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Irene Wosikowski 9 Februar 1910 in Danzig 27 Oktober 1944 in Berlin Plotzensee war eine Widerstandskampferin gegen den Nationalsozialismus in der Resistance Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben Bearbeiten nbsp Ehrenhain 2 Reihe links 2 Kissenstein Irene Wosikowski nbsp Ehrenfeld links ganz hinten jenseits des Weges Kissensteine WosikowskiIn einem sozialdemokratischen Elternhaus aufgewachsen fand Irene Wosikowski fruh Anschluss an die marxistische Jugendbewegung Sie war die Tochter der Hamburger Burgerschaftsabgeordneten Alice Wosikowski 1886 1949 Nach dem Besuch der Handelsschule arbeitete sie als Stenotypistin 1924 trat sie dem KJVD bei Seit 1930 lebte sie in Berlin wo sie Mitglied der KPD wurde 1933 wurde sie zu einem zweijahrigen Lehrgang an die Internationale Lenin Schule der Komintern delegiert Nach deren Abschluss erhielt sie den Auftrag nach Paris zu gehen Dort arbeitete sie im Verlag der Deutschen Volks Zeitung bis zu ihrer Internierung im Lager Gurs Im Juni 1940 konnte sie zusammen mit Luise Kraushaar und Thea Saefkow fliehen Als sie nach der Flucht in Marseille aus dem Zug stieg wurde sie von franzosischen Gendarmen verhaftet und mehrere Monate gefangen gehalten Nach ihrer Freilassung organisierte sie mit anderen deutschen Antifaschisten um Lex Ende Hilfen fur Gefangene des Vichy Regimes darunter viele ehemalige Spanienkampfer In Marseille fand Irene Wosikowski mit falschen Ausweisen als Paulette Monier und Marie Louise Durand Anschluss an die franzosische Widerstandsbewegung und ubernahm nach der Besetzung auch des sudlichen Teils Frankreichs im November 1942 die gefahrvolle Aufgabe Gesprache mit deutschen Soldaten zu fuhren um sie zum Nachdenken uber Sinn und Zweck des Volkermordes zu veranlassen Im Juli 1943 geriet sie dabei an den Marinesoldaten Hermann Frischalowski der ein Spitzel der Gestapo war und sie wurde am 26 Juli verhaftet Trotz intensiver Folter durch die Gestapo blieb sie standhaft und nannte die Namen ihrer Kampfgefahrten nicht Sie rettete damit nicht nur ihre deutschen Genossen sondern auch das Leben vieler franzosischer italienischer und polnischer Widerstandskampfer mit denen sie zusammengearbeitet hatte Besonders unmenschlich waren die Folterungen in der Marseiller Gestapozentrale in der Paradiesgasse Nach einiger Zeit wurde sie nach Paris transportiert dort erneut gefoltert und nach ihren Kontakten befragt Nach Hamburg Fuhlsbuttel uberfuhrt wurde sie wiederum gefoltert Die Folterungen wurden bis zum Prozess am 13 September 1944 vor dem Volksgerichtshof in Berlin im Frauengefangnis Barnimstrasse fortgesetzt Das Freisler Gericht verurteilte sie zum Tode Das Urteil wurde am 27 Oktober 1944 in der Hinrichtungsstatte Plotzensee vollstreckt Am 13 Januar 1948 erhob Alice Wosikowski beim Amtsgericht Stade Anklage gegen den Gestapo Spitzel Hermann Frischalowski dem sie Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Denunziation aus politischen Grunden mit Todesfolge vorwarf Das Gericht wies das Verfahren gegen den ehemaligen Matrosen ab weil er nur seine Pflicht erfullt habe Alles gegen Krafte zu tun die die Wehrmacht demoralisieren wollen Alice Wosikowski legte Berufung gegen die Entscheidung ein die jedoch erneut zuruckgewiesen wurde Diese parteiliche Rechtsprechung war kennzeichnend fur die Nachkriegsrechtsprechung in der Bundesrepublik Sie war vielfach von ehemaligen NS Richtern gepragt wie die Filbinger Affare noch 1978 zeigte 1 Das Urteil von 1944 wurde erst durch 1 und 2 des Gesetzes zur Aufhebung nationalsozialistischer Unrechtsurteile in der Strafrechtspflege vom 25 August 1998 aufgehoben Auf dem Ohlsdorfer Friedhof wird im Ehrenhain Hamburgischer Widerstandskampfer mit einem Kissenstein an Irene Wosikowski erinnert Planquadrat L 5 und im Ehrenfeld der Geschwister Scholl Stiftung findet sich ihr Name auf dem gemeinsamen Grabstein ihrer Mutter Alice Wosikowski Planquadrat Bn 73 Nr 93 2 Literatur BearbeitenLuise Kraushaar et al Deutsche Widerstandskampfer Band 2 Dietz Verlag Berlin 1970 S 430 ff Stephan Hermlin Die erste Reihe Verlag Neues Leben Berlin 1951 S 104 ff 5 Auflage 1985 Wosikowski Irene In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Frauen aus Deutschland in der franzosischen Resistance Reihe Arbeiterbewegung Forschungen Dokumente Biografien hrsg v Ulla Plener Berlin 2005 ISBN 3 929390 80 9 S 162 ff Rita Bake Wosikowski Irene In Franklin Kopitzsch Dirk Brietzke Hrsg Hamburgische Biografie Band 7 Wallstein Gottingen 2020 ISBN 978 3 8353 3579 0 S 364 Weblinks BearbeitenSie blieb standhaft bis zum Ende in der taz vom 24 Dezember 2004 Kurt Halker La Femme Allemande auf drafd org Rosa Luxemburg Stiftung Gegen Hitler Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Kurzbiografien PDF 894 kB S 217 Biografie Irene Wosikowski bei frauenbiografien hamburg de Portrat Irene Wosikowski bei garten der frauen de mit BildEinzelnachweise Bearbeiten Ursel Hochmuth 2005 Niemand und nichts wird vergessen Biogramme und Briefe Hamburger Widerstandskampfer 1933 1945 Rezension VSA Verlag Hamburg GmbH ISBN 3 89965 121 9 Kissensteine Wosikowski bei genealogy netNormdaten Person GND 129110388 lobid OGND AKS VIAF 65077114 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Wosikowski IreneALTERNATIVNAMEN Durand Marie Louise Monier PauletteKURZBESCHREIBUNG deutsche WiderstandskampferinGEBURTSDATUM 9 Februar 1910GEBURTSORT DanzigSTERBEDATUM 27 Oktober 1944STERBEORT Berlin Plotzensee Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Irene Wosikowski amp oldid 226299736