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Nana ist eine franzosisch deutsche Literaturverfilmung von 1926 nach der gleichnamigen Roman Vorlage von Emile Zola Unter der Regie von Jean Renoir spielt Catherine Hessling die Titelrolle an ihrer Seite Jean Angelo und Werner Krauss als Nanas Liebhaber FilmTitel NanaProduktionsland Frankreich DeutschlandOriginalsprache FranzosischErscheinungsjahr 1926Lange 150 1926 110 1970 MinutenStabRegie Jean RenoirDrehbuch Pierre Lestringueznach dem gleichnamigen Roman 1880 von Emile ZolaProduktion Claude Renoir senior ParisIsidor Rosenfeld fur Delog Filmges Jacoby amp Co BerlinMusik Maurice JaubertKamera Jean BacheletPaul HolzkiCarl Edmund CorwinSchnitt Jean RenoirBesetzungCatherine Hessling Nana Werner Krauss Comte Graf Muffat de Beuville Kammerherr der Kaiserin Jean Angelo Comte Graf Xavier de Vandeuvres Rennstallbesitzer Raymond Guerin Catelain Georges Hugon Claude Moore Fauchery Andre Cerf Le Tigre Nanas Page Pierre Champagne Hector de la Faloise Jacqueline Ford Rose Mignon Jacqueline Forzane Grafin Sabine Muffat Valeska Gert Zoe Nanas Kammerzofe Rene Koval Fontan Pierre Lestringuez Bordenave Roberto Pla Bosc Marie Prevost Gaga Nita Romani Satin Karl Harbacher Francis Nanas Friseur Pierre Braunberger Zuschauer auf dem Balkon des Theatre des Varietes Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen Hintergrunde Wissenswertes 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenFrankreich Zweites Kaiserreich Im Zentrum des Geschehens steht die ambitionierte Schauspielerin Nana die es unbedingt zu etwas bringen mochte kunstlerisch monetar gesellschaftlich Bislang ist sie jedoch nicht uber Nebenrollen hinausgekommen Nun aber scheint sich die Chance zu bieten auf die Nana so lange gewartet hat Monsieur Bordenave der Direktor des Theatre des Varietes hat ihr die Hauptrolle in der Operette Die blonde Venus angeboten Weniger die Aussicht darauf sich nunmehr mit ihren halb nackten Darbietungen kunstlerisch durchzusetzen ist es was Nana antreibt Ihr Ziel geht weit daruber hinaus Sie erhofft sich auf diese Weise endlich eine Art von Prominenz die ihr bislang versperrte gesellschaftliche Moglichkeiten eroffnet namlich reiche Herren von Stand angesehene Pariser Burger mit Geld und Titel kennenzulernen Gefordert von Bordenave der sein Etablissement bisweilen auch als Bordell bezeichnet steigt Nana durch diese Kontaktvermittlung rasch in die angestrebten hohen und hochsten Kreise der Pariser Haute Volee auf und wird die Geliebte des Grafen Muffat den sie nach allen Regeln der Kunst emotional und vor allem finanziell ausplundert ohne ihn zu lieben Muffat ermoglicht ihr ein Luxusleben sie demutigt ihn indem sie ihre Liebschaften mit anderen Mannern nicht verheimlicht Dies fuhrt zu dramatischen Konsequenzen Der elegante Rennstallbesitzer Comte de Vandeuvres wird aus Liebe zu Nana zum Betruger und bringt sich ihretwegen ebenso um wie Georges Hugon ein weiterer Verehrer der Kurtisane Als das Theatre des Varietes eine neue Buhnenproduktion plant drangt Nana Muffat dazu auch diese zu finanzieren damit sie die Hauptrolle ubernehmen konne Doch die Rolle einer tugendhaften Frau in dieser neuen Auffuhrung passt zu Nana weit weniger gut als die der Kurtisane die sie noch in der Blonden Venus verkorpert hatte Nana scheitert und verliert die Rolle Als es Nana mit den Demutigungen Muffats ubertreibt wirft er seine Matresse aus dem Haus Fur Nana beginnt ein rasanter sozialer wie gesundheitlicher Abstieg Schliesslich erkrankt Nana schwer an Pocken und stirbt in Anwesenheit von Muffat und ihres ehemaligen Theater Ensembles in einem Hotelzimmer Produktionsnotizen Hintergrunde Wissenswertes BearbeitenDie Dreharbeiten zu Nana begannen am 16 Oktober 1925 und zogen sich bis Februar 1926 hin Gedreht wurde in Berlin