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Johann Bokel auch Jean Bockel Johannes Bockelius Jan Bocelius Boecelius Bokelius 1 November 1535 in Antwerpen 21 Marz 1605 in Hamburg war ein niederlandischer Mediziner Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Familie 3 Werke Auswahl 4 Literatur 5 WeblinksLeben BearbeitenJohann Bokel stammte aus einer niederlandischen Familie die im damaligen Herzogtum Brabant beheimatet war Bereits sein Grossvater Martin Bokel 1510 hatte als Physicus in Den Haag gewirkt Johanns Vater war der Portrat und Historienmaler Cornelius Bokel 1499 in Rotterdam 7 Januar 1563 in Hamburg der sich 1526 mit Anna Dirksen in Zwolle vermahlte Er arbeitete vor allem in Rotterdam und Antwerpen wo er sich fur das Gedankengut Luthers begeisterte Cornelius Bokels lutherische Glaubensuberzeugung und die damit verbundene Furcht Repressalien ausgesetzt zu sein fuhrten 1546 zum Entschluss die Heimat zu verlassen Voller Enthusiasmus wollte er mit seiner Familie und seinem Hausstand nach Wittenberg ziehen Als er jedoch vernahm dass Luther gestorben war liess er sich in Hamburg nieder Deswegen erhielt sein Sohn Johann die Grundlagen seiner schulischen Ausbildung an der Gelehrtenschule des Johanneums in Hamburg Durch Jacob Bording unterstutzt erwarb er sich ein Stipendium des Herzogs Wilhelm von Braunschweig Luneburg das ihm am 13 August 1550 die Aufnahme seiner Studien an der Universitat Wittenberg ermoglichte Anfanglich gedachte er ein Studium der theologischen Wissenschaften zu absolvieren Im 16 Jahrhundert war dazu ein Grundstudium der philosophischen Wissenschaften als Voraussetzung notwendig Pragende Gestalt an der Wittenberger Hochschule war nach Luthers Tod Philipp Melanchthon der Vorlesungen zur Ethik Logik und Geschichte hielt Ebenso wird Johann Bokel die Vorlesungen von Veit Winsheim zur griechischen Sprache und die Vorlesungen von Sebastian Theodoricus Erasmus Reinhold und Caspar Peucer zur Astronomie Geometrie und Mathematik besucht haben Notwendig waren ausserdem fur einen angehenden Theologen die Besuche der Vorlesungen zur Rhetorik welche damals Petrus Vincentius gestaltete und zur Physik nach Aristoteles welche von Paul Eber nahe gebracht wurden Neben den Besuchen der Vorlesungen an der philosophischen Fakultat wurden zur weiteren Wissenserweiterung auch Vorlesungsbesuche an der theologischen juristischen und medizinischen Fakultat absolviert An der theologischen Fakultat wirkten damals Johannes Bugenhagen Georg Major und Johann Forster An der rechtswissenschaftlichen Fakultat der Wittenberger Leucorea wurden wie in anderen deutschen Hochschulen auch das Kirchenrecht und die romischen Rechte der Pandekten des Kodex und der Instituten gelehrt wobei zu der Zeit Bokels in Wittenberg Laurentius Lindemann Joachim von Beust Michael Teuber Johann Schneidewein und Georg Cracow die entsprechenden Professuren an der Juristenfakultat besetzten Bokel wandte sich wahrend seiner Studienzeit 1553 von den theologischen Studien ab und mehr den medizinischen Studien zu An der medizinischen Fakultat der Wittenberger Hochschule lehrten zu seiner Zeit Jakob Milich Melchior Fendt und Johann