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Die goldene Karosse Originaltitel La carrozza d oro ist ein italienisch franzosischer Historienfilm aus dem Jahre 1952 von Jean Renoir mit Anna Magnani in der Hauptrolle Er entstand nach der Erzahlung Le carrosse de Saint Sacrement von Prosper Merimee FilmTitel Die goldene KarosseOriginaltitel La carrozza d oroProduktionsland ItalienFrankreichOriginalsprache EnglischErscheinungsjahr 1952Lange 94 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Jean RenoirDrehbuch Jean RenoirJack KirklandRenzo AvanzoGiulio MacchiProduktion Francesco AlliataMusik Antonio VivaldiKamera Claude RenoirSchnitt David HawkinsMario Serandrei ungenannt BesetzungAnna Magnani Camilla Odoardo Spadaro Don Antonio Nada Fiorelli Isabella Dante Harlekin Duncan Lamont Ferdinand der Vizekonig George Higgins Martinez Ralph Truman Herzog de Castro Gisella Mathews die Marquisesowie Jean Debucourt der Bischof Ricardo Rioli Ramon der Stierkampfer Paul Campbell Felipe ein Offizier William Tubbs der Wirt Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Kritiken 4 Einzelnachweise 5 WeblinksHandlung BearbeitenHandlungsort ist das von der spanischen Krone beherrschte Sudamerika des 18 Jahrhunderts An der Spitze einer italienischen Komodiantenschar reist die Schauspielerin Camilla eines Tages mit dem Schiff nach Peru an wo sich der spanische Vizekonig Ferdinand alsbald in sie verliebt Um sich seiner Zuneigung zu versichern verlangt die Kunstlerin einen handfesten Beweis seine goldene Staatskutsche die dem Vertreter der Krone als Fortbewegungs und Reprasentationsmittel zugleich zur Verfugung steht Dieses Prachtgefahrt ist mit demselben Schiff mit dem die Commedia dell arte Schauspielertruppe angereist ist aus Europa hierhin uberfuhrt worden Nach einigem Zogern stellt ihr der Vizekonig die goldene Karosse zur Verfugung Camilla das Herz ihrer Komodiantentruppe die ihre Auftritte im sudamerikanischen Urwald unter miserablen Umstanden ableisten muss ist zugleich die Hauptdarstellerin der Colombina Sie erscheint in ihren Gefuhlen durchaus als wankelmutig wenn nicht gar berechnend sie weiss aus ihrer Lage einer begehrten Frau ihren Nutzen zu ziehen Sie geniesst auch noch andere Verehrer um sich herum und wird neben dem Vizekonig auch noch von dem heissblutigen Torero Ramon heiss umworben Die heissblutige Vollblutkomodiantin ist jedoch vor allem dem spanischen Offizier Felipe zugetan der sie bereits wahrend der Uberfahrt in die Neue Welt anschmachtete Derweil bekommt der Vizekonig wegen seiner grosszugigen Leihgabe Camilla gegenuber Probleme Die geistliche Macht in Gestalt des Bischofs der spanischen Kolonie macht dem Vertreter der weltlichen Macht Vorhaltungen wegen der allzu profanen Verwendung der goldenen Kutsche Die Karosse wird plotzlich zu einem Politikum im Kampf um Macht und Einfluss Liebe und Eifersucht mit Colombina alias Camilla mittendrin Schliesslich erkennt die Italienerin hin und hergerissen zwischen drei hochst selbstbewussten fordernden und virilen Mannern die Verfahrenheit der Situation und trifft eine diplomatische Entscheidung Sie verzichtet auf die goldene Karosse ubergibt sie dem Bischof sodass der Frieden zwischen Kirche und Staat wieder hergestellt ist und widmet sich mit ihrer Liebe fortan ganz derjenigen Kunst die sie am besten beherrscht dem Theater Produktionsnotizen BearbeitenDie goldene Karosse war der erste Film Jean Renoirs nach seiner Heimkehr aus Indien wo er die elegische Bilderoper Der Strom gedreht hatte Er erlebte am 3 Dezember 1952 seine Urauffuhrung in Italien und lief am 4 Dezember 1953 in den deutschen Kinos an Die Erstausstrahlung im deutschen Fernsehen fand am 27 August 1962 in der ARD statt Die deutsche Filmfassung war um knapp zehn Minuten kurzer als die italienische Originalversion Mario Chiari zeichnete fur die Filmbauten verantwortlich Maria de Matteis entwarf die prachtvollen Kostume Dafur erhielt sie das Silberne Band des nationalen Syndikats der italienischen Filmjournalisten Angesichts der uberwiegenden Besetzung mit