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Der Judische Friedhof in Hanau ist ein historischer heute nicht mehr genutzter Friedhof in der Stadt Hanau Judischer Friedhof in Hanau Blick vom Eingangsbereich Altere Grabsteine aus Sandstein links jungerer Teil des Friedhofs rechts des Weges Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Anlage 3 Bedeutung 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenUber die Geschichte der mittelalterlichen Judischen Gemeinde in der Stadt Hanau ist wenig bekannt Eine judische Gemeinde in Hanau wurde in den Pestpogromen des Jahres 1349 vernichtet Aber schon 1351 verlieh Konig Karl IV an Ulrich III von Hanau das Judenregal was nur Sinn ergibt wenn sich zu diesem Zeitpunkt in der Herrschaft Hanau Juden aufhielten Im 16 Jahrhundert existierte jedenfalls keine judische Gemeinde in Hanau mehr Wo der mittelalterliche judische Friedhof in Hanau genau lag ist unbekannt Der Flurname Alter Judenkirchhof lasst die ungefahre Lage einen Kilometer sudostlich des erhaltenen vermuten nbsp Altester Teil im Norden mit stark verwitterten und eingesunkenen Grabsteinen nbsp Ansicht von Sudosten nbsp stark eingewachsener GrabsteinIm Dezember 1603 erliess Graf Philipp Ludwig II im Rahmen seiner Wirtschaftsforderungspolitik fur die Grafschaft Hanau Munzenberg ein Privileg zur Ansiedlung einer judischen Gemeinde in Hanau Zwischen der Alt und der Neustadt entstand im Bereich des Zwingers der Altstadtbefestigung die Judengasse heute Nordstrasse Die Gemeinde war direkt der graflichen Verwaltung unterstellt nicht einer der beiden Stadtverwaltungen von Alt oder Neustadt Hanau Diese Gemeinde grundete den heute noch erhaltenen Friedhof Ein erster schriftlicher Beleg von seiner Existenz stammt aus dem Jahr 1616 der alteste erhaltene Grabstein stammt aus dem Jahr 1637 1758 kam es zu erheblichen Zerstorungen durch franzosische Soldaten die im Zuge des Siebenjahrigen Krieges aus Grabsteinen Schanzen errichteten Die letzte Bestattung fand im Sommer 1938 statt Im Novemberpogrom 1938 wurde die am Muhltorweg gelegene Leichenhalle durch Brandstiftung zerstort Sonst aber uberstand der Friedhof die Zeit des Nationalsozialismus weitgehend unbeschadet Anlage Bearbeiten1712 und 1856 wurde der Friedhof erweitert 1856 auch mit einer massiven Mauer umfriedet Das Areal ist nahezu rechteckig und liegt heute mitten im bebauten Stadtgebiet Durch seinen alten Baumbestand bildet er eine grune Insel im nordostlichen Teil der Innenstadt Seit 1940 befindet sich der Friedhof im Besitz der Stadt Er ist allgemein nicht zuganglich kann aber im Rahmen gelegentlicher Fuhrungen besichtigt werden Bedeutung BearbeitenErhalten sind heute noch 1261 Grabdenkmaler Eine Besonderheit des Hanauer Friedhofs sind die alteren Grabsteine mit Hauszeichen Sie zeigen oft als figurliches Relief ein Symbol fur das jeweilige Wohnhaus des Bestatteten Der Friedhof ist ein Kulturdenkmal nach dem Hessischen Denkmalschutzgesetz 1 Grabsteine mit Hauszeichen Auswahl nbsp Jehuda Lob Wetzlar 1772 Haus Zum Krebs 2 nbsp Frumet Tochter des Jakob Schlomo Ehefrau des Perle 1705 Haus Zum Karpfen 3 nbsp Sara Sonneberg geborene Florsheimer 1846 Haus Zum Baren 4 nbsp Jutle Tochter des Naftali ha Levi Ehefrau des Sussle 1730 Haus Zur Waage 5 nbsp Meir Bacharach 1733 Haus Zum goldenen Schiff 6 Literatur BearbeitenDer Judische Friedhof in Hanau Sammelband Hanauer Geschichtsblatter 42 Hanau 2005 u Kommission fur die Geschichte der Juden in Hessen Wiesbaden 2005 ISBN 978 3 921434 25 3 Carolin Krumm Kulturdenkmaler in Hessen Stadt Hanau Herausgegeben vom Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Wiesbaden 2006 ISBN 3 8062 2054 9 Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland Kulturdenkmaler in Hessen S 245 Eckhard Meise Hanaus Judischer Friedhof In Stadtzeit 6 700 Jahre Stadtrecht 400 Jahre Judenstattigkeit Hanau 2003 ISBN 3 9806988 8 2 S 261f Eckhard Meise Fur jede Gemeinde einen Totenhof Historische Friedhofe in Hanau In KulturRegion Frankfurt RheinMain gGmbH Hrsg Garten RheinMain Vom Klostergarten zum Regionalpark Societats Verlag Frankfurt 2006 ISBN 3 7973 0981 3 S 180f Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Judischer Friedhof Hanau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Landesamt fur Denkmalpflege Hessen Hrsg Judischer Friedhof In DenkXweb Online Ausgabe von Kulturdenkmaler in Hessen Judischer Friedhof Hanau bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Krumm S 245 Wetzlar Jehuda Lob 1772 Hanau Judische Grabstatten in Hessen Stand 19 Marz 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 3 September 2015 Frumet Tochter des Jakob Schlomo Ehefrau des Perle 1705 Hanau Judische Grabstatten in Hessen Stand 18 Juni 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 5 Mai 2016 Sonneberg Sara geboren Florsheimer 1846 Hanau Judische Grabstatten in Hessen Stand 16 Juni 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 5 Mai 2016 Jutle Tochter des Naftali ha Levi Ehefrau des Sussle 1730 Hanau Judische Grabstatten in Hessen Stand 19 Marz 2015 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 5 Mai 2016 Bacharach Meir 1733 Hanau Judische Grabstatten in Hessen Stand 21 Januar 2016 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Hessisches Institut fur Landesgeschichte abgerufen am 5 Mai 2016 Judische Friedhofe im Main Kinzig Kreis Altengronau Altwiedermus Aufenau Bad Orb Birstein Budesheim Eckardroth Gelnhausen Gettenbach Grosskrotzenburg Hain Grundau Hanau Heldenbergen alter Friedhof Heldenbergen neuer Friedhof Langenselbold Markobel Niedermittlau Ruckingen Salmunster Schluchtern alt Schluchtern neu Steinheim alter Friedhof Steinheim neuer Friedhof Vollmerz Windecken 50 134196682046 8 9249324798584 Koordinaten 50 8 3 1 N 8 55 29 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judischer Friedhof Hanau amp oldid 232341739