichter beschaftigt Urteile Auswahl Bearbeiten13 November 1942 Az 6 KLs 100 42 Jaroslaus Matousek 27 Oktober 1915 aus Bielohrad zum Tode wegen versuchten Betruges 27 August 1943 Az 5 KLs 254 43 1705 auf Antrag von Staatsanwalt Werner Rhode wurde Wenzel Vavra 14 Dezember 1886 in Biesno zum Tode als Volksschadling wegen Diebstahls verurteilt 12 April 1944 Az 3 KLs 53 44 III 567 44 Josef Hocke aus Prag 1 Mai 1894 zum Tode wegen der mehrmaligen Gewahrung von Unterschlupf fur den Widerstandskampfer Major Hlavin in der Mittagszeit in einem Lagerraum Hocke habe der den Umstanden nach annehmen musste einen Reichsfeind vor sich zu haben diesen nicht bei der Gestapo gemeldet 28 Juni 1944 Az 7 KLs 166 44 1025 Franz Svatek 19 August 1890 aus Rotkirchen zum Tode wegen Sabotage Er hatte zwei sowjetischen Kriegsgefangenen den Weg nach Prag gezeigt und mit ihnen ein Gesprach von funf Minuten Dauer gefuhrt Der Tatvorwurf bestand darin Reichsfeinden durch Rat Hilfe zu leisten 6 Dezember 1944 Az 4 KLs 303 44 III 2155 44 auf Antrag von Oberstaatsanwalt Dr Franz Ludwig wurde der Prager Geistliche und Religionslehrer Prof Karel Kratina 15 Februar 1881 zum Tode verurteilt wegen Sabotage durch fortgesetzte heimtuckische Ausserungen da er politische Witze erzahlt hatte Literatur BearbeitenVerbrecher in Richterroben Prag 1960 Norbert Podewin Braunbuch Kriegs und Naziverbrecher in der Bundesrepublik und Berlin West Berlin 1968 Ausschuss fur Deutsche Einheit Wir klagen an Berlin 1959 Ernst Klee Das Personenlexikon zum Dritten Reich Wer war was vor und nach 1945 2 Auflage Fischer Taschenbuch Verlag Frankfurt am Main 2007 ISBN 978 3 596 16048 8 Einzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 II 150299 Erich Stockhorst Funftausend Kopfe Wer war was im Dritten Reich Blick Bild Verlag 1967 S 98PersonendatenNAME Dannegger JohannALTERNATIVNAMEN Danzinger JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher JuristGEBURTSDATUM 17 August 1905GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM nach 1961 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Dannegger amp oldid 239343938