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Das ius auxilii Beistandsrecht war seit der Romischen Republik die alteste konstitutionelle Befugnis der Volkstribunen tribuni plebis welche den einzelnen romischen Burger vor staatlicher Willkur der Magistrate schutzte 1 Das ius auxilii kann als organisierte Selbsthilfe gegen das patrizische imperium verstanden werden auch als Notwehrrecht 2 Inhaltsverzeichnis 1 Republik 2 Prinzipat 3 Literatur 4 EinzelnachweiseRepublik BearbeitenNach aussen hin nahmen die Tribune bereits in pradecemviraler Zeit Hilferechte als Schutzbeamte der Plebs fur sich in Anspruch Gebrauch machten sie davon wenn Ubergriffe der Adelsgewalt drohten Dieses Hilfeleistungs und das damit spater verknupfte Interzessionsrecht ius intercedendi sowie das Verbietungsrecht ius prohibendi eines unantastbaren plebejischen Volkstribuns war zusammen mit dem Provokationsrecht ius provocationis das verfassungspragende Ergebnis fur die Republik aus den Standekampfen mit den Patriziern Mit dem Recht zur Interzession konnten unliebsame Amtshandlungen auf Augenhohe verhindert werden Die damit verknupfte tribunizische Gewalt erzeugte die Unverletzlichkeit der Tribune 3 1 Die Sakrosanktitat wiederum war ein feierlich erklartes Abwehrrecht gegen die Staatsgewalt die diesen offenen Widerstand hinnahm 4 Das ius auxilii konnte in Krisenzeiten vom Burger jedoch nicht in Anspruch genommen werden Die Anordnungen und Erlasse des Diktators waren in seiner halbjahrigen Amtszeit absolut und unumkehrbar Prinzipat BearbeitenNeben der schon innehabenden Unverletzlichkeit eines Volkstribunen beanspruchte Kaiser Augustus 30 v Chr noch neben anderen Amtsattributen explizit das ius auxilii fur sich Das Vorgehen legalisierte er indem das plebejische Amt tribuni plebis von der Amtsgewalt tribunicia potestas getrennt und somit die tribunizische Rechtskompetenz potestas auf ihn als Patrizier ubertragen wurde Augustus beanspruchte sodann lebenslangliches imperium proconulare maius 1 Literatur BearbeitenJochen Bleicken Augustus Eine Biographie Rowohlt Taschenbuch Verl Reinbek bei Hamburg 2010 ISBN 978 3 499 62650 0 S 350 352 Max Kaser Romische Rechtsgeschichte Verlag Vandenhoeck amp Ruprecht 2 Auflage Gottingen 1967 S 41 45 88 103 Digitalisat Wolfgang Kunkel Martin Schermaier Romische Rechtsgeschichte 13 Auflage Bohlau Koln u a 2001 ISBN 978 3 8252 2225 3 S 21 27 30 91 110 111 Wolfgang Kunkel mit Roland Wittmann Staatsordnung und Staatspraxis der romischen Republik Zweiter Abschnitt Die Magistratur Munchen 1995 ISBN 3 406 33827 5 von Wittmann vervollstandigte Ausgabe des von Kunkel unvollendet nachgelassenen Werkes S 587 592 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Herbert Hausmaninger Walter Selb Romisches Privatrecht Bohlau Verlag Wien 1981 9 Aufl 2001 Bohlau Studien Bucher ISBN 3 205 07171 9 S 7 11 Jochen Bleicken Das Volkstribunat der klassischen Republik Studien zu seiner Entwicklung zwischen 287 und 133 v Chr Zetemata Band 13 Beck Munchen 1955 2 Auflage 1968 S 48 Titus Livius 3 55 6 Stefan Malorny Exekutive Vetorechte im deutschen Verfassungssystem Eine systematische Darstellung und kritische Wurdigung unter besonderer Berucksichtigung der rechtshistorischen Herausbildung sowie der institutionellen Einpassung in die parlamentarischen Demokratiestrukturen Deutschlands und Europas Gottinger Schriften zum Offentlichen Recht Bd 2 Universitats Verlag Gottingen 2011 zugleich Dissertation an der Universitat Gottingen 2010 ISBN 978 3 86395 002 6 S 13 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ius auxilii amp oldid 221935218