englischsprachigen Darstellern wurde der gesamte Film auf Englisch gedreht Kritiken Bearbeiten Renoir spielt raffiniert mit dem Wechseln von Buhne und Wirklichkeit von Theater und Leben von Schein und Sein Standig vermischen sich die realen Intrigen des Films mit den Theaterauffuhrungen gehen ineinander uber oder heben sich gegenseitig auf Und das gleiche Thema wird noch einmal variiert wenn der Film die Welt des Hofes mit den Bildern der Indios konfrontiert denen Leben und Zeremoniell des Hofes zwangslaufig wie ein seltsames Schauspiel erscheinen muss Stil und Rhythmus der Inszenierung sind auch von der Musik Vivaldis bestimmt die dem Film unterlegt ist Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 251 Stuttgart 1973 Jean Renoir hat Prosper Merimees Stuck in das Milieu der italienischen commedia dell arte verfremdet und spielt in dieser brillanten Inszenierung meisterhaft mit den Moglichkeiten der Filmrealitat und des Theaters Die Leichtigkeit des standigen Szenenwechsels das Theater im Theater gebrochen durch eine durchtriebene filmische Sprache machen den musikalisch gebauten Film mit seiner immer wieder neuen ironischen Gebrochenheit zu einer der grossen Regieleistungen Jean Renoirs Seine Farbdramaturgie kann durchaus als die Fortsetzung der Malerei seines Vaters Auguste angesehen werden Lexikon des Internationalen Films 1 Marie Anderson schreibt auf kino zeit de Ein wunderbarer Film mit filigranen Implementierungen feinster Filmkunstpartikelchen ist Jean Renoir mit Die goldene Karosse gelungen was sowohl auf die inhaltliche Ebene wie auch auf die formale Gestaltung zutrifft Jean Sohn des beruhmten Malers Pierre Auguste Renoir setzte ein raffiniertes Farbenspiel in Szene das bei aller politischer Brisanz eine geradezu liebevolle Hommage an die Commedia dell arte darstellt deren typische Strukturen sich auch jenseits des charmant gestalteten Theaters im Film in seiner Dramaturgie wiederfinden die durch Musik von Antonio Vivaldi stilecht unterstutzt wird In der Figur des Offiziers Felipe verkorpert sich eine deutliche knappe Kritik am kolonialen Unterdruckungssystem die nur eine der politischen Spitzen darstellt die Renoir geschickt installiert und dezent mit den emotionalen Inhalten verwoben hat Besonders der Schluss des Films ist schlichtweg grandios komponiert und enthalt die Botschaft dass das wahre Kunstlerherz sich letztlich doch fur die Profession entscheidet auch wenn Liebe Macht und Ruhm locken 2 Theaterhaft und stilisiert ist dieser Film einer der grossen uber die Schauspielerei und eine erstaunliche Leistung bezuglich der Anwendung von Farbfotografie Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 505 Der Regisseur schien hauptsachlich an der Farbe und den Hintergrunden interessiert gewesen zu sein die Geschichte ist langweilig und die Hauptdarstellerin fehlbesetzt Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide Seventh Edition New York 1989 S 412Einzelnachweise Bearbeiten Die goldene Karosse im Lexikon des internationalen Films Die goldene Karosse Memento vom 16 Juni 2016 im Internet Archive auf kino zeit deWeblinks BearbeitenDie goldene Karosse in der Internet Movie Database englisch ausfuhrliche Kritik in der New York TimesFilme von Jean Renoir Une vie sans joie Die Tochter des Wassers Nana Sur un air de Charleston Marquitta Das kleine Madchen mit den Schwefelholzern Der Druckeberger Le Tournoi dans la Cite Le Bled On purge bebe Die Hundin La Nuit du carrefour Boudu aus den Wassern gerettet Chotard amp Co Madame Bovary Toni Eine Landpartie Das Verbrechen des Herrn Lange Das Leben gehort uns Nachtasyl Die grosse Illusion Die Marseillaise Bestie Mensch Die Spielregel In den Sumpfen Neun Kinder und kein Vater Dies ist mein Land Salute to France Der Mann aus dem Suden Tagebuch einer Kammerzofe Die Frau am Strand Der Strom Die goldene Karosse French Can Can Weisse Margeriten Das Testament des Dr Cordelier Das Fruhstuck im Grunen Der Korporal in der Schlinge Le Petit theatre de Jean Renoir 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