www.wikidata.de-de.nina.az
Levi Herzfeld geboren am 28 Dezember 1 1810 in Ellrich gestorben am 11 Marz 1884 in Braunschweig war ein deutscher Rabbiner und von 1843 bis 1884 Landesrabbiner des Herzogtums Braunschweig Levi Herzfeld 1810 1884 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Braunschweigischer Landesrabbiner 1 2 Ehrungen 1 3 Familie 2 Schriften Auswahl 3 Literatur 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenDer Sohn des Kaufmanns Ruben Herzfeld und dessen Ehefrau Friederike geb Levi besuchte von 1826 bis 1830 das Gymnasium in Nordhausen Das Talmud Studium begann er in Wurzburg bei Rabbiner Abraham Bing und setzte es in Braunschweig bei Landesrabbiner Samuel Levi Egers fort In Berlin immatrikulierte er sich am 27 April 1833 Dort war er Schuler des Rabbiners Jacob Joseph Oettinger und des judischen Gelehrten Leopold Zunz Am 8 April 1836 wurde er dort promoviert 2 Braunschweigischer Landesrabbiner Bearbeiten Nach Beendigung des Studiums wurde Herzfeld 1836 in Braunschweig Rabbineradjunkt unter Landesrabbiner Egers der ihn ordinierte Dort fuhrte er die deutsche Sprache in der Synagoge ein da Hebraisch von vielen Gemeindemitgliedern nicht verstanden wurde 1841 wurde er Leiter der dortigen Religionsschule Er wurde im Jahre 1842 als Nachfolger Egers zum Rabbiner der Judischen Stadtgemeinde Braunschweig gewahlt was durch das braunschweigische Staatsministerium bestatigt wurde 1843 wurde Herzfeld gegen anfangliche Proteste der Wolfenbutteler Judischen Gemeinde Landesrabbiner fur das gesamte Herzogtum Braunschweig Mit Hilfe des Staatsministeriums konnte er rasch seine Stellung festigen Ein bedeutendes Ereignis seines Rabbinats war die 1844 in Braunschweig abgehaltene von Reformplanen gepragte erste Allgemeine deutsche Rabbinerkonferenz die er mit initiierte 3 Herzfeld selbst stand dem Reformjudentum zwar nahe lasst sich aber weder der reformierten noch der orthodoxen Richtung zuordnen Die unter Herzfeld 1875 eingeweihte Neue Synagoge in der Alten Knochenhauerstrasse in Braunschweig wies im Sinne des Reformjudentums eine Orgel auf Sein wissenschaftliches Schaffen umfasst Arbeiten zur judischen Synagogalmusik und poesie Herzfelds Interesse richtete sich auch auf die Wirtschaftsgeschichte der Juden Er gilt als erster Verfasser einer judischen Handelsgeschichte die 1879 erschien Zusammen mit dem Magdeburger Rabbiner Ludwig Philippson 1811 1889 und dem Leipziger A Meyer Goldschmidt war er bis 1873 Leiter des Instituts zur Forderung der israelitischen Literatur An seinem Lebensende ausserte sich Herzfeld 1884 resignierend zum aufziehenden Antisemitismus Ich breche ab weil ich einsehe dass trotz allem wir Juden nicht in der Lage sind mit den Antisemiten den Kampf aufzunehmen sondern besser daran tun in ihnen das allmahliche Erwachen der Gerechtigkeit und der Humanitat geduldig abzuwarten 4 Im Amt des Landesrabbiners folgte ihm Gutmann Rulf der ihm seit 1882 als Adjunkt zur Seite gestanden hatte Ehrungen Bearbeiten Herzog Wilhelm verlieh ihm 1879 den Professorentitel 3 Familie Bearbeiten Herzfeld heiratete 1844 in Winsen an der Luhe Georgine Salomon 1822 1887 Das Ehepaar hatte acht Kinder Herzfeld starb am 11 Marz 1884 in Braunschweig seine Ehefrau am 8 August 1887 in