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Dieser Artikel behandelt die Kutsche des osterreichischen Kaisers Ebenfalls so genannt wurden bei Pferdebahnen eingesetzte Doppelstockwagen mit offenem Oberdeck Der goldene Imperialwagen war der Kronungswagen des kaiserlichen Hofes in Wien Die Kutsche wird in der Wagenburg Inventarnummer W 1 aufbewahrt Kronungswagen mit Imperialzug vor dem Riesentor der Stephanskirche in Wien Gemalde von Prestel um 1848 1850 Einzug von Joseph II zur Kronung in Frankfurt seine Kutsche ist in der Mitte Gemalde von van Meytens Schule um 1764 Der Imperialwagen bei der Kronung in Budapest 1916 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Nachwirkung 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVerschiedenen Legenden nach sollte der Imperialwagen aus Spanien oder Frankreich stammen Tatsachlich handelt es sich jedoch um das Werk des Wiener Meisters Franz Xaver Wagenschon Das Herstellungsjahr ist nicht ganz eindeutig wahrscheinlich wurde der Wagen zwischen 1735 und 1740 fur Kaiser Karl VI hergestellt Die Kutsche wurde mehrmals adaptiert Fur die Kronung von Josef II zum romischen Kaiser in Frankfurt im Jahre 1764 wurde aber vermutlich eine sehr ahnliche Kutsche verwendet die 1820 als Trauer Huldigungswagen adaptiert wurde 1 Der Imperialwagen kam mehrmals zum Einsatz etwa 1835 bei der niederosterreichischen Erbhuldigung 1838 bei der Kronung in Mailand und zuletzt im Rahmen der ungarischen Konigskronung in Budapest 1916 Ausstattung BearbeitenDer Wagen besitzt vier Tonnen Leergewicht Seine Lange betragt 6 77 Meter die Breite 2 12 Meter und die Hohe 3 55 Meter Der Imperialwagen wurde als franzosische grand carosse entworfen Sein Aufbau ist im Barockstil gestaltet besteht aus Lindenholz und ist mit Blattgold uberzogen Die acht Fenster besitzen Scheiben aus venezianischem Glas Das Dach ist mit einem grossen Modell der osterreichischen Kaiserkrone geschmuckt Von den vier Ecken des Wagens hangen goldene Quasten Das Interieur ist gepolstert und mit rotem Samt und Seide ausgestattet Die gemalten Bildtafeln der Kastenfelder an den Seiten sind von Franz Xaver Wagenschon signiert und mit dem Jahr 1763 datiert Sie zeigen Allegorien der Herrschertugenden die sich vermutlich auf Kaiserin Maria Theresia die Tochter von Karl VI beziehen Gezogen wurde der Imperialwagen zunachst von sechs ab 1851 nach der Erhebung Osterreichs zum eigenen Kaisertum von acht Kladruber Schimmeln Die grossen Rader wurden stets in Extrakoffern verwahrt und zur Schonung erst vor der eigentlichen Zeremonie wieder angebracht Fur andere Fahrten wurden Ersatzrader verwendet Der Wagen konnte auf Grund seines grossen Gewichtes nur in langsamem Tempo gezogen werden Fur die Kronung in Budapest musste der Wagen zerlegt und in Teilen uber die Donau transportiert werden Der Imperialwagen hatte nach dem Spanischen Hofzeremoniell keinen Kutschbock Die beiden Kutscher sassen stattdessen auf dem ersten und letzten linksseitigen Pferd Lakaien genannt Mitteljungen gekleidet in Spanischer Livree begleiteten den Zug gehend Die Livreen waren im Habsburger schwarz gelb aus Samt gefertigt und stellten die hochstrangige Kleidung der Bediensteten des kaiserlichen Obersthofstallmeisteramtes dar Sie wurden nur bei ausserordentlich feierlichen Anlassen getragen Die Schimmel trugen ein Brustgeschirr im Rokokostil reich verziert mit rotem Samt Goldstickereien Quasten und Rosetten Die Pferde trugen auf ihren Kopfen Straussenfedern die Fiocchen genannt wurden Der Imperialwagen war als Symbol gedacht und fungierte als eine Insigne des Kaiserhauses er reprasentierte den Glanz und die Wurde der Monarchie Nur das Kaiser und Kronprinzenpaar durfte ihn verwenden Aus diesem Grund wurde er nur fur die allerhochsten Anlassen verwendet wie kaiserliche Kronungen Huldigungen hohe kirchliche Feste wie Fronleichnam oder fur besondere Ereignisse wie etwa dem Einzug der Kronprinzessin Stephanie in Wien zu ihrer Vermahlung mit Kronprinz Rudolf 1881 Nachwirkung BearbeitenOffenbar machte der Imperialwagen Eindruck beim Schah Mohammad Reza Pahlavi Im Winter 1966 erschien ein iranischer Minister beim Wiener Wagenbauer Josef Klicmann jun und gab ihm den Auftrag eine neue Kronungskutsche fur den Schah zu bauen Josef Klicmanns Vater war jahrelang beim k u k Hoflieferanten Sebastian Armbruster tatig gewesen Nachdem er sich selbstandig gemacht hatte baute er Fiaker Sein Sohn fuhrte den Betrieb weiter hin und wieder reparierte er Kutschen in der Wagenburg Klicmann sammelte fur den Kutschenbau ein Dutzend Handwerker zusammen Die Kutsche war am Ende 4 4 Meter lang 2 Meter breit und 2 5 Meter hoch Aus Sicherheitsgrunden wurde die mit Blattgold uberzogene Kutsche gepanzert und wog am Ende drei Tonnen die von acht Schimmeln gezogen wurden Klicmann musste die Kutsche in neun Monaten fertigstellen die Normalherstellungszeit ware bei zwei Jahren gelegen Die Kosten beliefen sich auf mehrere Millionen Schilling Siehe auch BearbeitenGold State Coach der Monarchen von Grossbritannien Gouden Koets der Monarchen der NiederlandeLiteratur BearbeitenMartin Haller Pferde unter dem Doppeladler Olms Verlag Stocker Graz 2002 ISBN 978 3 487 08430 5 Oswald M Klotz Der letzte einer Zunft Kronungskutschenbauer In Die Presse K u k Hoflieferanten heute X 14 Februar 1977 Weblinks BearbeitenImperialwagen Wagenburg abgerufen am 22 September 2018 Inv Nr WGBG W 1 Einzelnachweise Bearbeiten Galawagen wahrend einer Hoftrauer sogenannter Trauer Huldigungswagen Nicht mehr online verfugbar Wagenburg archiviert vom Original am 30 Marz 2010 abgerufen am 28 Juli 2010 Inv Nr WGBG W 2 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www khm at Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imperialwagen amp oldid 236799853