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Jeanne Baptiste d Albert Grafin von Verrua 18 Januar 1670 in Paris 18 November 1736 ebenda war eine franzosische Aristokratin und Geliebte von Konig Viktor Amadeus II von Sardinien Jeanne Baptiste d Albert Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ehe 1 2 Affare und Flucht 1 3 Wieder in Frankreich 1 4 Gesellschaftliches Leben 2 Kunstsammlung 3 Fortleben 3 1 Literatur 3 2 Film 4 Nachkommen 5 Siehe auch 6 Literatur 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenEhe Bearbeiten Die Tochter des Herzogs Louis Charles d Albert Herzog von Luynes 1646 1712 und seiner zweiten Gattin Anne de Rohan 1640 1684 die Jean Baptiste Colbert zum Taufpaten hatte daher ihre Vornamen wurde in Port Royal erzogen Am 25 August 1683 mit dreizehneinhalb Jahren wurde sie an August Graf Scaglia von Verrua franzosisiert Verrue verheiratet einen Piemontesischen Dragonerobristen und Diplomaten dem sie an den Piemontesischen Hof zu Turin folgte und mit dem sie vier Kinder hatte Affare und Flucht Bearbeiten Um 1688 herum verliebte sich Herzog Viktor Amadeus II von Savoyen der spatere erste Konig von Sardinien Piemont unsterblich in die junge Grafin die sein Werben indessen lange zuruckwies Schliesslich wurde sie aber doch auch unter Zuraten von Konig Ludwig XIV der durch sie Einfluss auf Savoyen zu nehmen suchte die offizielle Matresse des Konigs und bekam mit ihm zwei Kinder die er 1701 legitimierte Durch die Ehe ihrer Tochter Victoire Francoise mit ihrem Onkel dritten Grades dem Herzog Viktor Amadeus I von Savoyen Carignan 1690 1741 dessen Urenkel Karl Albert 1831 durch Erbgang das Konigreich Sardinien Piemont ubernahm wurde Jeanne zur Stammmutter der spateren koniglichen Familie von Italien In Savoyen spielte sie bald eine einflussreiche und beneidete politische Rolle Gemeinsam mit dem franzosischen Botschafter Rene de Froulay de Tesse arrangierte sie die Verheiratung des Herzogs von Burgund Enkel Ludwigs XIV mit Prinzessin Marie Adelaide der Tochter Viktors im Rahmen des Vertrags von Turin am 20 August 1696 Dennoch fuhlte sie sich bei ihrem Liebhaber nicht wohl Deshalb floh sie am 4 Oktober 1700 mit Hilfe ihrer beiden Bruder und unter abenteuerlichen Umstanden aus dem Piemont Vorerst fand sie Zuflucht im Kloster ihrer Tante in der Rue du Cherche Midi in Paris Mit dem Tod ihres Mannes des Grafen Verrua in der Schlacht bei Hochstadt am 13 August 1704 wurde sie Witwe Wieder in Frankreich Bearbeiten Nachdem sie einen Giftanschlag den italienische Agenten auf sie verubt hatten uberstanden hatte soll sie das Gegengift an Charlotte de La Mothe Houdancourt weitergegeben haben die damit 1712 den kunftigen Konig Ludwig XV vor den Pocken rettete Jedenfalls war ihr Ludwig sein Leben lang dankbar und zog sie an seinen Hof wo sie mit Louis IV Henri de Bourbon Furst von Conde und dessen Mutter Louise Francoise de Bourbon Freundschaft schloss Nachdem sie auf Bitten ihres Mannes drei Jahre lang zuruckgezogen gelebt hatte lernte sie nach seinem Tod den reichen Unternehmer Jean Baptiste Glucq einen neugeadelten Baron kennen der Herzog von Saint Simon behauptet sie hatten heimlich geheiratet was indessen unbewiesen ist Wahrend des jahrlichen Aufenthaltes des koniglichen Hofes auf Schloss Fontainebleau wohnte sie auf Glucqs Schloss Sainte Assise bei Seine Port Ebenso besuchte sie oft den Marquis Jean Francois Leriget de La Faye auf Schloss Conde in Conde en Brie Gesellschaftliches Leben Bearbeiten Die kunstsinnige Jeanne zog in Frankreich bald viele Kunstler Literaten und Politiker in ihren Kreis darunter den jungen Voltaire