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Der Strom ist ein in Indien gedrehter und dort spielender US amerikanischer Liebesfilm von Jean Renoir mit britisch indischer Besetzung FilmTitel Der StromOriginaltitel The RiverProduktionsland Vereinigte StaatenOriginalsprache EnglischBengaliErscheinungsjahr 1951Lange 99 MinutenAltersfreigabe FSK 12StabRegie Jean RenoirDrehbuch Jean Renoir und Rumer Godden nach ihrem eigenen RomanProduktion Kenneth McEldowney Jean RenoirMusik M A Partha SarathyKamera Claude RenoirSchnitt George GaleBesetzungNora Swinburne die Mutter Esmond Knight der Vater Adrienne Corri Valerie Arthur Shields Mr John Patricia Walters Harriet Radha Shri Ram Melanie Thomas E Breen Captain John Suprova Mukerjee Nan Richard R Foster Bogey Penelope Wilkinson Elisabeth Jane Harris Muffie Jennifer Harris Mouse Cecilia Wood Victoria Ram Singh Shajin Nimai Barik Kanu Trilak Jetley Anil June Hillman Erzahlerstimme Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktionsnotizen 3 Auszeichnungen 4 Kritiken 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film wird aus der Ruckschau von der Tagebuch schreibenden 14 jahrigen Harriet einer jungen Englanderin mit schriftstellerischen Ambitionen erzahlt Sie verbringt eine sorglose Kindheit und Jugend mit ihren Eltern und den funf Geschwistern darunter nur ein Junge namens Bogey im ostindischen Bengalen Hier fuhrt ihr Vater als Manager eine Jutefabrik Man lebt hochherrschaftlich in einem feudalen Haus das direkt am Ufer des Ganges dem titelgebenden Strom steht Die Kinder sind fasziniert von der exotischen Welt ihres Heimatlandes so will beispielsweise Bogey von einem Einheimischen unbedingt lernen wie man als Schlangenbeschworer Kobras mit dem Flotenspiel lockt Harriets engste Vertraute in jener Zeit ist die etwas altere Valerie wie sie Englanderin die kurz vor dem Eintritt in das Erwachsenenalter steht und die Tochter des Jutefabrikbesitzers ist Mit der Ankunft von Melanie John der Tochter eines Englanders und seiner mittlerweile verstorbenen indischen Ehefrau taucht eine weitere Freundin auf Melanie zeugt aber auch von den tagtaglichen Schwierigkeiten zwischen zwei Kulturen zu leben Eines Tages taucht am Strom ein Amerikaner namens Captain John auf ein Offizier mit einer Beinprothese Der Captain hatte in dem nur wenige Jahre zuruckliegenden Zweiten Weltkrieg sein Bein verloren und ist nach Indien gereist um sich auf Sinnsuche zu begeben und ein neues Ziel fur sein restliches Leben zu finden Alle drei Madchen verlieben sich mehr oder minder in diesen schmucken charmanten und ihnen begehrenswert erscheinenden Mann der eine Magie auf die Damenwelt auszuuben scheint Gemeinsam laden Harriet Melanie und Valerie Captain John zum Lichterfest Diwali ein Harriet fasst bald so viel Vertrauen zu dem ihr eigentlich fremden Mann dass sie ihm sogar ihr Tagebuch zeigt Um seine ganze Aufmerksamkeit zu erlangen und um ihn wohl auch ein wenig von Valerie und Melanie loszueisen versucht Harriet den um einiges alteren Mann sogar mit ihren Kenntnissen uber den Hinduismus zu beeindrucken und erzahlt ihm eine Geschichte aus dieser ihr bekannten Welt Captain John verhalt sich hoflich und wie ein Gentleman zeigt aber daruber hinaus kein Interesse an Harriet Erst die nahezu volljahrige Valerie weiss den Amerikaner zu knacken Bei einem romantischen Stelldichein am Ganges Ufer kommt es zwischen den beiden zu einem zartlichen Kuss den Harriet die John nach dem Diwali Fest heimlich gefolgt ist beobachtet Fur Harriet bricht nun eine Welt zusammen zumal unmittelbar zuvor auch noch ihr Bruder Bogey auf tragische Weise sein Leben lassen musste Da sich Harriet an dessen Tod mitverantwortlich fuhlt verliert sie bald jeden Lebensmut Sie lauft von daheim fort und beabsichtigt sich in den Ganges Fluten zu ertranken Ihr mit einem Segelboot unternommener Selbstmordversuch sie versucht sich selbst mitsamt Boot in einer Flussstromung zu versenken scheitert jedoch da der Freund ihres toten Bruders sie das Skiff entwenden sah und sie wird von Fischern gerettet An Land kann Harriet durch Wiederbeatmung ins Leben zuruckgeholt werden Captain John zeigt sich derweil am ehesten an der Halbinderin Melanie interessiert der reifsten unter den drei Madchen Doch es gibt Missverstandnisse bedingt durch die kulturellen Unterschiede und Captains Johns bisweilen anmassende Attitude die einen Bruch zur Folge haben Trotz so mancher Enttauschung erfahrt jedoch jedes der Madchen durch die Begegnung mit Captain John eine innere sie reifende Wandlung und auch der Mann kommt am Ganges zu neuen tiefergehenden Erkenntnissen als er Indien wieder verlasst Den an sie gerichteten ersten Brief lesen die jungen Frauen gemeinsam und zur gleichen Zeit wird im Haus von Harriets Eltern neues Leben geboren Die Familie bekommt wieder ein Madchen nunmehr das sechste Produktionsnotizen BearbeitenDer