Hannover Beider Ehrengrab befindet sich auf dem Alten Judischen Friedhof an der Hamburger Strasse in Braunschweig 3 Schriften Auswahl BearbeitenChronologia Judicum et primorum regum Hebraeorum Berlin 1838 Das Buch Kohelet ubersetzt u erlautert Eduard Leibrock Braunschweig 1838 Das Deutsche in der Liturgie der Braunschweiger Synagoge eingefuhrt noch unter dem seligen Landesrabbiner S L Egers Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1844 Digitalisat Zwei Predigten uber die Lehre vom Messias Friedrich Vieweg und Sohn Braunschweig 1844 Vorschlage zu einer Reform der jud Ehe Gesetze Braunschweig 1846 Drei Abhandlungen zur Synagogengeschichte Uber einige biblische Bucher Die Entstehung der Quadratschrift Die Entstehung des Bibel Canons Nordhausen 1846 Geschichte des Volkes Israel von der Zerstorung des ersten Tempels bis zur Einsetzung des Makkabaers Schimon zum hohen Priester und Fursten Bd 1 Von der Zerstorung des ersten Tempels bis Esra Westermann Braunschweig 1847 Bd 2 Geschichte des Volkes Israel von Vollendung des zweiten Tempels bis zur Einsetzung des Mackabaers Schimon zum hohen Priester und Fursten 2 vermehrte Aufl Carl Wilfferodt Leipzig 1863 Drei Abhandlungen zur Synagogengeschichte Nordhausen 1856 Predigt zum Jubelfeste des 1000jahrigen Bestehens der Stadt Braunschweig 1861 Revidirte Agende der Gebrauche und Gebete in Sterbefallen eingefuhrt in Braunschweig 1866 Handelsgeschichte der Juden des Alterthums Braunschweig 1879 Literatur BearbeitenReinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 ISBN 3 92 526824 3 Horst Rudiger Jarck Gunter Scheel Hrsg Braunschweigisches Biographisches Lexikon 19 und 20 Jahrhundert Hahnsche Buchhandlung Hannover 1996 ISBN 3 7752 5838 8 S 269 Eintrag HERZFELD Levi Prof Dr In Michael Brocke und Julius Carlebach Herausgeber bearbeitet von Carsten Wilke Biographisches Handbuch der Rabbiner Teil 1 Die Rabbiner der Emanzipationszeit in den deutschen bohmischen und grosspolnischen Landern 1781 1871 K G Saur Munchen 2004 ISBN 3 598 24871 7 S 428 ff George Y Kohler Herausgeber Der judische Messianismus im Zeitalter der Emanzipation Reinterpretationen zwischen davidischem Konigtum und endzeitlichem Sozialismus Walter de Gruyter 2014 ISBN 978 3 11 028429 4 S 147 ff Einzelnachweise Bearbeiten Reinhard Bein Ewiges Haus Judische Friedhofe in Stadt und Land Braunschweig Braunschweig 2004 S 175 Levi Herzfeld Gustav Karpeles Handelsgeschichte der Juden des Alterthums Meyer 1894 S 5 google de a b c Peter Schulze Mit Davidsschild und Menora Bilder judischer Grabstatten in Braunschweig Peine Hornburg Salzgitter und Schoningen Ausstellung 1997 2002 in Schriftenreihe Regionale GewerkschaftsBlatter herausgegeben von DGB Region SudOstNiedersachsen Hannover 2003 S 8 Horst Rudiger Jarck Gerhard Schildt Hrsg Die Braunschweigische Landesgeschichte Jahrtausendruckblick einer Region Braunschweig 2000 S 847 Normdaten Person GND 116761040 lobid OGND AKS LCCN nr98032461 VIAF 57374916 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Herzfeld LeviKURZBESCHREIBUNG deutscher RabbinerGEBURTSDATUM 28 Dezember 1810GEBURTSORT EllrichSTERBEDATUM 11 Marz 1884STERBEORT Braunschweig Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Levi Herzfeld amp oldid 218599252