www.wikidata.de-de.nina.az
Jan Peters 11 Juli 1932 in Berlin 30 Juni 2011 war ein deutscher Historiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Forschungsgegenstande 3 Ehrungen 4 Familie 5 Schriften 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenPeters wurde als Sohn des Physikers Hans Jurgen Cohn Peters 1905 1982 kurz Jurgen Peters und der Sozialfursorgerin Ruth geb Steinitz 1903 1984 geboren Sein Vater Sohn des Konigsberger Professors und Astronomen Fritz Cohn war uber seinen spateren Schwager Wolfgang Steinitz 1932 zur Kommunistischen Partei Deutschlands gekommen Als Kind und Jugendlicher lebte Jan Peters mit seinen Eltern im Exil Sie emigrierten 1935 in die Sowjetunion Sein Vater fand bei dessen fruherem Berliner Institutsleiter Fritz Lange der inzwischen ebenfalls emigriert war Arbeit im Physikalisch Technischen Institut von Charkow Im August 1938 ging Jan Peters mit seinen Eltern und seiner Schwester Monica 1937 nach Schweden Erst im Juni 1948 kehrte Peters nach Deutschland in die Sowjetische Besatzungszone zuruck Er besuchte von 1948 bis 1952 die Oberschule in Blankenfelde Von 1952 bis 1956 studierte er Geschichte an der Humboldt Universitat Berlin Zwischen 1956 und 1962 war er als Assistent am Historischen Institut der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald tatig 1961 promovierte er dort zum Dr phil Thema seiner Dissertation war die Landarmut in Schwedisch Pommern ihre soziale Entwicklung und politische Bedeutung Von 1962 bis 1964 war Peters in der schwedischen Redaktion des DDR Auslandssenders Radio Berlin International und von 1967 bis 1970 als erster Leiter des DDR Kulturzentrums in Stockholm tatig Dazwischen arbeitete er von 1964 bis 1966 im Buro der Arbeitsgemeinschaft der gesellschaftswissenschaftlichen Institute und Einrichtungen der Deutschen Akademie der Wissenschaften als Fachreferent fur Geschichte Von 1970 bis 1991 war Peters wissenschaftlicher Mitarbeiter des von Jurgen Kuczynski gegrundeten Instituts fur Wirtschaftsgeschichte an der Akademie der Wissenschaften der DDR sowie zeitweise Chefredakteur des Jahrbuchs fur Wirtschaftsgeschichte 1975 habilitierte er sich an der Ernst Moritz Arndt Universitat Greifswald uber die deutsche antifaschistische Emigration in Schweden Exilland Schweden Dissertation B Peters der als Kind und Jugendlicher fast zehn Jahre in der schwedischen Emigration verbracht hatte fuhlte sich diesem Thema verpflichtet Als Leiter des Kulturzentrums der DDR in Stockholm Ende der sechziger Jahre hatte er daruber hinaus Gelegenheit gehabt schwedische Zeitzeugen und nicht zuruckgekehrte Deutsche zu befragen Bereits 1974 veroffentlichte er Aufsatze in der Zeitschrift Beitrage zur Geschichte der Arbeiterbewegung uber die Unterstutzung der deutschen Antifaschisten durch die Schwedische Rote Hilfe und die Landesorganisation der KPD in Schweden Ab 1978 war Peters nebenamtlicher Honorarprofessor in Greifswald ab 1994 Professor am Historischen Institut der Universitat Potsdam fur Geschichte der fruhen Neuzeit mit dem Schwerpunkt Sozialgeschichte Zwischen 1992 und 1996 leitete er die von der Max Planck Gesellschaft finanzierte Arbeitsgruppe Ostelbische Gutsherrschaft in Potsdam 1997 trat Peters in den Ruhestand Von 1993 bis 2003 war Peters Mitherausgeber der Zeitschrift Historische Anthropologie Ab 1997 war er Projektleiter ab 1999 Vorsitzender des Vereins Ostelbische Gutsherrschaft und Kultur der landlichen Gesellschaft Von 1987 bis 1990 war Peters Prasidiumsmitglied der Association Internationale des Musees d Agriculture AIMA Internationale Vereinigung der Landwirtschaftsmuseen Er war daruber hinaus Vorstandsmitglied der Brandenburgischen Historischen Kommission Mitglied des Internationalen Beirats von Historisk Tidskrift Historische Zeitschrift Stockholm Beiratsmitglied der Zeitschrift fur Agrargeschichte und Agrarsoziologie sowie Mitherausgeber der Reihe Selbstzeugnisse der Neuzeit Forschungsgegenstande BearbeitenNeben der Beschaftigung mit den deutsch schwedischen Beziehungen und der schwedischen Geschichte galt sein besonderes Interesse historischen volkstumlichen Selbstzeugnissen sowie der Sozial und Mentalitatsgeschichte der Fruhen Neuzeit Ein Hauptaugenmerk lag dabei auf der vergleichenden Betrachtung zur Funktionsweise fruhneuzeitlicher Agrargesellschaften So gab Peters die Edition eines Soldnertagebuchs Ein Soldnerleben im Dreissigjahrigen Krieg 1993 Neuauflage als Peter Hagendorf Tagebuch eines Soldners aus dem Dreissigjahrigen Krieg 2012 sowie Editionen von Bauerntagebuchern Markische Bauerntagebucher des 18 und 19 