Hermann Allerdings war der Lehrbetrieb in Wittenberg nicht immer regelmassig Pestzeiten notigten die Studenten und Lehrkrafte gelegentlich wurde der Lehrkorper der Hochschule zeitweise nach Torgau und Jena ausgelagert Dennoch konnte sich Bokel so viel Wissen aneignen dass er am 13 August 1556 den akademischen Grad eines Magister der Philosophie erwarb und man ihn im Mai 1560 in den Senat der philosophischen Fakultat als Lehrkraft aufnahm Weitere medizinische Studien betrieb er an der Universitat Kopenhagen 1562 verpflichtete er sich fur vier Jahre als Leibarzt des Herzogs Wilhelm von Braunschweig Luneburg in Celle welche Aufgabe er bis 1572 weiterfuhrte Nachdem er in Italien und in Frankreich seine Studien fortgesetzt hatte promovierte er etwa 1563 an der Universitat Bourges zum Doktor der Medizin 1564 wurde er als Arzt in Hamburg aktiv wo er 1565 erstmals das Amt des Subphysikus ubernahm Denn die damaligen Zustande in Hamburg benotigten aufgrund der dort herrschenden grossen Pestepidemie einen ausserordentlichen Bedarf an medizinischem Personal 1568 stellte er seine Hamburger Tatigkeit ein Am 7 Marz 1572 erhielt er eine Stelle als Leibarzt und Kammerrat fur mineralogische und philosophische Sachen am Hof von Julius von Braunschweig Wolfenbuttel Mit der Stelle war eine Gymnasialprofessur fur Medizin am Padagogium Illustre zu Gandersheim verbunden Am 9 Oktober 1574 entband man ihn von seinen Pflichten als Kammerrat und er widmete sich als Professor der Medizin dem Aufbau der Universitat Helmstedt welche am 15 Oktober 1576 gegrundet wurde Hier wurde er erster Professor der medizinischen Fakultat deren Dekan er 1585 86 und 1587 89 wurde Zudem wirkte er in den Jahren 1578 1582 und 1586 als Prorektor der Juliana 1591 ging er als Stadtphysicus nach Hamburg zuruck wo er bis zu seinem Lebensende wirkte Familie Bearbeiten1565 hatte sich Bokel in Hamburg mit Engel Gobel der Tochter des Hamburger Sekretars des Senats Martin Gobel 1504 19 September 1567 in Hamburg und dessen Frau Anna Wichmann 20 September 1567 in Hamburg verheiratet Er hinterliess vier Sohne und drei Tochter Julius Johann Bokel 1573 in Braunschweig 5 Februar 1630 in Hamburg Arzt in Hamburg Wilhelm Bokel Celle 1628 in Michaelstein 21 August 1578 Universitat Helmstedt dep 13 Februar 1583 Universitat Helmstedt 1587 88 91 Student med Uni Helmstedt Rat beim Herzog Friedrich Ulrich von Braunschweig und Luneburg Abt d furstl Klosters Michaelstein verheiratet mit Anna Schossken Tochter des Caspar Schossken Friedrich Ulrich Bokel Celle Offizier in ungarischen Feldzugen Johannes Bokel Celle 27 Oktober 1580 Universitat Helmstedt 1583 in Helmstedt im Convikt 1588 ebd noch Mai 1593 Stip III 52 moglicherweise 3 November 1600 Dr med ebd Anna Bockel 1567 2 Juni 1636 in Helmstedt verheiratet I 21 Mai 1587 mit dem Hofgerichtsadvokaten in Wolfenbuttel Dr Johann Daniel Pfeiffer Minden 1602 verheiratet II 1608 mit dem Prof med in Helmstedt Johann Siegfried 26 September 1556 in Marksuhl 26 September 1623 in Helmstedt Dorothea Bockel 18 August 1567 in Celle 5 Februar 1625 in Lauenburg verheiratet 13 April 1589 in Hannover Hector Mithoff 18 April 1561 in Munden 6 Marz 1647 