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Das denkmalgeschutzte Jagdschloss Gross Schonebeck befindet sich im Ortsteil Gross Schonebeck der brandenburgischen Gemeinde Schorfheide im Landkreis Barnim Jagdschloss Gross SchonebeckJagdschlossDatenOrt Schorfheide Ortsteil Gross SchonebeckBaujahr 1545Koordinaten 52 54 18 1 N 13 31 53 5 O 52 905028 13 531528 Koordinaten 52 54 18 1 N 13 31 53 5 OBesonderheitenJagdschloss mit Wirtschaftsgebaude und Park Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Geschichte der Burg und des Schlosses 3 Heutige Nutzung 4 Literatur 5 WeblinksBeschreibung BearbeitenDas Bau des Jagdschloss im fruhbarocken Stil ursprunglich von einem Wassergraben umgeben wurde auf Veranlassung des Grossen Kurfursten ab 1660 anstelle einer zerstorten Burg begonnen und erst unter Konig Friedrich Wilhelm I beendet Am Rande des damals bereits von den Landesherren hochgeschatzten Jagdreviers der Schorfheide gelegen diente das Schloss dem Aufenthalt der koniglichen Herrschaften und deren Jagdgaste Aus dieser Zeit stammt im Saal des Obergeschosses eine wertvolle Stuckdecke Anfang des 19 Jahrhunderts wurde das Schloss gotisierend erneuert Spater diente es verschiedenen Einrichtungen der Forstverwaltung Seit 1991 beherbergt das fruhere Jagdschloss das Schorfheide Museum Geschichte der Burg und des Schlosses BearbeitenIn welchem Zeitraum die Burg Schonebeck errichtet worden ist geht aus keinen der zur Zeit bekannten Unterlagen hervor Ob es an dieser Stelle einen aus slawischer Zeit stammenden Vorgangerbau gegeben hat ist ebenfalls unbekannt Angenommen wird dass eine Linie von Burgen von der Havel bis zur Oder im 13 Jahrhundert unter den Askaniern errichtet worden ist Dazu gehorten unter anderem die in Liebenwalde Gross Schonebeck Werbellin am sudwestlichen Ende des Werbellinsees und Grimnitz befindlichen Festungen Nach dem vorhandenen Kartenmaterial wurde die Burganlage Schonebeck in einer Niederung als Wasserburg und in quadratischer Grundform errichtet Im Erdreich finden sich noch Grundmauern aus dieser Zeit Es ist anzunehmen dass das heutige Schloss auf den Mauern der alten Burg steht die erwahnten Grundmauerreste konnten zu einer Umfassungsmauer gehort haben Eine endgultige Klarung kann wohl erst eine umfassende archaologische Grabung bringen Schriftliches erfahren wir aus dem Erbregister des Amtes Liebenwalde von 1589 Darin ist zu lesen dass zu dem Amt Liebenwalde zwei Jagdhauser gehoren Gemeint sind damit die Burgen Grimnitz und Schonebeck Sie dienten damals schon nicht mehr zu Verteidigungszwecken sondern nur noch zivilen Aufgaben Zur Burg Gross Schonebeck heisst es dasselbe ist nach aller nottrecht zu Furstlichen und anderen Gemachern Kuchen Kellern und anderen Gebauden bebaut In einer ebenfalls im Erbregister aufgefuhrten Urkunde aus dem Jahre 1550 gewahrt der Kurfurst den Brudern Jacob und Adam Grape die Befreiung fur das Haus zu Schonebeck womit wiederum die Burg gemeint ist Gleichzeitig gewahrt er dem damaligen Heidereiter Michel Koch eine wuste Stelle im Dorfe Schonebeck bey unserer Silberkammer Die Burganlage war offensichtlich zu diesem Zeitpunkt noch intakt und bewohnt Im Zuge des Dreissigjahrigen Krieges von 1618 1648 ist die Burg zerstort worden und 1663 so erfahren wir erhalt der Amtsschreiber Vogelsang die Erlaubnis Baumaterialien aus der Anlage zu entnehmen Der die Burg umgebene Wassergraben blieb erhalten und wurde als Tranke fur die Viehbestande der Gemeinde genutzt Unklar ist welche Verwendung der erwahnte Vogelsang fur die gewonnenen Baumaterialien hatte denn er beabsichtigte seine Besitzungen im Dorf zu verkaufen Davon erfuhr Kurfurst Friedrich Wilhelm auch als der Grosse Kurfurst bekannt 1620 Regierungszeit 1640 1688 und ordnete die Prufung des Besitzes an In einem Schreiben vom 29 Dezember 1662 erklarte er dass er beabsichtige dort ein Jagdhaus zu erbauen und die dem Vogelsang gehorenden vier Bauernhofe und einen noch wust liegenden Kossatenhof kaufen wolle Unter Kurfurst Friedrich Wilhelm scheint es also zu einer Abtragung der Burgruine und dem Bau eines einfachen Jagdhauses gekommen zu sein das dem Grundriss des heutigen Schloss nahekam Zwischenzeitlich wieder baufallig