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Johann Dolsch auch Toltz Doltsch Dolizius Dolscius Dolzk Doelschius Dolsth Dolitzsch Feldkirch Velcurio um 1486 in Feldkirch 21 Juli 1523 in Wittenberg war ein evangelischer Theologe und Reformator Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke 3 Literatur 4 WeblinksLeben und Wirken BearbeitenDolsch immatrikulierte sich an der Universitat Heidelberg und studierte dort vom Dezember 1502 bis 1504 Zusammen mit seinem Freund Bartholomaus Bernhardi zog er an die neu gegrundete Universitat Wittenberg und schrieb sich dort am 23 Mai 1504 ein Im Herbst desselben Jahres wird er 18 September Baccalaureus und am 10 Februar 1506 Magister der freien Kunste Zum Priester geweiht wechselte er Anfang 1507 in seine Heimatstadt als Pfarrer und hielt dort seine erste heilige Messe Im Herbst kehrte er wieder an die Universitat Wittenberg zuruck um sich weiter der akademischen Laufbahn zu widmen 1509 wurde er als Mitglied in die Artistenfakultat aufgenommen und lehrte gemeinsam mit Nikolaus von Amsdorf Andreas Bodenstein und Bartholomaus Bernhardi an derselbigen Unter dem Dekanat Johann von Staupitz erlangt er am 24 Mai 1509 den untersten theologischen akademischen Grad eines baccalaureus biblicus 1510 wurde er zum Stiftsherrn der Schlosskirche in Wittenberg gewahlt Am 28 Mai 1511 erhielt er als sententiarius das Recht uber die beiden ersten Bucher der Sentenzen des Lombarden zu lesen Im selben Jahr ubernahm er das Dekanat der philosophischen Fakultat und erhielt am 27 August 1512 die Vorstufe zum Lizenziat den formatus 1514 wunschten die Vertreter seiner Gemeinde eine Ruckkehr Dolschs in seine Heimatstadt worauf er jedoch verzichtete um seine akademische Laufbahn fortzufuhren So wurde er im Wintersemester 1516 17 zum Rektor der Universitat gewahlt In dieser Zeit las er aristotelische Philosophie secundum viam Scoti und bedauerte spater sehr zwolf der besten Jahre dieser Arbeit gewidmet zu haben Er muss ein sehr befahigter aber unentschlossener Mann gewesen sein So hat er erst 1518 den Grad des Lizentiaten der Theologie erworben wurde 1520 abermals Dekan der philosophischen Fakultat und liess sich mit dem Doktorat bis 1521 Zeit 1521 wurde er im Sommer auch als ordentliches Mitglied in der theologischen Fakultat aufgenommen damit zum Kustos der Schlosskirche und im Winter 1521 zum Dekan der Theologischen Fakultat gewahlt Dolsch war selbst zunachst ein Vertreter des scholastischen Glaubens Als Thomist ging er theologisch und philosophisch zum Scotismus uber Durch theologische Auseinandersetzungen mit Luther denen er ab 1514 widerstanden hatte wendete er sich mit der Veroffentlichung der 95 Thesen Luthers Glaubensinterpretation zu Fortan wurde er selbst Vertreter der lutherischen Lehre und einer seiner Helfer Er schrieb gegen Augustin von Alveldt und setzte sich im April 1520 fur Luther in einer Verteidigungsschrift gegen die Lowener und Kolner Universitaten ein Dabei standen die Autoritat der Schrift das Evangelium von Christus und der Glaube im Mittelpunkt seiner Betrachtung Er bekennt die Wahrheit der Schrift selbst erfahren zu haben als er noch Scholastiker war Auch die Thesen die er in diesen Jahren aufstellte sind gut lutherisch Aus diesem Grunde wohl hatte ihn Johannes Eck ebenso wie Andreas Bodenstein 1520 neben Luther auf die Bannandrohungsbulle Exsurge Domine gesetzt Da die Universitat fur ihre Glieder einstand konnte Dolsch seinen Standpunkt beibehalten und widerrief nicht Standhaft vertrat er seine Auffassung in seinen Disputationsthesen Selbst als gebannter Professor genoss er Ansehen was die Tatsache beweist dass er 1520 als Domprediger nach Bamberg berufen werden sollte Auch mit Luther geriet er in Streit da er als Stiftsprediger an der Schlosskirche die Messe weiter nach scholastischem Vorbild durchfuhrte Trotzdem hat Dolsch der Reformation gute Dienste geleistet So mancher seiner Schuler wurde von ihm fur die reformatorischen Ideen gewonnen Sein fruher Tod bereitete jedoch einem weiteren Wirken ein Ende Vermutlich wurde er von der in Wittenberg haufig grassierenden Pest infiziert und verstarb am Abend Maria Magdalene 1523 Er hinterliess eine Witwe Werke BearbeitenContra doctrinalem quorundam Magistrorum nostrum damnationem Louanieensis amp Coloniensis studii Defensio Wittenberg 1520Literatur BearbeitenTheodor Kolde Wittenberger Disputationsthesen 1516 1522 in Zeitschrift fur Kirchengeschichte ZKG Jg 11 1890 S 448 Karl Bauer Die Wittenberger Universitatstheologie Tubingen 1928 Paul Tschackert Toltz Johann In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 38 Duncker amp Humblot Leipzig 1894 S 430 f Ernst Kahler Dolsch Johannes In Neue Deutsche Biographie NDB Band 4 Duncker amp Humblot Berlin 1959 ISBN 3 428 00185 0 S 25 Digitalisat Heinz Scheible Melanchthons Briefwechsel Personen 11Weblinks BearbeitenF Kropatschek Johannes Dolsch aus Feldkirch Greifswald 1898Normdaten Person GND 128641835 lobid OGND AKS LCCN nr2003038895 VIAF 8444140 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Dolsch JohannALTERNATIVNAMEN Toltz Johann Doltsch Johann Dolizius Johann Dolscius Johann Dolzk Johann Doelschius Johann Dolsth Johann Dolitzsch Johann Feldkirch Johann Velcurio JohannKURZBESCHREIBUNG deutscher TheologeGEBURTSDATUM um 1486GEBURTSORT FeldkirchSTERBEDATUM 21 Juli 1523STERBEORT Wittenberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Dolsch amp oldid 216877338