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Jakob Gross auch Jakob von Waldshut um 1500 in Waldshut nach 1531 war ein Tauferprediger von Beruf Kurschner 1 Pseudoschaufelein Das Verhor um 1528Taufer Tod und Teufel Holzschnitt aus einem anonymen Totentanz des 16 Jahrhunderts Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Taufsukzession 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDie Herkunft von Jakob Gross ist unbestimmt Laut eigenen Angaben bei seinem Verhor in Augsburg wurde er durch Konrad Grebel ain student von Zurich mit dem Taufertum bekannt gemacht Getauft habe ihn Balthasar Hubmaier in Waldshut 2 Als die Waldshuter im Juni 1525 mobilmachten um die aufstandischen Bauern bei der Belagerung Radolfzells zu unterstutzen verweigerten Jakob Gross und der mit ihm befreundete Taufer Ulrich Teck den Kriegsdienst Sie wurden in den Turm gelegt und dann unter Einzug des Vermogens der Stadt verwiesen Die beiden wandten sich nach Gruningen da sie vermuteten dort weitere pazifistische Gesinnungsgenossen zu finden Ende 1526 wird in einem Strassburger Verhorprotokoll Folgendes festgehalten Gross Sagt auch wass der oberkeit zustehe das woll er halten vnd fur sein person wider kein oberheit nie willens zu setzen etc wolle wachen huten harnisch anlegen den spies in die hand nehmen des sper er sich gar nit aber die leuth zu todt zu schlagen dass sei in kei ne m gebott gots geschrieben 3 Im August 1525 war er als Tauferprediger im Gruninger Amt Kanton Zurich tatig und unterstutzte Grebel in der Missionstatigkeit Wie er nach seiner Verhaftung in Gruningen aussagte soll er zusammen mit dem ebenfalls aus Waldshut stammenden Ulrich Teck an einem Tag mehr als 30 Taufen durchgefuhrt haben Nachdem er aus dem Gebiet von Zurich vertrieben wurde begab er sich in den Berner Unteraargau wo er unter anderem in Zofingen Brittnau und Aarau seine Predigt und Tauftatigkeit aufnahm bis er auch hier verhaftet wurde Im Verhor in Brugg verteidigte er geschickt seine Ansichten zum Taufertum und griff gleichzeitig Zwingli und andere Pradikanten an Gross verliess darauf die Eidgenossenschaft und begab sich nach Lahr und als er dort ebenfalls vertrieben wurde nach Strassburg Kaum war er im April 1526 in Strassburg angekommen fing er auch hier an zu taufen und seine Ansichten zur Taufe und zur Gewaltlosigkeit zu verbreiten Er wurde jedoch schon im Sommer 1526 verhaftet und einem Verhor unterzogen Als er nicht bereit war zu widerrufen wurde er aus der Stadt verbannt Jakob Gross gilt als Begrunder der Strassburger Taufergemeinde Jakob Gross verstand sich als Prediger und hinterliess keine Schriften Lediglich ein Zettel mit tauferischen Grundsatzen der in Strassburg erhalten blieb wird von einigen Autoren Gross zugeordnet Jakob Gross der aus dem Handwerkerstand kam verfugte mit Sicherheit uber Lese und Schreibkenntnisse In der Not nach seiner Verhaftung war seine Frau Veronika gezwungen Bucher aus dem Besitz des Paares zu verkaufen deren Titel durch die Augsburger Verhorprotokolle uberliefert sind Von Strassburg zog Jakob Gross weiter nach Augsburg wo er im Spatherbst 1526 eintraf Hans Denck hatte kurz zuvor Augsburg verlassen um nach Strassburg zu gehen Gross ubernahm die Leitung der durch den Weggang Dencks vakanten Taufergemeinde und begann mit einer erfolgreichen Missionsarbeit Im Laufe des Jahres 1527 taufte