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Die Imkerei von Tel Rechov ist Teil eines archaologischen Fundplatzes in Tel Rechov im Tal von Bet Sche an in Israel Funde aus der Imkerei von Tel Rechov Sonderausstellung Eretz Israel MuseumInhaltsverzeichnis 1 Fundplatz 2 Imkerei 3 Bedeutung 4 Trivia 5 Siehe auch 6 Literatur 7 WeblinksFundplatz BearbeitenDer Fundplatz befindet sich auf dem Plateau eines Berges das grossflachig besiedelt war und vor rund 3000 Jahren vermutlich eine bedeutende Stadt beherbergte Erste Ausgrabungen wurden 1989 von Forschern der Hebraischen Universitat Jerusalem durchgefuhrt Seit 1997 werden die Ausgrabungen durch Sponsorengelder finanziert und es wurden bis 2007 insgesamt acht Grabungskampagnen durchgefuhrt Die Grabungsergebnisse erbrachten ein sehr dicht besiedeltes Plateau mit den Resten zahlreicher entstehender Lehmbauten Die ausgegrabenen Gebaudestrukturen zeigen verschieden grosse Gebaude offentliche sowie herrschaftliche Bauten Zu den Funden gehoren Grundmauern Wande Siedlungskeramik Gerate aus Elfenbein Holz Metall und Stein sowie Siegel Siegelabdrucke Hausaltare Figurinen und weitere Objekte aus organischem Material Am Fusse des Berges lagen weitere Siedlungen die nach einer zerstorerischen Katastrophe aufgegeben wurden Die Bergsiedlung wurde erst spater vermutlich im Zusammenhang mit dem Einfall der Assyrer und ebenfalls nach einem zerstorerischen Ereignis endgultig aufgegeben Imkerei BearbeitenDie ersten Reste von Bienenstocken Beuten wurden 2005 entdeckt Sie lagen unter einer etwa einem Meter machtigen Schicht aus umgesturzten Mauern Brandschutt und Asche Die Imkerei lag im Nordwesten der eisenzeitlichen Siedlung Der Aufstellungsort der Bienenstocke war ein etwa sieben Meter breiter und neun Meter langer Hof der etwa 1 5 Meter unterhalb des Laufhorizonts der umliegenden Gebaude lag und mit hohen Mauern aus ungebrannten Lehmziegeln umgeben war Insgesamt wurden Reste von 30 Stocken gefunden Die rohrenformigen Bienenstocke sind 80 Zentimeter lang und haben 40 Zentimeter Durchmesser und bestehen aus ungebranntem stark mit Stroh gemagertem Lehm Ihr vorderes Ende besitzt lediglich ein etwa vier Zentimeter messende Offnung als Flugloch durch welches die Bienen ein und ausfliegen konnen Zur einfachen Wachs und Honigernte sind die hinteren Enden der Lehmrohren offen und konnten mit einem abnehmbaren Deckel aus Lehm verschlossen werden Die Deckel besitzen mittig eine kleine Grifflasche und wurden mit Schnuren an den Beuten befestigt Die Bienenstocke lagen auf drei terrassenformigen Sockeln aus ungebranntem Lehm und je zwei langen zugerichteten Holzbalken aufgereiht Zwischen den Sockeln waren Gange von denen aus die Imker an den Bienenstocken arbeiten konnten Die erhaltenen Reste zeigen dass die Bienenstocke in mindestens drei Reihen ubereinander gestapelt lagen Anhand der bisher ausgegrabenen Sockel war eine Aufstellung von bis zu 180 Bienenstocken moglich Die ausgegrabenen Reste ergaben dass mindestens 70 bis 100 Bienenstocke aufgestellt waren Nach bisherigen Erkenntnissen brannten die Stadt und Imkerei nieder Bei diesem Feuer sturzten die Lehmmauern ein und begruben die im Hof stehenden Bienenstocke Durch die Hitzeentwicklung wurden Teile der Bienenstocke aus Lehm gebrannt Die in den unteren Reihen positionierten Bienenstocke waren dabei am besten erhalten Im Inneren zweier Bienenstocke konnten Reste von Bienen Brut und Waben nachgewiesen werden Diese Reste waren jedoch durch die Hitzeeinwirkung so geschadigt dass ihre DNA Struktur zerstort war Die Reste der Bienenkorper konnten der Unterart Anatolische Biene Apis mellifera anatolica zugeordnet werden Aufgrund typologischer Vergleiche der gefundenen Keramikgefasse wurde die Imkerei in das 10 oder 9 Jahrhundert v Chr datiert Diese Datierung konnte durch Radiokohlenstoffdatierungen einiger Weizenkorner aus der gleichen Fundschicht in das 10 Jahrhundert v Chr genauer eingegrenzt werden Imker schatzen dass die Imkerei mit geschatzt etwa 100 Stocken einen Jahresertrag von mehr als 500 Kilogramm Honig und etwa 50 bis 70 Kilogramm Bienenwachs ermoglichte Die industrielle Grosse der Imkerei und deren Lage im Stadtzentrum deuten darauf hin dass sie der Kontrolle eines ortlichen Herrschers unterlag Honig hatte neben seiner Eigenschaft als Sussungsmittel vor allem einen hohen medizinischen und kultischen Wert wahrend Bienenwachs in der Kosmetik im Metall und Lederhandwerk aber auch zur Herstellung von Schreibtafelchen Anwendung fand Bedeutung BearbeitenZwar sind Keramikgefasse aus griechischer und romischer Zeit bekannt die als Bienenstocke dienten aber noch nie konnte eine ganze Imkerei wie die in Tel Rechov nachgewiesen werden Neben den Bienenbehausungen wurden Reste von Honigbienen Wachsspuren und Pollen sowie ein Altar mit Abbildungen der Fruchtbarkeitsgottin und ein kunstvoller Trinkbecher gefunden Aus dem Agypten der Pharaonen gibt es mehrere Bildbeschreibungen der Honigernte aus tonernen Beuten Bienenstande mit aufgereihten Tonrohren als Bienenwohnungen wie sie in Tel Rechov gefunden wurden sind in Afrika im Mittelmeerraum sowie in Arabien und weiteren Regionen der Welt noch bis heute in Gebrauch Trivia BearbeitenWahrend der Begriff Honig im Alten Testament der Bibel uber funfzigmal erscheint findet der Bienenhonig nur zweimal Erwahnung Die Forschung ging davon aus dass mit Honig zumeist Wildhonig oder der Saft von Feigen und Datteln gemeint war Siehe auch BearbeitenGeschichte der ImkereiLiteratur BearbeitenAmihai Mazar Nava Panitz Cohen It Is the Land of Honey Beekeeping at Tel Rehov In Near Eastern Archaeology Band 70 Nr 4 Dezember 2007 S 202 219 englisch rehov org PDF 8 4 MB abgerufen am 6 Juli 2010 Weblinks BearbeitenGilbert Brockmann Biblischer Honig 3 000 Jahre alte Imkerei im Gelobten Land gefunden In haGalil com 2007 Imkerei in Rehov engl 32 458333333333 35 497222222222 Koordinaten 32 27 30 N 35 29 50 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Imkerei von Tel Rechov amp oldid 226268505