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Jean Renoir 15 September 1894 in Montmartre Paris Frankreich 12 Februar 1979 in Beverly Hills Kalifornien USA war ein franzosischer Filmregisseur Drehbuchautor und Schauspieler Jean Renoir schuf als Vertreter des Poetischen Realismus der 1930er Jahre im franzosischen Film bedeutende Filmklassiker wie Die grosse Illusion und Die Spielregel 1 Bei einer Umfrage des Magazins Sight amp Sound unter Filmkritikern wurde Renoir auf Platz 4 der grossten Regisseure aller Zeiten gewahlt 2 Im Jahre 1975 wurde Renoir mit einem Ehrenoscar fur sein Lebenswerk ausgezeichnet Jean Renoir 1959 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Filmografie 3 Schriften Auswahl 4 Literatur 5 Dokumentarfilm 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Jean Renoir als Jager auf einem Gemalde seines Vaters Pierre Auguste Renoir 1910 nbsp Jean Renoir in der Bildmitte als Junge im Rahmen seiner Familie ca 1902 1903Jean Renoir war der zweite Sohn von Aline Victorine Charigot und dem Maler Pierre Auguste Renoir Sein Bruder war der Schauspieler Pierre Renoir sein Neffe der Kameramann Claude Renoir Als Kind lebte Jean Renoir in Sudfrankreich wo er und die anderen Familienmitglieder bevorzugte Modelle der Malkunst seines Vaters wurden Der finanzielle Erfolg des Vaters stellte sicher dass Jean als junger Mann auf den besten Schulen erzogen werden konnte Die Ausbildung wurde allerdings durch den Ersten Weltkrieg beendet Jean Renoir ging zur franzosischen Armee und wurde Kampfpilot Nach dem Ersten Weltkrieg arbeitete er als Keramikkunstler wurde aber von der Entwicklung des Films angezogen insbesondere von den Arbeiten von D W Griffith und Charlie Chaplin 1924 fuhrte er zum ersten Mal Regie In sechs Filmen bis 1928 trat seine damalige Frau Catherine Hessling auf die er 1915 als letztes Modell seines Vaters kennengelernt und 1920 geheiratet hatte 1937 entstand der Film den viele als seine neben La regle du jeu 1939 beste Arbeit ansehen La grande illusion In Deutschland wurde der Film von Joseph Goebbels als franzosische Propaganda verboten ebenso von Benito Mussolini in Italien nachdem der Film auf dem Filmfestival von Venedig einen Preis erhalten hatte Es folgte als weiterer Kinoerfolg La Bete Humaine nach einem Roman von Emile Zola mit dem sehr popularen Jean Gabin in der Hauptrolle Mit diesen Filmen gehort Jean Renoir zu den Vertretern des Poetischen Realismus und hatte grossen Einfluss auf den italienischen Neorealismus der Nachkriegsjahre Im Zweiten Weltkrieg trat der 45 jahrige Renoir dem Filmservice der franzosischen Armee bei Nach der deutschen Invasion und Besetzung 1940 floh er aus Frankreich in die Vereinigten Staaten wo er nun in Hollywood arbeitete 1943 war er Regisseur und Produzent des antifaschistischen Propagandafilms This Land Is Mine mit Maureen O Hara und Charles Laughton Zwei Jahre spater machte er The Southerner den Film der von vielen als seine beste Arbeit in Amerika angesehen wird und fur den er fur den Regie Oscar nominiert wurde Gleichsam von entscheidender Bedeutung fur Renoirs amerikanisches Werk sind die weniger bekannten Filme In den Sumpfen 1941 und Tagebuch einer Kammerzofe 1946 Die Frau am Strand 1947 sein letzter amerikanischer Film war ein kommerzieller Misserfolg und blieb auch in spateren Jahren bei der Kritik umstritten Die vielleicht bemerkenswerteste Produktion in Renoirs Spatzeit war Dejeuner sur l herbe 1959 Komplett auf dem letzten Anwesen seines Vaters in Sudfrankreich gedreht entwickelt der Film eine quasi pantheistische Natursicht im Spannungsfeld der kommenden Wissens und Informationsgesellschaft 1962 schrieb Jean Renoir eine Biographie mit dem Titel Renoir mein Vater 1964 wurde er in die American Academy of Arts and Sciences gewahlt 1975 erhielt er einen Oscar fur sein Lebenswerk und im gleichen Jahr wurde eine Retrospektive seiner Arbeit im National Film Theatre in London gezeigt 1977 wurde er von der franzosischen Regierung mit dem Kreuz der Ehrenlegion ausgezeichnet Am 12 Februar 1979 starb Renoir im Alter von 84 Jahren in Beverly Hills Sein Leichnam wurde von den USA nach Frankreich uberfuhrt wo er neben den Grabern seiner Familie auf dem Friedhof von Essoyes Departement Aube bestattet wurde Filmografie BearbeitenFilme in den Top 200 der TSPDT 3 Platz Film4 Die Spielregel44 Die grosse Illusion126 Eine Landpartie172 Der Strom1924 Une vie sans joie Regie zusammen mit