Strom eine Mischung aus farbenprachtiger Indiendokumentation und Coming of Age Geschichte entstand 1949 50 in Indien und war der technisch wohl aufwendigste Film den Jean Renoir je gedreht hat Die Urauffuhrung fand am 10 September 1951 in New York City statt die franzosische Erstauffuhrung war am 19 Dezember 1951 In Deutschland war Der Strom erstmals am 21 November 1952 sehen in Osterreich am 23 Januar 1953 Die filmtechnischen Bauentwurfe stammen aus der Hand von Eugene Lourie und wurden vor Ort von dem Inder Bansi Chandragupta umgesetzt Satyajit Ray war einer von mehreren Regieassistenten Renoirs und hat nach eigenem Bekunden von Renoirs Indien Film viel fur seine spatere Inszenierungskunst gelernt Die Sitar Musik fur ein Solostuck steuerte der gerade erst 19 jahrige Subrata Mitra bei Rays spaterer Stammkameramann Auszeichnungen BearbeitenDer Film erhielt mehrere Auszeichnungen 1951 Internationaler Preis an Jean Renoir bei den Filmfestspielen von Venedig und Nominierung fur den Goldenen Lowen 1951 NBR Award USA fur den besten auslandischen FilmKritiken Bearbeiten Farbtolle Symphonie von Fluss Tempel und Fruhlingsaufnahmen mit denen der franzosische Regisseur Jean Renoir eine Zeigefinger Geschichte von erstem Liebesgluck und leid baut Mit bacchantischen Szenen hinduistischer Opferfeste und Renoirs grosser Entdeckung der Tanzerin Radha Der 57jahrige Renoir nannte den Film meinen Tribut an Indien wo ich neu geboren wurde Der Spiegel 1 Reclams Filmfuhrer urteilte Der erste Farbfilm Renoirs stellt ein psychologisches Kammerspiel in eine fremde exotische Welt die er liebevoll schildert Die stets wiederkehrenden Bilder des Stroms der Schiffe der Menschen die an seinem Ufer wohnen sind dabei wohl mehr als nur dekorativer Zierat Ahnlich wie der Held des Films suchte Renoir offenbar in Indien eine verlorengegangene Harmonie und seine Suche ist nicht ohne naive Romantik 2 In Indien drehte er Renoir mit Neffe Claude eine sehr stimmungsvolle lyrische Geschichte vom Leben der Liebe und dem Tod am Ganges in Bengalen Der Strom die in seinem stimmigen ruhigen rhythmischen Erzahlfluss und seiner mitunter berauschenden Atmosphare an seine besten Filme in den 30er Jahren erinnert Kay Weniger Das grosse Personenlexikon des Films Band 6 S 483 Drei heranwachsende Madchen in einer kleinen britischen Gemeinde am Ganges erleben jede auf ihre Art die erste Liebe zu einem kriegsverletzten Offizier der am Ende abreist ohne sich fur eine von ihnen zu entscheiden Ein poetisches Werk dessen hervorragende Kameraarbeit den Strom als ein Symbol des Lebens in die dramatische Handlung einbezieht Satyajit Ray der bei den Dreharbeiten assistierte wurde durch den Stil Renoirs in seiner eigenen Arbeit beeinflusst Lexikon des Internationalen Films 3 Frieda Grafe schreibt Filmfarbe bei Renoir im Unterschied zur Malerei bleibt der Materie verbunden und so wird das Kino ein Weg zuruck zur Natur Die halbdokumentarischen Szenen seien voller indischer Farben Ihr Beobachten von Tanz Musik und Farbe stehe im Gegensatz zu Geschichte und Handlung des Filmes Action ist die Geissel der westlichen Welt forcierte Bewegung und zumindest in den halbdokumentarischen Szenen konne er diese links liegen lassen 4 Immens bewegende lyrische Adaption von Rumer Goddens Roman uber englische Kinder die in Bengalen aufwachsen Einer der grossen Farbfilme ein totaler Triumph fur Kameramann Claude und Regisseur Jean Renoir Leonard Maltin Movie amp Video Guide 1996 edition S 1099 Eine leichtgangige und uberraschende Arbeit von diesem Regisseur hervorragend beobachtet und ein Vergnugen anzuschauen aber von der Dramatik her sehr dunn Leslie Halliwell Halliwell s Film Guide Seventh Edition New York 1989 S 858Weblinks BearbeitenDer Strom in der Internet Movie Database englisch Einzelnachweise Bearbeiten Der Spiegel Nr 49 vom 3 Dezember 1952 Reclams Filmfuhrer von Dieter Krusche Mitarbeit Jurgen Labenski S 496 Stuttgart 1973 Der Strom im Lexikon des internationalen Films Frieda Grafe Filmfarben Berlin 2002 S 21 Filme von Jean Renoir Une vie sans joie Die Tochter des Wassers Nana Sur un air de Charleston Marquitta Das kleine Madchen mit den Schwefelholzern Der Druckeberger Le Tournoi dans la Cite Le Bled On purge bebe Die Hundin La Nuit du carrefour Boudu aus den Wassern gerettet Chotard amp Co Madame Bovary Toni Eine Landpartie Das Verbrechen des Herrn Lange Das Leben gehort uns Nachtasyl Die grosse Illusion Die Marseillaise Bestie Mensch Die Spielregel In den Sumpfen Neun Kinder und kein Vater Dies ist mein Land Salute to France Der Mann aus dem Suden Tagebuch einer Kammerzofe Die Frau am Strand Der Strom Die goldene Karosse French Can Can Weisse Margeriten Das Testament des Dr Cordelier Das Fruhstuck im Grunen Der Korporal in der Schlinge Le Petit theatre de Jean Renoir Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Der Strom 1951 amp oldid 239151365