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Jacob Schmidheiny 25 Juni 1838 in Balgach heimatberechtigt ebenda 1 18 Februar 1905 in St Gallen war ein Schweizer Unternehmer und Begrunder der Familiendynastie Schmidheiny Nach ihm und seinem zweiten Sohn wurde die Jacob Schmidheinystrasse in Balgach benannt Jacob Schmidheiny I Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Ausbildung 1 2 Als Unternehmer 1 3 Politik 1 4 Tod 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJakob mit k 2 Schmidheini mit i 3 wurde als Sohn des Dorfschneiders Hansjakob Schmidheini 1810 1874 von Balgach und der Katharina 1811 1867 geb Nuesch geboren Er war ein schwachliches Kind und musste fruh hart arbeiten Mit funf Jahren infizierte er sich mit Pocken wodurch er anfangs zum Invaliden wurde und nur unter Schmerzen gehen konnte Mit 22 Jahren begann Schmidheiny in der Seidenweberei von Sorntal Gemeinden Waldkirch und Niederburen zu arbeiten Nachdem er mehrmals nicht befordert worden war weil man ihm Kollegen mit besserer Schulbildung vorzog holte er die versaumte Bildung die sich seine Eltern nicht leisten konnten nach Er hatte ein Ziel Fabrikant wollte er werden Nachdem Schmidheiny befordert wurde aber nur unter Schmerzen arbeiten konnte liess er sich operieren und machte anschliessend eine Kur Danach kaufte er die leerstehende Hafnerei an der Landstrasse zwischen Balgach und Rebstein und begann eine Karriere als Unternehmer die eine ganze Dynastie begrundete 3 Am 19 September 1867 heiratete er Elise Kaufmann die aus der Talschaft Toggenburg stammte vier Wochen spater verstarb seine Mutter Am 1 April 1871 kam sein erster Sohn Ernst zur Welt vier Jahre spater sein zweiter Jacob II 4 S 42f Ausbildung Bearbeiten Jakob Schmidheiny musste auf besondere Fahigkeiten bauen konnen sonst hatte er es vom einfachen gebrechlichen Bauernjungen der mit 14 Lebensjahren die Schule verliess 4 S 12 nicht bis zum Kantonsrat und Industriellen geschafft Fur Jakob war das Leben nichts anderes als eine unabsehbare Reihe von Aufgaben eine Kette von zahllosen Ringen die er aneinanderfugte War ein Problem glucklich gelost so stellte er sich ungesaumt ein schwierigeres Kraft und Geschick daran zu erproben Keine Ruhe kein Stillstand Kurz ist das Leben lang die darauf folgende Ruhe so dachte er und dementsprechend trieb er es 4 S 19 Nach seiner Lehre zum Weber in Teufen holte er seine Mittlere Reife in Berneck nach und wechselte im Januar 1864 zu seinem fruheren Arbeitgeber der Seidenweberei Sorntal wo er als Direktor arbeitete 5 Als Unternehmer Bearbeiten Nach einer Operation an seinem linken Fuss kehrte er nicht zu seiner alten Arbeitsstatte zuruck sondern eroffnete in Balgach mit drei angestellten Webern eine eigene Seidenweberei 4 S 34 Mithilfe eines ehemaligen Kollegen konnte er Anfang Januar 1867 Schloss Heerbrugg erwerben mit der Absicht dort seine Fabrikation auszuweiten 4 S 37 38 nbsp Die Villa und das Schloss in Heerbrugg 1867 kaufte Jacob Schmidheiny von Professor Karl Volker das Schloss Heerbrugg 6 zu dem eine Ziegelei gehorte So wechselte Schmidheiny in die Ziegelproduktion Der Ofen war noch vom Vorbesitzer vorhanden und wurde bereits ein Jahr spater durch einen moderneren Rundofen ersetzt 1870 produzierte sein Unternehmen etwa 250 000 Ziegel jahrlich 1874 kaufte Schmidheiny die abgebrannte Moser sche Ziegelei in Espenmoos die er ab 1876 maschinisierte 4 S 39Das Schloss Heerbrugg war bis zum Jahr 2004 im Besitz der Familie Schmidheiny Die Ziegelei brannte 1971 vollstandig ab 6 1880 entwickelte Jacob Schmidheiny ein Verfahren das erstmals die Herstellung des Strangfalzziegels ermoglichte Der fertige Strangfalzziegel welcher aus der Maschine kam brauchte nur noch in der gewunschter Lange abgeschnitten zu werden In einer Stunde konnten damit 800 Ziegel produziert werden 3 Eine weitere Erfindung von Schmidheiny war eine Muhle zur Zerkleinerung von Steinen und Mischung mit Lehm nach dem Prinzip des mehrfachen Kollergangs bei welchem in drei nacheinander folgenden Mahlstufen die gewunschte Mischung zur Ziegelfabrikation hergestellt wurde Er verkaufte seine entsprechenden Patente der Firma Buhler AG in Uzwil welche solche Muhlen ab 1900 herstellte 7 1884 schenkte Jacob Schmidheiny der Gemeinde Balgach eine Hochdruckwasserleitung fur den Feuerwehreinsatz wie auch ein gross angelegtes