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In Georgien ist ein Dokumentarfilm des DEFA Studios fur Dokumentarfilme von Jurgen Bottcher aus dem Jahr 1987 FilmTitel In GeorgienProduktionsland DDROriginalsprache DeutschErscheinungsjahr 1987Lange 106 MinutenStabRegie Jurgen BottcherProduktion DEFA Studio fur DokumentarfilmeKamera Thomas PlenertSchnitt Gudrun PlenertBesetzungJurgen Bottcher Sprecher Inhaltsverzeichnis 1 Handlung 2 Produktion und Veroffentlichung 3 Kritik 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseHandlung BearbeitenDer Film beginnt im Oberen Swanetien mit der Ur Hauptstadt Mzcheta und zeigt einen Bauern der zwei Ochsen im Kreis fuhrt die eine Art Schlitten uber Getreide ziehen auf dem noch seine Frau mit einem Kind als Gewichte stehen Hier erklart der Regisseur Jurgen Bottcher dass es sich hier nicht um einen umfassenden Film uber Georgien handeln kann sondern nur um einen landlichen subjektiven Ausschnitt Es folgt ein Besuch der Svetitskhoveli Kathedrale Kathedrale der lebensspendenden Saule bei der ein junger Mann melodios mehrere Glocken mit den Handen bedient Die Kathedrale wurde im 11 Jahrhundert auf den Fundamenten des bereits im 4 Jahrhundert gebauten Gebaudes errichtet Ihre Geschichte ist eng mit Schicksal Georgiens verbunden gilt sie doch bis heute als Symbol der Lebenskraft des Volkes Von hier aus kann man auf die ehemalige Hauptstadt des damaligen Kartliens Mzcheta sehen In der Ferne ist auf einem Berg die Dswari Kirche Kreuz Kirche aus dem fruhen 6 Jahrhundert zu entdecken Weiter geht es mit einem kurzen Aufenthalt in der heutigen Hauptstadt Tiflis Tblissi um dem grossen georgischen Maler Niko Pirosmani zu huldigen Hier trifft Jurgen Bottcher eine Gruppe interessierter junger Frauen denen er erzahlt dass er bereits vor 20 Jahren einen Film uber den bekannten Kunstler drehen wollte Im Pirosmani Saal des Georgischen Nationalmuseums befinden sich viele Originale seiner Bilder die noch nicht wieder an ihrem angestammten Platz aufgehangt wurden da sie gerade erst von einer grossen Moskauer Ausstellung zuruckgekommen sind Von den Georgiern wird er als der grosste Maler seines Landes verehrt Er malte wie kein Zweiter die Freuden und Leiden seines Volkes Viele der Bilder konnen mit der Kamera festgehalten werden Der Besuch von Tiflis endet mit Panoramafahrten der Kamera uber die immer dunkler werdende Stadt Weiter geht es nach Kachetien der Heimat Pirosmanis In der Nahe von Telawi trifft das Filmteam auf eine Gruppe von Schafern die gerade mit der Schur ihrer Tiere beschaftigt ist Sie kommen eigentlich aus den Bergen vom Berg Kochimka Nach einer kurzen Unterhaltung mit ihnen geht es weiter bis die Filmcrew in einem kleinen Dorf einen Eselkarren sieht auf dem eine Weinpresse installiert ist Das ist Grund genug hier anzuhalten und der Bauer erklart sofort wie diese funktioniert Sogleich sehen sich die Deutschen von einer Gruppe Frauen und Kindern umringt und dann gibt es Weintrauben und roten Wein als Willkommensgeschenk Auf der Weiterfahrt geht es vorbei am Alasani Tal und dem vorgelagerten Kaukasus In der Ferne kann man das weisse Schiff der Alawerdi Kathedrale erkennen einen Kreuzkuppelbau des Mittelalters die das nachste Ziel sein wird Die Sakralbauten Georgiens wurden ebenso wie die hohen Leistungen der fruhchristlichen Malereien in Westeuropa erst sehr spat gebuhrend beachtet Auch hier gibt es wieder eine Gruppe von Frauen die dem Team Fruchte schenken und ein religioses Lied vortragen In einem der nachsten Dorfer entdeckt die Filmgruppe auf einem Bauernhof einen Granatapfelbaum der aufgenommen werden soll Das war fur die Bewohner der Anlass sofort ein Picknick zu bereiten und gemeinsam mit den deutschen Gasten zu essen und aus immer wieder neuen Grunden anzustossen Dabei werden auch die nicht vergessen die im Zweiten Weltkrieg dafur gefallen sind dass man heute so friedlich zusammenkommen kann Die Frauen die das alles vorbereitet haben nehmen nicht daran teil sondern halten sich dezent im Hintergrund auf Das Fest geht bis in die Nacht es werden immer mehr Teilnehmer und es wird