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Jakow Giljarijewitsch Etinger 1887 in Minsk 2 Marz 1951 in Moskau war ein russischer Kardiologe Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJakow Etinger entstammte einer wohlhabenden Familie sein Vater war Kaufmann Er konnte in Konigsberg und Berlin studieren wo er zum Dr med promoviert wurde In Deutschland hatte er Kontakt zu Mitgliedern der SPD Wahrend des Ersten Weltkrieges diente er als Arzt in der russischen Armee anschliessend in der Roten Armee Von 1918 bis 1920 leitete er ein Krankenhaus 1922 zog er mit seiner Frau nach Moskau wo er an der Universitat Dozent fur Innere Medizin wurde 1935 wurde er Professor von 1941 bis 1949 leitete er die padiatrische Abteilung Zu dieser Zeit verfasste er etwa 40 wissenschaftliche Arbeiten uber Kardiologie und war als Berater fur den Kreml tatig 1 Neben seiner Tatigkeit als Arzt interessierte sich Etinger fur Theater sowie Literatur und war mit zahlreichen Kunstlern befreundet Unterzeichnete Sonette die Samuil Jakowlewitsch Marschak ubersetzt hatte wurden wahrend der antisemitischen Hysterie gegen ihn verwendet Nachdem sein Adoptivsohn Jakow Jakowlewitsch Etinger am 17 Oktober 1950 verhaftet worden war wurde am 18 November 1950 auch der altere Etinger angeklagt und inhaftiert Der stellvertretende Minister fur Staatssicherheit Michail Dmitrijewitsch Rjumin versuchte Informationen uber eine angebliche Fehlbehandlung des 1945 verstorbenen Alexander Sergejewitsch Schtscherbakow von ihm zu bekommen des Leiters des Sowjetischen Informationsburos Zudem wurde ihm vorgeworfen Mitglied im Judischen Antifaschistischen Komitee gewesen zu sein und sich wiederholt uber staatlichen Antisemitismus in der Sowjetunion beschwert zu haben Etinger starb wahrend der Untersuchungshaft 2 Die belastenden pausenlosen Dauerverhore hatten moglicherweise zu seinem Tod gefuhrt 3 Etingers Adoptivsohn verwies jedoch spater auf die Krankengeschichte seines Adoptivvaters 4 Die Vorwurfe gegen Etinger und andere judische Mediziner spielten eine zentrale Rolle in der antisemitischen Kampagne gegen eine angebliche Arzteverschworung im Kreml die in den Jahren 1952 und 1953 zu 28 Verhaftungen und Geruchten uber eine bevorstehende Deportation der sowjetischen Judenheit nach Sibirien fuhrte 2 Etinger und sein Adoptivsohn werden ausfuhrlich in Der Archipel Gulag von Alexander Issajewitsch Solschenizyn beschrieben jedoch sind zahlreiche Angaben fehlerhaft 5 Literatur BearbeitenJonathan Brent Vladimir Naumov Stalin s Last Crime The Plot Against the Jewish Doctors 1948 1953 Harper Collins 2010 ISBN 978 0062013675 Michael Parrish The Lesser Terror Soviet State Security 1939 1953 Greenwood Publishing Group 1996 ISBN 978 0275951139 S 247 ff Alexander Issajewitsch Solschenizyn Der Archipel Gulag 1973 Weblinks BearbeitenMirra Aspiz Sudba dvuh Etingerov In LEHAIM Marz 2001 Gulag Memorial dort wird auch Jakow Giljarijewitsch Etinger erwahnt Solschenizyn Der Archipel GULAG In Der Spiegel Ausgabe 4 1974 Einzelnachweise Bearbeiten Mirra Aspiz Sudba dvuh Etingerov In LEHAIM Marz 2001 a b Matthias Vetter Verschworung der Kremlarzte In Wolfgang Benz Hrsg Handbuch des Antisemitismus Bd 4 Ereignisse Dekrete Kontroversen de Gruyter Saur Berlin New York 2011 ISBN 978 3 598 24076 8 S 416 abgerufen uber De Gruyter Online Timothy Snyder Bloodlands Europa zwischen Hitler und Stalin C H Beck Munchen 2011 S 366 Michael Parrish The Lesser Terror Soviet State Security 1939 1953 Greenwood Publishing Group 1996 ISBN 978 0275951139 S 248 vgl Parrish 1996 Normdaten Person Wikipedia Personensuche Kein GND Personendatensatz Letzte Uberprufung 1 August 2023 PersonendatenNAME Etinger Jakow GiljarijewitschKURZBESCHREIBUNG russischer KardiologeGEBURTSDATUM 1887GEBURTSORT MinskSTERBEDATUM 2 Marz 1951STERBEORT Moskau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakow Giljarijewitsch Etinger amp oldid 236012141