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Pablo Jeronimo Grimaldi y Pallavicini Markgraf spanisch Marques und Herzog spanisch Duque Grimaldi spanischer Grande getauft 6 Juli 1710 in Genua 1 Oktober 1789 nach anderen Quellen 1786 war ein spanischer Diplomat und Politiker Jeronimo Grimaldi Inhaltsverzeichnis 1 Herkunft und Familie 2 Diplomatische Karriere 3 Amtszeit als Premierminister 3 1 Golillas 3 2 Jesuitenvertreibung 3 3 Konflikt um die Falklandinseln 3 4 Algerienexpedition 3 5 Rucktritt 4 Letzte Jahre 5 Literatur und WeblinksHerkunft und Familie BearbeitenGrimaldi entstammte einer angesehenen Genueser Familie Sein Vater Francisco Maria Grimaldi war 1712 als ausserordentlicher Botschafter Genuas am spanischen Hof von Konig Philipp V eingesetzt Jeronimo hatte eine kirchliche Laufbahn begonnen die er 1746 aufgab als er ebenfalls als Botschafter nach Madrid entsandt wurde Diplomatische Karriere BearbeitenEr gewann das Vertrauen des Hofes und wurde von den Spaniern in geheimer Mission nach Wien entsandt als im Osterreichischen Erbfolgekrieg das Verhaltnis Spaniens zum verbundeten Frankreich durch eine Krise ging Grimaldi wurde durch den spanischen Premierminister Zenon de Somodevilla y Bengoechea gefordert 1746 1752 und 1762 bis 1763 entsandte ihn Ferdinand VI 1746 1759 als Botschafter zu Georg II Als Botschafter in London wurde er 1747 von Ricardo Wall abgelost Grimaldi war Bevollmachtigter Botschafter bei Konig Friedrich in Schweden und am Herzogshof in Parma sowie Botschafter bei den Generalstaaten der Niederlande 1763 ernannte ihn Karl III 1759 bis 1788 von Spanien zu seinem Botschafter bei Ludwig XV wo er mit Etienne Francois de Choiseul den bourbonischen Hausvertrag als tercer pacto de familia von 1761 aktualisierte Dieser fuhrte zum Eintritt Spaniens in den Siebenjahrigen Krieg gegen Grossbritannien Grimaldi unterzeichnete 1763 den entsprechenden Pariser Friedensvertrag Es gelang ihm in den Verhandlungen das von den Briten besetzte Kuba zuruckzuerlangen und Louisiana von Frankreich zu bekommen Im Gegenzug trat Spanien seine Kolonie in Florida an England ab Wahrend seiner Arbeit als Botschafter unterstutzte ihn als Sekretar Jose de Galvez y Gallardo der spater als General Visitor die bourbonischen Verwaltungsreformen im Vizekonigreich Neuspanien einfuhren sollte und als Indienminister die gesamte Kolonialverwaltung reorganisierte Amtszeit als Premierminister BearbeitenNach dem Rucktritt von Ricardo Wall ernannte ihn der Konig zum Premierminister Grimaldi galt als Freund Frankreichs und als gemassigter Reformator Er vereinfachte das Haushaltswesen und grundete im Sinne des Merkantilismus staatliche Manufakturen Organisatorisch reformierte er die Regierungsarbeit durch die Einfuhrung wochentlicher Kabinetts Sitzungen mit allen Ressortministern Golillas Bearbeiten Grimaldi gehorte mit Leopoldo de Gregorio Marques de Esquilache zu einer Gruppe von Reformern welche sich Golillas spanisch Kragen Ringe nannte Die Reformer ordneten eine neue franzosisch inspirierte Kleiderordnung an und untersagten das Tragen der traditionellen spanischen Mantel und Hutform Sie standen im Gegensatz zur gemassigteren Partido Aragones welche von Pedro Pablo Abarca de Bolea conde de Aranda angefuhrt wurde Als die Madrider Bevolkerung 1766 mit dem Madrider Hutaufstand gegen die radikalen Reformer revoltierte wurde das Haus von Grimaldi geplundert Der Hutaufstand wurde niedergeschlagen Jesuitenvertreibung Bearbeiten Zu den markantesten Ereignissen von Grimaldis Amtszeit zahlte die Vertreibung des Jesuitenordens 1767 Im spanischen Mutterland und den Kolonien wurde der Orden enteignet aufgelost und alle jesuitischen Monche hatten das Land zu verlassen die meisten flohen nach Italien Da der Jesuitenorden wesentlichen Anteil an der Verwaltung etwa in der Fuhrung von Akten und Archiven hatte und zudem in weiten Teilen des Reiches der einzige Trager der Bildungseinrichtungen