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Der Titel dieses Artikels ist mehrdeutig Dies ist auch der furlanische Name der italienischen Gemeinde Taipana Taipane Oxyuranus sind eine in Australien und Papua Neuguinea verbreitete Gattung der Schlangen aus der Familie der Giftnattern Elapidae Eine der insgesamt drei Arten O temporalis wurde erst 2007 anhand eines 2006 gefundenen Exemplars beschrieben fur diese Art liegen daher nur sehr wenige Angaben vor Die Arten haben ein extrem wirksames neurotoxisches und die Blutgerinnung storendes Gift aufgrund ihrer Scheu vor Menschen und der abgelegenen Lebensraume von zwei der drei Arten sind Taipane medizinisch jedoch kaum relevant TaipaneInlandtaipan Oxyuranus microlepidotus Systematikohne Rang ToxicoferaUnterordnung Schlangen Serpentes Uberfamilie ElapoideaFamilie Giftnattern Elapidae Unterfamilie Seeschlangen Hydrophiinae Gattung TaipaneWissenschaftlicher NameOxyuranusKinghorn 1923 Inhaltsverzeichnis 1 Merkmale 1 1 Korperbau 1 2 Beschuppung 1 3 Farbung 2 Verbreitung und Lebensraum 3 Systematik 4 Lebensweise 5 Ernahrung 6 Fortpflanzung 7 Verhalten gegenuber Menschen 8 Gift 8 1 Wirkung 8 2 Epidemiologie 9 Quellen 9 1 Einzelnachweise 9 2 Literatur 10 WeblinksMerkmale BearbeitenKorperbau Bearbeiten Taipane sind grosse bis sehr grosse Giftnattern Die Kopf Rumpf Lange adulter Individuen betragt 78 3 226 0 cm bei O scutellatus erreicht der Schwanz 19 20 der Kopf Rumpf Lange beim bisher einzigen bekannten Exemplar von O temporalis 14 8 Taipane sind damit die grossten Giftnattern Australiens Die Tiere sind schlank gebaut der Kopf ist gross rechteckig und deutlich vom relativ schlanken Hals abgesetzt Die Geschlechter unterscheiden sich hinsichtlich Grosse und Farbung nicht Beschuppung Bearbeiten Wie alle Giftnattern haben auch Taipane auf dem Oberkopf neun grosse symmetrische Schilde Die Tiere haben ein oder zwei primare Temporalia und sechs oder sieben Infralabiala Subocularia fehlen Die Ruckenschuppen sind glatt oder leicht gekielt Die Anzahl der Bauchschuppen Ventralschilde variiert zwischen 211 und 250 die Zahl der geteilten Subcaudalia zwischen 45 und 80 Das Analschild ist ungeteilt Die Tiere haben 21 25 dorsale Schuppenreihen in der Korpermitte Farbung Bearbeiten Die Grundfarbe der Oberseite ist variabel hellbraun dunkelbraun rotbraun kupferrot oder oliv Der Taipan zeigt auf dieser Grundfarbe keine Zeichnung der Inlandtaipan zeigt vor allem in der hinteren Korperhalfte eine schmale dunkle Banderung Der Kopf ist beim Taipan deutlich beim Inlandtaipan nur schwach oder gar nicht aufgehellt Die Unterseite ist beim Taipan weisslich beim Inlandtaipan gelb Verbreitung und Lebensraum BearbeitenDie Gattung kommt in Australien und auf Neuguinea vor Das Verbreitungsgebiet des Taipans umfasst kustennahe Regionen von Ost bis Nordaustralien sowie in Papua Neuguinea Die Art bewohnt dort tropische Savannen und Walder mit Jahresniederschlagen uber 800 mm Die beiden anderen Arten sind auf das Innere Australiens beschrankt und besiedeln sehr trockene Halbwusten mit Jahresniederschlagen unter 300 mm Systematik BearbeitenDie Gattung umfasst drei Arten von denen eine O temporalis erst 2007 beschrieben wurde 1 Inlandtaipan Oxyuranus microlepidotus McCoy 1879 Taipan Oxyuranus scutellatus Peters 1867 mit zwei Unterarten Oxyuranus scutellatus scutellatus und Oxyuranus scutellatus canni Oxyuranus temporalis Doughty Maryan Donnellan amp Hutchinson 2007Die nachsten Verwandten der Taipane sind die Braunschlangen Pseudonaja 2 Lebensweise BearbeitenTaipan und Inlandtaipan sind uberwiegend tagaktiv auch das bisher einzige bekannte Exemplar von O temporalis wurde tagsuber aktiv angetroffen Alle Arten sind soweit bekannt bodenbewohnend Ernahrung BearbeitenTaipane ernahren sich im Gegensatz zu allen anderen Giftnattern Australiens ausschliesslich von warmblutigen homoiothermen Tieren Bei Magenuntersuchungen wurden bisher fast ausschliesslich Saugetiere als Beute nachgewiesen nur einmal auch ein Vogel Das Spektrum der erbeuteten Sauger ist sehr breit und umfasst sowohl Nagetiere als auch kleine Beuteltiere bis zur Grosse von Ratten Rattus sp 3 Auch junge Individuen fressen offenbar nur homoitherme Tiere in Gefangenschaft wurden Reptilien und Amphibien nicht beachtet Die Beute wird aktiv gesucht Taipane nutzen hierzu ihren Geruchs und den offenbar hervorragend