www.wikidata.de-de.nina.az
Jacques Schedler 27 Juli 1927 in Burglen bei Weinfelden 13 April 1989 in Frauenfeld war ein Schweizer Maler Zeichner und Grafiker der seit 1961 hauptsachlich in Warth bei Frauenfeld lebte und arbeitete Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Ausstellungen Auswahl 4 Publikationen Auswahl 5 Einzelnachweise 6 WeblinksLeben BearbeitenJacques Schedler wurde am 27 Juli 1927 in Burglen bei Weinfelden als jungstes Kind der Familie geboren 1 Der Vater verlor aufgrund seines linken politischen Engagements im Grossen Rat des Kantons Thurgau seine Arbeit bei der Kammgarn Spinnerei in Schaffhausen Seine folgende Arbeitssuche gestaltete sich als schwierig die Mutter brachte die Familie mit Schneiderarbeiten zuhause finanziell uber die Runden Jacques Schedler durchlief die Lehre als Flachmaler obschon er eigentlich Kunstler oder Schauspieler werden wollte Sein Onkel scheint ihn inspiriert zu haben er war Mitglied der franzosischen Fremdenlegion und malte Aquarelle unter anderem von Algerien In den Wintermonaten wenn es keine Arbeit gab durfte er die Kunstgewerbeschule in St Gallen besuchen In den Jahren 1949 1950 hielt sich Schedler gemeinsam mit einem Freund in Paris auf wo er die Kunstschule Academie Julian sowie die Academie de la Grande Chaumiere besuchte Seine Lehrer waren Fernand Leger und Johnny Friedlaender auch der Besuch einer Ausstellung mit Werken von Georges Braque beeinflusste den jungen Schedler Ein pragendes Ereignis scheint das Zusammentreffen mit Pablo Picasso gewesen zu sein der in der Grande Chaumiere radierte Wahrend seiner Militarzeit in Vevey lernte er seine spatere Ehefrau Edith kennen Es folgte der Umzug nach Zurich wo Schedler als Dekorateur bei Globus sowie als selbststandiger Maler und Grafiker der von Atelier zu Atelier weibelte arbeitete 2 3 1959 wurde eine Tochter geboren Zwei Jahre spater folgte der Umzug nach Warth bei Frauenfeld wo die Familie ein marodes Riegelhaus bezog das von nun an renoviert wurde 1963 wurde ein Sohn geboren Neben seiner kunstlerischen Tatigkeit arbeitete Schedler an der Migros Klubschule in Zurich wo er unter anderem Malerei Aktzeichnen und Figurliches Zeichnen unterrichtete 1967 lernte er dort Nora Gerber die damals seine Schulerin war kennen 4 Ab 1969 vertiefte sich ihre Zusammenarbeit Schedler wurde ihr Vorbild und Forderer Gleichzeitig wurde sie seine Geliebte Zahlreiche Reisen sind dokumentiert unter anderem ins Tessin nach Italien Frankreich und Spanien In den Suden fuhrten auch die alljahrigen Malreisen die vom Reiseburo Rosita Schneider durchgefuhrt wurden und die unter der kunstlerischen Leitung Schedlers standen Breiteren Bevolkerungsschichten wurde Jacques Schedler durch seine Bucher zur Ostschweiz St Gallen Thurgau Schaffhausen Zurichsee und zum Tessin bekannt Viele Publikationen darunter zahlreiche Kinderbucher und Schallplattencovers wurden von Schedler illustriert Hervorzuheben ist Orina Das grosse Abenteuer einer Orange dessen Text aus der Feder von Tochter Cornelia Schedler stammt Zwischen 1974 und 1976 arbeitete Schedler zusatzlich als Karikaturist und Illustrator bei der Satirezeitschrift Nebelspalter Illustrationsarbeiten sind auch fur den Bruckenbauer und den Kirchenboten belegt Schedler war Mitglied der GSMBA und setzte sich zusammen mit der Kunstlergruppe Thurgau deren Prasident er zeitweise war fur die Forderung der Kunste ein 5 Auch Politik interessierte ihn er war gut informiert und griff unter Umstanden mit pointierten Zeichnungen in die Lokalpolitik ein z B im Jahr 1976 zur Abstimmung zur Umfahrung Hemishofen SH Am 13 April 1989 starb Jacques Schedler im Kantonsspital Frauenfeld Werk Bearbeiten nbsp Kirche St Josef Rickenbach SulzIm Alter von 14 Jahren 1941 oder 1942 schuf Schedler sein erstes Bild eine Kopie von Rudolf Kollers beruhmter Gotthardpost Es folgten zahlreiche impressionistisch inspirierte Gemalde und Zeichnungen Wahrend seines Paris Aufenthaltes massgeblich von Fernand Leger und Johnny Friedlaender beeinflusst sowie von Georges Bracque und Pablo Picasso inspiriert wandte sich Schedler von seiner realitats und perspektiventreuen Bildauffassung ab und fokussierte sich vermehrt auf Abstraktion und Komposition auf der Flache 6 Bevorzugte Motive sind seine Heimat regionales Brauchtum Landschaften von bereisten Landern Stillleben christliche sowie sozialkritische Themen Offentliche Auftrage wie zum Beispiel das Treppenhausfresko im Casino Frauenfeld sowie die