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Die Judische Gemeinde Kunzelsau der heutigen Kreisstadt des Hohenlohekreises im nordlichen Baden Wurttemberg entstand in der Mitte des 19 Jahrhunderts und wurde durch die nationalsozialistische Verfolgung ausgeloscht Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Nationalsozialistische Verfolgung 3 Gemeindeentwicklung 4 Synagoge 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenJuden lebten bereits im Mittelalter in Kunzelsau Bei der Judenverfolgung durch die Banden des Ritters Rintfleisch im Jahr 1298 wurden auch in Kunzelsau Juden ermordet Um 1550 wurden von den Herren von Stetten wieder Juden aufgenommen Die anderen Grundherren waren damit nicht einverstanden und deshalb wurden die Juden um 1580 81 wieder aus Kunzelsau vertrieben Ab 1853 zogen aus den umliegenden Dorfern vor allem aus Berlichingen Braunsbach Ernsbach Hohebach und Nagelsberg Juden nach Kunzelsau da sie dort bessere wirtschaftliche Moglichkeiten hatten Die judische Gemeinde in Kunzelsau war seit 1876 eine Filialgemeinde der judischen Gemeinde in Nagelsberg und wurde Ende des 19 Jahrhunderts zur Judischen Gemeinde Kunzelsau Nagelsberg Die Gemeinde gehorte zum Bezirksrabbinat Braunsbach dessen Sitz 1914 nach Schwabisch Hall verlegt wurde nbsp Die 1907 errichtete Synagoge wurde 1938 zerstortDie judischen Familien die hauptsachlich vom Handel lebten waren ein wichtiger Wirtschaftsfaktor in Kunzelsau Mehrmals wurden judische Burger in den Stadtrat gewahlt Lazarus Baer Max Lowenthal Selig Wissmann Die judische Gemeinde besass seit 1907 eine Synagoge und eine Religionsschule Die judische Gemeinde hatte einen Lehrer angestellt der zugleich als Vorbeter und Schochet tatig war Die Toten der Gemeinde wurden vor allem auf dem judischen Friedhof in Berlichingen beigesetzt Nationalsozialistische Verfolgung Bearbeiten Bereits im Marz 1933 kam es zu antijudischen Ausschreitungen in der Stadt Am 20 Marz 1933 fuhrten SA Leute unter Fuhrung des SA Standartenfuhrers Klein aus Heilbronn und Schutzpolizei eine Waffensuchaktion bei judischen Personen und bei Gegner des NS Regimes durch Der judische Lehrer Julius Goldstein 1939 mit Frau und den beiden Kindern in die USA emigriert wurde von SA Leuten auf das Rathaus geschleppt und derart misshandelt dass der eiserne Synagogenschlussel den er in seiner Hosentasche trug in zwei Stucke zersprang Ein anderes Gemeindeglied David Furchheimer nahm sich auf den Vorfall hin das Leben 1 Der Vorsteher der judischen Gemeinde der Kaufmann Max Ledermann wurde in der Nacht auf den 21 Marz ebenfalls von der SA misshandelt als er Lehrer Goldstein besuchen wollte und starb in dessen Haus an einem Herzschlag 2 3 4 Beim Novemberpogrom 1938 wurde die Synagoge zerstort Bis zu den Deportationen 1941 42 mussten die noch in der Stadt lebenden judischen Burger in sogenannte Judenhausern ziehen und wurden zur Zwangsarbeit gezwungen unter anderem im stadtischen Steinbruch Die judische Gemeinde wurde am 12 Juli 1939 offiziell aufgelost Das Gedenkbuch des Bundesarchivs verzeichnet 22 in Kunzelsau geborene judische Burger die dem Volkermord des nationalsozialistischen Regimes zum Opfer fielen 5 Gemeindeentwicklung BearbeitenJahr Gemeindemitglieder in der Gesamteinwohnerschaft1869 30um 1880 119 4 2 1890 103 3 6 1900 114 3 7 1910 921925 78 2 5 1933 65Synagoge Bearbeiten Hauptartikel Synagoge Kunzelsau Literatur BearbeitenKlaus Dieter Alicke Lexikon der judischen Gemeinden im deutschen Sprachraum Band 2 Grossbock Ochtendung Gutersloher Verlagshaus Gutersloh 2008 ISBN 978 3 579 08078 9 Online Version Martin Frey und Stefan Kraut und lebten unter uns Juden in Kunzelsau Kunzelsau 1993 ohne ISBN Weblinks BearbeitenJudische Gemeinde Kunzelsau bei Alemannia JudaicaEinzelnachweise Bearbeiten Alemannia Judaica abgerufen am 11 Dezember 2012 Als Nazi Schlager ihr Unwesen trieben auf stimme de Ledermann Max im Gedenkbuch des Bundesarchivs Hohenloher waren die ersten Opfer auf stimme de Gedenkbuch Opfer der Verfolgung der Juden unter der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft in Deutschland 1933 1945 Abgerufen am 11 Dezember 2012 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Judische Gemeinde Kunzelsau amp oldid 205962320