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Johann Adolf Cypraeus geboren als Johann Adolf Koppersmidt auch Johann Adolf Kupferschmidt 1592 in Schleswig Oktober 1636 in Brussel war ein deutscher katholischer Pastor Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJohann Adolf Cypraeus war ein Sohn des Juristen Paulus Cypraeus und dessen zweiter Ehefrau Gertrud deren Vater Paul von Eitzen Superintendent in Schleswig war Er hatte vier Geschwister darunter Hieronymus 31 Oktober 1581 gestorben nicht vor 1642 der von 1607 bis 1611 als Rat Konig Karls IX von Schweden diente und anschliessend in Schleswig lebte Der Bruder Philipp Cypraeus geboren um 1588 gestorben zwischen 1641 und 1654 war ein Beamter am Gottorfer Hof Sein Onkel Hieronymus Cypraeus war ein Schleswiger Domherr Cypraeus selbst schrieb in seinen Annales Episcoporum Slesvicensium dass er 1592 getauft worden sei Sein Taufpate sei Herzog Johann Adolf von Schleswig Holstein Gottorf gewesen Da die Taufe damals kurz nach seiner Geburt stattfand steht dies im Widerspruch zu seiner Immatrikulation an der Universitat Leipzig die 1596 erfolgte Die Immatrikulation durfte daher ein rein formaler Akt gewesen sein Die Tatsache dass Cypraeus auf einem Epitaph seines Vaters im Schleswiger Dom wesentlich junger aussieht als seine Bruder ist ein Indiz dafur dass das Geburtsdatum korrekt ist Hinzu kommt dass der Herzog erst 1590 die Herrschaft ubernahm und Paulus Cypraeus diesen vermutlich nicht vor diesem Ereignis um die Patenschaft bat Ein Teil der Auflage der von Cypraeus geschriebenen Annales enthalt eine Widmung fur Herzog Friedrich III von Schleswig Holstein Gottorf Cypraeus berichtete darin dass er zunachst bei Jacob Fabricius dem Alteren der als Prediger am Gottorfer Hof arbeitete gelernt habe Gemass seinen Angaben besuchte er die Domschule Schleswig Offensichtlich lernte er danach auch noch an einem Gymnasium in Lemgo und studierte anschliessend Theologie Im August 1608 schrieb er sich in Wittenberg ein Im Fruhjahr 1611 wechselte er an die Universitat Giessen Fur die folgenden Jahre fehlen Nachweise Er selbst sagte dass ihn Herzog Johann Adolf als Prediger in der Schlosskapelle beschaftigt habe Er sei 1616 also in dem Jahr in dem der Herzog starb zuruck nach Schleswig gegangen wo er schnell eine Stelle fand Ab 1618 wirkte er als Pastor an der Schleswiger Michaeliskirche 1631 erlitt Cypraeus eine ernsthafte Erkrankung und zweifelte an seiner lutherischen Religion Er kontaktierte den niederlandischen Dominikaner Nicolaus Janssenius der in Friedrichstadt lebte und bei Herzog Friedrich III erwirkt hatte dass die Katholiken in Friedrichstadt ihren Glauben frei ausuben durften 1 Janssenius setzte sich fur die Gegenreformation ein und hatte kurz zuvor die Defensio fidei catholicae veroffentlicht in der er gegen Lutheraner argumentierte Er reiste wiederholt heimlich nach Schleswig und konnte Cypreaus davon uberzeugen aus dem Amt zu scheiden und zu konvertieren Cypraeus wechselte im Fruhjahr 1633 zum katholischen Glauben Aufgrund des Ansehens das Cypraeus genoss und seines Einflusses hoffte Janssenius darauf dass dieser Schritt Folgen haben wurde und gegebenenfalls sogar Herzog Friedrich III dessen Beispiel folgen wurde Janssenius bat die Congregatio de Propaganda Fide erfolgreich um Unterstutzung fur einen gemeinsamen Besuch Roms Cypraeus und Janssenius reisten im Herbst 1633 in die Niederlande Cypraeus zog von hier weiter nach Koln in der Absicht einen Druck seiner Verteidigung der Konversion in Auftrag zu geben Dieser erschien aus nicht bekannten Grunden nie In der Domstadt gab er aber 1634 seine Annales Episcoporum Slesvicensium heraus Da Janssenius im November 1634 starb konnte der hilflose Cypraeus die Reise in die italienische Hauptstadt nicht antreten Cypraeus zog daraufhin nach Antwerpen Der dortige Prafekt der Mission der Dominikaner in Holland und Norddeutschland setzte sich fur ihn ein und vermittelte ihm eine Stelle in Brussel die er nur kurzzeitig ausubte Er starb nach langerer kraftezehrender Krankheit verarmt in Belgien Werk BearbeitenCypraeus wurde bekannt mit den von ihm veroffentlichten Annales Episcoporum Slesvicensium Es handelte sich um die erste gedruckte Beschreibung der Geschichte von Kirche und Politik des Bistums Schleswig Fur einen langen Zeitraum existierten hierfur keine nachfolgenden Schriften Das Titelblatt der Annales bezeichnet Cypraeus als einzigen Autor Tatsachlich beruht das Werk grosstenteils auf handschriftlichen Aufzeichnungen seines Vaters die Cypraeus kurzte bis zum Ende der Reformation erganzte und im Sinne des Katholizismus uberarbeitete Cypraeus fuhrte daruber hinaus in den Annales die von seinem Onkel erstellten Epigramme der Bischofe von Schleswig und die von seinem Bruder Philipp geschaffene Genealogie der danischen Konige zusammen Dabei erwahnte er beide nicht als Urheber Wahrend sein Vater und sein Onkel Quellen aus Archiven verwendeten arbeitete Cypraeus nur kompilatorisch und redaktionell Schriften BearbeitenAnnales Episcoporum Slesvicensium Unius Verae Sanctae Catholicae Et Apostolicae Ecclesiae statum quoad eius Originem Propagationem ac Mutationem in Regno Daniae ac finitimis Slesvici ac Holsatiae Ducatibus explicantes Koln Woringen 1634 DigitalisatLiteratur BearbeitenDieter Lohmeier Cypraeus Johann Adolf In Biographisches Lexikon fur Schleswig Holstein und Lubeck Band 10 Wachholtz Verlag Neumunster 1994 S 93 94 Julius August Wagenmann Cypraeus Adolf In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 4 Duncker amp Humblot Leipzig 1876 S 667 Weblinks BearbeitenDruckschriften von und uber Johann Adolf Cypraeus im VD 17 Einzelnachweise Bearbeiten Klaus Jockenhovel Rom Brussel Gottorf Ein Beitrag zur Geschichte der gegenreformatorischen Versuche in Nordeuropa 1622 1637 Wachholtz Neumunster 1989 ISBN 3 529 02193 8 Normdaten Person GND 132885913 lobid OGND AKS VIAF 33172008 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Cypraeus Johann AdolfALTERNATIVNAMEN Koppersmidt Johann Adolf Geburtsname Kupferschmidt Johann AdolfKURZBESCHREIBUNG deutscher katholischer PastorGEBURTSDATUM 1592GEBURTSORT SchleswigSTERBEDATUM Oktober 1636STERBEORT Brussel Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Johann Adolf Cypraeus amp oldid 227531661