Jahrhunderts 1989 und Selbstzeugnissen schreibender Bauern Mit Pflug und Gansekiel 2003 heraus Nach der Wiedervereinigung 1990 widmete sich Peters im Rahmen der Max Planck Arbeitsgruppe Ostelbische Gutsherrschaft als sozialhistorisches Phanomen insbesondere der Erforschung der ostelbischen Agrar und Sozialgeschichte Ehrungen BearbeitenRene Kuczynski Preis 2008 fur sein Buch Markische Lebenswelten 1 Familie BearbeitenVater Hans Jurgen Cohn Peters 1905 1982 Physiker Grossvater vaterlicherseits Fritz Cohn 1866 1922 Astronom Urgrossvater Carl Friedrich Wilhelm Peters 1844 1894 Astronom Schwiegervater von Fritz Cohn Onkel Wolfgang Steinitz 1905 1967 Sprachwissenschaftler Volkskundler Grossonkel mutterlicherseits Ernst Steinitz 1871 1928 Mathematiker Cousin Klaus Steinitz 1932 Wirtschaftswissenschaftler Sohn von Wolfgang SteinitzSchriften BearbeitenAls AutorDie Landarmut in Schwedisch Pommern Zur sozialen Entwicklung und politischen Bedeutung der landarmen und landlosen landlichen Produzenten in Vorpommern und Rugen 1630 1815 Dissertation Universitat Greifswald Philosophische Fakultat 1961 Branting und die schwedische Sozialdemokratie Hjalmar und Georg Branting in der schwedischen Geschichte Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1975 600 Jahre Blankenfelde Kreis Zossen Rat der Gemeinde Blankenfelde 1975 Die alten Schweden Uber Wikingerkrieger Bauernrebellen und Heldenkonige Deutscher Verlag der Wissenschaften Berlin 1981 2 durchgesehene Auflage 1986 Exilland Schweden Deutsche und schwedische Antifaschisten 1933 1945 Akademie Verlag Berlin 1984 600 Jahre Wilsnack Von den Anfangen bis 1700 Rat der Stadt Bad Wilsnack 1984 Wolfgang Steinitz Weg als politischer Wissenschaftler In Klaus Steinitz Wolfgang Kaschuba Hrsg Wolfgang Steinitz Ich hatte unwahrscheinliches Gluck Ein Leben zwischen Wissenschaft und Politik Karl Dietz Berlin 2006 S 9 62 ISBN 3 320 02905 3 Markische Lebenswelten Gesellschaftsgeschichte der Herrschaft Plattenburg Wilsnack Prignitz 1550 1800 Berliner Wissenschaftsverlag Berlin 2007 Menschen und Moglichkeiten Ein Historikerleben in der DDR und anderen Traumlandern Steiner Stuttgart 2011 Als HerausgeberZweimal Stockholm Berlin 1946 Briefe nach der Ruckkehr Jurgen Peters und Wolfgang Steinitz Reclam Leipzig 1989 mit Hartmut Harnisch Lieselott Enders Markische Bauerntagebucher des 18 und 19 Jahrhunderts Selbstzeugnisse von Milchviehbauern aus Neuholland Veroffentlichungen des Staatsarchivs Potsdam Bd 23 Bohlau Weimar 1989 Ein Soldnerleben im Dreissigjahrigen Krieg Eine Quelle zur Sozialgeschichte Akademie Verlag Berlin 1993 Neuauflage Peter Hagendorf Tagebuch eines Soldners aus dem Dreissigjahrigen Krieg Herrschaft und Soziale Systeme in der Fruhen Neuzeit Bd 14 V amp R unipress Gottingen 2012 Konflikt und Kontrolle in Gutsherrschaftsgesellschaften Uber Resistenz und Herrschaftsverhalten in landlichen Sozialgebilden der fruhen Neuzeit Vandenhoeck und Ruprecht Gottingen 1995 Gutsherrschaft als soziales Modell Vergleichende Betrachtungen zur Funktionsweise fruhneuzeitlicher Agrargesellschaften Oldenbourg Munchen 1995 Gutsherrschaftsgesellschaften im europaischen Vergleich Akademie Verlag Berlin 1997 Mit Pflug und Gansekiel Selbstzeugnisse schreibender Bauern Eine Anthologie Selbstzeugnisse der Neuzeit Bd 12 Bohlau Koln Weimar Wien 2003 Literatur BearbeitenMichael F Scholz Skandinavische Erfahrungen erwunscht Nachexil und Remigration Die ehemaligen KPD Emigranten in Skandinavien und ihr weiteres Schicksal in der SBZ DDR Steiner Stuttgart 2000 ISBN 3 515 07651 4 S 314 ff Weblinks BearbeitenWerke von und uber Jan Peters in der Deutschen Digitalen Bibliothek Prof Dr Jan Peters 1932 2011 Lebenslauf und ausfuhrliche Bibliographie Jan Peters auf der Seite Agrargeschichte Jorg Roesler Rezension zu Peters Jan Menschen und Moglichkeiten Ein Historikerleben in der DDR und anderen Traumlandern Stuttgart 2011 In H Soz u Kult 1 Dezember 2011 William W Hagen Rezension zu Peters Jan Menschen und Moglichkeiten Ein Historikerleben in der DDR und anderen Traumlandern Stuttgart 2011 In The Journal of Modern History 85 4 Dezember 2013 1 Einzelnachweise Bearbeiten Rene Kuczynski Preis 2008 an Jan Peters fur sein Buch Markische Lebenswelten Normdaten Person GND 116108665 lobid OGND AKS LCCN n83236160 VIAF 103562042 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Peters JanALTERNATIVNAMEN Cohn Peters JanKURZBESCHREIBUNG deutscher HistorikerGEBURTSDATUM 11 Juli 1932GEBURTSORT BerlinSTERBEDATUM 30 Juni 2011 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jan Peters Historiker amp oldid 239298855