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Jacob Joseph Oettinger hebraisch אטינגר יעקב יוסף geboren am 17 Juni 1780 in Glogau gestorben am 7 November 1860 in Berlin war ein orthodoxer Berliner Prediger der Synagogengemeinde Rabbinatsverweser Dajan Talmudist und Padagoge Jacob Joseph Oettinger 1840 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Werk 1 1 Bekannte Schuler in Glogau Auswahl 2 Die Zeit in Berlin 1820 1860 2 1 Bekannte Schuler in Berlin Auswahl 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Werk BearbeitenJacob Joseph Oettinger wurde am 17 Juni 1780 als Sohn von Mordechai Oettinger in Glogau geboren Seine Ausbildung erfolgte beim Ortsrabbiner Hirsch Samotsch hier stand besonders die rabbinische Literatur im Vordergrund Nach seiner talmudischen Ausbildung ubernahm er 1801 die Glogauer Jeschiwa Judische Schule als Lehrer fur die hebraische Sprache den Talmud und die Bibel 1 Im Jahre 1804 heiratete Oettinger Libe Rosel geb Sachs unbekannt gestorben 1859 in Berlin 1816 wurde er der Rabbiner von Glogau 2 Bekannte Schuler in Glogau Auswahl Bearbeiten Zu seinen Glogauern Schulern zahlten bekannte Namen wie Rabbiner Michael Sachs der Bibliograf Joseph Zedner 1804 1871 der Philologe Eduard Munk und der Orientalist Salomon Munk 3 Die Zeit in Berlin 1820 1860 BearbeitenVon der Berliner Gemeinde wurde er 1820 zum Dajan und Rabbiner berufen In Berlin gab er Talmudunterricht an der Zacharias Veitel Ephraimschen Lehranstalt und anderen Stiftungseinrichtungen Nach dem Tod des Vize Oberlandesrabbiners Meyer Simon Weyl Vorsitzender des Berliner rabbinischen Gerichtshofs ubernahm Jacob Joseph Oettinger die Stelle des Rabbinatsverwesers und hatte die Aufsicht uber das Lehrer und Rabbinerseminar von Jeremias Heinemann Im Folgejahr 1827 gab er diese Tatigkeit aber wieder ab 4 5 6 Oettinger war Vertreter des traditionellen Rabbinertums und wurde bei der Einweihung des neuen Judischen Friedhofs Schonhauser Allee am 29 Juni 1827 von Regierungsvertretern als Nachahmer christlicher Sitten verunglimpft Er hatte seine Rede in hochdeutscher Sprache gehalten hierin sah die Polizei ironischerweise eine unerlaubte Reform und erteilte ihm eine Ruge Zu seinen Amtsaufgaben gehorten auch am 30 April 1839 bei der Einweihungsfeier des judischen Waisen Erziehungs Instituts fur Knaben zu Berlin gegrundet von Baruch Auerbach die Waisenkinder zu segnen 7 Er war verantwortlich fur die Bar Mitzwa der Kinder nahm Eheschliessungen vor und verfasste die vorgeschriebenen aramaischen Ehevertrage Ketubba Seine Arbeit war auf die Vermittlerrolle zwischen Orthodoxie und Reform in der Judischen Gemeinde Berlin gerichtet Gemeinsam mit seinem Kollegen dem Bet Midrasch Rabbinatsassessor Elhanan Rosenstein 1796 1869 fullte er diese Rolle bis ins hohe Alter aus Im Marz 1844 sollte unter der Leitung von Oettinger und Rosenstein ein neuer Religionslehrer und ein zweiter Rabbinatsassessor fur ihre Gemeinde gewahlt werden Die Wahl fiel auf Michael Sachs der aus Prag abberufen wurde Sein damaliger Schuler aus der kleinen judischen Schule in Glogau konnte 21 von 26 Stimmen der Wahlkommission auf sich vereinigen 8 9 Oft hatten sie mit Widerstanden und offener Kritik zu kampfen zum Beispiel in welcher Sprache die Predigten gehalten werden sollten Jiddisch oder Hochdeutsch ob Selbstmorder innerhalb des normalen Friedhofs begraben werden durfen und ein spezielles Problem mit dem Ehrengrab von Samuel Holdheim das Oettinger befurwortete Holdheim erhielt 1847 das Amt des ersten Predigers der 1845 gegrundeten Reformgenossenschaft zu Berlin einer eigenstandigen Gruppierung des Reformjudentums der Berliner judischen Gemeinde Nach seinem Tode kam es zu Streitigkeiten innerhalb der Gemeinde selbst mit Michael Sachs ob er in der Ehrenreihe der Rabbiner begraben werden sollte 10 11 12 Am 7 November 1860 starb Jacob Joseph Oettinger in seinem 81 Lebensjahr und wurde auf dem Judischen Friedhof Schonhauser Allee neben seiner Frau Libe Rosel beigesetzt Graberverzeichnis A 1 41 und A 1 42 13 14 Bekannte Schuler in Berlin Auswahl Bearbeiten Ahron Jonathan Messing 1840 1916 15 Aron Salomo Nathanson 1813 1880 16 Carl Heinemann 1802 1868 17 Eliser Leiser Landshuth 1817 1887 Pseudonym Eli Rust 18 Levi Herzfeld 19 Louis Roth 20 Mayer Messing 1843 1930 21 Moses Mielziner 22 Wolf Aloys Meisel 1815 1867 23 Wolf Landau 24 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Jacob Joseph Oettinger Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oettinger Jacob Joseph deutsche biographie deEinzelnachweise Bearbeiten Gerdien Jonker Etwas hoffen muss das Herz Eine Familiengeschichte von Juden Christen und Muslimen Wallstein Verlag 1879 ISBN 978 3 8353 4217 0 S 57 google de Nathanja Huttenmeister Christiane E Muller Umstrittene Raume judische Friedhofe in Berlin Grosse Hamburger Strasse und Schonhauser Allee Metropol 2005 ISBN 978 3 936411 55 3 S 303 Snippet Ansicht google de Franz D Lucas Heike Frank Michael Sachs der konservative Mittelweg Leben und Werk des Berliner Rabbiners zur Zeit der Emanzipation J C B Mohr Datum 1992 ISBN 978 3 16 145888 0 S 12 google de Sandra 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Joseph Oettinger amp oldid 235805223