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Eine Innendammung selten Innenwarmedammung ist eine Warmedammung die auf der Innenseite von Aussenwanden Decken oder Fussboden angebracht wird die an den Aussenraum grenzen Der Dammstoff selber lasst sich in der Regel einfacher als eine Aussendammung und ohne Gerust anbringen Details wie die Anschlusse zu angrenzenden Bauteilen sind jedoch gegebenenfalls aufwandiger herzustellen Durch die Innendammung werden Warmebrucken ausgeglichen und die Temperatur der raumseitigen Oberflachen von Wand und Decke erhoht sich so dass dort keine Kondensat und Schimmelbildung mehr erfolgen kann und die Gefahr von Kondensation an der Wandoberflache vermindert werden Die Luftfeuchte diffundiert jedoch durch offenporige Dammstoffe hindurch und kann innerhalb der Dammschicht auskondensieren Die Entstehung von Tauwasser im Dammstoff ist darum entweder durch Verwendung eine Dampfbremse zu vermeiden oder Baustoffe zu verwenden welche die kapillare Ableitung der kondensierten Raumluftfeuchte ermoglichen Inhaltsverzeichnis 1 Vorteile und Nachteile 2 Bauphysikalische Besonderheiten 2 1 Ausfuhrung mit Dampfbremse 2 2 Ausfuhrung ohne Dampfbremsbahn 3 Ausfuhrung 3 1 Befestigung von Gegenstanden 4 Materialien 4 1 Dammstoffe 4 1 1 Platten 4 1 2 Fasern Flocken und Schuttungen 4 1 3 Flexible Dammstoffe 4 2 Dampfbremsen 4 3 Beplankung 5 Literatur 6 EinzelnachweiseVorteile und Nachteile BearbeitenEine Innendammung bietet verschiedene Vorteile gegenuber Aussenwanddammung oder Kerndammung Die Fassade bleibt erhalten bzw es konnen auch massive Klinker Naturstein und Sichtbetonfassaden ausgefuhrt werden Es wird kein Gerust und kein Zugang zur Aussenfassade benotigt Es ist eine zeitlich gestaffelte etappenweise Ausfuhrung moglich Eine Person kann die Ausfuhrung alleine bewaltigen Es ist meist nicht erforderlich dass mehrere Personen zugleich den Putz aufziehen um bei grossen Flachen Ansatze zu vermeiden Raume und Wohnungen konnen unabhangig voneinander gedammt werden so dass keine Abstimmung zwischen verschiedenen betroffenen Parteien notwendig ist Eine gezielte Dammung von Einzelflachen ist moglich etwa um Warmebrucken auszugleichen Schimmelschaden zu sanieren oder Kondenswasserbildung in Raumen mit erhohter Luftfeuchtigkeit zu vermeiden Nur zeitweise genutzte Raume heizen sich schneller auf da sich die zu erwarmende Speichermasse reduziert Durch eine Installationsebene oder durch Schlitzen der Innendammung konnen vor dem Verputzen oder Verkleiden auf einfache Weise neue Installationsleitungen verlegt werden Die Stossfestigkeit der Aussenwand wird nicht beeintrachtigt Spechtschaden und Algenbewuchs wie bei Warmedammverbundsystemen kommen nicht vor Nachteile der Innendammung Durch die innenseitige Anbringung des Dammstoffes reduziert sich die Wohnflache wobei Hochleistungsdammstoffe wie Phenolharzschaum Aerogel oder Vakuumdammplatten einen geringeren Platzbedarf haben Die Befestigung sehr schwerer Objekte erfordert in weichen Dammstoffen einen erhohten Aufwand und muss unter Umstanden in der dahinterliegenden Wand durch die Dammung hindurch erfolgen An die Aussenwand anschliessende Decken und Innenwande stellen Warmebrucken dar Gut warmeleitende Innenwande aus Beton oder Kalksandstein mussen gegebenenfalls mit Dammkeilen abgeschirmt werden Holzbalkendecken mussen vor ubermassiger Tauwasserbildung geschutzt werden Die Ausfuhrung ist aufgrund der Anschlusse an Decken und Innenwande aufwandiger Entweder es wird eine zusatzliche fehleranfallige Dampfbremse installiert oder es