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Der Inlandtaipan Oxyuranus microlepidotus veraltet Parademansia microlepidota auch Westlicher Taipan Schreckensotter Kleinschuppenschlange oder Australischer Inlandtaipan genannt ist die giftigste Schlange der Welt Sie ist in Australien heimisch und wurde erstmals von Sir Frederick McCoy 1879 beschrieben Im Englischen wird sie auch Small Scaled Snake Western Taipan oder Fierce Snake genannt Letzterer Name bedeutet ubersetzt Wilde Schlange und wird im allgemeinen Sprachgebrauch am haufigsten verwendet Der Inlandtaipan erhielt diesen Namen von Farmern weil er bei der Jagd manchmal so aussieht als wurde er das Vieh auf dem Weideland jagen Im Deutschen werden gelegentlich auch die Namen Schreckensotter und Zornschlange verwendet Aufgrund ihrer Entdeckungsgeschichte und starken Giftigkeit wurde sie Mitte der 1980er Jahre Australiens bekannteste Schlange InlandtaipanInlandtaipan Oxyuranus microlepidotus SystematikUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ElapoideaFamilie Giftnattern Elapidae Unterfamilie Seeschlangen Hydrophiinae Gattung Taipane Oxyuranus Art InlandtaipanWissenschaftlicher NameOxyuranus microlepidotus McCoy 1879 Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 2 Verhalten 3 Lebensraum 4 Toxin 5 Entdeckungsgeschichte 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Braune Farbmorphe Winter nbsp Olivgrune Farbmorphe Sommer Die Korperlange betragt bis zu 2 5 m wobei der Durchschnitt bei etwa 1 8 m liegt Ihr Kopf geht ohne Abhebungen direkt in den Korper uber Der Inlandtaipan kann als einzige Schlange Australiens seine Farbe andern So ist er wahrend der heissen Sommermonate eher hell gefarbt um die Sonneneinstrahlung teilweise besser zu reflektieren und sich besser tarnen zu konnen Im Winter dagegen ist er eher dunkler um mehr von dem Sonnenlicht absorbieren zu konnen 1 Die braunen Tiere besitzen entweder eine braun rote oder braun gelbe Bauchseite und die Farbung ihres Ruckens verlauft zum Kopf hin gegen Schwarz wobei der Kopf selbst meistens vollkommen schwarz ist Die olivfarbenen Tiere besitzen diese Auffalligkeiten hingegen nicht ihre Bauchseite und ihr Kopf besitzen die gleiche Farbe nur bei einigen Exemplaren sind Bauch und Kopf dunkler gefarbt Die Ruckenschuppen beider Farbarten besitzen ab etwa einem Viertel der Korperlange eine schwarze Farbung um die Spitze herum Das dadurch entstehende charakteristische Muster ist haufig ungeordnet verlauft jedoch zumindest an einigen Stellen in Form von diagonalen Linien quer zum Korper Verwechslungsgefahr besteht mit der schwarzkopfigen Form der Westlichen Braunschlange Pseudonaja nuchalis welche dunner ist und ein anderes Schuppenmuster besitzt Verhalten BearbeitenInlandtaipane sind ausschliesslich tagaktiv Sie zeigen eine hochspezialisierte Lebensweise die untrennbar mit einer einheimischen Ratte verbunden ist der Plague Rat Rattus villosissimus Der Inlandtaipan ernahrt sich ausschliesslich von Kleinsaugern Neben der bevorzugten Plague Rat sind dies Mause Mus musculus und die Springbeutelmaus Antechinomys laniger Lebensraum Bearbeiten nbsp Verbreitungsgebiet des InlandtaipansDer Inlandtaipan lebt vorwiegend in einem kleinen Gebiet in den heissen Wustengegenden von West Queensland es gibt jedoch Berichte uber vereinzelte Sichtungen im sudlich gelegenen New South Wales Ihr Lebensraum im Outback ist weit abgelegen und damit vor Menschen sicher Zudem ist ihr Verbreitungsgebiet nicht sehr gross Toxin BearbeitenDer toxikologisch wirksame Anteil des Giftes ist das Nervengift Neurotoxin Taipoxin das chemisch ein Glykoprotein aus der Gruppe der Phospholipasen A2 darstellt 2 Zusatzlich produziert die Schlange einen die Blutgerinnung stark storenden sowie einen