von dem sie sehr beeindruckt war sowie Abbe Terrasson Charles d Orleans de Rothelin den Siegelbewahrer Germain Louis Chauvelin Jean Francois Melon Jean Baptiste de Montulle den Marquis de Lassay und dessen Sohn Daneben verfolgte sie die im Laufe ihres Lebens ein gewaltiges Vermogen angehauft hatte in Paris ehrgeizige Bauprojekte die indessen nur im Ansatz verwirklicht wurden Einzig das Palais in der Nr 1 Rue du regard steht noch heute Sie selbst schrieb sich den wortlich von Madame Boufflers ubernommenen Grabspruch Ci git dans une paix profonde Cette Dame de Volupte Qui pour plus de surete Fit son paradis dans ce monde 1 Kunstsammlung BearbeitenGrafin Verrua besass eine grosse Kunstsammlung die sie immer wieder erweiterte ohne Kosten zu scheuen Sie kaufte Stiche Juwelen Edelsteine insgesamt etwa 8 000 Munzen Tapisserien goldene Tabatieren und Gewander so viele dass sie im Juli 1713 eigens ein Haus in Meudon erwarb um dort ihre Kunstschatze unterzubringen Vierzehn Tage darauf engagierte sie Pierre Nicolas Delespine der ihr nach den Planen von Jean Baptiste Alexandre Leblond eine anliegende Villa errichtete Sie vergab Auftrage an Kunstler wie Nicolas Lancret und Alexis Grimou und besass Werke von David Teniers Antoine Watteau und Anton van Dyck dessen beruhmtes Portrat von Konig Karl I von England ihr gehorte Ebenso sammelte sie Bucher und besass schliesslich 18 000 Bande die sie in ihren Privatbibliotheken in Paris und Meudon aufbewahrte 1737 nach ihrem Tod wurde ihre Bibliothek freilich aufgelost Nur wenige Bucher aus ihrem Besitz sind heute noch aufzufinden Fortleben BearbeitenLiteratur Bearbeiten Jeannes Lebensgeschichte insbesondere ihr Verhaltnis mit Viktor Amadeus wurde mehrfach literarisch verarbeitet La Dame de Volupte Memoires de Jeanne d Albert de Luynes Comtesse de Verrue Roman von Alexandre Dumas dem Alteren 1863 Jeanne de Luynes Comtesse de Verrue 1984 Roman von Jacques TournierFilm Bearbeiten Nach der Vorlage des Romans von Tournier entstand 1990 der Film Die Hure des Konigs von Axel Corti mit Valeria Golino und Timothy Dalton in den Hauptrollen 2 Nachkommen BearbeitenJeanne Baptiste d Albert hatte mit Konig Viktor zwei Kinder Victor Francois von Savoyen 1694 1762 Marquis de Suze Victoire Francoise Marie Anne von Savoyen 1690 1766 Mademoiselle de Suze 1714 Viktor Amadeus I von Savoyen Furst von Carignan 1690 1741 Siehe auch BearbeitenStammliste des Hauses Albert Haus AlbertLiteratur BearbeitenG de Leris La comtesse de Verrue et la cour de Victor Amedee II de Savoie Paris 1881 Beatrice Maire Les livres de la comtesse de Verrue a Meudon ou les peripeties d une bibliotheque de campagne In Sonderheft der Revue de la Bibliotheque nationale de France 12 Januar 2003 S 47 52 Andre Gilbertas La Contessa Autobiographie imaginaire de la Comtesse de Verrue Paris Atelier Comp Act 2004 Einzelnachweise Bearbeiten Zit n G A E Bogeng Umriss einer Fachkunde fur Buchersammler 1909 1911 Hildesheim Olms 1978 S 61 dt Hier liegt in tiefem Frieden jene Dame der Wollust die um sicher zu gehen ihr Paradies bereits in dieser Welt erschuf Vgl Die Hure des Konigs in der Internet Movie Database englisch Normdaten Person GND 122373952 lobid OGND AKS LCCN n87101399 VIAF 41897347 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Luynes Jeanne Baptiste d Albert deALTERNATIVNAMEN Verrua Jeanne Comtesse deKURZBESCHREIBUNG Geliebte von Konig Viktor Amadeus I von Sardinien PiemontGEBURTSDATUM 18 Januar 1670GEBURTSORT ParisSTERBEDATUM 18 November 1736STERBEORT Paris Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jeanne Baptiste d Albert de Luynes amp oldid 235308527