werden kapillaraktive Dammstoffe eingesetzt die etwas teuerer sind als gewohnliche Mineralfaser und Polystyrolschaumplatten Ab Gebaudeklasse 4 konnen haufig keine brennbaren Dammstoffe mehr eingesetzt werden Die Art der Ausfuhrung und die verwendeten Materialien mussen auf den vorhandenen Wandaufbau abgestimmt werden um in der kalten Jahreszeit Feuchteansammlungen in der Wand zu vermeiden Bereits vorhandene dampfdichte und sperrenden Beschichtungen oder Bekleidungen auf der Aussenwand mussen gegebenenfalls entfernt werden um den kapillaren Wassertransport nicht zu behindern In der Aussenwand oder Decke hinter der Dammung verlaufende Wasser und Abwasserleitungen kuhlen starker ab und mussen vor Frost geschutzt werden Bauphysikalische Besonderheiten BearbeitenDurch eine Warmedammung verschieben sich die hydrothermischen Verhaltnisse im Bauteil Zu beachten ist dass sich Innendammung stellt die Verschiebung der Taupunktebene in dem zu dammenden Bauteil dar 1 Nach der Montage einer Innendammung an einer Aussenwand kann die Temperatur der inneren Oberflache des gedammten Bauteils im Winter stark abfallen da die Dammung das Bauteil nun von der Warme der Innenraume abschirmt Bei einem geringen Warmedurchgangskoeffizient der verwendeten Dammung kann das gedammte aussenliegende Bauteil annahernd die Aussentemperatur annehmen Das Fraunhofer Institut fur Bauphysik rechnet bei einem typischen Wandaufbau mit einer Tiefsttemperatur von 4 C 2 Der Taupunkt der Raumluft wird oft mit durchschnittlich 10 bis 12 C angenommen 3 Bei einer typischen Temperatur der inneren Wandoberflache der Aussenwand von 17 C wird die Taupunkttemperatur bei kalten Aussentemperaturen also etwa in der Mitte des Querschnitts der Innendammung erreicht Ausfuhrung mit Dampfbremse Bearbeiten Wenn Luftfeuchtigkeit aus dem Innenraum in die Dammung diffundiert und dort kondensiert kann dies zur Beschadigungen der Bausubstanz fuhren Um dies zu verhindern wird raumseitig haufig eine Dampfbremse oder Dampfsperre angebracht Ebenso wie die Dampfbremse sollte auch der dahinterliegende Wandaufbau luftdicht ausgefuhrt werden damit es im Falle von Undichtigkeiten in der Ebene der Dampfbremse nicht zu einer Durchstromung der Ebene des Dammstoff mit feuchter Innenraumluft kommen kann Da sich im Winter an dieser Ebene der Taupunkt befindet ware sonst mit der Kondensation von grosseren Feuchtigkeitsmengen zu rechnen 4 Aus dem Holzrahmenbau kommt die Faustregel dass bei beplankten Hohlwanden der s d displaystyle s mathrm d nbsp Wert der inneren Beplankung um den Faktor 7 bis 10 hoher liegen sollte als derjenige des ausseren Luftabschlusses So kann sich auch unter den ungunstigsten Umstanden kein Kondensat bilden 5 Entsprechende Werte sind bei alleiniger Verwendung von OSB Platten zur inneren Beplankung nicht immer zu erreichen Es musste dann eine zusatzliche Dampfbremse vorgesehen werden Auch wenn die Verwendung von Dampfbremsbahnen beziehungsweise folien haufig praktiziert wird ergibt sich hieraus im Schadensfall ein gewisses Risiko Liegt eine Undichtigkeit in der inneren Luftdichtigkeitsebene vor oder sammelt sich infolge eines Wasserschadens Feuchtigkeit in der Wand so behindert die Dampfbremsbahn die Austrocknung nach innen Gleiches gilt wenn die Aussenwande an der Wetterseite eines Gebaudes im Winter haufig von Schlagregen durchfeuchtet werden so dass sich im gesamten Wandquerschnitt eine erhohte Materialfeuchte einstellt Die Verwendung von feuchteadaptiven Dampfbremsbahnen kann das Durchfeuchtungsrisiko abmindern jedoch nicht vollig entscharfen