die roten Blutkorperchen und Muskelgewebe zerstorenden Anteil von Proteasen Die Lange ihrer Giftzahne variiert zwischen 3 5 und 6 2 mm Die Injektionsmenge pro Biss betragt zwischen 44 2 mg bis 110 mg Mit einem bei Mausen bestimmten LD50 Wert von 2 mg kg 3 2 bei subkutaner Injektion des reinen Taipoxin sowie 25 mg kg des Giftgemisches ist der Inlandtaipan etwa 50 mal giftiger als eine Indische Kobra und 650 bis 850 mal giftiger als eine Diamant Klapperschlange und damit auch die giftigste bekannte Giftschlange 2 Die bei einem Biss durchschnittlich abgesonderte Giftmenge reicht theoretisch aus um uber 230 bei voller Giftdruse bis zu 250 erwachsene Menschen 250 000 Mause oder 150 000 Ratten zu toten Sogenannte trockene Bisse bei denen kein Gift injiziert wird sind sehr selten Aufgrund des weitgehend unbewohnten Verbreitungsgebiets der Art gibt es bislang keinen einzigen dokumentierten Todesfall bei Menschen und Bissunfalle sind ausserst selten 4 Entdeckungsgeschichte BearbeitenDen australischen Ureinwohnern war der Taipan schon immer bekannt Erste Aufzeichnungen finden sich in der biologischen Literatur des 19 Jahrhunderts Aufgrund von nur zwei Exemplaren wurde der Inlandtaipan 1878 als Diemenia microlepidota dokumentiert Diese beiden Exemplare finden sich noch heute im jetzigen Melbourne Museum innerhalb des Museum Victoria Seitdem wurden keine Funde mehr bekannt und es gab keine Aufzeichnungen mehr so dass Diemenia microlepidota fur rund 100 Jahre als verschollen galt Nach dem Fund von Kopf und Schwanz eines weiteren Exemplars von Oxyuranus microlepidotus wurde vom Queensland Museum unter Leitung von Jeanette Covacevich eine Expedition ins unwegsame Channel Country im abgelegenen Sudwesten von Queensland organisiert Zu diesem Zeitpunkt hatte man noch keine Kenntnisse uber die Lebensweise der Schlange Daher war es reiner Zufall dass die Expedition genau zu der einzigen Zeit stattfand in der sich der Inlandtaipan zeigt dem Fruhling mit sonnigen warmen und relativ ruhigen Tagen Nur zu dieser Zeit verlasst das Tier seinen Lebensraum der bevorzugt in tiefen Felsspalten und Gangen existiert Der erste Zufallsfund war ein von einem Wagenrad frisch getotetes Exemplar Man wusste dass man am richtigen Ort war Innerhalb von zehn Tagen konnten 13 Exemplare gefangen und ins Queensland Museum gebracht werden In zwolfjahriger Arbeit wurden hierauf die Besonderheiten der Schlange durch Spezialisten erforscht 1967 wurde ein Touristenfuhrer im entlegenen sudwestlichen Queensland von einer dunkelbraunen schwarzkopfigen Schlange gebissen Die Wirkungen des Bisses waren verheerend Nur durch eine Flugrettung und Einsatz eines Spezialisten in Adelaide konnte sein Leben gerettet werden Die Schlange wurde jedoch erst spater durch Vergleiche mit anderen Exemplaren als Inlandtaipan identifiziert Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Inlandtaipan Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Oxyuranus microlepidotus In The Reptile DatabaseEinzelnachweise Bearbeiten Goruma Wissen Memento vom 12 Oktober 2008 im Internet Archive a b c J Fohlman D Eaker E Karlsoon S Thesleff Taipoxin an extremely potent presynaptic neurotoxin from the venom of the australian snake taipan Oxyuranus s scutellatus Isolation characterization quaternary structure and pharmacological properties Eur J Biochem 1976 Sep 15 68 2 457 469 Wissenschaft Online Lexika Eintrag zu Taipoxin im Lexikon der Neurowissenschaft Abgerufen am 8 Juni 2010 Mystery over boy bitten by world s most venomous snake auf https www smh com au national nsw mystery over boy bitten by worlds most venomous snake 20120927 26may html Abgerufen am 28 September 2020 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Inlandtaipan amp oldid 238930926