in Lauenburg Sophie Hedwig Bokel verheiratet 19 Juli 1590 in Helmstedt mit dem Mediziner und Hochschullehrer Martin Biermann in Aschersleben 11 November 1595 in Wittenberg Werke Auswahl BearbeitenDe Peste Qvae Hambvrgvm Civitatem Anno LXV Gravissime Adflixit Helmstedt 1565 1577 Online Synopsis novi morbi quem plerique medicorum catarrhum febrilem vel febrem catarrhosam vocant Synopsis novi morbi qvem pleriqve medicorvm catarrhvm febrilem vel febrem catarrhosam vocant qui non solum Germaniam sed poene universam Europam graviss adflixit Helmstedt 1580 Online Anatome vel descriptio partium humani corporis Helmstedt 1585 Online 1588 Online Theses de Apoplexia Resp Melchior Cruschius Helmstedt 1586 Online ANATOME VEL DESCRIPTIO PARTIVM HVMANI CORPORIS VT EA in Academia IVLIA quae est Helmsteti singulis annis publice prae legi ac administrari solet Helmstedt 1588 Online Theses de Epilepsia Resp Johannes Gabel Hamburg Georg Gunther Torgau Helmstedt 1588 Online Oratio Funebris De Illustrissimo Ac Generosiss Principe Ac Domino Dn Iulio Duce Brunovicens Et Lunaeburg amp c Sanctae amp foelicis memoriae quibus studiis vitam domesticam transegerit Helmstedt 1589 Online Disputatio DE SOMNO NATVRALI ET PRAETER NATVRALI SIVE AFFECTIBVS FRIGIDIS CEREBRI RELIQVIS Sopore Cataphora Lethargo Caro Stupore Catalepsi Catocho Resp Daniel Rindfleisch Helmstedt 1590 Online Disputatio Medica de Variolis et Morbillis Quam Aspirante Dei Opt Max Gratia Resp Tobias Cober Gorlitz Helmstedt 1591 Online Pestordnung der Stadt Hamburg Hamburg 1593 1597 Online De philtris utrum animi hominum his commoveantur nec ne Hamburg 1599 Online 1614Literatur BearbeitenChristian Gottlieb Jocher Allgemeines Gelehrten Lexicon Leipzig 1750 Bd 1 Sp 1162 ff Online Boeckelius oder Bokelius Joannes In Johann Heinrich Zedler Grosses vollstandiges Universal Lexicon Aller Wissenschafften und Kunste Band 4 Leipzig 1733 Sp 329 Hans Schroder Lexikon der hamburgischen Schriftsteller bis zur Gegenwart Hamburg 1851 Bd 1 S 308 Online August Hirsch Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Volker Urban amp Schwarzenberg Wien und Leipzig 1884 Bd 1 S 499 Hermann Gustav Gernet Mittheilungen aus der alteren Medicinalgeschichte Hamburg s Kulturhistorische Skizze auf urkundlichem und geschichtlichem Grunde W Mauke amp Sohne Hamburg 1869 S 124 ff Online Paul Zimmermann Album Academiae Helmstadiensis August Lax Hildesheim 1926 Bd 1 S 408 Online Claudia Kauertz Bokel Johann In Gudrun Gersmann Katrin Moeller u Jurgen Michael Schmidt Lexikon zur Geschichte der Hexenverfolgung 2007 fortlaufende Online Ressource bei historicum netWeblinks BearbeitenJohann Bokel in der Deutschen Digitalen Bibliothek Johann Bokel im Gemeinsamen Verbundkatalog der Bibliotheken GVK Normdaten Person GND 116223324 lobid OGND AKS LCCN n87800065 VIAF 28587931 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bokel JohannALTERNATIVNAMEN Bockel Jean Bockelius Johannes Bocelius Jan Boecelius BokeliusKURZBESCHREIBUNG belgischer MedizinerGEBURTSDATUM 1 November 1535GEBURTSORT AntwerpenSTERBEDATUM 21 Marz 1605STERBEORT Hamburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Bokel amp oldid 238500908