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Isaak Blum auch Isaac Blum 11 April 1833 in Diersburg 25 April 1903 1 in Frankfurt am Main war ein deutscher Padagoge und Naturwissenschaftler Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Literatur 5 Weblinks 6 EinzelnachweiseLeben BearbeitenIsaak Blum ging von 1839 bis 1844 in die Elementarschule der Judischen Gemeinde Diersburg Im Alter von elf Jahren kam er in die Tora Schule in Schirrhofen heute Schirrhoffen im Elsass besuchte danach in Breisach am Rhein die Hohere Schule Oberschule und nahm da seine Eltern nicht das Schulgeld fur das Lyzeum Gymnasium in Freiburg aufbringen konnten ab April 1848 Privatunterricht beim Lehrer und Pfarrer seines Heimatdorfes Nach bestandenem Examen absolvierte er 1849 fur zwei Jahre in Karlsruhe das evangelische Lehrerseminar heute Padagogische Hochschule Karlsruhe Im April 1851 trat er eine freigewordene Stelle als dritter Lehrer an der israelitischen Gemeindeschule in Karlsruhe an nebenbei erlernte er in dieser Zeit Franzosisch Englisch und bildete sich naturwissenschaftlich weiter 2 Im Oktober 1855 ubersiedelte er nach Frankfurt am Main 3 und begann im April 1856 als Schulmeister am Philanthropin Realgymnasium der Israelitischen Gemeinde zu unterrichten Anfanglich in den unteren Klassen und als Franzosischlehrer tatig wo er die veraltete Buchstabiermethode durch das Schreiblesen ersetzte erhielt er 1860 eine ordentliche Lehrerstelle Nebenher engagierte er sich zunachst in der fruhen Turnbewegung interessierte sich jedoch zunehmend fur Naturwissenschaften Unterstutzt vom damaligen Direktor des Philanthropins Hermann Baerwald besuchte Blum Vorlesungen von Rudolf Christian Bottger Gustav Lucae 1814 1885 Fritz Noll Hermann Theodor Geyler 1835 1889 Karl von Fritsch und anderen arbeitete mehrere Jahre im chemischen Laboratorium von Julius Lowe beim Physikalischen Verein und legte eine Mineraliensammlung an Bald wurde Blum zum angesehenen Oberlehrer befordert und ihm der naturwissenschaftliche Unterricht in den hoheren Klassen des Philanthropins ubertragen 1868 wurde er als Mitglied der Senckenbergischen Naturwissenschaftlichen Gesellschaft SNG aufgenommen ab 1870 als arbeitendes Mitglied Er wurde mehrfach jeweils fur eine Zweijahresperiode in die Direktion gewahlt 1873 74 und 1885 86 war er Erster Sekretar 1890 91 Zweiter Direktor In drei Zweijahresperioden 1893 94 1897 98 und 1901 02 war er deren Erster Direktor somit auch Leiter des der SNG zugeordneten Naturmuseums Senckenberg Ausserdem war er langjahrig in verschiedenen Kommissionen der SNG tatig 1889 ubernahm er die Leitung der Sektion Botanik der SNG Er war daneben in weiteren naturwissenschaftlichen Vereinigungen Frankfurts aktiv so beim Physikalischen Verein und dem Verein fur naturwissenschaftliche Unterhaltung Blum veroffentlichte zahlreiche naturkundliche Schriften zu Flora und Fauna Bekannt wurde insbesondere seine Abhandlung uber die Verbreitung der Kreuzotter in Deutschland Isaak Blums Sohn Ferdinand Blum 1865 1959 4 der Mediziner und ebenfalls Biologe war hat 1893 die gewebehartenden und antiseptischen Eigenschaften von Formaldehyd die wassrige Losung wurde je nach Hersteller Formol Formalin oder Formalose genannt und damit seine Eignung zur Anfertigung von Praparaten entdeckt weiter untersucht und seine Forschungsergebnisse in primar medizinischen Zeitschriften publiziert weshalb er heute als derjenige angesehen wird der dieses Mittel in die Praxis einfuhrte 5 6 7 Zeitgleich schlug Isaak Blum in biologischen Fachkreisen vor Formol zu Konservierungszwecken zu verwenden 8 9 10 Seit der Forschungen beider Blums nimmt Formaldehyd als Konservierungsmittel eine dominierende Rolle in der Anatomie Biologie Pathologie und in der Veterinarmedizin ein Ehrungen Bearbeiten1903 wurde Isaak Blum Ewiges Mitglied der SNG Freunde und Schuler Blums stifteten nach seinem Tod dem Senckenberg Museum eine vom Frankfurter Bildhauer Franz Kruger 1849 1912 geschaffene Marmorbuste 11 Die Gemeinde Diersburg heute Teil der Gemeinde Hohberg im Ortenaukreis benannte 2005 eine Strasse nach ihm Nach Isaak Blum wurden verschiedene Tierarten benannt Vertigo blumi eine fossile Molluskenart Xenia blumi eine Weichkoralle aus der Familie der Alcyonacae und Echiniscus blumii eine Bartierchenart Schriften Bearbeiten Auswahl Die Kreuzotter und ihre Verbreitung in Deutschland In Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Bd 