viel zu dem georgischen Volksinstrument Panduri gesungen Weiter geht es nach Batumi der Hauptstadt der Region Adscharien am Schwarzen Meer und ein erster Besuch gilt dem dortigen Delfinarium gefolgt von einem Spaziergang auf der Strandpromenade Hier befindet sich auch eine Freilichtbuhne auf der junge Frauen und Madchen in traditionellen Kostumen vor zahlreichen Zuschauern ebensolche Tanze auffuhren Trotz des spaten Abends herrscht ein reges Treiben am Meer Am nachsten Morgen geht es auf den Friedhof von Batumi Kommentarlos werden mehrere Grabstellen gezeigt wahrend eine Beisetzung stattfindet Dann geht es weiter zu den Teefeldern in Chakvi bei Kobuleti Diese fruchtbare Gegend der Kolchis ist seit fruhester Zeit mit der Geschichte vom Goldenen Vlies und der Argonautensage verbunden Leider regnet es seit Tagen so dass auf den Teefeldern nicht gearbeitet werden kann Nun geht es wieder zuruck in die Berge Svanetiens ein Gebiet welches der georgische Konig Saurmag I im Jahr 253 v Chr das Land der Stille und der Ruhe nannte Mestia ist die kleine Hauptstadt dieser hochsten Gebirgsregion Im Hof des dortigen Museums werden dem Filmteam mehrere Ikonen aus dem fruhen Mittelalter gezeigt die hier ihren Ursprung haben Nicht weit davon befindet sich der Marktplatz vom Mestia wo in einem der anliegenden Hauser eine Frau sitzt und auf ihrer Panduri musiziert Von hier aus kann man den fast 5000 Meter hohen Tetnuldi sehen auch der fast ebenso hohe Uschba ist nicht weit entfernt Im Jahr 1937 wurde eine Strasse in diese Gegend gebaut und erst jetzt lernten die Bewohner das Rad kennen Bis heute ist aber der Ochsenschlitten ein auch im Sommer beliebtes Hilfsmittel da dieser praktischer ist als ein Raderfuhrwerk Von der Hohe Uschgulis aus schwenkt die Kamera auf den uber 5000 Meter hohen Schchara Das hier wohnende stolze und freiheitsliebende Bergvolk zahlt knapp 20 000 Menschen das durch Kriege und Blutrache immer wieder stark reduziert wurde Allein zwischen 1917 und 1925 also bis zur Errichtung der Sowjetmacht kamen uber 600 Manner durch Blutrache ums Leben Heute stehen die Jahrhunderte alten Wehrturme wie Denkmaler Beeindruckend sind die langeren Szenen die das dorfliche Leben in Uschguli wiedergeben Die Bewohner sind sehr freundlich und bitten die Gaste aus der DDR die ja auch ihre Bruder sind auf jeden Fall noch einmal wiederzukommen Produktion und Veroffentlichung BearbeitenDie Premiere des auf ORWO Color hergestellten Films fand im Oktober 1987 wahrend des 10 Nationalen Festivals des Dokumentar und Kurzfilms der DDR in Neubrandenburg statt Der Film wurde mit der Unterstutzung des Studios Georgischer Film gedreht Der das Filmteam begleitende georgische Dolmetscher war Aliko Kartosia Kritik BearbeitenE Gerst schreibt in der Neuen Zeit in seinem Bericht uber das 10 Nationale Festivals des Dokumentar und Kurzfilms der DDR in Neubrandenburg 1 Ein intuitiver Film in dem Augenblicke mehr sagen als Worte ein Film der ohne Zweifel einzigartige Bilder baut aber dann nicht hinausgeht uber das Guten Tag Sagen bei Zufallsbegegnungen Entweder wird man ergriffen von der besonderen Fremdheit dieser Welt In Georgien oder man fangt an sich zu langweilen H U schreibt in der Neuen Zeit 2 Kaum ein Blick auf das was man Touristenattraktionen nennt Erst recht nicht eine romantisch exotische Sehweise Schaut mal her so sind Land und Leute Die Andersartigkeit gewiss aber nicht als eine Fremdartigkeit Eine grosse Nahe Dabei Strenge und Kargheit Keine aufgesetzte Poesie Aber gerade so wird die Seele eines Landes und seiner Menschen erkennbar Stolz Wurde und die Tugenden der Gastfreundschaft Die von Jurgen Bottcher und seinem Kameramann Thomas Plenert geubte Kunst des sorgfaltig genauen Blickes auf Menschen und Dinge lasst zudem nie etwas gestellt wirken Weblinks BearbeitenIn Georgien in der Internet Movie Database englisch In Georgien bei filmportal de In Georgien bei der DEFA StiftungEinzelnachweise Bearbeiten Neue Zeit vom 23 Oktober 1987 S 4 Neue Zeit vom 9 Marz 1988 S 4 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title In Georgien amp oldid 231871746