ausgebildeten Sehsinn Die Beute wird blitzschnell gebissen und sofort wieder losgelassen Dies gilt zusammen mit dem extrem wirksamen Gift als Anpassung an die sehr wehrhafte Beute die anderenfalls die Schlange gefahrden konnte Die Beute wird verzehrt wenn sie tot oder bewegungsunfahig ist Fortpflanzung BearbeitenAlle Arten sind eierlegend ovipar Weibchen mit Eiern im Korper wurden von August bis November gefunden die Eiablage findet von September bis Marz statt Die Gelege umfassen nach Freiland und Haltungsbeobachtungen 7 bis 20 Eier In Gefangenschaft schlupfen die Jungschlangen nach 64 69 Tagen sie haben beim Schlupf Kopf Rumpf Langen von 30 34 cm Verhalten gegenuber Menschen BearbeitenDer Taipan ist sehr scheu und weicht Menschen aufgrund seines sehr guten Geruchssinnes fruhzeitig aus Begegnungen des Menschen mit Inlandtaipanen sind extrem selten die Art wurde nach der Erstbeschreibung im Jahr 1879 erst 1967 wiederentdeckt Beide Arten beissen nur wenn sie plotzlich mit Menschen konfrontiert oder in die Enge getrieben werden In diesen Fallen wehren sich die Tiere vehement und beissen oft mehrfach zu Gift BearbeitenWirkung Bearbeiten Das Gift ist vor allem neurotoxisch hat aber auch Komponenten die die Blutgerinnung storen Das Neurotoxin blockiert praesynaptisch die Signalubertragung auf die Muskulatur und verursacht so Lahmungen Die durchschnittliche Giftmenge je Biss wird mit 44 120 mg Trockengewicht angegeben 4 Das Gift der Taipane ist extrem wirksam der LD50 Wert bei Mausen liegt bei 0 064 Taipan bzw 0 010 mg pro kg Korpergewicht Inlandtaipan Der Inlandtaipan ist damit soweit bekannt die Schlangenart mit dem wirksamsten Gift uberhaupt Aufgrund der grossen Giftmenge und der hohen Giftigkeit ist der Biss beim Menschen unbehandelt meist todlich Der Biss wird oft nicht bemerkt lokale Symptome im Bereich der Bissstelle fehlen haufig Typische Symptome eines Bisses sind anfangs Ubelkeit und Erbrechen danach kommt es zu fortschreitenden Lahmungen der Muskulatur bis hin zum ohne Behandlung todlichen Atemstillstand sowie zu Blutgerinnungsstorungen Bei einem durch einen Taipan offenbar mehrfach gebissenem vierjahrigen Kind trat der Tod etwa eine Stunde nach den Bissen ein Bei einem 39 jahrigen Mann trat etwa 7 10 Stunden nach dem Biss ein Atemstillstand ein der Mann wurde 19 Tage lang kunstlich beatmet und konnte nach 27 Tagen entlassen werden 5 Epidemiologie Bearbeiten Taipane werden trotz ihrer extremen Giftigkeit aufgrund ihrer Scheu als medizinisch kaum relevant beschrieben Bissunfalle sind offenbar sehr selten Der Inlandtaipan und O temporalis leben zudem in Regionen die von Menschen kaum besiedelt sind Fur den Inlandtaipan sind bis 1990 nur vier Bissunfalle bekannt geworden von denen einer einen Herpetologen beim Fang eines Tieres betraf und ein zweiter einen Pfleger in einem Labor fur Antiseren beide Bissopfer uberlebten 6 Quellen BearbeitenEinzelnachweise Bearbeiten Oxyuranus In The Reptile Database P Doughty B Maryan S C Donnellan M N Hutchinson A new species of taipan Elapidae Oxyuranus from central Australia In Zootaxa Band 1422 2007 S 45 58 R Shine J Covacevich Ecology of Highly Venomous Snakes the Australian Genus Oxyuranus Elapidae In Journal of Herpetology 17 Heft 1 1983 S 63 P J Mirtschin G R Crowe R Davis Dangerous Snakes Of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 80 81 und 89 P J Mirtschin G R Crowe R Davis Dangerous Snakes Of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 83 85 P J Mirtschin G R Crowe R Davis Dangerous Snakes Of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 S 90 91 Literatur Bearbeiten P Doughty B Maryan S C Donnellan M N Hutchinson A new species of taipan Elapidae Oxyuranus from central Australia In Zootaxa Band 1422 2007 S 45 58 P J Mirtschin G R Crowe R Davis Dangerous Snakes Of Australia In P Gopalakrishnakone L M Chou Snakes of Medical Importance Venom and Toxin Research Group National University of Singapore 1990 ISBN 9971 62 217 3 S 1 174 R Shine J Covacevich Ecology of Highly Venomous Snakes the Australian Genus Oxyuranus Elapidae In Journal of Herpetology 17 Heft 1 1983 S 60 69 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oxyuranus Album mit Bildern Videos und Audiodateien Oxyuranus In The Reptile Database Oxyuranus Arten bei der IUCN Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Taipane amp oldid 233872838