Studioszenen im November 1925 und in Paris Studioaufnahmen im Januar 1926 Aussenaufnahmen entstanden im Bois de Vincennes auf der Rennbahn Le Tremblay und in Nizza Der in der franzosischen Originalfassung etwa 3200 Meter lange neunaktige Film erlebte am 27 April 1926 um 14 Uhr im Pariser Moulin Rouge seine feierliche Welturauffuhrung 1 Spatere franzosische Fassungen wurden bis auf 2800 Meter heruntergekurzt Der franzosische Massenstart war am 25 Juni 1926 im Pariser Aubert Palace In Deutschland passierte Nana als Siebenakter mit einer Lange von 2044 Metern am 22 Dezember 1926 die Zensur und erhielt Jugendverbot Vor Februar 1929 ist keine deutsche Auffuhrung auszumachen von einer deutschen Premiere wurde in Frankreich erst am 15 April 1929 berichtet 2 Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Nana in Deutschland erstmals im Rahmen einer Fernsehausstrahlung am 17 Januar 1970 im Dritten Programm des WDR gezeigt Fur den deutsch franzosischen Kulturkanal ARTE wurde der Film 2002 aufwendig restauriert Dort wurde Nana am 27 September 2002 um 23 10 Uhr anlasslich des sich zum einhundertsten Male wiederkehrenden Todestags von Emile Zola wiederaufgefuhrt Der erst zu Tonfilmzeiten als Regisseur Beruhmtheit erlangende Claude Autant Lara entwarf bei diesem Film die von Robert Jules Garnier ausgefuhrten Bauten und die Kostume Ausserdem spielte er unter dem Pseudonym Claude Moore eine Nebenrolle Der erst 20 jahrige Verleiher dieses Films Pierre Braunberger absolvierte hier auch einen kleinen Auftritt vor der Kamera Von deutscher Seite aus waren Paul Holzki nicht genannte Kamera Leopold Verch deutsche Kostume und Otto Karge Aufnahmeleitung Requisiten beteiligt Drehbuchautor Pierre Lestringuez hatte mit dem Theaterdirektor Bordenave auch eine kleine Filmrolle ubernommen Die Verfilmungsrechte kosteten Renoir 75 000 Francs Werner Krauss erhielt eine Gage in Hohe von 6000 ausgezahlt in vier Raten Die gerade erst 15 jahrige Paulette Dubost die kurz als Mitglied des Ballet du Bal des Moulin Rouge in einer Tanzszene zu sehen ist gab hier ihr Filmdebut Fur Jean Renoir war dies erst seine zweite abendfullende Kinoregie Ihm wurde ein ausserordentlich grosses Budget zugestanden was jedoch dazu fuhrte dass sich der Film an der Kinokasse nicht amortisieren konnte 3 Renoir selbst ausserte sich zu seiner Umsetzung des Zola Stoffes wie folgt Ich habe den Roman Nana auf die drei Hauptpersonen reduziert Nana Muffat und Vandeuvres Sie personifizieren in sich alle die die ich opfern musste 4 Kritiken Bearbeiten Trotz einiger theatralischer Effekte zeigt sich in diesem Film schon deutlich Renoirs Bemuhen um realistische Zustandsschilderungen und psychologische Glaubwurdigkeit Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 94 Stuttgart 1973 Nana 1926 ist ein ganz anderer und sehr viel engagierterer Film mit grossem Budget und endrucksvollen Dekorationen von Claude Autant Lara Der Film nutzte bewusst den Gegensatz zwischen Catherine Hesslings typisch exaltiertem Spiel und dem feierlichen Stil von Werner Krauss als ihr Liebhaber und Hauptopfer Charakteristische Elemente finden sich auch hier Neu ist vor allem die Vorliebe fur theatralische Grosstuerei die sowohl aus der Sicht des Olymp als auch aus der Buhnenarbeiter gezeigt wird und mit einer parallelen Darstellung der Herren und Dienerwelt einhergeht Nana hat eine Gewichtigkeit die eher typisch ist fur Stroheim und die deutsche Schule als fur Renoirs spateres Werk und Catherine Hesslings puppenhaftes Wesen widerspricht der dem Thema immanenten Tragik wodurch sogar heute noch eine kuriose Doppelbodigkeit suggeriert wird Buchers Enzyklopadie des Films S 641 Frankfurt a M 1977 Das tragische Schicksal der kleinen ambitionierten Schauspielerin Nana die gern als feine Dame auftritt aber erfolglos bleibt und