geworden lasst der bekannte Soldatenkonig Friedrich Wilhelm I 1688 Regierungszeit 1713 1740 das Jagdhaus von Grund auf erneuern und nutzte es fur seine Jagdaufenthalte in der Grossen Heide Sicher ist dass der Konig das Jagdhaus mehrmals und nicht nur zur Jagd nutzte Im Dezember 1721 schrieb er hier seine Grundgedanken zu den Generaldirektorien nieder Damit reformierte er spater die damalige preussische Verwaltung grundlegend Im heutigen Schlosspark befand sich ein Fachwerkbau von etwa 29 Meter Lange und 13 Meter Breite Hier handelte es sich um die alte Oberforsterei mit Wohn und Arbeitsraumen Dahinter schloss sich der Hof und einige Stallungen an die alle heute nicht mehr vorhanden sind Uber den Schlossgraben fuhrten zwei holzerne Brucken die jeweils eine Lange von etwa 11 40 Meter und 17 20 Meter aufwiesen 30 Jahre spater wurde vorgeschlagen Teile des Grabens zuzuschutten da unter anderem der Befall von Wasserratten am Fundament des zum Schloss quer liegenden Pferdestalles so gross ware dass er einzusturzen drohe Der Graben hatte zu diesem Zeitpunkt eine Breite von 6 16 Meter Eine Brucke fuhrte zum heute bezeichneten Jagerhaus Dort befand sich die Schlosskuche mit Backofen und Waschraum In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts wurden hier die Forstreferendare einquartiert Einer der bekanntesten war der spater beruhmte Altmeister des Weidwerks Ferdinand v Raesfeld 1855 1929 Erst aus dem Jahre 1825 hat sich eine genauere Beschreibung aller vorhandenen Gebaude erhalten Danach hatte das Schloss bereits das heutige Walmdach jedoch ohne die kleinen Eckturme Als 1833 Konig Friedrich Wilhelm III von Preussen 1770 Regierungszeit 1797 1840 Gross Schonebeck besucht findet er Gefallen an dem alten Schloss seiner Ahnen und befahl den Erhalt Als gleichzeitig entdeckt wird dass die alte Oberforsterei vom Hausschwamm befallen ist entscheidet die konigliche Regierung lieber das alte unbewohnte Schloss auszubauen und das 100 Jahre alte Fachwerkgebaude abzureissen Die Bauarbeiten begannen 1834 und wurden erst 1836 beendet Dabei wurden grosse Teile des aus der Grundungszeit stammenden Burggrabens zugeschuttet Der Oberforster zog in das Erdgeschoss des Schlosses wahrend die Obere Etage fur hohe und hochste vorbehalten blieb In dieser Zeit erhielt das Schloss sein heutiges Aussehen 1844 und 1845 wohnte der Konig wahrend eines Jagdaufenthaltes hier spater auch Jagdgaste des Konigs und des Kronprinzen Wilhelm des spateren Kaiser Wilhelm II 1859 Regierungszeit 1888 1918 1941 Nach der Wende in den fruhen 1990er Jahren liess der Verein der Natur und Heimatfreunde e V mit Eigen und Fordermitteln aus dem Fonds Aufschwung Ost das Schloss vollstandig sanieren Dabei werden u a die Innenraume in ihrer fruheren Grosse wieder hergestellt und das Gebaude wird seitdem als Schorfheide Museum genutzt Im September 2006 begannen im Auftrag der Gemeinde Schorfheide die umfangreichen Erhaltungsarbeiten an der Fachwerkscheune um sie fur Ausstellungszwecke nutzen zu konnen Dabei fanden sich auf mehreren Holzkonstruktionen Bleistiftaufzeichnungen u a verewigte sich hier der Forstlehrling Wendeborn der am 14 September 1891 beim Richten des Dachstuhles zu Tode kam Heutige Nutzung BearbeitenHeute beherbergt das Jagdschloss Exponate aus seiner Geschichte sowie im Nebengebaude die Touristinformation Schorfheide und die Dauerausstellung Jagd und Macht Literatur BearbeitenGeorg Dehio et al Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Die Bezirke Cottbus und Frankfurt Oder Berlin Akademie Verlag 1987 ISBN 3 05 000363 4 S 157 Georg Piltz Peter Garbe Schlosser und Garten in der Mark Brandenburg Seemann Leipzig 1987 ISBN 3 363 00063 4 S 90 197 Archiv des Jagdschlosses Gross Schonebeck und des Museumsvereines e V Suter Helmut Jagd und Macht Die Geschichte des Jagdreviers Schorfheide Berlin 2011 ISBN 3898090906 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jagdschloss Gross Schonebeck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Eintrag zur Denkmalobjektnummer 09175355 in der Denkmaldatenbank des Landes Brandenburg Schorfheide Museum Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jagdschloss Gross Schonebeck amp oldid 239196563