Ausfuhrung ohne Dampfbremsbahn Bearbeiten In den letzten Jahrzehnten werden vermehrt Innendammsysteme ohne Dampfbremse verwendet die eine grossere Toleranz gegenuber unplanmassiger Durchfeuchtung der Wand bieten zum Beispiel bei Rohrbruchen schadhafter Dachhaut oder undichter Regenrinnen und bei verwinkelten Wandkonstruktionen mit vielen Durchdringungen in der Regel einfacher zu installieren sind Da die luftdichte Verlegung von Dampfbremsbahnen im Baustellenalltag oft nicht einwandfrei gelingt und die Bahn anfallig dafur ist spater versehentlich perforiert zu werden bietet die Ausfuhrungsvariante ohne Dampfbremsbahn zudem eine erhohte Sicherheit gegenuber Bauschaden Hierbei wird in Kauf genommen dass sich im Winterhalbjahr Tauwasser in der Dammung bildet Es werden ausschliesslich Materialien verwendet die zum Kapillartransport fahig sind Diese leiten die entstehende Feuchtigkeit zur inneren und ausseren Oberflache der Aussenwand wo sie verdunsten kann Liegt die Luftfeuchtigkeit im Innenraum auf einem konstant hohen Niveau so muss die Feuchtigkeit ausreichend schnell an die Aussenseite des Gebaudes gelangen konnen Ist der Kapillartransport nach aussen nicht moglich oder ist der Wasserdampfdiffusionswiderstand der Schichten ausserhalb der Dammung zu hoch so kann es zu einer langerfristigen Auffeuchtung der Dammschicht kommen Zwar erhoht sich mit dem Ansteigen des Feuchtegehalts auch der Dampf beziehungsweise Feuchtestrom Zugleich erhoht sich durch die Auffeuchtung jedoch die Warmeleitfahigkeit der Wandbaustoffe wodurch die Temperatur der inneren Wandoberflache absinkt und sich die Tauwasserbildung beschleunigt was zu einem selbstverstarkenden Effekt fuhrt Auch eine starkere Auffeuchtung der Dammschicht muss nicht in jedem Fall zu Bauschaden fuhren Gerade kapillarleitende Baustoffe bieten in der Regel eine ausreichend grosse Sicherheit gegenuber der Bildung von Schimmel Jedoch steigen aufgrund des erhohten Warmedurchgangs die Heizkosten Es lasst sich rechnerisch abschatzen ob die im Winterhalbjahr aufgenommene Feuchtigkeit uber den Sommer vollstandig abtrocknen kann Neben dem stark vereinfachenden Glaser Verfahren stehen inzwischen besser geeignete Software Programme wie WUFI und Delphin Software zur Verfugung Das Programm COND wird vom Institut fur Bauklimatik der TU Dresden speziell zur hygrothermischen Beurteilung und zum Feuchteschutznachweis fur Innendammsysteme mit Kondensatanfall angeboten Die Abfuhrung und Verdunstung des entstehenden Kondensats an der Aussenseite der Aussenwand kann nicht in jedem Sonderfall sichergestellt werden so zum Beispiel bei haufigem Feuchteeintrag durch Schlagregen in exponierten Lagen Es ist daher wichtig sicherzustellen dass der Kapillartransport zur Innenseite der Wand nicht unterbrochen wird 6 Da jede Luftschicht und jeder Lufteinschluss den Kapillartransport verhindert sollte der Dammstoff mit mineralischem Mortel verklebt oder durch Verdubelung auf die Aussenwand gepresst werden 7 Gleiches gilt fur eine gegebenenfalls vorgesehene Wandbeplankung Sofern keine Dampfbremsbahn installiert wird ist im Allgemeinen einem Wandverputz der Vorzug vor einer Beplankung zu geben Es sind auch Dampfbremsbahnen erhaltlich die zur kapillaren Ableitung der Feuchtigkeit fahig sind sofern ein inniger Kontakt zu den angrenzenden Baustoffen hergestellt werden kann zum Beispiel durch Verschraubung und Pressung oder durch mineralischen Klebemortel mit geringem Kunstharzanteil Diese Variante bietet sich an wenn eine Innendammung in Raumen mit einer durchweg hohen