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Die Isomorphiesatze sind zwei mathematische Satze die Aussagen uber Gruppen machen Sie lassen sich auch auf komplexere algebraische Strukturen ubertragen und sind somit ein wichtiges Resultat der universellen Algebra Die Isomorphiesatze sind eine direkte Folgerung aus dem Homomorphiesatz der entsprechenden algebraischen Struktur Manchmal wird der Homomorphiesatz als erster Isomorphiesatz bezeichnet Die unten angegebenen Satze heissen dann dementsprechend zweiter bzw dritter Isomorphiesatz Inhaltsverzeichnis 1 Gruppentheorie 1 1 Erster Isomorphiesatz 1 2 Zweiter Isomorphiesatz 2 Ringe 2 1 Erster Isomorphiesatz 2 2 Zweiter Isomorphiesatz 3 Vektorraume abelsche Gruppen oder Objekte einer beliebigen abelschen Kategorie 4 Literatur 5 WeblinksGruppentheorie BearbeitenErster Isomorphiesatz Bearbeiten Es seien G displaystyle G nbsp eine Gruppe N displaystyle N nbsp ein Normalteiler in G displaystyle G nbsp und H displaystyle H nbsp eine Untergruppe von G displaystyle G nbsp Dann ist auch das Komplexprodukt H N h n h H n N displaystyle HN hn mid h in H n in N nbsp eine Untergruppe von G displaystyle G nbsp N displaystyle N nbsp ist ein Normalteiler in H N displaystyle HN nbsp und die Gruppe H N displaystyle H cap N nbsp ist ein Normalteiler in H displaystyle H nbsp Es gilt H H N H N N displaystyle H H cap N cong HN N nbsp Dabei bezeichnet displaystyle cong nbsp die Isomorphie von Gruppen Der Isomorphismus der dabei ublicherweise gemeint ist wird als kanonischer Isomorphismus bezeichnet Er wird gemass dem Homomorphiesatz von der surjektiven Abbildung f H H N N h h N displaystyle f colon H to HN N quad h mapsto hN nbsp induziert denn es gilt offenbar kern f a H a N N a H a N H N displaystyle operatorname kern left f right left a in H mid aN N right left a in H mid a in N right H cap N nbsp Aus dem ersten Isomorphiesatz erhalt man als Spezialfall die anschauliche Aussage dass man genau dann mit N displaystyle N nbsp erweitern darf wenn H N 0 displaystyle H cap N 0 nbsp Zweiter Isomorphiesatz Bearbeiten Es seien G displaystyle G nbsp eine Gruppe H displaystyle H nbsp ein Normalteiler in G displaystyle G nbsp und N displaystyle N nbsp eine Untergruppe von H displaystyle H nbsp die Normalteiler in G displaystyle G nbsp ist Dann gilt G N H N G H displaystyle G N H N cong G H nbsp In diesem Fall kann man kanonische Isomorphismen in beide Richtungen angeben einerseits induziert durch G N G H g N g H displaystyle G N to G H quad gN mapsto gH nbsp andererseits durch G G N H N g g N H N displaystyle G to G N H N quad g mapsto gN H N nbsp Anschaulich ausgedruckt besagt der zweite Isomorphiesatz dass man N displaystyle N nbsp kurzen darf Ringe BearbeitenIn angepasster Form gelten die Isomorphiesatze auch fur Ringe Erster Isomorphiesatz Bearbeiten Es seien R displaystyle R nbsp ein Ring a displaystyle mathfrak a nbsp ein Ideal von R displaystyle R nbsp und S displaystyle S nbsp ein Unterring von R displaystyle R nbsp Dann ist die Summe S a s a s S a a displaystyle S mathfrak a s a mid s in S a in mathfrak a nbsp ein Unterring von R displaystyle R nbsp und der Schnitt S a displaystyle S cap mathfrak a nbsp ein Ideal von S displaystyle S nbsp Es gilt S S a S a a displaystyle S S cap mathfrak a cong S mathfrak a mathfrak a nbsp Dabei bezeichnet displaystyle cong nbsp die Isomorphie von Ringen Zweiter Isomorphiesatz Bearbeiten Es seien R displaystyle R nbsp ein Ring b a displaystyle mathfrak b subseteq mathfrak a nbsp zwei Ideale von R displaystyle R nbsp Dann ist a b a b a a displaystyle mathfrak a mathfrak b a mathfrak b mid a in mathfrak a nbsp ein Ideal von R b displaystyle R mathfrak b nbsp Es gilt R b a b R a displaystyle R mathfrak b mathfrak a mathfrak b cong R mathfrak a nbsp Vektorraume abelsche Gruppen oder Objekte einer beliebigen abelschen Kategorie BearbeitenEs seien M N Q P displaystyle M N subseteq Q subseteq P nbsp Vektorraume uber einem Korper oder abelsche Gruppen oder allgemeiner Moduln uber einem Ring oder ganz allgemein Objekte einer abelschen Kategorie Dann gilt M M N M N N displaystyle M M cap N cong M N N nbsp P N Q N P Q displaystyle P N Q N cong P Q nbsp Auch hier steht das Symbol displaystyle cong nbsp fur die Isomorphie der entsprechenden algebraischen Strukturen bzw Objekte in der jeweiligen Kategorie Die kanonischen Isomorphismen sind eindeutig dadurch bestimmt dass sie mit den beiden kanonischen Pfeilen von M displaystyle M nbsp bzw P displaystyle P nbsp kompatibel sind Eine weitreichende Verallgemeinerung der Isomorphiesatze liefert das Schlangenlemma Literatur BearbeitenSiegfried Bosch Algebra 8 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2013 ISBN 978 3 642 39566 6 Kapitel 1 2 Christian Karpfinger Kurt Meyberg Algebra 3 Auflage Springer Berlin Heidelberg 2013 ISBN 9783827430113 Kapitel 4 6 Weblinks Bearbeitenmatheplanet com Gruppenzwang IV Ausfuhrliche Erklarungen und Beweise der Isomorphiesatze Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isomorphiesatz amp oldid 219587275