Albert Dieudonne 1925 Die Tochter des Wassers La Fille de l Eau 1926 Nana 1927 Sur un air de Charleston 1928 Das kleine Madchen mit den Schwefelholzern La Petite marchande d allumettes 1928 Der Druckeberger Tire au flanc 1928 Le Tournoi dans la Cite 1929 Le Bled 1931 On purge bebe 1931 Die Hundin La Chienne 1932 Chotard amp Co Chotard et Cie 1932 La Nuit du carrefour 1932 Boudu aus den Wassern gerettet Boudu sauve des eaux 1933 Madame Bovary 1935 Toni 1936 Eine Landpartie Une partie de campagne 1936 Das Verbrechen des Herrn Lange Le Crime de Monsieur Lange 1936 Das Leben gehort uns La Vie est a nous 1936 Nachtasyl Les Bas fonds 1937 Die grosse Illusion La Grande illusion 1938 Die Marseillaise La Marseillaise 1938 Bestie Mensch La Bete Humaine 1939 Die Spielregel La Regle du jeu 1940 Tosca ungenannt nur erste Drehtage 1941 In den Sumpfen Swamp Water 1943 Dies ist mein Land This Land Is Mine 1944 Salute to France Kurzfilm 1945 Der Mann aus dem Suden The Southerner 1946 Tagebuch einer Kammerzofe The Diary of a Chambermaid 1947 Die Frau am Strand The Woman on the Beach 1951 Der Strom The River 1952 Die goldene Karosse La carrozza d oro 1954 French Can Can French Cancan 1956 Weisse Margeriten Elena et les Hommes 1959 Das Fruhstuck im Grunen Le Dejeuner sur l Herbe 1959 Das Testament des Dr Cordelier Le Testament du Docteur Cordelier 1962 Der Korporal in der Schlinge Le Caporal epingle 1970 Le Petit theatre de Jean Renoir Fernsehfilm Schriften Auswahl BearbeitenMein Vater Auguste Renoir OT Renoir Diogenes Zurich 1981 ISBN 3 257 22425 7 Diogenes 4 Auflage 2004 ISBN 978 3257224252 Franzosisch Pierre Auguste Renoir mon pere Gallimard 1999 ISBN 978 2070372928 Taschenbuch Mein Leben und meine Filme OT Ma vie et mes films Diogenes Zurich 1992 ISBN 3 257 22452 4 Literatur BearbeitenAndre Bazin Jean Renoir Ubersetzung von Udo Feldbusch S Fischer Frankfurt 1980 1984 ISBN 3 596 23662 2 Vorwort J Renoir Filmographie 1924 1969 Hrsg amp Einleitung Francois Truffaut Hanser Munchen 1977 ISBN 3 446 12430 6 Celia Bertin Jean Renoir cineaste Gallimard Paris 1994 ISBN 2 07 053264 X Auszug in Karl Stoppel Hrsg La France Regards sur un pays voisin Eine Textsammlung zur Frankreichkunde Reihe RUB Fremdsprachentexte 9068 Reclam Stuttgart 2008 ISBN 978 3 15 009068 8 S 250ff frz Isabelle Farcat und Heiner Gassen Hrsg Die gemeinsamen Filme Szenen einer Freundschaft Lotte Reiniger Carl Koch Jean Renoir CICIM Munchen 1994 ISBN 3 920727 09 6 Heiner Gassen Hrsg Jean Renoir und die Dreissiger 4 Soziale Utopie und asthetische Revolution Revue CICIM Nr 42 Munchen 1995 ISBN 3 920727 11 8 Lisa Gotto Hrsg Jean Renoir Film Konzepte 35 edition text kritik Munchen 2014 ISBN 978 3 86916 367 3 Michael Lommel und Volker Roloff Hrsg Jean Renoirs Theater Filme Fink Munchen 2003 Roger Viry Babel Momentaufnahme La marseillaise oder Die verklarte Revolution in Heiner Gassen Red Marcel Ophuls Soldner des Dokumentarfilms amp Alain Resnais I want to go home amp Jean Renoir La marseillaise In Revue pour le Cinema francais CICIM Nr 29 Ubersetzung von Karola Bartsch Centre d Information Cinematographique de l Institut Francais de Munich CICIM amp Munchner Filmzentrum Munchen 1990 ISSN 0938 233X S 119 135 Dokumentarfilm BearbeitenJean Renoir franzosische Filmlegende OT Quand Jean devint Renoir Dokumentarfilm Frankreich 2017 54 22 Min Buch und Regie Alexandre Moix Produktion arte France Les Films d ici INA Erstsendung 30 April 2017 bei arte Inhaltsangabe von ARD Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jean Renoir Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Jean Renoir im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Jean Renoir in der Internet Movie Database englisch Grand Illusion amp The River engl Einzelnachweise Bearbeiten Zeitlexikon Band 12 Seite 216 ISBN 3 411 17572 9 The Critics Top Ten Directors Memento vom 23 Juni 2011 im Internet Archive In British Film Institute BFI TSPDT 1 000 Greatest Films Full List Abgerufen am 19 Mai 2021 englisch Gemeint sind hier die 1930er Jahre Normdaten Person GND 118599747 lobid OGND AKS LCCN n79018203 NDL 00453995 VIAF 104724700 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Renoir JeanKURZBESCHREIBUNG franzosischer FilmregisseurGEBURTSDATUM 15 September 1894GEBURTSORT Montmartre Paris FrankreichSTERBEDATUM 12 Februar 1979STERBEORT Beverly Hills Kalifornien USA Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Renoir amp oldid 237179285