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Die ehemalige Jesuitenkirche in Hall in Tirol ist eine Filialkirche der romisch katholischen Pfarre St Nikolaus in Hall in Tirol und ist auf das Patrozinium Allerheiligen geweiht 1 November Die Kirche steht unter Denkmalschutz Die JesuitenkircheInnenansicht Blick zum Chor Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Beschreibung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Orden der Jesuiten wurde im Jahre 1569 zur geistlichen Betreuung des koniglichen Damenstifts der Erzherzogin Magdalena von Osterreich nach Hall berufen 1571 wurde eine Hauskapelle eingerichtet 1573 erfolgte die Grundung des Gymnasiums der Jesuiten welches heute noch als Franziskanergymnasium weiter existiert Die Grundsteinlegung fur eine eigene Kirche des Haller Jesuitenkollegs erfolgte 1608 die Weihe nach zweijahriger Bauzeit am 2 Mai 1610 Sie wurde vom Jesuiten Stefan Huber nach dem Vorbild der Jesuitenkirche in Konstanz erbaut Neben der benachbarten Kirche des Damenstifts ist sie die einzige Kirche der Spatrenaissance in Tirol 1684 wurde sie innen und aussen im Stil des Barock umgebaut Nach der Aufhebung des Jesuitenordens 1773 ging das Kolleg mit der Kirche in den Besitz des Kaiserhauses uber und nach dem Ende der Monarchie in den Besitz der Republik Osterreich Nach einer umfassenden Restaurierung wurde die Kirche im Jahre 1972 der Pfarre St Nikolaus zu Hall in Tirol geschenkt Als regelmassiger Gottesdienst wird am Vorabend von Allerheiligen das Patrozinium gefeiert Die Kirche wird weiters fur Hochzeiten und Konzerte genutzt wie auch fur Feiern der Marianischen Kongregation der Herren und Burger zu Hall in Tirol Die Jesuitenkirche ist die Kongregationskirche der Marianischen Kongregation der Herrn und Burger zu Hall in Tirol die im Jahre 1606 von der 1578 gegrundeten Marianischen Kongregation der Studenten des Haller Jesuiten Gymnasiums als Zweig der erwachsenen Manner abgetrennt wurde Weiters ist die Kirche die Heimstatte der Partisaner Garde eine der vier letzten Sakramentsgarden in Tirol immaterielles Kulturerbe der UNESCO Osterreich seit 2013 Die Partisaner Garde geht zuruck auf die Tradition der Fronleichnamsbruderschaften Corpus Christi Bruderschaften und hat ihren Namen von ihrer Reprasentationswaffe der Partisane Das Besondere der Haller Partisaner Garde ist ihre Spanische Hoftracht aus der Zeit um 1600 Beschreibung Bearbeiten nbsp HochaltarDie Eingangsfassade mit Langpassfenstern ist durch Gesimse horizontal gegliedert und weist einen geschwungenen geknickten Giebel mit Knorpelstuckwerk und ein von Saulen flankiertes Portal aus rotem Marmor von 1610 mit gesprengtem Volutengiebel auf Die Statuen an der Fassade eine Madonna mit Kind vom Typus der Patrona Bavariae die Figur des Salvator mundi und eine Heilig Geist Taube wurden 1653 von Michael Gasser geschaffen 1 Am Ostchor angestellt ist ein schlanker Turm mit achteckigem Aufsatz und Zwiebelhaube welcher nach dem grossen Haller Erdbeben von 1670 im Jahre 1685 neu errichtet wurde Der einschiffige Innenraum besteht aus einem funfjochigen Langhaus und einem zweijochigen Chor mit eingezogener Apsis Tonnengewolbe und Stichkappen Er weist rundbogige Seitennischen und Stuckaturen von 1653 auf Die Ausstattung stammt mit Ausnahme der Rokoko Altare einheitlich aus dem 17 Jahrhundert Das Hochaltarblatt mit Darstellung zahlreicher Heiliger Allerheiligen wurde 1609 von Johann Matthias Kager aus Augsburg gemalt Die Wangen der Kirchenbanke und die Aufsatze der Beichtstuhle sind mit reichem Schnitzdekor versehen nbsp Barocke Weihnachtskrippe der Marianischen Kongregation1663 wurde am Nordwest Eck die Franz Xaveri Kapelle angebaut Dort wird alljahrlich in der Weihnachtszeit eine barocke Weihnachtskrippe mit bekleideten Figuren aufgestellt Sie geht auf eine der altesten Krippen Tirols zuruck Das Hintergrundbild wurde im Jahre 1938 vom Haller Kunstmaler Franz Xaver Fuchs die ganze Raumhohe umfassend in Ol auf Leinwand gemalt Die Krippenfiguren wurden in den Jahren 1989 bis 1993 in Zusammenarbeit mit dem Osterreichischen Bundesdenkmalamt vollstandig restauriert Die Aufstellung besorgen Mitglieder der Marianischen Kongregation Literatur BearbeitenFrick Schmid Pittl Allerheiligenkirche Jesuitenkirche In Tiroler Kunstkataster Abgerufen am 20 Juli 2017 Marion Sauter Die oberdeutschen Jesuitenkirchen 1550 1650 Bauten Kontext und Bautypologie Michael Imhof Verlag 2004 ISBN 3 935590 83 0 Schenkungsvertrag am 9 August 1972 zwischen der Republik Osterreich als Geschenkgeber und Stadtpfarrkirche St Nikolaus Hall in Tirol als Geschenknehmer Hall in Tirol Stadtbuch Herausgeber Stadtgemeinde Hall in Tirol Verlag Steiger 1996 ISBN 3 85423 004 4 Karl Wurzer Ludwig Spotl und Edith Linder Sakramentsgarden in Tirol Golf Verlag 2014 ISBN 978 3 900773 83 0 Franz Caramelle Richard Frischauf Die Stifte und Kloster Tirols Tyrolia Athesia Innsbruck Bozen 1985 ISBN 3 7022 1549 2 S 138 139 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jesuitenkirche Hall in Tirol Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Seite der Stadt Hall zur Kirche Homepage der Partisaner Garde zu Hall in TirolEinzelnachweise Bearbeiten Reinhard Rampold Die Kreuzigungsgruppe der Freundsberger Schlosskapelle ein neuentdecktes Werk des Haller Bildhauers Michael Gasser In Heimatblatter Schwazer Kulturzeitschrift Nr 66 2009 S 11 15 PDF 3 2 MB 47 281111111111 11 509444444444 Koordinaten 47 16 52 N 11 30 34 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jesuitenkirche Hall in Tirol amp oldid 238211056