Luftfeuchtigkeit angebracht werden soll wie zum Beispiel in schlecht belufteten oder gewerblichen Kuchen und Badern sowie in ungeheizten Raumen in welche feuchtwarme Luft eintreten kann Wenn diffusionsoffene Beplankungsmaterialien wie Lehmplatten verwendet werden so kann ein vollflachig aufgebrachter mineralischer Spachtel beziehungsweise ein Klebe und Armierungsmortel mit Kunstharzanteil die Funktion der Dampfbremse ubernehmen Soll die Wandinnenflache verputzt werden so kann der Wandputz selber oder eine zusatzlich aufgebrachte Schlamme die Dampfbremse bilden Durch eine Anpassung des Kunstharzanteils lasst sich der Diffusionswiderstand variieren Hersteller von Werktrockenmortel geben in der Regel den Wasserdampfdiffusionswiderstand µ Wert oder Sd Wert meist im Datenblatt an Wenigstens ein Hersteller von Holzfaserdammplatten integriert eine mineralische Schicht mit dampfbremsender Funktion in den Aufbau der Innendammplatten die den Kapillartransport wenig behindert aber die Tauwasserbildung reduziert 8 Die Sicherheit einer Wandkonstruktion mit innenseitiger Dammung gegenuber Durchfeuchtung hangt in jedem Fall besonders von der Fahigkeit der bestehenden Aussenwand ab Kondenswasser aus dem Inneren der Wand kapillar an die Wandoberflache abzuleiten wo sie verdunsten kann Eine mit keramischen Platten oder dichtem Naturstein verkleidete Aussenwand ist fur eine Innenwanddammung weniger geeignet Fassadenbekleidungen mit geringer Kapillaritat sollten immer mit einer Hinterluftung installiert werden Auch kunstharzhaltige Fassadenanstriche konnen als Dampfbremse wirken Bei einem Neuanstrich sollte auf einen moglichst niedrigen Wasserdampfdiffusionswiderstand geachtet werden Ausfuhrung BearbeitenInsbesondere bei der Installation einer Innendammung ohne innere Dampfbremse oder wenn die Gefahr besteht dass die installierte Dampfbremse bei spateren Arbeiten perforiert wird ist darauf zu achten den Dammstoff ohne grossere Hohlraume in den Wandaufbau zu integrieren Eine Gefahr geht vor allem von grosseren Hohlraumen aus in welchen sich eine Luftzirkulation ausbildet durch die kontinuierlich Wasserdampf vom warmeren und feuchteren inneren Schichten zur kalteren Aussenwand transportiert wird und dort kondensiert Die grossten Schaden treten auf wenn die Hohlraume eine Verbindung zum Innenraum haben so dass im Winter bestandig feuchte Innenraumluft nachstromt Auch um den kapillaren Transport der im Dammstoff kondensierenden Feuchtigkeit nicht zu unterbrechen sollten Luftschichten zwischen Dammstoff und Aussenwand oder innerhalb der Aussenwand vermieden werden Um Dammplatten auf eine unebene Wandoberflache aufzubringen kann zunachst einen Ausgleichsputz aufgetragen werden oder ein weicher Dammstoff durch Verdubelung an die Wandoberflache angepresst werden 9 Leichte Unebenheiten lassen sich auch bereits durch den ublicherweise empfohlenen Klebemortel ausgleichen Wenn dieser etwa mit einem Zahnspachtel sowohl auf die Wand wie auf die Dammplatten aufgetragen wird so lasst sich durch ein leichtes Einschieben der Dammplatten an die vorgesehene Position sowie ein Anklopfen der Platten erreichen dass der Klebemortel die Unebenheiten gleichmassig ausfullt Warmebrucken sollten vermieden werden An Fenster und Turlaibungen von Bestandsgebauden wird haufig eine geringere Dammdicke gewahlt um den Lichteinfall nicht einzuschranken Es kann sinnvoll sein den Putz in den Laibungen abzuschlagen um die Dammstarke erhohen zu konnen An der raumseitigen Kante der Laibung kann der Dammstoff angeschragt werden Am Fensterrahmen sollte