Hydrantennetz Vier Jahre spater erschloss er eine Lehmgrube in Kronbuhl zur Belieferung seiner Ziegelei im Espenmoos bei St Gallen Die Fabrikation auf Schloss Heerbrugg musste Schmidheiny in den 1880er Jahren aufgeben weil er wegen der Vermutung die Lehmsumpfe als Haupturheber der kritischen Weinjahre gemeint ist die damals gerade aufkommende Reblaus Plage kein zusatzliches Land als Rohstoffquelle erwerben konnte 1889 begann Jacob Schmidheiny eine Strassenbahn zu planen Die Strecke sollte von Hohenems uber Diepoldsau und Au Heerbrugg bis Berneck fuhren Die Strecke wurde jedoch aus wirtschaftlichen Grunden und weil der Rhein damals ein Sicherheitsrisiko darstellte nicht gebaut 1890 prasentierte Jakob Schmidheiny einen neuen Vorschlag Diesmal sollte die Strecke von Altstatten uber Berneck Au Rheineck und Thal bis Rorschach verlaufen 1892 legten Ingenieure aus Zurich einen Plan fur eine Strassenbahn von Altstatten nach Berneck vor 1896 wurde mit dem Bau des Trassees begonnen 1897 konnte die Strassenbahn Altstatten Berneck feierlich eingeweiht werden 8 Neue Ziegeleien entstanden 1900 in Horn und 1903 in Bruggwald neben der bereits bestehenden Lehmgrube in Kronbuhl 1903 wurde Jacob Schmidheiny Prasident des Verbandes Schweizerischer Ziegler 1904 liess er durch Wendelin Heene die Villa Schmidheiny und vermutlich auch das Pfortnerhaus errichten welche heute auf der Liste der Kulturguter in Balgach steht 1900 produzierte sein Unternehmen gegen 25 Millionen Ziegel 2 Politik Bearbeiten Von 1891 bis 1905 hielt Jacob Schmidheiny ein Mandat im Parlament des Kantons St Gallen Tod Bearbeiten 1905 starb Jacob Schmidheiny nach einem Herzinfarkt am 18 Februar 1905 in seiner Fabrik im Espenmoos in St Gallen 9 Siehe auch BearbeitenFamilie SchmidheinyLiteratur BearbeitenJakob Bruschweiler Wilhelm Vom Bauernjungen zum Grossindustriellen Kantonsrat Jakob Schmidheiny Friedrich Reinhardt Basel 2 Aufl 1908 Walter de Gruyter Deutsche Biographische Enzyklopadie Band 9 K G Saur Verlag GmbH amp Company 2008 ISBN 978 3 11 096502 5 S 924 Hans O Staub Von Schmidheiny zu Schmidheiny In Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik Band 61 Meilen Verein fur Wirtschaftshistorische Studien 1994 ISBN 978 3 909059 07 2 S 208 Francois Hopflinger Das unheimliche Imperium Wirtschaftsverflechtung in der Schweiz Eco Verlag 1980 ISBN 978 3 85637 026 8 S 270 Jost Schmid Rheintaler Kopfe Historisch biografische Portrats aus funf Jahrhunderten Rheintaler Druckerei und Verlag AG Berneck 2004 ISBN 3 03300265 X Familie Schmidheiny Balgach S 316 322 Weblinks BearbeitenPeter Muller Schmidheiny Jakob In Historisches Lexikon der Schweiz Schmidheiny Weingut im Rheintal Lucienne Hubler Ziegelei In Historisches Lexikon der Schweiz Schloss HeerbruggEinzelnachweise Bearbeiten Otto Oesch Maggion Geschlechterbuch der Hofgemeinde Balgach Memento vom 13 Juni 2018 im Internet Archive Staatsarchiv St Gallen abgerufen am 9 Mai 2022 a b Peter Muller Schmidheiny Jakob In Historisches Lexikon der Schweiz a b c Michael Zollinger Jacob Schmidheiny 1838 1905 Vom Pockenkind zum Ziegelkonig PDF Nicht mehr online verfugbar Handelszeitung 25 Juli 2006 archiviert vom Original am 13 Oktober 2014 abgerufen am 23 Dezember 2013 a b c d e f Jakob Bruschweiler Wilhelm Vom Bauernjungen zum Grossindustriellen Kantonsrat Jakob Schmidheiny Friedrich Reinhardt Basel 2 Aufl 1908 Thomas Widmer Der Ur Schmidheiny Tages Anzeiger 8 April 2014 a b Naturschutzgebiet Hochstern PDF Nicht mehr online verfugbar Milly Hug archiviert vom Original am 24 Dezember 2013 abgerufen am 23 Dezember 2013 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www naturseite ch Karl Luond Conzzeta Loslassen und Anpacken NZZ Libro Verlag Zurich 2012 S 42 ISBN 978 3 03823 746 4 Eine elektrische Strassenbahn als Zubringer Gemeinde Balgach abgerufen am 23 Dezember 2013 Loschwasser fur die Feuerwehr Gemeinde Balgach abgerufen am 23 Dezember 2013 Normdaten Person GND 139611622 lobid OGND AKS LCCN n80077828 VIAF 38216737 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmidheiny JacobALTERNATIVNAMEN Schmidheiny Jacob I KURZBESCHREIBUNG Schweizer Unternehmer und PionierGEBURTSDATUM 25 Juni 1838GEBURTSORT BalgachSTERBEDATUM 18 Februar 1905STERBEORT St Gallen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Jacob Schmidheiny Unternehmer 1838 amp oldid 235697269