war hatte die Vertreibung der Jesuiten einschneidende Auswirkungen Konflikt um die Falklandinseln Bearbeiten Unter Grimaldis Regierungszeit fiel der Verkauf der Falklandinseln von Frankreich an Spanien 1767 parallel erfolgte die erste englische Besiedlung und Anspruchnahme durch die Briten 1770 landete eine spanische Expeditionstruppe und vertrieb kurzzeitig die Briten die allerdings nach Verhandlungen zwischen Grossbritannien Frankreich und Spanien 1771 zuruckkehren durften Innenpolitisch hatte der Konservative Pedro Pablo Aranda fur eine militarische Besetzung der Inseln pladiert Als Spanien Port Egmont 1771 an die Briten abtrat wurde die als Niederlage der Partido Aragones bewertete Pedro Pablo Aranda trat als Vorsitzender des Consejo de Castilla zuruck und wurde 1773 als Botschafter nach Paris entsandt Algerienexpedition Bearbeiten Der marokkanische Sultan Mulai Muhammad versuchte im Dezember 1774 Melilla und im Februar 1775 Gibraltar besetzen zu lassen Im Gegenzug entschied Konig Karl III zur Bekampfung der Piraterie im Mittelmeer den Barbareskenstaat Algerien besetzen zu lassen Mit einer grossen Interventionsarmada aus insgesamt 46 Kriegsschiffen mit uber 1 300 Kanonen griffen die Spanier unter dem Oberkommando von Pedro Gonzalez de Castejon an Die Expeditionsarmee bestand aus 18 400 Soldaten unter dem Kommando von Alejandro O Reilly die Armada stand unter dem Kommando von Antoni Barcelo Die spanische Armada segelte am 22 Juni 1775 nach Malta und begann die Operation am 8 Juli 1775 Die Expedition geriet zum Debakel Bei einem gescheiterten Landungsversuch kamen etwa 5 000 Spanier ums Leben darunter funf Generale und 15 Generale wurden verletzt Die Algerier konnten 15 Kanonen und etwa neuntausend Gewehre sicherstellen Nach Angaben der Spanier wehrten 12 000 algerische Kavalleristen den Angriff ab worauf der Bruckenkopf nicht gehalten wurde und der Befehl zum Einschiffen gegeben wurde Rucktritt Bearbeiten Nach dem Scheitern dieser Strafexpedition trat Grimaldi am 9 November 1776 von seinen Ministeramtern zuruck Ein weiterer Grund fur seinen Rucktritt war Uneinigkeit uber die Frage ob Spanien im Amerikanischen Unabhangigkeitskrieg die Amerikaner gegen die Briten unterstutzen sollte Grimaldi befurwortete das um die Briten zu schwachen wahrend der Konig und die anderen Minister ein Uberspringen der Unabhangigkeitsbewegung auf die spanischen Kolonien furchteten Zum Missfallen seiner Feinde uberliess der Konig Grimaldi die Entscheidung seinen Nachfolger zu bestimmen Er wahlte seinen Vertrauten Jose Monino y Redondo Graf von Floridablanca Letzte Jahre BearbeitenGrimaldi ging nach seinem Rucktritt als spanischer Botschafter nach Rom an den Heiligen Stuhl er ubernahm diesen Posten von seinem Nachfolger als Premierminister dem Grafen Floridablanca Dieser veranlasste dass Grimaldi in den Markgrafen und spater in den Herzogstand erhoben wurde und zum spanischen Granden ernannt wurde Zudem wurde er in den Orden vom Goldenen Vlies aufgenommen Literatur und Weblinks BearbeitenGino Benzoni Grimaldi Girolamo In Mario Caravale Hrsg Dizionario Biografico degli Italiani DBI Band 59 Graziano Grossi Gondi Istituto della Enciclopedia Italiana Rom 2002 Biografie spanisch Kurzbiografie spanisch VorgangerAmtNachfolgerTomas GeraldinoRicardo WallJuan Joaquin Atanasio Pignatelli y Fernandez de HerediaSpanischer Botschafter im Vereinigten Konigreich 175217621763 1776Ricardo WallFelix Joseph de Abreu y BertodanoVittorio Filippo Ferrero FieschiNormdaten Person GND 119083442 lobid OGND AKS LCCN nr92013167 VIAF 18023843 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Grimaldi JeronimoALTERNATIVNAMEN Grimaldi y Pallavicini Pablo JeronimoKURZBESCHREIBUNG spanischer Diplomat und PolitikerGEBURTSDATUM getauft 6 Juli 1710GEBURTSORT GenuaSTERBEDATUM unsicher 1 Oktober 1789STERBEORT Genua Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeronimo Grimaldi amp oldid 232501666