die Dammstarke jedoch so gross wie moglich ausfallen 10 Im Gegensatz zu Innenecken findet an Aussenecken aufgrund des Flachenverhaltnisses von Innen zu Aussenwand ein starkerer Warmeabfluss statt Zum Ausgleich konnen an Aussenecken Dammkeile verwendet werden Dosen der Elektroinstallation sollten nicht mit Gips sondern mit Dammputz eingesetzt oder mit Klammern befestigt werden Dahinter verbleibende Hohlraume sind mit Dammstoff auszustopfen Bei unmittelbar mit der Aussenwand verbundenen massiven Innenwanden sollte eine zusatzliche Flankendammung in den zur Aussenwand hin gelegenen Raumecken vorgesehen werden Eine Dammdicke von 20 bis 40 mm auf einem 20 bis 50 cm Streifen genugt zumeist um eine Tauwasserbildung auszuschliessen Durch die Verwendung von Dammkeilen lassen sich Absatze innerhalb der Wand und Deckenflachen vermeiden 11 12 Die Warmebruckenwirkung von Holzbalkendecken und Fachwerkwanden ist gering so dass hier im Allgemeinen keine besonderen Massnahmen notwendig sind In Raumen mit sehr hohem Feuchtigkeitsanfall ist es sinnvoll die Holzbalkendecke nahe der Aussenwand zu offnen um die Innendammung auch in der Deckenebene ausfuhren zu konnen 13 14 Die Teile der Holzbalken die in unmittelbarer Nahe zu den Aussenwanden liegen konnen ringsum mit Lehm verstrichen werden damit dieser gegebenenfalls im oder am Holz kondensierende Feuchtigkeit an die umgebenden Baustoffe abfuhrt Befestigung von Gegenstanden Bearbeiten Leichte Gegenstande wie Bilder und Badezimmerschranke konnen durch das Einschrauben von Span oder Trockenbauschrauben mit moglichst grobem Gewinde ohne Vorbohren befestigt werden Zur Verteilung von grosseren Lasten kann zunachst ein Lochblech oder ein Lochband mit mehreren Schrauben befestigt werden an dem sich die eigentlich lasttragende Schraube abstutzt Je nach Dammstoff konnen auch Nagel eingeschlagen werden Faserhaltige Dammstoffe wie Holzfaserplatten setzen dem Einschlagen von Nageln oft Widerstand entgegen so dass sich das Vorbohren mit kleinerem Durchmesser oder die Verwendung von feinen Drahtstiften Leistenstiften empfiehlt Fur grossere Traglasten eignen sich auch spezielle Dammstoffdubel Verschiedene Dubel die eigentlich zum Einsatz in Porenbeton und Gipsbaustoffen vorgesehen sind konnen auch in Dammstoffen verwendet werden 15 Zum Tragen sehr grosser Lasten mussen die Dubel im Untergrund verankert werden Zur Verteilung der auftretenden Druckspannung kann zunachst ein Blech oder ein Holzbrett auf der Wandoberflache aufgelegt oder horizontal unter der Schraube in die Dammung eingelassen werden so dass der Schraubenschaft sich darauf abstutzen kann Erhaltlich sind auch Quader aus druckfesten Dammstoffen die in Aussparungen im Dammstoff eingelassen werden Alternativ konnen Holz Quader verwendet werden Materialien BearbeitenDammstoffe Bearbeiten Dammstoffe die diffusionsoffen aber nicht zur kapillaren Wasserableitung fahig sind etwa Mineralwolle mussen durch eine sorgfaltig angebrachte innenseitige Dampfbremse zuverlassig vor dem Eintritt von Luftfeuchtigkeit geschutzt werden 16 Beschrankt man die Dammdicke auf etwa 35 mm so kann es ausreichen den Dammstoff mit einer dampfbremsenden Armierungs beziehungsweise Putzschicht zu versehen um die winterliche Auffeuchtung in einem vertraglichen Rahmen zu halten 17 Folgende Dammstoffe werden fur die Innenwanddammung angeboten und besitzen in der Regel eine ausreichende Fahigkeit zum kapillaren Feuchtetransport um trotz Belastung der Wand durch Kondenswasser von innen und Schlagregen von aussen auch ohne Dampfbremse keine