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Bartholomaus Bernhardi 24 August 1487 in Schlins 21 Juli 1551 in Kemberg war ein lutherischer Theologe und Reformator Bartholomaus Bernhardi Stich von Johann Christoph BoecklinGedenktafel am Haus Collegienstrasse 37 in WittenbergGedenkstein fur Bartholomaus und Johannes Bernhardi in der Heimatgemeinde Schlins in Vorarlberg Osterreich Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenBartholomaus Bernhardi wurde als Sohn des Spruchrichters Hans Bernhardi und dessen Frau Elsa geb Ruchlin in Schlins bei Feldkirch geboren besuchte 1499 die Lateinschule in Eisenach die auch der etwas altere Martin Luther besuchte und immatrikulierte sich 1503 mit seinem Bruder Johannes Bernhardi 1490 1534 an der Erfurter Universitat Er wechselte am 28 Mai 1504 an die neu gegrundete Universitat Wittenberg und studierte dort u a mit Christoph Metzler Dort erhielt er 1505 den akademischen Grad eines Baccalaureus am 21 Februar 1508 den eines Magisters artium wurde 1509 in den Artistensenat der Universitat aufgenommen und bekleidete ab diesem Jahr die Professur fur Physik nach Thomasius 1509 trat er in den Wittenberger Augustinerorden ein Danach wandte er sich der Theologie zu wurde 1512 Baccalaureus biblicus war von 1513 bis 1516 als Subdiakon in Brandenburg an der Havel als Diakon in Halberstadt und Priester in Chur tatig kehrte 1516 nach Wittenberg zuruck und wurde Sententiarius der Theologie Dafur verfasste er die Disputation Quaestio de viribus et voluntate hominis sine gratia womit er reformatorische Erkenntnisse der akademischen Offentlichkeit prasentierte Diese Publikation ermoglichte eine Kommunikation uber das Fur und Wider von Luthers theologischen Anliegen 1518 wurde er als Lizentiat an der theologischen Fakultat aufgenommen war im Wintersemester 1512 Dekan der philosophischen Fakultat und im Wintersemester 1518 19 Rektor der Universitat Wahrend dieser Zeit lernte er auch die Ideen seines einstigen Schulfreundes Martin Luther kennen der seit 1511 wie er Augustiner in Wittenberg war Bernhardi der bereits 1516 Dissertationen gegen sophistische Schultheologen geschrieben und damit den elenden Zustand des Menschen nach dem klaglichen Sundenfall angeprangert hatte stand auch hinter seinem Freund als dieser 1517 seine 95 Thesen der Offentlichkeit bekannt machte und verteidigte ihn wahrend des Ablassstreites 1518 als Rektor der Wittenberger Hochschule Durch den Tod des damaligen Kemberger Propstes Ziegelheim an der Pest sowie das der Universitat zustehende Patronatsrecht wurde er 1518 zum Propst und Pfarrer in Kemberg gewahlt und war dort der erste Pfarrer und Propst der die evangelische Lehre verkundete Am 24 August 1521 vermahlte er sich in Kemberg trotz seines Priestergelubdes vermutlich mit der Kembergerin Gertraude Pannier 1495 Aus dieser Ehe gingen sieben Kinder hervor Damit wurde er der Begrunder des evangelischen Pfarrhauses Luther schrieb ihm von der Wartburg einen Brief in dem er den Mut Bernhardis bewunderte und ihm herzliche Segenswunsche ubermittelte Die Hochzeit erregte damals die Gemuter und Bernhardi musste seinen Schritt zur Ehe offentlich verteidigen Dabei forderte der Erzbischof Albrecht von Magdeburg und Mainz den sachsischen Kurfursten Friedrich dem Weisen auf Bernhardi an das geistliche Gericht auszuliefern Zu seiner Verteidigung reichte Bernhardi eine von ihm verfasste und von Philipp Melanchthon uberarbeitete Schutzschrift Apologia pro M Bartholomaeo praepositio qui uxorem in sacerdotio duxit ein die in mehreren deutschen und lateinischen Schriften in Wittenberg und Erfurt 1521 22 gedruckt wurde Auch Andreas Bodenstein nahm diesen