nach vielen erotischen Eskapaden an der Syphilis stirbt hier in einer eigenwilligen Stummfilm Adaption von Jean Renoir der sich vom harten Naturalismus der Filme Erich von Stroheims inspiriert zeigt Die Hauptfigur gespielt von Renoirs damaliger Ehefrau tragt burleske und clowneske Zuge Lexikon des Internationalen Films 5 Genau das was heute die Frische und Modernitat dieses Films begrundet fuhrt 1926 zu endlosem Kopfschutteln das Burleske im Tragischen Vulgare im Sentimentalen Harte im Zarten vollig Stilisierte im scheinbar Realistischen die Lust Renoirs Gegensatze standig verruckt zu vermischen Und schliesslich das weisse augenrollende Marionettengesicht Catherine Hesslings einer Schauspielerin die sich keines Augenblicks lang naturalistischer Spielart befleissigt Es gabe so Renoir an diesem Film nicht ein Moment das nicht ihn zum Schopfer hatte 6 Hal Ericksen schrieb Renoir erledigt in rein visueller Hinsicht einen bewundernswerten Job mit seiner Wiedergabe von Zolas elendiger Geschichte eines lusternen Pariser Madchens aus den Armenvierteln Catherine Hessling gibt eine stilisierte aber effektvolle Charakterisierung der Titelheldin 3 In Geschichte des Films heisst es Nana 1926 zeigt dass Renoir von der rein malerischen Konzeption des Films abging und an die Traditionen des franzosischen Realismus anknupfte Beeinflusst wurde er dabei unter anderem auch von Stroheims Film Torichte Frauen den Renoir fur einen kritischen einen realistischen Film hielt Nana sieht Renoir als seinen ersten gewichtigen Film an Nana ist der erste Film gewesen wo ich entdeckte dass man die Natur nicht kopieren darf sondern dass man sie rekonstruieren muss dass der ganze Film die ganze anspruchsvolle kunstlerische Arbeit eine Schopfung sein muss eine gute oder eine schlechte 7 Georges Sadoul schrieb Mit Nana nach Zola konnte Renoir in einem deutschen Atelier einen Film nach seinem Geschmack drehen Doch der materielle Misserfolg dieses Streifens zwang ihn sich ebenso wie sein Freund Cavalcanti mit kommerziellen Produktionen zu befassen 8 Einzelnachweise Bearbeiten die in der franzosischen Wikipedia zu lesenden Auffuhrungsdaten sind offensichtlich nicht zutreffend siehe prazise Rekonstruktion der Produktionsbedingungen im Weblink www arte tv laut Jean Tedesco Nana a Berlin in der franzosischen Fachzeitschrift Cinea Cine pour tous Ausgabe Nr 131 vom 15 April 1929 S 11 a b Nana bei AllMovie englisch zit n Reclams Filmfuhrer S 94 Nana In Lexikon des internationalen Films Filmdienst abgerufen am 20 November 2015 Nana auf film at Jerzy Toeplitz Geschichte des Films Band 1 1895 1928 Ostberlin 1972 S 450 Georges Sadoul Geschichte der Filmkunst Wien 1957 S 199Weblinks BearbeitenNana Stream im Internet Archive Davide Pozzi Jacques Poitrat La passion de Nana Vie mort et transfiguration d un film de Jean Renoir PDF 199 KB Film Review Nana auf filmsdefrance com Nana in der Internet Movie Database englisch Nana bei filmportal deFilme von Jean Renoir Une vie sans joie Die Tochter des Wassers Nana Sur un air de Charleston Marquitta Das kleine Madchen mit den Schwefelholzern Der Druckeberger Le Tournoi dans la Cite Le Bled On purge bebe Die Hundin La Nuit du carrefour Boudu aus den Wassern gerettet Chotard amp Co Madame Bovary Toni Eine Landpartie Das Verbrechen des Herrn Lange Das Leben gehort uns Nachtasyl Die grosse Illusion Die Marseillaise Bestie Mensch Die Spielregel In den Sumpfen Neun Kinder und kein Vater Dies ist mein Land Salute to France Der Mann aus dem Suden Tagebuch einer Kammerzofe Die Frau am Strand Der Strom Die goldene Karosse French Can Can Weisse Margeriten Das Testament des Dr Cordelier Das Fruhstuck im Grunen Der Korporal in der Schlinge Le Petit theatre de Jean Renoir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nana 1926 amp oldid 220688932