Feuchteansammlungen befurchten zu mussen 18 Grundsatzlich sollten die Herstellerangaben zum zulassigen Wandaufbau und zum Einbau des Dammstoffs beachtet werden Platten Bearbeiten Holzfaserdammplatten Hanffaserdammplatten sonstige Dammplatten aus pflanzlichen Fasern Leichtlehmbauplatten mit Blahton Perlite Vermiculit oder ahnlichen Zuschlagen Stattdessen konnen Leichtlehmmischungen auch direkt auf die Wand aufgebracht werden Calciumsilikat Platten Mineraldammplatten Mineralschaumdammplatten mineralische Dammplatten z T mit Perlit o a als Zuschlag spezielle Polystyrolplatten mit Ausstanzungen die mit mineralischen Dammstoffen ausgefullt sindDammplatten aus Stroh Seegras Schilfrohr oder Rohrkolben sind nur geeignet wenn sie stark gepresst oder vor der Verarbeitung zerfasert wurden da die kapillare Leitfahigkeit insbesondere quer zu den intakten Halmen gering ist Kalk und zementhaltige Dammplatten besitzen im Allgemeinen einen erhohten pH Wert durch den sich ein zusatzlicher Schutz vor der Bildung von Schimmel ergeben kann Bei fachgerechter Ausfuhrung verhindert grundsatzlich jede Innendammung die Entstehung von Schimmel so dass dies nur in Ausnahmefallen ein entscheidendes Kriterium sein sollte So zum Beispiel in Raumen mit extrem hoher Luftfeuchtigkeit bei aufsteigender Feuchte oder in Tur und Fensterlaibungen mit deutlich reduzierter Dammdicke wo eine haufige Kondensatbildung zu befurchten ist Fasern Flocken und Schuttungen Bearbeiten Schuttbares Dammmaterial wird zum Auffullen von vorgesetzten Hohlwanden verwendet Die meisten losen Materialien konnen auch mit einem Bindemittel wie Lehm oder Kalk zu einem Dammputz angemischt und in betrachtlichen Schichtdicken angeworfen oder aufgezogen werden Ein mit Abstand von der Wandoberflache befestigter Putztrager kann noch grossere Auftragsstarken ermoglichen Insbesondere Zelluloseflocken konnen bis zu einer gewissen Schichtdicke auch ohne Bindemittel als feuchte Mischung angeworfen oder angespritzt werden und bilden nach dem Abtrocknen eine ausreichend fest haftende und selbsttragende Schicht ahnlich Pappmache Holzfaser und Zelluloseflocken Ceralith aus Roggen Blahton Perlite oder Vermiculit werden diese mit Bindemittelanteil zum Beispiel Lehm oder Kalkmortel eingebracht um Verarbeitbarkeit und Stabilitat zu verbessern oder die Kontaktflache zwischen den einzelnen Kornern zu erhohen verbessert sich die Fahigkeit zum Kapillartransport und der Warmedammwert verringert sich Flexible Dammstoffe Bearbeiten Flexible Dammstoffe die einer Unterstutzung durch Streckmetall oder Hohlwandkonstruktionen bedurfen Dammbahnen aus Holzfaser Hanffaser Flachsfaser Kokosfaser Baumwolle oder Schafwolle ZellulosefaserdammmattenDampfbremsen Bearbeiten Hauptartikel Dampfbremse Folien sind meist nicht in der Lage planmassig oder unplanmassig im Wandaufbau anfallende Feuchtigkeit weiterzuleiten Pappen oder Papiere sind zum Kapillartransport in der Lage wenn der Kunstharzanteil nicht zu hoch ist Nicht zum Kapillartransport fahige Dampfbremsen mit variablem Dampfdiffusionbeiwert konnen in flussiger Form vorliegendes Wasser in begrenztem Mass zur Raumseite hin verdunsten lassen Holzwerkstoffplatten sowie Schlammen Kleb und Armierungsmortel Putze und Anstriche konnen als Dampfbremsen dienen da ihre Diffusionsfahigkeit uberwiegend vom Kunstharzanteil abhangt Die Fahigkeit dieser Materialien zum Kapillartransport reduziert sich meist bei steigendem µ Wert Ab einem gewissen Kunstharzanteil wird der Feuchtetransport im Allgemeinen ganz unterbunden Beplankung Bearbeiten Unbeschichtete