Fall in seinen Disputationen auf und verwendete ihn in seinen Schriften uber Zolibat und Gelubde Da der Erzbischof Bernhardis Rechtfertigung nicht als ausreichend anerkennen wollte wandte sich dieser wiederum an Friedrich den Weisen der Bernhardi unterstutzte und ihn vor weiteren Verfolgungen bewahrte Als Kemberg im Schmalkaldischen Krieg nach der Schlacht bei Muhlberg von Spaniern besetzt wurde hatte Bernhardi mit seiner Gemeinde Misshandlungen auszustehen Er selbst wurde uber seinem Studiertisch aufgehangt von welchem Zustand ihm seine Frau jedoch befreien konnte Ein anderes Mal wurde er von den spanischen Soldnern an ein Pferd gebunden und etliche Meilen in das kaiserliche Heerlager geschleift wo ihn dann ein deutscher Offizier von der Tortur erloste Dennoch blieb er seiner Gemeinde treu verbunden bis zu seinem Tod am 21 Juli 1551 Sein Grabstein befindet sich noch immer in der Kemberger Stadtkirche wo er sich unter anderem auf dem 1565 von Lucas Cranach dem Jungeren geschaffenen Flugelaltar abgebildet befand der 1994 bei einem Schwelbrand stark beschadigt wurde 1987 errichtete man ihm in Schlins vor der St Anna Kapelle ein Denkmal Am 21 April 2014 wurde in Kemberg ebenfalls ein Denkmal fur ihn enthullt Familie BearbeitenAus der ersten evangelischen Ehe gingen zwei Sohne und funf Tochter hervor Katharina Bernhardi 1522 verheiratet 14 Juni 1540 mit Matthias Wanckel Propst in Kemberg Johann Bernhardi 1523 Diakon in Lobejun Thomas Bernhardi 1524 nach 1576 in Crossen Hofrichter verheiratet mit Elisabeth Tochter des Kaufmanns Martin Lohnig Lonisch Anna Bernhardi um 1526 verheiratet mit Andreas Wanckel Pfarrer in Schmiedeberg Elisabeth Bernhardi vor 1555 verheiratet mit Bartholomaus Wanckel Rektor der Kemberger Stadtschule Maria 1532 1556 in Kemberg verheiratet mit Ambrosius Rhodius Burgermeister in Kemberg Magdalena jung Literatur BearbeitenJulius August Wagenmann Bernhardi Bartholomaus In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 2 Duncker amp Humblot Leipzig 1875 S 459 f Friedrich Wilhelm Bautz Bernhardi Bartholomaus In Biographisch Bibliographisches Kirchenlexikon BBKL Band 1 Bautz Hamm 1975 2 unveranderte Auflage Hamm 1990 ISBN 3 88309 013 1 Sp 539 540 Artikel Artikelanfang im Internet Archive R Reichhardt Luther im Kirchenkreise Kemberg Kemberg 1928 Dorothea McEwan Das Wirken des Vorarlberger Reformators Bartholomaus Bernhardi Forschungen zur Geschichte Vorarlbergs 7 Dornbirn 1986 Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen Band 1 Leipzig 2003 314 315 Fritz Roth Restlose Auswertungen von Leichenpredigten und Personalschriften fur genealogische und kulturhistorische Zwecke Band 6 R 6491 Hans Joachim Bottcher Bernhardi gen Velcurio u Feldkirch Bartholomaus In Bedeutende historische Personlichkeiten der Dubener Heide Schriftenreihe Nr 237 der Arbeitsgemeinschaft fur Mitteldeutsche Familienforschung Leipzig 2012 S 11 12 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Bartholomaus Bernhardi Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Werke von und uber Bartholomaus Bernhardi in der Deutschen Digitalen Bibliothek Kirchliche Stiftung Kunst und Kulturgut in der Kirchenprovinz Sachsen KSKK Magdeburg Das Epitaph fur den Propst und Pfarrer Bartholomaus Bernhardi in Kemberg stiftungkunstgut de Normdaten Person GND 118960040 lobid OGND AKS LCCN nr88011592 VIAF 39486114 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bernhardi BartholomausKURZBESCHREIBUNG deutscher lutherischer TheologeGEBURTSDATUM 24 August 1487GEBURTSORT SchlinsSTERBEDATUM 21 Juli 1551STERBEORT Kemberg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Bartholomaus Bernhardi amp oldid 221462168