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Jean Francois Reubell Rewbell 6 Oktober 1747 in Colmar 23 November 1807 in Colmar war ein franzosischer Revolutionar und von 1795 bis 1799 Mitglied des Direktoriums Leben Bearbeiten nbsp Jean Francois ReubellJean Francois Reubell wurde als Sohn eines Rechtsanwalts geboren Er ergriff den Beruf seines Vaters und amtierte vor der Revolution am Obergericht Colmar Der Dritte Stand des Wahlbezirks Colmar wahlte 1789 den ausgezeichneten Juristen Reubell zum Abgeordneten der Generalstande Etats generaux Am 8 Mai 1789 forderte Reubell als erster den Dritten Stand zur Nation zu erheben und begrusste folgerichtig am 17 Juni 1789 Emmanuel Joseph Sieyes Vorschlag den Dritten Stand zur Nationalversammlung zu erklaren Reubell beteiligte sich im August 1789 aktiv an der Erarbeitung der Erklarung der Menschen und Burgerrechte aber er zahlte zu den scharfsten Gegnern der Judenemanzipation Dabei bediente er sich einer Mischung traditioneller judenfeindlicher Stereotype mit neueren Vorurteilen aus dem Diskurs der Aufklarung Er warf den Juden Wucher und die Ausbeutung der Landbevolkerung vor sie seien in Wahrheit Afrikaner ein Vorwurf der auf Voltaire zuruckgeht und wurden das Elsass ihrer Fremdherrschaft unterwerfen als Separatisten gefahrdeten sie die Einheit der Nation zudem wurden sie Verachtung fur alle Nichtjuden predigen 1 Reubell verurteilte im Juni 1791 die Flucht des Konigs Nach dem Massaker auf dem Marsfeld und der Spaltung des Klubs der Jakobiner im Juli 1791 trat der monarchistische Reubell dem Klub der Feuillants bei Er amtierte als Generalprokurator spater als Generalsekretar des Departements Haut Rhin das ihn im September 1792 zum Deputierten des Nationalkonvents wahlte Dort stimmte Reubell fur die Hinrichtung Ludwigs XVI Im Januar 1793 begab sich Reubell in Mission zur Rheinarmee und nach Mainz Zusammen mit Nicolas Haussmann und Merlin de Thionville kam er im spaten Dezember 1792 2 oder Anfang Januar 1793 nach Mainz um die Bildung revolutionsfreundlicher Verwaltungen Munizipalitaten in den Stadten und eine Allgemeine Administration fur das gesamte Besatzungsgebiet durchzusetzen 3 4 5 Georg Forster damals Redakteur von Die neue Mainzer Zeitung oder Der Volksfreund berichtete dort uber den festlichen Empfang der drei Kommissare 6 Die Kommissare bezogen wie Custine die ehemalige erzbischofliche Residenz das Kurfurstliche Schloss wo am 23 Oktober 1792 die Gesellschaft der Freunde der Freiheit und Gleichheit der erste Jakobinerklub in Deutschland gegrundet wurde 2 Dieser Klub war die erste demokratische Bewegung Deutschlands Wahrend der Jakobinerherrschaft 1793 94 hielt sich Reubell im Hintergrund und kaufte stattdessen im Elsass Nationalguter zu einem gunstigen Preis Reubell initiierte nach dem Sturz Robespierres am 27 Juli 1794 9 Thermidor die Sauberung der Regierung von Jakobinern und die Schliessung ihres Klubs Am 1 November 1795 wurde Reubell ins Direktorium gewahlt und mit den Ressorts Aussenpolitik Finanzen und Rechtsprechung beauftragt Er erwies sich als entschlossener Feind der Royalisten bekampfte energisch die katholische Kirche und behauptete sich als fahiger Verteidiger der Republik Aus Grunden der militarischen Sicherheit erneuerte er die Politik zu Frankreichs naturlichen Grenzen vorzustossen und zu deren Verteidigung Schwesterrepubliken zu bilden Die von Napoleon Bonaparte im Italienfeldzug 1796 97 eroberten Gebiete sollten gegen linksrheinische Gebiete getauscht werden Reubell erhoffte sich dadurch einen besseren Schutz des Elsasses doch Bonapartes eigenmachtiger Vorfrieden von Leoben zerstorte seine aussenpolitischen Plane Danach verfasste Reubell einen grossen Teil der Grundgesetze der Romischen und der Helvetischen Republik Die drei Direktoren Barras La Revelliere Lepaux und Reubell fuhrten mit Hilfe der Generale Hoche und Bonaparte den erfolgreichen Staatsstreich des 18 Fructidor V 4 September 1797 aus Reubell wurde am 9 Mai 1799 aus dem Direktorium abgewahlt und durch Sieyes ersetzt Der Staatsstreich des 18 Brumaire VIII 9 November 1799 beendete Reubells politische Laufbahn Er kehrte nach Colmar zuruck wo er am 23 November 1807 verstarb Einzelnachweise Bearbeiten Daniel Gerson Franzosische Revolution In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Band 4 Ereignisse Dekrete Kontroversen De Gruyter Saur Berlin 2011 ISBN 978 3 11 025514 0 S 135 f abgerufen uber De Gruyter Online a b G D Homan Jean Francois Reubell French Revolutionary Patriot and Director 1747 1807 Springer Science Business Media 2012 ISBN 9789401030427 Gustav Seibt Mit einer Art von Wut Goethe in der Revolution C H Beck 2014 ISBN 9783406670565 Ehrhard Bahr Thomas P Saine The Internalized Revolution Routledge 2016 ISBN 9781317203438 Karl Anton Schaab Die Geschichte der Bundesfestung Mainz Mainz 1835 S 324 online Ludwig Uhlig Georg Forster Lebensabenteuer eines gelehrten Weltburgers 1754 1794 Vandenhoeck amp Ruprecht Gottingen 2004 S 315 ISBN 3 525 36731 7Literatur BearbeitenBernd Jeschonnek Revolution in Frankreich 1789 bis 1799 Ein Lexikon Akademie Verlag Berlin 1989 ISBN 3 05 000801 6 VorgangerAmtNachfolgerJean Baptiste Charle ChabroudPrasident der Konstituante 23 April 1791 9 Mai 1791Antoine d AndreJean Baptiste ClauselPrasident des Nationalkonvents 6 Dezember 1794 21 Dezember 1794Pierre Louis BentabolleNormdaten Person GND 119515601 lobid OGND AKS LCCN no90022370 VIAF 19788707 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Reubell Jean FrancoisALTERNATIVNAMEN Rewbell Jean FrancoisKURZBESCHREIBUNG franzosischer RevolutionarGEBURTSDATUM 6 Oktober 1747GEBURTSORT ColmarSTERBEDATUM 23 November 1807STERBEORT Colmar Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jean Francois Reubell amp oldid 238516438