er nachweislich 22 Personen 4 Im August 1527 nahm er an der Augsburger Martyrersynode teil und fuhrte hier die Fraktion der pazifistisch gesinnten Schweizer Taufer zu der unter anderem auch Hans Beck aus Basel und Gregor Maler aus Chur gehorten 5 Er war es der an dieser Synode die Schleitheimer Artikel verteidigte 6 Im September 1527 wurde er nach einer Versammlung im Haus des Webers Gall Fischer zusammen mit Hans Hut und circa 60 weiteren Personen verhaftet und ins Augsburger Gefangnis verbracht 7 Auf Anweisung des Augsburger Rates fand vom 21 bis 26 September 1527 eine Disputation statt bei der Gross und seine Mitgefangenen Hut Dachser und Salminger sich vor vom Rat bestellten und bezahlten antitauferischen Theologen zu verantworten hatten Zu diesen gehorten unter anderen Urbanus Rhegius Stephan Agricola und Johannes Frosch 8 Gross blieb vier Jahre eingekerkert bis er im Juni 1531 widerrief Uber seinen weiteren Verbleib ist nichts bekannt Jakob Gross war verheiratet mit Veronika Albrecht die ebenfalls aus Waldshut stammte Nach eigenen Angaben wurde sie von Wilhelm Reublin vermutlich am Karsamstag 1525 in der Kirche zu Waldshut 9 getauft In Augsburg lebte sie zusammen mit ihrem Mann im Haus von Eitelhans Langenmantel Ein Jahr nach ihrem Mann wurde auch sie in Augsburg verhaftet Weil sie nicht widerrief wurde sie mit Ruten aus der Stadt gepeischt Veronika Gross gilt als eine der ersten namentlich bekannten Tauferfrauen 10 Taufsukzession BearbeitenDie Linie der Taufsukzession geht bei Jakob Gross Fruhjahr 1525 uber Balthasar Hubmaier Fruhjahr 1525 Wilhelm Reublin Januar 1525 Jorg Blaurock Januar 1525 auf Konrad Grebel Januar 1525 zuruck Die in Klammern gesetzten Daten bezeichnen das jeweilige Taufdatum Belege dazu finden sich in den Biographieartikeln der erwahnten Personen Literatur BearbeitenChristian Hege Christian Neff Mennonitisches Lexikon Band II Frankfurt am Main Weierhof 1937 S 187 188 Hans Guderian Die Taufer in Augsburg Ihre Geschichte und ihr Erbe Ein Beitrag zur 200 Jahr Feier der Stadt Augsburg Pfaffenhofen 1984 ISBN 3 7787 2063 5 Weblinks BearbeitenChristian Neff Gross Jakob 16th century In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia Online Christian Hege Gross Veronika 16th century In Global Anabaptist Mennonite Encyclopedia OnlineEinzelnachweise Bearbeiten Clifford Arnold Snyder Linda Agnes Huebert Hrsg Profiles of Anabaptist Women Sixteenth century Reforming Pioneers Wilfrid Laurier Univ Press 1996 S 26 103 engl Verhor in Augsburg Abgedruckt in Zeitschrift des Historischen Vereins fur Schwaben und Neuburg 1844 S 245 246 Zitiert nach Urs B Leu Christian Scheidegger Hrsg Die Zurcher Taufer 1525 1700 Zurich 2007 ISBN 978 3 290 17426 2 S 39 Hans Guderian S 34 Hans Guderian S 41 Hans Jurgen Goertz Die Taufer Geschichte und Deutung Munchen 1980 S 23 Hans Guderian S 37 Hans Guderian S 91 Torsten Bergsten Balthasar Hubmaier Seine Stellung zu Reformation und Taufertum 1521 1528 Kassel 1961 S 304 Arnold C Snyder Linda Huebert Hecht Profiles of Anabaptist women sixteenth century reforming pioneers Waterloo 1996 PersonendatenNAME Gross JakobALTERNATIVNAMEN Jakob von WaldshutKURZBESCHREIBUNG deutscher Kurschner und TauferpredigerGEBURTSDATUM um 1500GEBURTSORT WaldshutSTERBEDATUM nach 1531 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jakob Gross Taufer amp oldid 233214099