Gipskarton und Lehmbauplatten sind uneingeschrankt zum Kapillartransport fahig Bei HWL und zementgebundenen Trockenbauplatten ist der Kapillartransport durch zu grosse Hohlraume beziehungsweise durch die dichte Struktur des Zements deutlich eingeschrankt Durch einen hohen Kunstharzanteil von OSB Platten ist der Kapillartransport gegenuber unbeschichteten Massivholzelementen deutlich eingeschrankt Bei Sperrholzplatten hangt die kapillare Leitfahigkeit von der Art der Verleimung ab Trotz des hohen Kunstharzanteils lassen manche Spanplatten den Kapillartransport zu da in der ungeordneten Spanstruktur weniger flachige Sperrschichten als bei OSB Platten vorliegen Im Zweifel kann die Kapillaritat durch Besprenkeln des Baustoffs mit Wassertropfen getestet werden Wenn die Feuchtigkeit zunachst sichtbar ins Material einzieht und sich innerhalb von wenigen Stunden so im Material verteilt dass keine Feuchtigkeitsansammlungen mehr erkennbar sind sollte ein ausreichender Kapillartransport moglich sein Wenn die Feuchtigkeit erst nach langer Zeit oder gar nicht einzieht so kann dies an einer hydrophoben bzw hydrophobierten Oberflache liegen Der Versuch kann dann nach dem Entfernen der obersten Schicht wiederholt werden Zieht die Feuchtigkeit auch dann nicht ein ist die zum Kapillartransport notwendige Porositat offenbar nicht gegeben Zieht die Feuchtigkeit ein verteilt sich jedoch nicht dann liegt es nahe dass die enthaltenen Poren zu gross sind oder die innere Materialstruktur den Feuchtigkeitstransport aus anderen Grunden nicht erlaubt Literatur BearbeitenMerkblatt zur Dammung von Aussenwanden mit Innendamm Systemen IDS Planung Ausfuhrung Nutzungshinweise Technische Richtlinie https www keim com fileadmin content Documents WDVS Planungshilfen VDPM Technische Richtlinie 2 0 Innendaemm Systeme 10 2016 nc pdf PDF Datei herausgegeben vom Fachverband Warmedamm Verbundsysteme e V Fachgruppe Innendamm Systeme Obmann Heiko Riggert wissenschaftliche Begleitung durch Prof Dr Ing Hartwig M Kunzel Abteilung Hygrothermik Fraunhofer Institut fur Bauphysik Institutsteile Holzkirchen und Stuttgart Dr Ing Rudolf Plagge Forschungs und Entwicklungslabor IBK Technische Universitat Dresden Prof Dr Ing Andreas H Holm Forschungsinstitut fur Warmeschutz e V Munchen Dr Ing Gregor A Scheffler Ingenieurburo Dr Scheffler amp Partner GmbH Dresden Stand September 2016 Klaus Arbeiter Innendammung Auswahl Konstruktion Ausfuhrung Rudolf Muller Verlag 2014 ISBN 978 3 481 03231 9 A Drewer K Paschko Vorteile und Risiken der nachtraglichen Innendammung In Immobilien vermieten und verwalten Heft 4 2013 Innenwarmedammung Merkblatt fur Planung und Anwendung im Bestand und Neubau 1 Auflage 2016 herausgegeben von Fachverband der Stuckateure fur Ausbau und Fassade Baden Wurttemberg Stuttgart Schweizerischer Maler und Gipserunternehmer Verband Wallisellen und Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz Frankfurt am Main Burkhard Frohlich Inga Schaefer Leitfaden Innendammung Planungsgrundlagen Nachweise und Losungen Anwendungsbeispiele PDF Sonderheft Zusammenarbeit der DBZ Redaktion und dem Arbeitskreis IDSysteme im Fachverband WDVS e V Herausgeber Bauverlag BV GmbH Gutersloh Gregor Scheffler Bauphysik der Innendammung Fraunhofer IRB Verlag 2015 ISBN 978 3 8167 9262 8 Tobias Steiner Praxis Handbuch Innendammung Planung Konstruktion Details Beispiele Hrsg Fachverband Innendammung e V Rudolf Muller Verlag 2016 ISBN 978 3 481 02973 9 Einzelnachweise Bearbeiten Scheffler 2015 S 11 Martin Krus Klaus Sedlbauer Hartwig Kunzel Innendammung