Glasmalereien der Kirche St Josef in Rickenbach Sulz folgten 1965 erwarb der Kanton Thurgau das Bild Gefangene fur seine Kunstsammlung 7 nbsp Stadtwachter FrauenfeldUm 1965 versuchte sich Schedler erstmals in der abstrakten Malerei mit der er sich zwischen 1969 und 1972 intensiv auseinandersetzte 8 Der Erfolg der Konkreten Kunst insbesondere ihres bedeutendsten Vertreters Max Bill schien Schedler fur kurze Zeit zu beeindrucken Er kehrte aber rasch wieder zum Figurativen zuruck Seine Heimatverbundenheit und seine Liebe zu Flora und Fauna zeigte sich in der erfolgreichen Bildbandreihe zur Ostschweiz 1972 Thurgau 1973 Schaffhausen 1974 St Gallen 1975 Zurichsee und zum Tessin 1978 sowie in den eingangigen Blumenbildern die hohe Preise erzielten Seit 1982 ziert das Wandbild Stadtwachter die Ostflanke der ehemaligen Gasthauser Sonne und Gambrinus in Frauenfeld 9 Ausstellungen Auswahl Bearbeiten1954 Teilnahme an der Ausstellung Helmhaus Zurich 10 1956 Teilnahme an der Schweizerischen Kunstausstellung Basel 1956 Teilnahme an der Ausstellung Kunsthaus Glarus 1961 Teilnahme an der Ausstellung der Thurgauer Kunstlergruppe im Schloss Arbon TG 1963 Einzelausstellung in der Kleinen Galerie Weinfelden TG 1964 Teilnahme an der Ostschweizer Kunstausstellung St Gallen 1972 Einzelausstellung in der e Galerie Frauenfeld TG 1984 Einzelausstellung zur Alten Bank Niederuzwil SG 1987 Einzelausstellung im Bernerhaus Frauenfeld TG zum 60 Geburtstag 1990 Retrospektive im Guggenhurli Frauenfeld TG 1992 Retrospektive im Shed im Eisenwerk Frauenfeld TG 2012 Retrospektive in der Baliere Frauenfeld TG zusammen mit Nora Gerbers Arbeiten 11 Publikationen Auswahl Bearbeitenmit Werner Bergengruen Badekur des Herzens Ein Reiseverfuhrer Zurich 1956 Thurgauischer Lehrmittelverlag Hrsg Thurgau Lesebuch fur das funfte Schuljahr Frauenfeld 1964 Jack Waser J Stemmle Hrsg Zehn Gedichte von Bertolt Brecht Federzeichnungen von Jacques Schedler Zurich 1968 Thurgau gezeichnet von Jacques Schedler Vorwort von Regierungsrat Rudolf Schumperli Frauenfeld 1972 mit Cornelia Schedler Orina oder das grosse Abenteuer einer Orange Rorschach 1972 Schaffhausen gezeichnet von Jacques Schedler Vorwort von Regierungsrat Ernst Neukomm Frauenfeld 1973 St Gallen gezeichnet von Jacques Schedler Vorwort von Mathias Eggenberger Frauenfeld 1974 Zurichsee gezeichnet von Jacques Schedler Vorwort von Stadtprasident Sigmund Widmer Frauenfeld 1975 mit Walter Koller Seppli Ein Bilderbuch aus dem Appenzellerland Ein Kinderbuch auch fur Erwachsene Rorschach 1975 mit Felicitas Aerni Vielfalt der Schweizer Trachten Die Schweizer Kantone im Spiegel ihrer Trachten 8 Bde hrsg v Schweizerischen Volksbank Bern 1975 1979 Ticino Vorwort von Flavio Cotti Frauenfeld 1978 Lisi die rote Kuh Ein Kinderbuch auch fur Erwachsene Zug 1980 Der Teufel mit den drei goldenen Haaren aus Grimms Marchen Zurich 1983 mit Elisabeth Reber Weber Sinnbilder der Schopfung Basel 1987 Kantonaler Lehrmittelverlag St Gallen Hrsg Schweizer Singbuch Mittelstufe St Gallen 1990 mit Albert Schoop Unser Thurgau Frauenfeld 1991 Einzelnachweise Bearbeiten Jacques Schedler 1927 1989 Abgerufen am 29 Marz 2017 Jacques Schedlers Firmenblatter In Thurgauer Jahrbuch Bd 34 1959 S 56 66 Digitalisat Jacques Schedlers Firmenblatter In Thurgauer Jahrbuch Bd 38 1963 S 73 84 Digitalisat Eine menschliche und kunstlerische Liebe warth weiningen ch PDF Thurgauer Kunstlergruppe Hrsg Dokumentation der Thurgauer Kunstler Kreuzlingen 1979 Jacques Schedler 1927 1989 Abgerufen am 3 April 2017 Dokumentation im Schweizerischen Institut fur Kunstwissenschaft Zurich s v Jacques Schedler Jacques Schedler 1927 1989 Abgerufen am 3 April 2017 Wieso enart Folge 16 Der Wachter am Eingang der Altstadt Abgerufen am 3 April 2017 Dokumentation im Schweizerischen Institut fur Kunstwissenschaft Zurich s v Jacques Schedler Lucia Angela Cavegn Eine starke Verbindung In St Galler Tagblatt Online 18 Januar 2012 tagblatt ch abgerufen am 29 Marz 2017 Weblinks BearbeitenSchedler Jacques In Sikart Stand 2020 Jacques Schedler 1927 1989 auf privater WebsiteNormdaten Person GND 11875422X lobid OGND AKS LCCN n86122942 VIAF 37446007 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schedler JacquesKURZBESCHREIBUNG Schweizer Maler Zeichner und GrafikerGEBURTSDATUM 27 Juli 1927GEBURTSORT Burglen bei WeinfeldenSTERBEDATUM 13 April 1989STERBEORT Frauenfeld Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacques Schedler amp oldid 229117297