15 1888 H 3 S 121 277 Auch als Sonderdruck Abhandlungen der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Band 135 Kramer Frankfurt am Main 1888 Der Rechneigraben in den stadtischen Anlagen zu Frankfurt am Main in botanischer Beziehung In Real und Volksschule der Israelitischen Gemeinde Schulprogramm Wohlfahrt Frankfurt a M 1880 S 3 40 Die Pyramideneiche bei Harreshausen Grossherzogtum Hessen In Bericht uber die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt am Main 1895 S 92 102 Die zweizeilige Sumpfcypresse am Rechneigraben in Frankfurt a M In Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt a M Knauer Frankfurt a M 1898 S 72 80 zusammen mit Wilhelm Jannicke Botanischer Fuehrer durch die staedtischen Anlagen in Frankfurt am Main Promenaden und Nizza in Frankfurt am Main mit 7 Planskizzen Mahlau amp Waldschmidt Frankfurt a M 1892 Zusammenstellung Wissenschaftliche Veroffentlichungen 1826 1897 der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft In Bericht uber die Senckenbergische Naturforschende Gesellschaft Knauer Frankfurt am Main 1897 S 23 80 Die Botanik in Frankfurt a M insbesondere ihre Pflege durch das Senckenbergianum In Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft 1901 S 3 38 Formol als Conservirungsflussigkeit In Zoologischer Anzeiger Bd 16 1893 S 450 auch in Berichte uber die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a M 1896 S 285 sowie als Sonderdruck veroffentlicht Ferdinand Blum Hrsg Aus meines Vaters Liederbuch Weisbrod Frankfurt a M 1904 Literatur BearbeitenUwe Schellinger Vom Land in die Stadt oder Vom Talmud zur Kreuzotter Leben und Wirken des judischen Gelehrten Isaak Blum 1833 1903 aus Diersburg In Historischer Verein fur Mittelbaden Mitgliedergruppe Hohberg Hrsg Diersburg Die Geschichte einer judischen Landgemeinde 1738 1940 Verlag Medien und Dialog Klaus Schubert Haigerloch 2000 S 200 208 und 224 227 ISBN 3 933231 80 9 Nachruf des Frankfurter Gymnasiallehrers Heinrich Reichenbach in Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft Frankfurt am Main 1903 S 160 164 mit Portratbild zwischen Programm und Titelblatt Wilhelm Kallmorgen Siebenhundert Jahre Heilkunde in Frankfurt am Main Diesterweg Frankfurt 1936 S 225 Bernd Rottenecker Isaak Blum 1833 1903 Biologe In Jurgen Stude Bernd Rottenecker Dieter Petri Judisches Leben in der Ortenau Buhl seitenweise 2018 ISBN 978 3 943874 25 9 S 170 171 Weblinks BearbeitenBlum Isaac Hessische Biografie Stand 20 September 2022 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main 1905 S 33 Hingegen ist in Leopoldina Amtliches Organ der Kaiserlichen Leopoldino Carolinischen Deutschen Akademie der Naturforscher Halle an der Saale 1908 S 100 der Todestag mit 24 April 1903 angegeben Berichte aus der Geschichte der judischen Gemeinde Diersburg und Nachruf von H Reichenbach Staatsarchiv Freiburg Bestand B 728 1 Landratsamt Offenburg Ortsakten Diersburg Staatsangehorigkeit und Auswanderung Nr 465 Entlassung des Isaak Blum aus dem Badischen Staatsverband 4 Bl 1863 Ferdinand Blum Internationales Biographisches Archiv 06 1960 vom 1 Februar 1960 im Munzinger Archiv Artikelanfang frei abrufbar Ferdinand Blum Der Formaldehyd als Antisepticum In Munch Med Wochenschr 8 Aug 601 1893 Ferdinand Blum Notiz uber die Anwendung des Formaldehyds Formol als Hartungs und Conservierungsmittel In Anat Anz 9 1894 S 229 231 Ferdinand Blum Der Formaldehyd als Hartungsmittel In Zschr f Mikro und mikrosk Tech 10 1893 S 314 315 Georg Dhom Geschichte der Histopathologie Springer Wissenschaftsverlag Heidelberg 2001 ISBN 354067490X S 744 Werner Gerabek Bernhard D Haage Gundolf Keil Wolfgang Wegner Enzyklopadie Medizingeschichte Walter de Gruyter Berlin u New York 2005 ISBN 3110157144 S 410 Isaak Blum Formol als Conservierungsflussigkeit In Zool Anz 16 1893 S 450 452 Isaak Blum Erfahrungen mit der Formolconservirung In Ber d Senkenbergischen Naturf Ges Frankfurt 1896 S 285 301 Bericht der Senckenbergischen Naturforschenden Gesellschaft in Frankfurt am Main 1905 S 33 Normdaten Person GND 1012583155 lobid OGND AKS VIAF 171304157 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Blum IsaakALTERNATIVNAMEN Blum Isaac Blum J KURZBESCHREIBUNG deutscher NaturwissenschaftlerGEBURTSDATUM 11 April 1833GEBURTSORT DiersburgSTERBEDATUM 25 April 1903STERBEORT Frankfurt am Main Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Isaak Blum amp oldid 232162141