aus bauphysikalischer Sicht Fraunhofer Institut fur Bauphysik abgerufen im November 2016 Kenndaten Gebaudehulle und Heizlast Datenpool IfHK FH Wolfenbuttel abgerufen im November 2016 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 68 abgerufen im Januar 2017 Peter Cheret Kurt Schwaner Holzbausysteme eine Ubersicht abgerufen im Dezember 2016 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 74 abgerufen im Januar 2017 Technikblatt Innendammung Claytec de abgerufen im November 2016 Innendammung mit und ohne Dampfbremse Teil 2 Innovative Systeme Erfahrungen mit der Verarbeitung und erste Feuchtemessungen In Holzbau die neue Quadriga Ausgabe 4 2008 abgerufen im November 2016 Wenn eine weiche Dammschicht mit einer biegefesten Dammplatte kombiniert wird lasst sich ein grosserer Anpressdruck erreichen Manche Hersteller bieten auch entsprechende Sandwichplatten an Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 81 abgerufen im Januar 2017 Siehe Abschnitt Planungshilfe zur Flankendammung in der Anwendungsbroschure Innendammung der Aussenwand des GUTEX Holzfaserplattenwerks Waldshut Tiengen abgerufen im Januar 2017 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 78 und 80 abgerufen im Januar 2017 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 84 ff abgerufen im Januar 2017 Fur den Fall dass die Aussenwand auch in der Deckenebene einer Holzbalkendecke gedammt werden soll wird mancherorts empfohlen hier nur eine geringe Dammdicke von 20 bis 40 mm zu wahlen Hierdurch soll vermieden werden dass die Holzbalken in Wandnahe eine deutlich tiefere Oberflachentemperatur annehmen als die umgebenden Wandflachen wodurch dort die Gefahr einer Tauwasserbildung gegeben ware Wird demgegenuber ganz auf die Dammung verzichtet so kann eine dauerhaft erhohte Luftfeuchte wiederum dazu fuhren dass am Mauerwerk in der Deckenebene so viel Tauwasser kondensiert dass die Feuchtigkeit mit dem Umweg uber das Mauerwerk auch wieder zu einer Auffeuchtung der Holzbalken fuhrt Generell empfiehlt es sich den Fussboden besonders aber die Deckenunterseite moglichst luftdicht auszufuhren um das Einstromen feuchter Raumluft in die Deckenebene vor vornherein zu begrenzen Um den konvektiven Feuchtigkeitstransport zu den im Mauerwerk liegenden Balkenkopfen zu vermeiden wird empfohlen den Spalt zwischen Holzbalken und Mauerwerk zunachst etwa zur Halfte mit dicht gepackter Stopfwolle etwa aus Hanf oder Flachs aufzufullen und anschliessend die mit Stopfwolle gefullte Fuge grosszugig mit Lehm zu verstreichen Stopfwolle und Lehm bieten zusammen eine hinreichende Abdichtung gegen den Eintritt feuchter Innenraumluft Der Lehm puffert Feuchtigkeitsspitzen ab und sorgt bei unplanmassiger Durchfeuchtung des Mauerwerks fur eine schnelle Trocknung des Holzes Siehe hierzu auch den Leitfaden Innendammung 2 0 DBZ Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Innendammung im Fachverband WDVS e V Sonderheft im Bauverlag BV GmbH 2015 S 48 abgerufen im Januar 2017 sowie Claytec Arbeitsblatt Innendammung Stand Januar 2019 Claytec Arbeitsblatt Innendammung S 10 Stand Januar 2019 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 71 abgerufen im Januar 2017 Leitfaden Innendammung 2 0 DBZ Redaktion in Zusammenarbeit mit dem Arbeitskreis Innendammung im Fachverband WDVS e V Sonderheft im Bauverlag BV GmbH 2015 S 74 abgerufen im Januar 2017 Altbaumodernisierung mit Passivhaus Komponenten Passivhaus Institut 2009 S 69 abgerufen im Januar 2017 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Innendammung amp oldid 237714237